Think positiv

Heute am See. An einem an dem ich selten bin, weil weit zum radeln. Dafür ist er sehr urig, klein, mit wenigen Menschen. Ich kann gut relaxen. Das viele radeln und schwimmen entspannt mich. Mir gehts gut.

Kommt ein Typ daher gelatscht. Voll mein Beuteschema (sportlich, dunkle Haare, süßes Gesicht) fragt mich sehr höflich, ob er hier slacklinen kann (ich liege sehr nah an dem Baum den er dazu braucht). Na klar.

Ich sehe ihm zu. Ich sehe ihm sehr gerne zu, weil er ein echtes Schmuckstück ist. Ich initiiere ein Gespräch. Ich! Die vor lauter Angst so griesgrämig schauen und sich so abweisend verhalten kann, wie es nur Almöhis (nicht der von Heidi) können. Ich, der man immer sagen muss, dass man gerade angeflirtet wurde (eeecht???). Damit das nicht so auffällig und aufdringlich wird, lese ich zwischendurch ein paar Seiten (die ich später natürlich nochmal lesen muss, weil null Konzentration). Immer wieder plaudern wir kurz.

Er geht allein ins Wasser. Mensch du Honk hättest mich ja fragen können, ob ich mit will. Danach packt er seine Sachen zusammen und geht wieder ( wie angekündigt, das er nicht lange bleibt). Ich denke, ich hab genug Interesse gezeigt. Jetzt noch zu fragen, ob er morgen wieder kommt, erscheint mir zuviel.

Wir verabschieden uns. Ich bin etwas geknickt. Wenn er mich schon nicht fragt ob ich ihn heiraten will, hätte er ja zumindest fragen können, ob wir zusammen ziehen.

Kleiner Scherz.

Wenn ich mal „loslege“ hat das zu klappen. Heißt MIT neuer Telefonnummer heim gehen. Anstatt jetzt aber wirklich griesgrämig zu schauen, denke ich positiv. Das ich mich getraut habe mit ihm zu plaudern und etwas holprig zu flirten.

Ob ich ihn jemals wieder seh?

*seufz*

Herzilein

Ich habe schon 2x mein Herz ultraschallen lassen, mehrmals ein Belastungs-EKG gemacht_ ohne Befunde, und auch sonst deutete alles daraufhin, dass ich ein gesundes Herz habe.

Wenn man da trotzdem was spürt oder so, ist das schnell eine Herzneurose. Vor allem, wenn man schon eine psychische Diagnose hat (merke: bei manchen Neu-Ärzten lohnt es sich, diese erstmal zu verschweigen!!!).

Ich habe immer mal wieder ein stechen im Herzen. Immer an derselben Stelle. In Ruhe. Beim Sport, wenn es richtig anstrengend wird, zwickts auch mal an einer anderen Stelle, aber dann auch immer an derselben. Dazu diese komatöse Müdigkeit.

Da ich im Sommer gern sehr starke Kreislaufschwierigkeiten habe, empfahl man mir dringend die Korodin-Tropfen: Campher und Weißdorn. Ich nahm die, es ging mir blendend. Ich dachte es lag am besseren Kreislauf. Die Korodin-Tropfen waren leer, also griff ich zu anderen Kreislaufmittel dem Effortil weil ich das noch da hatte. Keine große Wirkung. Also recherchierte ich ein wenig was denn Campher und Weißdorn so machen im Körper. Aha Weißdorn ist super fürs Herz. Jetzt nehme ich seit einigen Tagen höher dosierten Weißdorn: Das stechen ist so gut wie weg, die Benommenheit und Schläfrigkeit auch, ich bin wacher und klarer im Kopf. *staun-staun*. Das wäre natürlich sehr schön, wenn das so bliebe.

