Wochenrückblick

– *blinzel* ist die Woche schon wieder rum? Naja ich hab ja 2 Tage sehr viel geschlafen da kommt man mit der Zeit schon ein wenig durcheinander. Macht aber nix. Ich hatte nichts zu erledigen (was nicht auch warten konnte) noch hab ich glaub was verpasst. Aber ich bin immer noch ko, sehr reizempfindlich und immer nahe an der Panik. Ätzend.

Mir fiel da ein, dass ich früher eine Regelung hatte: nach einem Tag mit großem Termin am nächsten Tag frei! Werde mir auch das wieder zu Herzen nehmen.

Montag war normal arbeiten angesagt und Dienstag war ich nochmals bei BMW bei ner Studie. Die war diesesmal anstrengend. Gegen die Fahrtrichtung im Auto zu sitzen kann ich nicht leiden und dabei auch noch was zu lesen war hart an der Grenze. Dass danach keine S-Bahn heimfuhr sondern ich über Umwege (samt Schwindel und Kopfweh) mehr als 1,5 Std. Statt 0.5 Std. nach Hause brauchte…nunja, war dann auch schon egal.

– gefunden: einen wunderbaren Artikel: http://kleinerdrei.org/2018/06/warum-melde-dich-wenn-was-ist-fuer-depressive-menschen-nicht-ausreicht/

erlebt: in einem kleinen Park in der Münchner Innenstadt (ich machte Pause bei Kaffe und Süßkram) marschierten an die 20 Polizisten rein und führten eine Razzia durch, bei den Leuten die Alkohol tranken, am Boden saßen, eine dunkle Hautfarbe, Dreadlocks hatten oder sonstwie anders aussahen. Ich finde sowas immer wieder erschreckend. Da darf die Polizei dir einfach in aller Öffentlichkeit Dir Deine Privatsphäre klauen, alle Taschen untersuchen und dich körperlich abtasten. Alle schauen zu, manche filmten das mit ihrem Handy.

Ich erlebte das auch einmal vor einer Technoveranstaltung, aber wir wurden in seperate Räume geführt, da waren nur zwei Freunde und ich und die Beamten. Aber dann volles Programm: Tasche leeren, Schuhe/Socken aus, abtasten lassen, immer wieder die Frage ob wir Drogen dabei hätten. Hatten wir nicht. Es hat mir nicht den Abend verdorben, aber es blieb ein sehr komisches Gefühl.

gesehen (leider jetzt nicht mehr in der Mediathek) :der Mensch und die Macht, eine Dokumentation über den Künstler Pawlenski. Ein russischer Mann der durch seine Aktionen wachrütteln möchte. Der aufmerksam machen möchte über die Machtverhältnisse Russlands und die überbordende Polizeimacht. Es sind derbe Aktionen, er näht sich den Mund zu, er nagelt sich am Hoden fest und schneidet sich ein halbes Ohr ab. Es ist schwer ihn einzuordnen, selbst nach Untersuchungen in der Psychiatrie konnten die nur feststellen: er ist gesund.

gelesen: Kopfsache von Patrick Hundt

Klappentext: Für Introvertierte ist es nicht leicht, in einer Welt zu leben die extrovertiertes Verhalten belohnt. Viele verfolgen daher dieselbe Strategie: Sie verstellen sich und tun so als seien sie extrovertiert. Damit geht es ihnen nicht gut, denn sie leben gegen ihre Natur. Doch wer die tiefsten Vorlieben dauerhaft ignoriert, ist bald erschöpft und einsam. Das Selbstwertgefühl sinkt in den Keller. Ein glückliches Leben ist nicht in Sicht.

Tja, mein Dilemma.Wenn man ständig schief angeschaut wird, weil man sich bei Großveranstaltungen nicht wohl fühlt („aber das macht Spaß!!“), selbst in Gruppen immer stiller wird und lieber beobachtet („wasn los mit dir, sagst ja gar nichts mehr..?“) sich immer irgendwie falsch am Platz fühlt (World-Wrong-Syndrom!!!), weil alle anderen irgendwie immer agiler und selbstbewußter dastehen, denkt man irgendwann, dass man selbst wohl falsch ist. Ich habe schon auch mal meinen Spaß am extrovertieren. Eine sehr kurze Zeit lang und danach brauch ich viel Zeit alleine. Ich mag diese Zeiten nicht missen, da waren viel Abenteuer und lustige Sachen dabei. Aber ich kann das nicht so oft und viel wie andere. Weil es mich auslaugt. Sehr kritisch wird es wenn ich im „extrovertieren“ hängen bleibe. Wenn ich dann mit sehr vielen Menschen oberflächliches Geschwätz treibe, zuviel unterwegs bin und die stillen Musestunden mit Tagträumen und lesen zu kurz kommen.

Wie in allen Büchern über Introvertierte wird auch hier das Thema Komfortzone angepackt. Dass selbst wenn es schwer fällt sich man zumindest kurz auf der Party sehen lassen solle, sich nicht zu sehr in die Welt der Phantasie zurckziehen solle, trotzdem ein wenig Smalltalk betreiben usw…ich habe da für mich festgestellt: Mein Weg geht anders: Öfters IN die Komfortzone hinein! Raus aus dem mich zu etwas zwingen wo zuviele Menschen, Lärm ect ist, raus aus zu langen nervigen Telefongesprächen, öfters sagen: mein sozialer Akku ist jetzt leer, ich muss nachhause/alleine sein usw… Trotzdem fühlt sich das immer wieder komisch/seltsam/falsch an

gestrahlt: wenn ich mich freue, strahle ich wortwörtlich: Buga5-1

6 Kommentare zu „Wochenrückblick“

  1. Das mit der Introversion bzw. Extroversion find ich eigentlich recht interessant. Hab ich tatsächlich so auch noch nicht betrachtet.

    Und ja, wenn das du bist, dann strahlst du 🙂

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      1. Nein das glaub ich sofort. Ist bei mir ja eigentlich auch so. Ich stelle mich allerdings i.d.R. nur allzugern selbst an den Pranger. Aber eben mit dem Gefühl, was sich durch diesen Satz “ Für Introvertierte ist es nicht leicht, in einer Welt zu leben die extrovertiertes Verhalten belohnt.“ echt gut beschrieben wird.

        Schöne Augen! Echt. Auch aus künstlerischer Sicht 🙂

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    1. „Auch (!) aus künstlerischer Sicht“. 😉 So natürlich auch. Aber wie du vielleicht weißt zeichne ich gern Portrait und da sind mir die Augen am wichtigsten. Die vor allem die Form und alles was darum dazugehört. Darum „auch“ aus künstlerischer Sicht 🙂

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