Samstagmorgen

Ich war viel unterwegs die Woche, habe viel geschafft. Das tat gut und war gut. Jetzt merke ich: ich mag nichts mehr müssen heute. Ich mag nur das tun oder nicht wonach mir gerade ist. Es steht aber noch etwas an und das macht mir Druck. Einerseits muss ich dringend zur Post und andererseits noch einiges einkaufen.

Ich starte zum Supermarkt nur gute 300m entfernt. Jeder Schritt ist schwer, meine Muskeln sind schwach. Das ist für mich das Zeichen: Ende Gelände. Keine Menschen, keine Termine. Ruhe. Schlaf. Aber ich quäle mich trotzdem dahin.

Zuvor zog ich meinen neuen Pullover an. Definitiv ein Lieblingsteil. Etwas zu groß, daher leicht schlabberig, dünner Stoff, aber gute Qualität in apricot-weiß meliert. So gut wie neu. Was man in der Kleiderkammer so alles findet.

Dazu mein Lieblingsparfum von Jil Sunder. Als Lotion das mag ich lieber, das kann man dünner auftragen, ich will keine wandelnde Parfumerie sein.

Der erste Einkauf geht flott. Dann zur Post, mit dem Fahrrad. Ich fühle mich unruhig und leer. Ich merke auch, das ich derzeit wieder vermehrt in die Kaufsucht rutsche. Ich mache damit Gefühle weg. Ich muss mir das mal wieder genauer anschauen. Immerhin kaufe ich wenigstens Dinge die ich brauche (von meiner angelegten Liste) und nicht den totalen Blödsinn. Trotzdem. Es scheint als könne ich ohne Schulden und wenn es nur 200,- sind, nicht leben. Das ist traurig.

Bei der Post kennt man mich. Das ist mir heute unangenehm. Ich will so schnell als möglich wieder in meine Höhle zurück. Noch den Rest im anderen Supermarkt einkaufen. Keine Rouladen, also noch in die Metzgerei. Da stehen viele an. Es dauert. Ich verkrampfe, atme kaum. Nicht gut.

Endlich wieder daheim. Ich habe großen Appetit auf alles mögliche. Daher auch  der Einkauf. Fürs Wochenende bin ich gewappnet. Ob Griesbrei oder Rouladen oder Tiramisu oder süß-saures Geschnetzeltes….

Eine Zeitschrift als Frustkauf musste doch noch mit. Aber eine die ich eh mal lesen wollte. Hat sich nicht gelohnt, aber dann weiß ich das jetzt wenigstens. Dazu ein Kokosgebäck. Lecker.

Bett frisch beziehen und mit der restlichen Wäsche gleich ab in die Maschine. Heute muss es definitiv Mittagsschlaf geben. Den gibt es normalerweise fast täglich. Diese Woche schaffte ich es nicht. Das schlaucht mich sehr.

Aber heute, heute geht das. In einem frisch bezogenen Bett. Das große Glück ist manchmal ganz klein.

Bis Montagfrüh ist meine Zeit. Keine Termine. Nichts müssen. Ich brauche das wie die Luft zum atmen. Zu lesen ist genug da, aber auch zwei DVDs…langweilig wird mir eh selten….

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