Die Schulmedizin erkennt erst Krankheiten im fortgeschrittenen Stadium. Deswegen bescheinigte man mir ein gesundes Herz. Es gibt aber auch das broken-heart-syndrom, das ähnliche Anzeichen wie ein Herzinfarkt hat. Die Psyche ist eben nicht zu unterschätzen!

Diese generalisierte Angst

Ich war schon als Kind eher unsicher. Ich konnte mich mit 5 oder 6 Jahren nicht mal gegen eine Katze wehren, die auf den Tisch sprang und mir mein Eis wegschlabberte. Ich machte lieber in die Hosen als zu sagen, dass ich aufs WC muss (im Kindergarten). Alles war immer anstrengend. Schwierig. Immer dieses Bedrohungsgefühl, als ob gleich was schlimmes passiert. Immer Sorgen. Immer Gedanken was passieren könnte, was passiert war, wie man dieses oder jenes interpretieren könnte, wo ich mich mal wieder falsch benahm.

Diese Unsicherheit, diese Anspannung habe ich immer weggedrückt. Denn ich wollte nicht so wie mein Vater enden: 15 Jahre nur zuhause in der Wohnung, auf dem Hof und in der Garage. Ging es weiter weg fuhr er schonmal mit dem Auto zum Supermarkt. Hinein ging aber meine Mutter oder wir Kinder. Er musste im Auto sitzen bleiben. Oder wenn es weitere Strecken waren, mussten wir auch öfters wieder umdrehen „weil es Papa nicht gut geht“. Er bastelte an Radios, an Lautsprechern. Er konnte nicht mehr arbeiten, machte aber auch nichts im Haushalt. Er vergrub sich in seiner Welt.

So eingeschränkt wollte und will ich nicht leben. Also unterdrücke ich diese Gefühle  kämpfe mich jeden Tag hinaus: in den Supermarkt, in die Physio, in die S-Bahn, zum arbeiten, zu Ärzten. Und breche immer wieder vor Erschöpfung zusammen. Es gab eine Zeit da konnte ich nicht mal zuhause Suppe essen, weil ich so gezittert habe und nein ich war nicht auf Alkoholentzug oder so.

Zur Zeit werde ich mir der massiven Anspannung bewußt. Einfach wahrnehmen: Am Bahnsteig: aha Streß. Es setzt sich jemand neben mich: extrem hohe Anspannung. Ich muss an der Pforte warten: mein Körper explodiert fast vor Spannung….den ganzen Tag lebe ich gefühlt mit dieser ständigen Bedrohnung, als würde gleich was ganz schlimmes passieren. Totschlag, Vergewaltigung, Wohnungsbrand, Überfall, Raub…sowas.

Es muss was geschehen. So geht das nicht weiter. Ich habe jetzt erstmal weiter Dinge rausgenommen die mich zu sehr stressen: Physio komplett abgesagt. Arbeit auf alle 2 Wochen statt jede Woche verschoben. Spüren: ich will nicht länger am See liegen bleiben, sondern radeln (gestern), ich will im Moment auch keine Besuchen machen und bekommen. So viel als möglich Anspannung rausnehmen.

Denn wenn ich jetzt nicht STOP sage, macht es mein Körper oder das Leben. Und das meist in einer Form, dass es sehr weh tut. Habe ich ja schon mehrmals erfahren.

Also: la dolce vita. Füße hoch. Nichts müssen. Und im Juli beim Doc nachfragen, ob es noch was medikamentöses als Unterstützung gibt. Denn Konfrontationstherapie ist da bei mir kontraproduktiv. Der Neurologe Gerald Hüter erklärte das auch mal sehr gut, dass man bei traumatischen Ängsten, diese da nur verschlimmert, man weiß noch nicht so recht wie man diese wirklich auflösen kann.

Herr Josef Giger-Bütler

ist ein wunderbarer Autor, der noch wunderbarere Bücher über depressive Menschen schreibt.

