Heute vor 6 Jahren habe ich in der Früh, nach dem Frühstück mit dem Rest an Kaffe meine letzte Zigarette geraucht. Und das gehörte wohl mit zum Erfolgserlebnis. Denn an den unzählen Versuchen, endlich diese scheiß Qualmerei zu lasse, drückte ich immer abends die letzte Kippe aus. Dann frühmorgends kamen die heftigen Entzugserscheinungen zu der Einsicht: Du willst ja nicht mehr rauchen….dazu und das war zuviel. Morgens die letzte zu rauchen war besser, dann kamen schon im Lauf des Tages die ersten Entzugserscheinungen (ok nach 1 Stunde schon) mit denen ich umgehen konnte. Und später erst die nach-der-Nacht-Gier. Also alles etwas aufgeteilt.
Aber bevor ich die letzte Kippe qualmte, konditionierte ich mich völlig neu. Normalerweise ist es so, dass man Angst hat, dass einem dann die Zigi fehlt. Man meint, man gebe etwas auf. Aufhören bedeutet Abschied. Abschied ist meistens scheiße. Mit Sehnsucht denkt man an all die Situationen bei denen einem das Nikotin ja so half. Man schwelgt in der Illusion. Die Krücke soll man nun weglassen? Ach ich rauch noch eine…
Ich kaufte mir eine Dose Tabak (ich stopfte selbst) stellte die vor mich hin und sagte: Die MUSST du jetzt erst aufbrauchen, dann DARFST du aufhören. Ich sagte auch nie: ich höre auf (siehe Abschiedsscheiße oben) sondern: ich fange an! Ich fange ein suchtfreies/neues/gesundes Leben an! Da ist doch gleich viel mehr Power und Freude und Abenteuerlust dabei!
Also gut, ich musste erst alles aufrauchen. Und ich musste immer dann rauchen, wenn ich nicht wollte. Wie zum Beispiel gleich nach dem aufstehen (buääh) oder beim spazieren gehen, oder ich musste 2 hintereinander rauchen usw… Zwischendurch immer schön sagen: „ach ich will ja gar nicht mehr rauchen, aber ich MUSS ja noch. So gerne würde ich jetzt schon aufhören….“
Mal eine positive Gehirnwäsche. Die letzte Kippe rauchte ich freudig (nicht wehmütig wie sonst): endlich die letzte Scheiß Kippe! Jetzt darf ich endlich aufhören! Dann räumte ich alles weg was mit rauchen zu tun hatte, freute mich und fing ein rauchfreies, sehr glückliches Leben an!
Als die wenigen Tage später so eine leichte Gier (körperliche Entzugserscheinungen) eintrat schnaufte ich einfach mal tief frische Luft ein, sagte mir: das geht vorbei! trank ein leckeres Glas Saft oder drehte eine Runde aufm Radl.
Es hat geklappt. Und ich bin sowas von froh, das kann ich keinem sagen!
In 6 Jahren habe ich ca. 3600 Euro gespart und ganz viel Selbstvertrauen und Stolz gewonnen!
PS: Meine langjährige Tabakdealerin konnte fast ein Jahr nicht glauben, dass ich aufgehört hatte, denn ch war und blieb weiterhin rank und schlank. Sie unterstellte mir, ich hätte schon längst wieder angefangen und aus Scham würde ich den Tabak nun woanders kaufen. Inzwischen glaubt sie mir wenn ich nur noch Fahrkarten oder mal was zum naschen bei ihr kaufe.
3600 Euro … Wahnsinn, das muss man sich echt auf der tabakfreien Zunge zergehen lassen. Weise Idee, den Abschied in einen Anfang umzudenken. Chapeau. Ich gratuliere dir auf jeden Fall zu deinem 6-Jährigen!!
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Dankeschön! Ich hatte mir auch mal ausgerechnet wieviel Geld ich in den 17 Jahren verraucht habe. Die meiste Zeit ja fertige Schachteln gekauft, das is ja noch teurer. Ich hab die Zahl aber schnell vergessen 🙂
Schönes Wochenende!
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Lustig, ich hab noch ein kleinen Schluck Kaffee und noch genau eine Zigarette in der Packung…..
Und ich versuche schon so lange damit aufzuhören…..!
Respekt, 6 Jahre ist echt super. Ich hab es einmal 2,5 Jahre geschafft, aber dann kam wieder so ne „who cares about life“ Phase und schwupps, wars vorbei 😦 Hoffe es gelingt mir dann auch mal ein 6-jähriges zu feiern!
Also herzlichsten Glückwunsch!
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Na immerhin hast Du es schonmal weiter als ein paar Tage geschafft! Da bin ich mir sehr sicher, dass Du das wieder packst. Diesmal für länger, oder immer 🙂 Viel Glück!
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