Weg des Künstlers (3)

Interessant bei dieser Schreiberei (ich schreibe mal morgends mal abends, in Ausnahmefällen auch nur 2 statt 3 Seiten) ist, dass man auf seine (Lebens-)Lügen kommt. Oder, im kleineres Stil, auf seine Glaubenssätze.

Gestern „klingelte“ es da mal wieder bei mir. Ich war auf den Weg nach E. zum arbeiten (dahin wo ich letztens abgebrochen habe), das ist gute 20 Kilometer von meiner Wohnung entfernt. Als ich dem Herrn damals zusagte, dachte ich mir, och schön, dann biste schonmal in E. dann kannste da auch mal bummeln gehn, oder Kaffe trinken, oder in Park hocken. Einfach mal ne andere Umgebung. Da kannste die Fahrkarte gleich doppelt nutzen. Dasselbe dachte ich bei der Arbeitsstelle in M., auch gute 20 Kilometer entfernt. Die Wahrheit ist aber: Ich mache extrem selten „noch was“, ich bin ko und will heim. Es ist eigentlich totaler Blödsinn da durch die Gegen zu gurken. Sich selber was eingestehen fällt mir oft schwer, aber wenn ich es schaffe ist es sehr erleichternd.

Nun gut. Ich werde mir das genauer anschauen. Besser täte es mir, wenn ich weder Fahrtkosten noch einen weiten Fahrtweg hätte und stattdessen dann bewußt Ausflüge in diese Städte mache, um eben zu bummeln, Kaffe trinken, spazieren….Ich hätte sogar noch ein Angebot hier im Ort! Aber das wäre ja einfach. Es mir extra schwer machen, mache ich gerne.

Auch wurde mir klar, dass mir das mehr an Geld durch die Se*arbeit weder wirklich hilft, noch glücklich macht. Ich mache weiterhin „gerne“ Schulden, wenn auch zum Glück inzwischen im kleineren Bereich. Aber trotzdem.

Beim Morgen/Abendseiten schreiben merkte ich außerdem, dass es oft ein Zwiegespräch zwischem mir und noch jemand ist, ganz oft schreibe ich: du schaffst das, sei lieb zu dir, dann stelle ich Fragen und es kommen Antworten, als ob jemand anderes zu mir sprechen würde. Es fühlt sich gut an. Und meine Schrift neigt sich nach rechts, während sie im normalen Leben eher nach links neigt. Nach rechts bedeutet eher warmherzig (so fühle ich mich auch) und ungezwungen, ja genau darauf soll man ja beim Schreiben achten (kein innerer Zensor ect.)

Eine weitere Hürde warum ich mir so wenig Kunst (bzw. generell was mir Spaß macht) versage, war ein kleiner Zwerg in meinem Kopf der meinte: „du kannst da jetzt nicht einfach was schreiben oder malen, was dann nicht wirklich sinnvoll ist, oder ein tolles Ergebnis bringt. Du verschwendest Material!“ Ich musste und muss mir klar machen, dass der Schreibblock 99 Cent gekostet hat und die Kugelschreiber 3,-. Die Pastellkreiden knapp 7,- (und wie lange halten die!), der Malblock ist aus anno dazumal. Das ist jetzt echt kein teures Hobby!

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