Heute kramte ich mal wieder sein Werk „Endlich frei“ heraus. Das Buch kann man überall aufschlagen und loslesen, es ist frei von jeglichen sperrigen und komplizierten Begriffen und es geht mitten in Herz und Hirn.

Zum Thema „warum sich Depressive so ungern outen“ fand ich heute folgenden Abschnitt zum Thema sprechen:

Sprechen heißt auch, sich Vorschlägen auszusetzen, die sie dann erfüllen müssen, ob sie wollen oder nicht (Anm. von mir: dieses Muster Erwartungen erfüllen wird immer wieder genau erläutert), ob sie sich das zutrauen oder nicht. Sie sehen sich schon Ja sagen und nicken, um den anderen der sich doch so Zeit nimmt und sich für sie einsetzt nicht zu enttäuschen.(…) Sprechen heißt, nicht mehr in Ruhe gelassen zu werden, wieder und wieder sprechen zu müssen, Auskunft zu geben, ob sie jetzt dieses oder jenes gemacht haben, ob sie zum Arzt gegangen oder mit dem Arbeitgeber gesprochen haben (Anm. von mir: oder wie das neue Medikemant wirkt ect..) Und all das ist zuviel. Das ist noch eine Zusatzbelastung, noch ein Krampf mehr. Sprechen heißt auch, all den Schmerz und die Enttäuschung die sie beim anderen auslösen, ansehen zu müssen, auszuhalten, und dann noch zu trösten, obwohl sie den Trost und die Unterstützung selber dringend brauchen würden. Sprechen heißt, den Rucksack, der jetzt schon zu schwer ist, noch mehr zu beladen.

Wie gesagt, geht es in seinen Büchern um die erlernten Überforderungsmuster die in die Depression führen. Eines der Muster ist: Immer auf die anderen schauen, schauen, dass es denen gut geht, dass es für sie passt, aber nie für einen selber. Dazu ein Beispiel von mir: Eine Bekannte die ich noch nicht lange kenne, will sich, nach einem Tip von mir, das entsprechende Buch von mir leihen. Früher hätte ich gesagt: „Na klar!“ Heute spüre ich mein Unbehagen. Mir ist das Buch sehr wichtig und ich verleihe es sehr ungern, noch dazu an jemanden, den ich kaum kenne. Ich bleibe bei diesem Unbehagen, nehme es ernst und sage: dass das noch dauern könne, da ich mit dem Buch noch selber viel arbeite (was nicht gelogen ist). Aber ich „vergesse“ es dann ihr zu geben und stelle es in mein Bücherregal. Das mag jetzt harmlos erscheinen, aber wer in diesem Muster gefangen ist kümmert sich immer und ausschließlich um die Wünsche und Belangen der anderen. Und bleibt nie bei seinen Gefühlen und Bedürfnissen. DAS macht krank.

Noch einige Punkte  aus dem Buch:

Depressive Menschen, wollen immer zuviel von sich, fordern von sich Dinge die zu viel oder zu schwierig sind; sie sind viel zu streng mit sich und können es sich nie recht machen; die anderen Menschen sind ihnen wichtiger als sie sich selbst; sie sind gar nicht sie selbst, handeln gar nicht so, wie sie es eigentlich möchten; sie sind zwar nicht tot, aber sie leben auch nicht richtig.

Sie wollen in zu kurzer Zeit zuviel, sie machen zuviel auch von dem was sie gar nicht wollen, sie sind immer unter Druck sofort handeln und reagieren zu müssen, sie empfinden alles was von anderen kommt, als Forderung, als Müssen, sie könnnen nicht genießen, nicht abschalten, überlegen immer weiter ob sie dieses oder jenes nicht noch besser hätten machen können, sie haben Angst vor dem was kommt….ect.

