Ich bin nicht mehr in regelmäßiger Psychotherapie. Aber bei Bedarf kann ich mich jederzeit melden, denn die Therapeutin kann das bis zu 3 Std. pro Quartal so abrechnen. Das ist super. Das nehme ich hin und wieder in Anspruch.
So auch heute. Wegen dieser Anspannung und Gereiztheit und dem Ausraster in der Arbeit. Ich wollte einfach mal drüber reden. Den letzten Termin Anfang Dezember sagte ich ihr damals ab, weil es mir ja SO BLENDEND ging. Dank Lyrica. Jetzt gehts mir so beschissen. Dank Lyrica.
Meine Therapeutin kennt mich gut und lange. Und oft bringt sie Sachen zur Sprache die ich übersehe. Oder nicht in Worte fassen kann. So auch heute: „Dass muss eine unfassbare Enttäuschung für Sie sein, dass das Medikament nicht mehr so wirkt. Sie klangen so sehr begeistert (bei der Terminabsage) dass ich schon etwas skeptisch war. Dass es Sie aber so schnell und so heftig jetzt umhaut, dachte ich nicht.“
ENTTÄUSCHUNG! Ich fühlte dieses Gefühl nicht! Dass es doch nicht die Pille ist, die mir den Rest meiner Probleme wegnimmt. Dass ich jetzt doch wieder diese scheiß Angst und Anspannung habe. Dass es doch keine Hilfe und Unterstützung (in dieser Form) für mich gibt, nach all den Jahren harter Therapie an mir selbst. All die Vorfreude auf ein normales Leben wieder futsch ist und dafür all die Angst, Anspannung, Kopfkino wieder da ist.
All das habe ich verdrängt. Deswegen auch die Gereiztheit. Das nicht schlafen können. Das Herzrasen. Das Gefühl meldet sich und ich wollte es nicht haben.
Tränen flossen. Ich fühle mich das erste Mal seit wann? entspannt. Jetzt kann ich mir anschauen und fühlen was ich alles verdrängt habe. Trauer. Trauer und Trauer. Und diese Enttäuschung.