Wochenrückblick

– zur Abwechslung wieder mal eine turbulente Woche. Es kotzt mich echt an. Natürlich muss mir am Pfingstwochenende das Provisorium am Zahn rausfallen und zerbrechen, sodass wieder mal ein Besuch beim Doc fällig war. Schade, dass es dort nicht auch ne 10-er Karte gibt: Beim 11. Besuch ist eine Zuzahlung ihrer Wahl frei…

gelesen: der Regisseur Helmut Dietl bekannte, dass es ein Streitpunkt zwischen ihm und seiner Lebensgefährtin sei, dass er sich stets geweigert habe, einen schönen sonnigen Tag zu genießen. Er wollte sich nämlich nicht von einem schönen sonnigen Tag vorschreiben lassen, wie er sich zu verhalten und zu fühlen hat. BINGO!!!!

gesehen: mal wieder einen wunderschönen Regenbogen

gezweifelt: Physio wird immer schwieriger. Anfassen lässt meine Anspannung ins unermessliche steigern, aber wenn ich Übungen machen soll und mir die Therapeutin dabei zusieht (logischerweise) ist das auch nicht besser. Werde wohl nur noch die Fangopackungen machen, alles andere stresst mich zu sehr. Ich habs versucht.

– Social: Ich war noch nie ein Fa*cebook, Instagram ect. Fan. Ich hab meinen Twitteraccount zuhause:

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– Amazon bietet nun auch Wohnungen an. Selbstverständlich bestens mit Alexa ausgestattet. Also wenn ich mein Fenster und Licht nur noch über eine App steuern kann. Nein danke.

gegönnt: indisches Essen. Hat sehr getröstet.

geärgert: also über den Ex-Zahnarzt könnte ich inzwischen echt ein Buch schreiben. Unglaublich was das für ein Schwein ist.

gefreut: einige Appjobs erledigt. Einer war besonder schön: An bestimmten Stellen Feldfrüchte fotografieren. Ergab eine tolle Radlrunde: 12 km geradelt, 16,- verdient.

getrauert: dass D. Nicht mehr in meinem Leben ist. Ich vermisse ihn sehr und habe auch weiterhin mit Liebeskummer zu kämpfen.

geschafft: mein neues Handy wurde natürlich nicht vom PC erkannt. Ein wenig gegoogelt, Problem gelöst! *freu*

genervt: das Herzrasen bzw. der kräftige Herzschlag nervt.

Aussicht: heißes Wochenende. Leider. ich machs wie Herr Dietl 🙂

Musik

Musik hilft oft Gefühle auszudrücken. Oder sie überhaupt erstmal wahrzunehmen.

Letztens saß ich am See und scrollte so meine Musikordner durch (ich bin immer noch fasziniert davon, dass ich überall meine gesamte Musiksammlung, die früher meine halbe Wohnzimmerwand beanspruchte, mitnehmen kann!!)

Und stolperte über Sinead O’Connor. Ohja dieser tollen kleinen Frau, die mir immer noch Gänsehaut beschert, wenn sie mit fast kindlicher Stimme My Darling Child singt. Auch sehr berührend der Song All Babies, in dem man von  ihren vielen Verletzungen nur etwas ahnt. Aber auch ihre andere Seite, dieses rotzige, wütende, verzweifelte Schreien, dass ihr Kopf kein Fußball ist!!!

Als ich diese CD *Universal Mother* höre, löst sich ein Knoten in mir. Alles angestaute an Tränen und Widerwillen bricht endlich hervor. Zuhause dröhnt die Anlage, da müssen jetzt meine Nachbarn durch.

Ich danke jedenfalls Frau Connor sehr für ihre Kunst!

Wer auch hören will:

 

 

Warum sich Depressive so ungern outen

Vor kurzem dachte ich darüber nach offener mit meinen Ängsten umzugehen. Sprich: es öfter nach außen ansprechen, damit die Leute wissen, warum ich öfters so angestrengt schaue, sehr vieles zu ernst nehme, Verabredungen absage, es mir sooft so schlecht geht. Ich dachte, das wäre vielleicht gut, um Mißverständnisse vorzubeugen.

Aber es gibt einen Grund, warum soviele psychisch Kranke ihren Zustand verheimlichen. Wenn schon eine Kerbe da ist, fällt es anderen um einiges leichter in dieselbe zu schlagen. Man ist verletzlicher, man wird angreifbarer, wenn man sich outet. Es ist halt immer noch nicht gern gesehen, man kann mit dieser komischen unsichtbaren Psyche nichts anfangen. Und tief im Hirn ist immer noch verankert: Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde man, wenn man sich komisch benahm, als Hexe verbrannt.

Auch in der Tierwelt gilt die natürliche Selektion. Die schwachen und kranken werden aussortiert. Und soweit sind wir nunmal nicht vom Tier entfernt. Unser Mantel der Toleranz ist sehr sehr dünn. Nach außen zeigt man zwar Verständnis, nach innen wedelt aber immer noch die Scheibenwischerbewegung. Shit happens.

Menschen im Buisnessanzug werden weit weniger Opfer von Gewalt als Obdachlose. Ok, eine sehr traurige Ausnahme ist Dominik Brunner, der sich gegen pöbelnde Jugendliche stellte und dafür mit dem Leben bezahlen musste und das auf einem Bahnsteig in Münchens nobelstem Viertel Solln.

Meine innere Alarmanlage funktioniert gut. Ich ahnte schon immer, dass es besser sei so normal wie möglich zu erscheinen und nur wenige Menschen einzuweihen, wie es wirklich um mich bestellt ist.Und dabei bleibe ich in Zukunft auch!

Jetzt ist mir klar, warum ich eher schweige und etwas durch stehe, als mich zu offenbaren. Gerade bei Ärzten und deren Helferpersonal! Nicht selten kommt bei einer offen Aussprache meinerseits erst recht die sadistische Ader der vermeintlichen Götter in weiß ebenfalls offen zutage. Und das ist nicht selten!

Ich weiß warum ich sehr gepflegt und kompetent erscheine. Die Fassade muss sitzen. In einer Tagesklinik wurde ich von einer stationären Patientin für eine Ärztin gehalten und das in einer Zeit, als es mich vor Panik nur so geschüttelt hat, so dass ich noch nicht mal mit den anderen 10 Patienten  zu Mittag essen konnte und daher mein Pausenbrot draußen im Park einnehmen durfte. Kommentar einer Mitpatientin: „Was musst du für einen Leidensdruck haben, wenn du selbst bei minus 10 Grad lieber raus gehst!“

Der andere weit kleinere Grund warum man von Depri & Co lieber nichts sagt ist, dass man weder Mitleid noch gute Ratschläge erhalten möchte. Aber, wie gesagt, das ist das kleinere Übel, sollte es denn mal passieren.

 

 

Öfter mal was Neues

Ausbrechen aus dem Alltag. Was Neues ausprobieren. Das ist das kleine Feuerwerk, wenn Silvester noch weit weg ist. Heute gabs mal wieder die Gelegenheit dazu:

Eine neue Studie bei BMW zum hochautomatisierten Fahren in einem Fahrsimulator. Da es keine Gruppenveranstaltung war, sondern ich mit dem Leiter alleine war, war das schon mal sehr entspannt für mich. Sich in ein richtiges Auto zu setzen und damit via Leinwand zu „fahren“ ist etwas gewöhnungsgebürftig. Man gibt Gas, sieht am Amaturenbrett die Beschleunigung aber man spürt sie ja nicht. Der Druck in den Sitz fehlt.

So gab es erstmal eine Probefahrt um mich mit allem vertraut machen..anschnallen, Spiegel einstellen, lenken, blinken, Schulterblick, überholen, Fahrassistent ein-und ausschalten (wo ich mich teilweise etwas doof anstellte, aber nunja, da werd ich nicht die einzigste sein )  bremsen.

Dann ging die Fahrt los: Abenddämmerung, fast dunkel, rauf auf die Autobahn, auf 130km/h beschleunigen, Fahrassistent einstellen und den dann machen lassen. Heißt: Lenkrad loslassen, weg vom Gaspedal, entspannt schauen wie alles wie von allein blinkt, lenkt und fährt. Eine ganze Stunde lang (ich hätt den Leiter danach fragen können wie ich jetzt wieder heimkomme, haha). Es sah sehr real aus, haben eine gute Grafik da installliert 🙂

Dabei wurde ich von 5 verschiedenen Kameraeinstellungen gefilmt und war per Mikro mit dem Leiter draußen verbunden, der mich auch immer mal wieder fragte wie müde ich sei. Die Müdigkeit ging eigentlich, nur die Konzentrationsfähigkeit ließ schnell nach. Passiert ja nichts…

Für jemanden der sehr reale Computer/Konsolespiele spielt und gut kennt, mag das noch langweiliger sein. Ich fand das aber sehr spannend alles. Zumal mir wieder deutlich wird: Wie sehr mir das Auto fahren Spaß macht und ich es zum Teil auch sehr vermisse. Und dass ich das trotz Angststörung und derzeitiger depressiver Phase gut gemeistert UND genießen konnte, das freut mich umso mehr. Nebenbei wurde auch noch der Geldbeutel gefüllt.

Fazit: ja sie dürfen sich bei mir gern wieder melden, wenn die Probanden für eine neue Studie suchen.

Volltreffer

Wer* kennt sie nicht die Sprüche (* also ich meine hier Menschen mit psychischen Auffälligkeiten!):

– aber da gibts doch Medikamente!!???!!!

– aber da brauchst du doch keine Angst haben (nee brauchen nicht, aber hab ich nunmal)

– vielleicht helfen ja Massagen?

– du schaust aber ganz fit aus!

– aber du radelst doch soviel?!

ect…pp….

Ich wunder mich heute noch, dass mir 3 Amtsärzte glaubten und mich arbeitsunfähig schrieben….

Aus Jux (wollen ma doch mal sehen…) hab ich damals den Schwerbehindertenausweis beantragt und bekam ihn prompt mit 50 Grad, im ersten Anlauf.

 

Wochenrückblick

Das war eine SEHR-Woche: Sehr angespannt, sehr ängstlich, sehr weinerlich, sehr gereizt, sehr kraftlos…bin jetzt froh 3 Tage ohne Termin vor mir zu haben.

alle 3 Monate: Termin beim Psychiater. Ich frage ob wir schon Johanniskraut ausprobiert haben. Er:“ Bestimmt! *blättert* ja 2003, ah ne ich hatte es Ihnen verschrieben, aber Sie nahmen es nicht.“ Ich:“ Oh *peinlich* warum nicht?“ Hat er nicht aufgeschrieben. Na gut, also eben jetzt der Versuch. Laif 900mg. Ist auch höher dosiert, als dass was er mir damals verschrieb. Nun denn Du Leben, kannste kommen, ne!

Aufregung: Ich will ein wenig Abendluft auf meiner Dachterrasse genießen. Ich gehe hinaus und höre: plätscherndes Wasser von nebenan. Großes Hin und Her, einige Telefonate später saß meine Nachbarin, die unter der nassen Terrasse wohnt, in meinem Wohnzimmer und mit einer Flasche eines komischen Biermixgetränkes sahen wir kreischend zu wie unser Hausmeister über meinen Balkon zu den Nachbarn rüber kletterte und den Hahn wieder zudrehte. Wir wußten nämlich, dass die Bewohner erst Mitternacht aus der Arbeit kommen, uns aber nicht sicher waren ob die Drainage (unter dem Boden) solche Wassermengen packt.

geschafft: wieder ein Jahr älter. Sehr unspektakulärer Tag und das war vollends das Richtige. Was anderes hätte ich eh nicht gepackt.

gefragt: was denkt sich meine Cousine eigentlich, mir (u.a.) einen Brotaufstrich im Glas und eine Dose Limo zu schenken? WTF??? Ich verbuche es als Schwangerschaftsdemenz. Im 8.Monat darf man sich skuril benehmen. Zumal es das erste Kind ist.

gefreut: dafür hat meine Tante mal wieder den richtigen Riecher gehabt. (u.a.) Coole Klamotten!!

Schnäppchenjägerin: wenn ich was brauche, warte ich mit dem Kauf gerne bis zu meinem Geb.-monat, da gibts ja oft Gutscheine und Rabatte. Und so wars. Ordentlich abgesahnt.

– das mach ich doch mit links. Da meine rechte Schulter/Nackenseite sich immer mehr verspannt, mach ich jetzt mehr mit der linken, meiner nicht dominanten Hand. Sehr interessant so einfache Dinge wie Zähne putzen. Schreiben kann ich schon recht gut, wenn auch sehr langsam und krakelig, aber lesbar. Und Spaß machts obendrein. Und neue Gehirnverbindungen werden auch noch geknüpft. Interessant: links mit Gabel und rechts Messer essen geht ja gut. Links nur Gabel/Löffel und rechts nichts, wird hakelig. Warum?

gefreut: Über einen gratis Kaffe. In München wenn ich unterwegs bin, brauch ich schon mal einen Coffe to go. Ich geh zu einer günstigen Kette bei der ich auch die Bonuskarte habe: 10 Käufe, der 11. ist gratis. Letztes Mal war die Karte (elektronische) voll, es gab den gratis Kaffe. Dieses Mal seltsamerweise AUCH. Mir recht 🙂

gezweifelt: ob die Physio wirklich gut ist oder mich mehr stresst. Letztes Mal: ich sollte Übungen machen, hinspüren und sagen was sich da tut. Das ging 4x gut, dann nur noch rauschen im Hirn. Der Stress wurde so groß, dass ich nichts mehr wahrnahm. Das machte noch mehr Stress, weil ich keine Antwort geben konnte und dann gibts Black-out.

festgestellt: gedacht, och kannste mal so zur Beruhigung und so Melissengeist probieren. Also gekauft und getrunken. Festgestellt: Pur ist das schon ne Nummer. Hätten se ja auch mal drauf schreiben können: Verdünnen! Gut, weiß ich bescheid, ne.

alternativ: wenn ich so in der Hippizeit bin, kommt irgendwann das Thema auch auf barfuß gehen. Dann schau und les ich wieder mal über Menschen die das täglich/fast das ganze Jahr über machen und bin begeistert. Einzig: ich tue mich damit schwer, weil ich eh schon übersensibel in meinen Sinnen bin und wenn so starke Reize noch dazu kommen bin ich schnell im Overload. Aber ich hab jetzt einen Kompromiss gefunden: Zuhause ab jetzt (bis Winter) nur barfuß. Und sooft als möglich draußen Sandalen. Heute gleich gemacht. Draußen: 13 Grad, leicht bewölkt. Ich: eiskalte Füße als ich aus dem Haus gehe. Der Doc schaut verwundert:“ haben Sie denn keine kalten Füße? Mich friert ja schon wenn ich Sie nur anschaue!“ Ich schaue verwundert zurück: „Neee die glühen!“ Und das stimmt. Die interne Heizung sprang wunderbar an und da ich durch die hohe Anspannung eh viel schwitze wird mir das in geschlossenen Schuhen sehr schnell sehr unangenehm. Danach noch kurz spazieren gewesen und egal an welchem Bahnhof, welcher Straße ect. ich war, keiner hatte Sandalen an. Eure armen Füße….Ich hatte den ganzen Tag ein tolles Freiheitsgefühl!

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam