Wochenrückblick

— ach schwierig, viel Angst, viel schlechte Laune, viel daheim vergraben wollen. Was ich mir auch gönne, aber abundzu muss ich doch hinaus, auch wenn es mir schwer fällt.

Abgelenkt hat mich ein Tag in München. Dort ließ ich mir mal wieder den Rücken durchkneten und ging danach zu Fuß durch Parks nahe der Isar zur Monasencia. Einem Literaturhaus, das auch immer mal wieder Ausstellungen hat. Die letzte die ich dort sah war von Karl Valentin und jetzt war EVAS Töchter dran: Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung 1894 – 1933. In den Räumen war es herrlich kühl und ich ganz alleine dort. Wunderbar:

 

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– mich zog es zum Wertstoffhof, keine Ahnung warum. Dort gibt es einen Raum in dem gut erhaltene Sachen mitgenommen werden können. Da wollte ich nach 2 dünnen Vasen schauen, (für die schönen Stofftulpen aus den Wundertüten) und fand zumindest eine schöne Flasche, die dafür bestens geeignet ist. Und eine sehr edle, schwarze kleine Handtasche scheint unbenutzt, nahm ich auch mit. Meine Alltagstasche sieht schon ramponiert aus, und was chices zu haben, ist ja nie verkehrt…

– gefreut: Kleiner Geldsegen. Danke den Spendern!!!!

– bekommen: Neue Einladung für eine Marktforschung! Eine sehr geile noch dazu: 5 SUVs fahren und testen, einen ganzen Tag lang, in Trier, ordentlich Kohle, plus Verpflegung vor Ort. Wer einen längeren Anfahrtsweg bekommt noch eine Nacht im Hotel, An-Abreisekosten werden selbstverständlich übernommen.  WTF!!! So eine Sause würd ich ja zu gern mitmachen. Steht mir nur leider die Angst komplett im Weg und ich bin kein Halter eines der vorgegebenen Autos. *schluchz* ich träume aber mal wie das wäre, wenn ich da mitfahren dürfte….

– keine Chance: also ich hab jetzt 1984 nicht fertig gelesen. Es bekam ja noch ne 2.Chance, aber als der alte Herr dann was mit der sehr viel jüngeren Frau was anfing, war mir das ebenfalls zuwider (auch wenn es nicht allzu schnulzig/klischeehaft war), aber als es weiterging mit der Haßwoche und wie schlimm das alles sei und wie ätzend usw. boah ne beim besten Willen: WER liest sowas deprimierendes??? Ich glaube, die Leute die jetzt so aktiv schreien: Wah! Big Brother! Orwell hatte Recht! Haben das Buch nie wirklich gelesen, sondern nur davon gehört. Denn wenn man sich das genauer anschaut, beschrieb Orwell das was dann in der DDR stattfand, aber nicht das was HEUTE so los ist….

– Probeabo der Stiftung Warentest TEST-Zeitschrift. Interessant, auch wenn man sich damit noch mehr kirre machen kann, was man eigentlich noch essen/benutzen/kaufen kann. Der Tip über die Schufa-Auskunft fand ich schon toll: Geht man auf die Seite meineschufa.de sieht man nur die Angebote bei denen man bezahlen muss, wenn man seinen Eintrag sehen will. Es handelt sich um geringe Beiträge, aber trotzdem. Geht man links unten auf Dokumente einsehen klickt drauf und dann nochmal auf Dokumente, füllt das Formular aus, dann gibts das ganze gratis. Ganz schön dreist gemacht. So kann man auch Geld machen….

– bestellt: 3 neue Bücher die ich alle schon lange lesen will. Das wird eine schwere Entscheidung wenn die kommen: welches zuerst???? Freu mich aber schon riesig drauf!

So und jetzt wünsch ich allen bayrischen Schülern einen wohlverdienten wunderbaren Ferienstart! Habt viel Spaß!!!

Die Zukunft

In der aktuellen FRANKFURTER ALLGEMEINE WOCHE (mal wieder kostenlos Probeabo) ist ein Artikel über die neuen Pflegeroboter. Von denen werden nun 2 in Garmisch Partenkirchen eingesetzt.  So ganz ausgereift sind die Herrschaften noch nicht, aber kleine Handgriffe können sie übernehmen.

Ich bin ja sehr froh um diese Entwicklung, wer weiß wie lange ich lebe und da stellt man sich das Szenario ja schonmal vor: Ab ins Altersheim. Zumal bei mir schräg gegenüber auch noch eines ist. Tagtäglich sehe ich das….

Von Ärzten traumatisiert und ziemlich sozialphobisch unterwegs wär es mir natürlich 10x lieber von einem roboterhaften Heinz versorgt zu werden, als von einem menschlichen Heinz. Ich denk mir oft, wenn mich mal die Pfleger zu irgendwelchen Sitztänzen, Ball-und Kennenlernspiele animieren wollen, zeig ich ihnen den Mittelfinger und lasse verlauten: Den Scheiß mochte ich als Kind schon nicht, da werd ich jetzt im Alter sicher nicht damit anfangen! Und mir eine Proseccoflasche gönnen (kleinlich war ich lang genug).

Jetzt gibt es aber ein Problem. Ich zitiere: Langfristig müssen Pfleger so ausgebildet werden, dass sie solche Systeme bedienen können. Und es muss auch Experten geben, die in Kontrollzentren sitzen und Roboter fernsteuern können. Das könnte dann zu neuen Berufsbildern führen: Pflegetechniker oder Telepflegeassistent.

Brüller oder? Hinter abwischen ohne Ekelfaktor ist ja nicht so verkehrt. Aber wenn da so ein süchtiger/sadistischer Computerspieler dahinter hockt, der nicht checkt, dass der Roboter jetzt real Life ist und es weh tut, wenn man die Omma mal an den Haaren zieht oder vom Klo schubst oder mit ihr: fang-die-Gabel-auf-der-das-Essen-ist-spielt. Nunja…

In DIE ZEIT war ein großes Interview mit dem Herrn Spahn und der schon berühmten Altenpflegerin… wie dass denn nun konkret aussehen soll…seine versprochene Besserung in der Pflegebranche. War übrigends auch ein Brüller. Wenns nicht so traurig wäre. Die Pflege hat ein zu schlechtes Image, als dass das noch jemand für den Hungerlohn machen will. Der Inhaber einiger Pflegeeinrichtungen klärt auf, dass auch er keine neuen Leute mehr findet, trotz besserer Bezahlung, gutem Standort, geregelter Arbeitszeit und dem Lockmittel: „Komm zu uns und du bekommst nen Thermomix.“ Auch son Brüller. Der gute Mann meinte, es gäbe auch genug Abwerbeprämien. Hat er mal so gehört.

Die heimische Bäckerei hier im Umkreis macht wenigstens ein wirklich lukratives Angebot: Mit guten Noten und guter Leistung in der Ausbildung zahlen wir dir den Führerschein.

Auch nett. Aber alles halt viel zu kurz gedacht.

Bleibt zu hoffen, dass man da nie rein muss. In so eine Pflegeanstalt mein ich….

 

 

 

A.N.G.S.T

Wie gesagt bin ich ja seit einigen Monaten dabei bewußt zu merken, mit wieviel Angst ich so tagtäglich unterwegs bin. Und zwar im normalen Alltag und nicht wenn was spezielles wie ein Tagesklinikaufenthalt, ein Vorstellungsgespräch oder ein Zahnarztbesuch ansteht.

Ich weiß noch als ich in der psychosomatischen Klinik in Wolfsried war. Es war Vorstellungsrunde und der blonde Hüne neben mir meint: ich hab eine soziale Phobie (allein das reichte um mich sofort in ihn zu verlieben). Das kannten die wenigsten und fragten immer mal wieder nach. Und ICH gab die Antwort. Ohne den blassesten Schimmer, dass ICH das ja auch haben könnte. Wunderte mich allerdings, dass ich bei meinen meisten Wortmeldungen (vor allem in großer Runde ala Gruppentherapie) nur so von Weinkrämpfen geschüttelt wurde vor lauter Streß, oder mich 3x am Tag umziehen musste weil alles durchgeschwitzt….

Ich schaffe meinen Alltag, ich erscheine souverän, ich gehe hinaus, aber immer mit einer immensen Kraftanstrengung. Die ganze Angst zu unterdrücken, zu überspielen kostet wahnsinnig viel Kraft. Im Freibad nahm ich die kürzesten Wege vom Liegeplatz zum Wasser, ich kann abschalten und funktionieren, sowie aber 5 Leute neben mir lagen packte ich meine Sachen, am See liege ich in einsamen Nischen, nie auf der großen Liegewiese. Allein vorhin das Altpapier und Verpackungszeug zu dem ca. 80m entfernten  Wertstoffcontainern zu bringen: starke Nervosität, starkes Bedrohungsgefühl und der Wunsch: einfach nur heim oder zumindest unsichtbar werden.

Ich spüre oft tagsüber eine Art brainfog-Gehirnnebel, etwas Tunnelblick und als ob ich nicht richtig da bin…gegen späten nachmittag/abend löst sich das und ich werde sehr wach (für kurze Zeit) und es ist als wäre ein Licht im Kopf angegangen. Lange habe ich gesucht was das sein könnte, bei der Nebennierenschwäche wird das zwar beschrieben, aber irgendwas passte dann doch nicht. Meine neue Theorie fühlt sich (leider) etwas stimmiger an: der Tag macht mir viel Streß und gegen Abend muss ich nichts mehr leisten, der Tag ist rum, bald kann ich ins Bett, wo es eh am besten ist….

Dass der Neurologe letztens meinte, er wisse nicht was er mir medikamentös da geben könne, macht das ganze Dilemma noch schlimmer.

Natürlich musste ich mir die Sendung: Nur keine Panik ansehen:

Ich kann denen so sehr nachfühlen…

https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-grad-nur-keine-panik-100.html

Wochenrückblick

so… lansagm bin auch ich sommergesättigt. War diese Woche viel draußen, allein am Samstag 40km radeln (glaub das längste bisher) aber auch unter der Woche fast täglich mit dem Rad am See oder richtig sportlich schwimmend im Freibad. Normalerweise wache ich zwischen halb 6 und 7h morgends von alleine auf, diese Woche brauchte ich den Wecker um 7.15h. Da ich gern früh unterwegs bin und ab mittags wenn die Horden kommen, mach ich heim.

gefühlt: sonderbarerweise sehr viel, sehr gute Laune. Grundlos? Ich wüßte nicht woher…hab es jedenfalls genossen.

getrunken: wollte mal wieder so nen fruchtigen Weincocktail. Ja die Pansche ausm Supermarkt. Hatte was ganz komisches erwischt, schmeckte wie ein muffiger Kloreiniger mit Mango-  und heftigem Alkoholgeschmack. Nach 3 Schluck hatte ich genug.

gefreut: beobachtet wie die Pferde einzeln auf die Koppeln gebracht wurden. Der Hengst der schier ausflippte als 2 Stuten vorbei geführt wurden, die anderen die wiehernd erstmal losgaloppierten oder sich genüßlich am Boden wälzten. Total schön. Auch wenn ich Pferde nur aus der Ferne mag.

gechattet: ist immer wieder spannend, dass man da mit Leuten ins Gespräch kommt, die man in der Bahn (z.B.) nur komisch beäugt. Dieses Mal (u.a.) ein sehr höflicher und feinfühliger Metall-fan mit ewig langen Dreadlocks. Jeah! Der andere spielt Unterwasserrugby, wußte gar nicht dass es das gibt…Klar viele suchen ganz verzweifelt eine Frau, und das nervt. Schicken gleich ne Freundschaftsanfrage obwohl man noch nie irgendwas miteinander geschrieben hat. Oder der Afrikaner der sofort wissen will ob ich eine Beziehung suche…naja trotz allem Spaß machts.

gesehen: Abschlußfeuerwerk vom Volksfest. War zwar schön, aber sehr kurz. Letztes Jahr war das definitiv länger. War jedenfalls ein lustiger Abend mit der Nachbarin.

gestaunt: faszinierend wie gut ich dieses Jahr die Hitze vertrage. Entweder liegt das daran, dass ich es mehr gewöhnt bin durch die Infrarotsauna oder weil ich die Weißdornkapseln seit einigen Wochen nehme, die ja auch gut bei Kreislaufproblemen helfen…

angefangen zu lesen: Den Klassiker 1984 von Orwell. Ich hasse so eine Endzeitstimmung wie sie da beschrieben wird: alles grau, alles stinkend, alles dreckig. Hab mich jetzt 66 Seiten da durchgequält, ein paar Seiten bekommt es noch eine Chance…aber sowas kann ich nicht leiden! Wundert mich echt, dass das angeblich soviele gelesen haben…

festgestellt: Hatte im Freibad mein Handy weggesperrt weil sich meine Paranoia das mir was geklaut wird immer mehr steigert. Einen Vormittag nur mit einer kleinen Zeitschrift und schwimmend verbringen war mega entspannend. Werde das in Zukunft öfter machen. Denn (das sah ich mal bei einem klinischen Versuch einer TV-Show) jeder Blick aufs Handy und erst recht wenn was blinkt/eingegangen ist, gibt es einen Adrenalinstoß…und das jedesmal..also wie oft in der Stunde? Am Tag? Kein Wunder dass wir alle ko und fertig sind….kommen ja noch weitere Faktoren dazu die heftig viel Adrenalin brauchen/ausschütten!

gefunden: viel tolle Musik!
Als ich nebenbei die Charts der Woche auf Bayern 3 laufen ließ, hatte ich bei den ersten Klängen von Platz Nr1. Die totale Gänsehaut:
https://www.youtube.com/watch?v=xIFzeLCVHk4 HAMMERtrack!
Und dank Youtube streifte ich durch die ganzen Vorschläge und fand ebenfalls total geil, weil herrlich rotzig, rebellisch mit den Kinderstimmen:
https://www.youtube.com/watch?v=mfJhMfOPWdE&index=27&list=RDpk_fUhOo0nc toller Ohrwurm und läuft ebenfalls rauf und runter und sehr laut. Ich liebe meine gute Anlage und das müssen die Nachbarn jetzt halt mal packen….
Ebenfalls ein klasse Lied das mir sofort ins Herz ging und als ich die Übersetzung las, wußte ich warum es mir so gut gefällt (abundzu blitzt halt derzeit immer noch Liebeskummer auf…) das Phänomen habe ich schon öfters gehabt, dass mir ein Lied sehr gut gefiel und erst als ich die Bedeutung las, mir klar wurde, wie treffend das derzeit ist. Hier also ganz französisch:
https://www.youtube.com/watch?v=QBDJrM0q7SY&index=14&list=RDpk_fUhOo0nc
hier die Übersetzung:
http://www.songtexte.com/uebersetzung/indila/derniere-danse-deutsch-53d6e3f1.html
Kombination: tolles Auto und geile Mucke gefällt mir durchaus *dance*
https://www.youtube.com/watch?v=GjuaWQKJKfc&index=6&list=RDpk_fUhOo0nc
Aussicht. Ein bewölktes/regnerisches Wochenende. Da ich viel außerhäusig war, freue ich mich auf aufräumen, kochen, viel lesen (klar!), definitiv ausschlafen und so vor mich hinwerkeln!!!

Wochenrückblick

Gelernt: Psychogeographie. Wie das Außen unser Inneres beeinflußt. Spannend!

Vor allem weil ich mich damit schon länger beschäftige, ohne den Namen dazu zu kennen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Psychogeographie

http://psychogeography.blogsport.de/was-ist-psychogeographie/

– auch gelernt: den „lake wobegon-effekt“: Der Lake-Wobegon-Effekt bezeichnet in der in der Psychologie die Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen bestimmte eigene Fähigkeiten für überdurchschnittlich hält, zum Beispiel als Manager, als Autofahrer und bei der Gesundheitsvorsorge. Es handelt sich dabei um eine selbstwertdienliche Verzerrung. (Stangl, 2018).
Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: http://lexikon.stangl.eu/4587/lake-wobegon-effekt/ (2018-07-13)

Lake wobegon ist ein erfundenes Dorf des Autors Garrison Keillor, indem alle Frauen glauben dass sie stark sind, alle Männer dass sie gutaussehend sind und alle Kinder hochbegabt sind. (ich glaube SO erfunden ist das ganze nun doch wieder nicht…)

gemerkt: wie ich im Chat in Hochform auflaufe: schnell schreibe, schnell denke, Wortwitze die mir einfallen, ein Fest wenn ich einen passenden Gesprächspartner finde mit dem der Schlagabtausch wunderbar passt. Einfach weil der Streß „des gesehen werdens“ und die innere Deutung der Mimik/Körpersprache ect. meines Gegenübers wegfällt. Kein Overload, einfache Konzentration auf das Wichtigste. Erfrischend, erheiternd und inspirierend!

gemerkt: Älterwerden heißt auch, wenn in der Suchmaske das Geburtstjahr ausgewählt werden muss und man immer weiter runter scrollen muss, anstatt einer flüchtigen Handbewegung…

gewesen: beim Doc, eigentlich bin ich ja mit dem Psychiater/Neurologe sehr zufrieden. Dieses Mal wars ein komischer Termin. Er meinte die Magen/Darmkrämpfe und plötzlichen/heftigen Suizidgedanken können gar nicht vom Johanniskraut stammen. Das sei unmöglich. Wüßte er mehr über die Histaminintoleranz würde er sagen: „ohja könnte vorkommen“. Denn Johanniskraut ist ein MAO-Hemmer also sehr unpassend bei der HI. Hab ich leider auch erst danach gecheckt. Und gegen die ständige diffusen Ängste wisse er nun auch nicht weiter was er mir verschreiben könne. Da ich abends das Trimipramin zum einschlafen nehme, wollen wir das nun mal höher dosieren und weiter schauen. Nächster Termin in 4 Wochen.

andere Leute: als ich vor (puh) vielen Jahren auch noch meinen Minijob aufgrund desaströser Erschöpgung und Angstzuständen aufgeben musste, schämte ich mich furchtbar. Ich ging kaum mehr aus dem Haus weil ich das Gefühl hatte ALLE sehen mein Versagen, meine Krankheit, meine Arbeitslosigkeit. Das ist ziemlich egozentrisch und überzogen, aber so sind halt Ängste. So langsam löst sich das auf, weil ich einen realistischeren Blick auf meine Umgebung bekomme: da ist der scheinbar zwanghafte dicke Mann der unendlich oft prüft, ob seine Auto/Wohnungstür auch wirklich zu ist und Unmengen an nasser Wäsche im Keller aufhängt (wahrscheinlich trägt er alles nur einmal), auf meiner Etage wohnt ein Mann in meinem Alter und egal ob er daheim ist oder nicht, von dem hört und sieht man nichts. Er ist nie auf seinem Balkon, er dreht nie seine Lieblingsmusik auf und auch sonst scheint er nur zu schlafen (gut hab ich nix dagegen SO ein ruhiger Nachbar ist mir 10x lieber), neben ihm wohnt ein Pärchen etwas jünger als ich, die scheinbar nie erwachsen werden wollen, weil er immer nur mit seinem Baseball-kappe und sehr vielen Bierkisten unterwegs ist. Wenn sie Urlaub haben steht das Auto immer in der Garage und die Balkontür offen und von einer Nachbarin weiß ich, dass die dann auch nur zuhause sind, die direkt unter mir hat einen komischen Typen der nur abends bei ihr ist und unendlich viel kifft (wie hält der das aus?), im Nachbarhaus wohnt der Flaschensammler der immer zur selben Uhrzeit, auf seine immer festgelgte Route durchs Dorf fährt und scheinbar sehr erfolgreich ist.

Ganz normale Leute mit ihren Macken und Eigenheiten, die auch nicht ständig unterwegs sind, sondern lieber zuhause bleiben. Sehr beruhigend 🙂

gemacht: Radlwerkstatt besucht und nachdem die Lenkerbreite verkürzt wurde, fährt es sich nun wesentlich angenehmer, da a) mein Nacken nicht mehr so abgeknickt wird und ich b) nun viel präziser lenken kann

auch gemacht: Gymnastikball aus dem Keller „befreit“ neuer Schreibtischstuhl ist im Moment nicht im Budget drin

– auch noch gemacht: eine runde tae-bo, super Sache, Ausdauer ohne allzu hohen Puls und mords Spaß dabei!

gesehen: Sommer und Depression ist so ne Sache: https://www.langweiledich.net/bilderparade-dvi/4/#DVI_77

gelesen: Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich. Ein Journalist beschreibt auf recht köstliche Weise wie es so auf einem Kreuzfahrtschiff zugeht (der Horrorurlaub wohl für mich, zuviele Menschen auf zu engem Raum und das OHNE Fluchtmöglichkeit), der ganze Amüsierzirkus war anno Anfang der 90 als er das Buch schrieb auch schon so ätzend wie heute (was der Schreiber ebenfalls so sieht und seine Lästereien waren beruhigend für meine depressioven/sozialphobischen Tendenzen) oft genug packt den Auto auch seine Agoraphobie und er bleibt in seiner Kabine wären die tausend Urlauber auf Landgang gehen (i love it!). Fazit: kurzweiliger Zeitvertreib, nur die massenhaften Fußnoten (war das damals modern?) nerven total.

gesehen: Sträters Männerhaushalt mit Ralf Schmitz brüller ich mag den hüpfenden Zwerg total!

– auch gesehen: Kino-Tatort Off duty mit Til Schweiger. Ich hasse Action und Ballerfilme, aber der gute Til darf das. Da schau ich gerne zu, lach mich scheckig weil er die 7. übelste Schießerei mal wieder übersteht, während alle um ihn herum tot sind, schmachte mit wenn er haucht „ich will nur mein Mädchen wieder zurück“ und halte imaginär Händchen wenn er mal wieder genäht wird, dazwischen betrachte ich voller Genuß seinen schweißüberströmten, muskulösen, verdreckten…Traumbody.

erlitten: sehr übler Histamin-Tag. Ich glaub die Chips waren der Tropfen der das ganze übelst kippen ließ (normalerweise gehen Chips schon, das waren aber irgendwie andere). Wenn ich zuviel Histamin erwische bin ich entweder ja total benommen im Hirn und matschig-müde den ganzen Tag oder aber total weinerlich, sentimental bis verzweifelt. Dieses Mal letzters, was krasse Weinkrämpfe zur Folge hatte inkl. Nachricht an Exfreund. Bombe. Na gut. Ich hab mir schon wieder verziehn. Kommt halt vor 🙂 Ich werde nun ein Schreiben verfassen, warum ich zu dem Vollhonk ja eigentlich gar keinen Kontakt mehr will. Und immer wenn ich versucht bin ihm zu schreiben, muss ich mir erst das geschriebene durchlesen. Meistens vergeht es mir dann. Diese Art von Selbstschutz habe ich bei meiner Familie schon erfolgreich ausprobiert.

abgestimmt: Sommerzeit weg! Meine Meinung.

zweierlei: natürlich hab auch ich mich mitgefreut, dass alle Jungs heile aus der thailändischen Höhle gerettet wurden…aber wer rettet all die minderjährigen Mädchen aus der Zwangs-Prostitutionshölle?

Immer wieder…

…zurück zu mir.

So gern verliere ich mich in meinem Kopf. In der Vergangenheit. In Trauer. In Wut. In alten Verletzungen. In Anklage. In Schamgefühle. Schwinge mich auf eine Metaebene hoch, die MAL ok ist, aber nicht auf Dauer. Denn dann verliere ich den Kontakt. Zu mir. Habe keinen Boden mehr unter den Füßen.

Deswegen: Was kann ICH JETZT TUN, was mich erheitert, mich erdet, mich wieder ins Jetzt bringt? Wo liegt meine Verantwortung? Ganz konkret und handhabbar?

Konzentration.

Heraus kam: Einkaufen, Brot backen und Kekse auch (die wurden komischerweise nix), Boden gesaugt, Geschirrspüler ein-und ausgeräumt. Heilende Musik gehört.

Sei nicht nett, sei echt!

So nun hab ich dieses Buch auch ausgelesen. Mit dem Thema *Gewaltfreie Kommunikation* hatte ich vorab so meine Schwierigkeiten. Warum sollte ich gewaltfrei kommunizieren, wenn einem da draußen der raue Wind des Lebens entgegen schlägt. Zumal ich mit gewaltfrei weichgespültes Therapiegesäusel vermutete, ohne je genaueres darüber zu erfahren. Das habe ich hiermit nachgeholt.

Ich bin ein sehr netter Mensch. Ich weiß genau wie ich mich verhalten muss, damit es dem anderen passt. Ich kann mich so perfekt anpassen, dass ich daraus auch die perfekte Depression entwickel, denn ich muss mich ja total unterdrücken. Ich bin nett, aber fast tot. Ich habe eine Nettigkeitsneurose. Ich bin so unendlich pflegeleicht und weichgespült wie man nur sein kann. Und trotzdem erhalte ich nicht das was ich will: Liebe und Anerkennung. Das wird jetzt selbst mir klar, dass andere Menschen lieber authentische Menschen mögen, auch wenn es mal unbequem ist, aber dann weiß man wenigstens woran man ist. Mir wurde außerdem klar, dass ich mit dem Anspruch/Glaubenssatz unterwegs war: ich erfülle dir deine Bedürfnisse (ohne die natürlich wirklich ganz genau zu wissen, aber das gestehe ich mir lieber nicht ein) und du erfüllst meine (ohne das ich die groß sagen oder zeigen muss). Hat wunderbar nicht funktioniert. Komisch.

Der Anfang des Buches ist deswegen sehr interessant, weil es dieses Nettsein sehr gründlich mit einem Schuß Humor beleuchtet. Des weiteren geht es munter weiter, wie man es machen kann: Mit viel Empathie für die eigenen Bedürfnisse (dazu muss man die sich mutig selbst bewußt werden und eingestehen) und für die der anderen (wollen wir nicht alle Liebe, Aufmerksamkeit, Lob und all die schönen Sachen?)

Es gibt haufenweise Beispiele. Was sich manchmal sehr kompliziert und auch therapeutisch-verschwurbelt anhört. Oder fast schon wieder lustig: Bsp.: Frau geht fremd und ihr Mann bekommt das raus. In der gewaltfreien Kommunikation lautet das dann:“ Als ich merkte, dass du ein sexuelles Verhältnis mit einem anderen Mann hattest, fühlte ich mich zutiefst traurig und wütend. Und ich empfand einen starken Verlust an Vertrauen. Ich brauche Offenheit, Kommunikation und dass andere Menschen mir die ganze Wahrheit anvertrauen. Kannst du heraus finden, welche Bedürfnisse du durch die Entscheidung mir nichts davon zu sagen, zu erfüllen versuchtest?“ Den Mann möcht ich kennenlernen der das so sagt….

Ein paar Zitate:

  • Durch Verurteilung versuche ich, einen anderen Menschen für meine Gefühle verantwortlich zu machen.
  • Einen anderen Menschen zu beschuldigen oder zu schädigen ist eine Strategie, die wir zur Linderung unserer Gefühle der Machtlosigkeit und Verletztheit einsetzen.

Damit kann ich schon mehr anfangen. Die Gewalt der anderen ist eine Strategie um ihre Bedürfnisse zu befriedigen (das soll keine Entschuldigung sein, aber es weckt Mitgefühl für den anderen, dass er keine andere Lösung parat hat als gewalttätig zu agieren. Ich finde das sollte man in Gefängnisse lehren.)

Gewaltfrei (ich finde das Wort unglücklich gewählt, weil das Gehirn nur Gewalt liest…wie wäre es mit friedlich ) kommunizieren heißt hinter dem Tun des anderen sein Bedürfnis erfragen (das finde ich teils komisch): „wenn du so mit den Finger trommelst, beruhigt dich das Geräusch?“ dann sagt man sein Bedürfnis/was es mit einem macht:“ mich macht das sehr nervös“ um dann einen Vorschlag zu machen: „könntest du dir vorstellen damit aufzuhören/was anderes zu machen oder etwas leiser zu sein?“

Ich finde das teils sehr alltagsuntaugllich bzw. sehr spooky. Ich habe aber trotzdem sehr viel aus dem Buch für mich mitgenommen: Mehr bei meinen Bedürfnissen und Gefühlen zu bleiben und die auch zu kommunizieren. Das lässt sich gut beim chatten üben. Spüren was will ich, was fühle ich (der Typ ist extrem auf Partnersuche will sich am liebsten gleich mit mir treffen, ich will das nicht) und dann aufpassen dass ich echt bleibe und sage z.B. ich glaube wir suchen nicht das gleiche) und NICHT NETT sein (ihm zuliebe weiter schreiben mit Hoffnung auf ein baldiges Treffen). Das heißt auch, ich traue dem anderen zu, dass er mit seiner Enttäuschung, Schmerz, Trauer usw. (alleine) fertig wird. Dadurch zeige ich ihm Respekt, er ist ja kein kleines Kind mehr. Ich übernehme nicht mehr die Verantwortung für die Gefühle des anderen. WICHTIG!!!

Diese klare, selbstsichere Ehrlichkeit braucht Mut. Sich so zu zeigen, wie man etwas verstanden hat oder seine Gefühle und Gedanken offen sagt (Ich-Botschaften, keine Anschuldigungen!). Seit Tagen spiele ich verschiedene Szenarien durch in denen ich mich so verhalten könnte. Zum Beispiel: Treffen mit einem Bekannten zum Kaffe trinken bei mir zuhause, ich sage: „ich würde mich jetzt gerne bei dir anlehnen, habe aber Angst dass du das als sexuelle Aufforderung verstehst, wie sieht es bei dir aus?“ Anstatt mein Gehirn zu verschwurbeln wie ich das eine bekommen kann, ohne falsche Hoffnungen zu wecken, dann kommts schräg raus und Mißverständnisse sind die Folge.

Siehe auch dem Gedicht aus dem Buch:

Wenn du ein Bedürfnis hast, dann bringe es schnell zum Ausdruck. Denn wenn du das nicht schnell tust, wirst du es wahrscheinlich gar nicht tun. Sobald du darüber nachdenkst, ob du dies tun solltest oder nicht, verwandelst du dein Können in Nichtkönnen.

Und wenn du dein Bedürfnis herunterzuschlucken beginnst, achte darauf, dass dein Körper anfängt, sich hohl anzufühlen. Und je intensiver du zu analysieren versuchst, umso stärker lähmst du dich. Hat sich deine gesamte Aufmerksamkeit im Kopf konzentriert, fühlt der Rest deines Körpers sich tot an.

Ich hatte mal eine sehr enge Freundin die wunderbar für sich und ihre Wünsche und Bedürfnisse die Verantwortung übernahm. Mich brachte das total auf die Palme. Beispiel, ich rufe an, brauche ihr Ohr, mir geht es schlecht. Das sage ich auch so und frage ob sie Zeit hat. Ihre Antwort: „Ja ich kann dir 10 Minuten meiner Zeit geben, dann möchte ich was essen/spazieren gehen/schlafen!“ Ich bin erfreut und unterdrücke den Ärger der auch mit hochkommt: „eh du blöde Nuss ich hab mir letztens eine geschlagene Stunde dein Gejammer angehört!“ Ja… weil ICH es zugelassen habe. Weil ich mein Bedürfnis unterdrückt habe mal zu sagen: du meine Aufnahmekapazität erschöpft sich langsam. Nicht der andere hat mich unterdrückt, sondern ich selbst.

Es ist ein komplexes Thema und ich könnte noch Seiten weiterschreiben….

Kurz gesagt: Mehr Herz, weniger Ego.

Wenn das nächste Mal ein schnittiger Sportwagen an der Ampel steht aus dem die laute Musik nur so rauswummert und der Kerl hinter Steuer lässig den Arm raus hängen lasst, dann fühle ich Empathie: er will nur etwas Aufmerksamkeit. Dann kann ich sanft lächeln und muss ihn nicht mehr abwerten….

http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/sei-nicht-nett-sei-echt/659672

Eine Wundertüte

Seit Wochen freue ich auf den heutigen Sonntag: Flohmarkt in meinem Lieblingsmuseum, dem 5-Kontinente, früher Völkerkundemuseum. Dinge die im dazugehörigen Shop nicht mehr verkauft werden können/wollen oder alte Ausstellungsstücke die Platz für neue machen sollen.

In der Vorankündigung gab es den Hinweis es gäbe auch schon vorab verpackte Wundertüten. Das ist ja wie doppeltes Weihnachten! So eine wollte ich unbedingt! Also stand ich pünktlich zur Eröffnungszeit um 9.30h vor den großen Toren, mit mir an die 50 weiteren Interessierten.

Schon am Eingang sah ich die tollen verschlossenen Tüten. DAS müssen sie sein. Ich wollte aber noch einen kurzen Rundgang machen, um den Rest zu sehen. Nach einer halben Minute wurde mir klar, dass das keine gute Idee war, mein Gesicht verzerrte sich leicht vor Panik und die Hyperventilation war im vollen Gange. Ups, bissl too much nach all der Schneckenhauszeit. Also kehrte ich schnurstracks wieder um. Ich dachte mir, dass ich wenn dann gerne 2 solcher Tüten hätte und mein Budget veranschlagte ich auf 20,-.

Ich ging zum Infoschalter, nirgends waren Preisschilder angebracht (klar Flohmarkt halt), fragte nach dem Preis, Antwort: „10,- die Tasche aber nicht vorher reinschauen!“ „Niemals!“ verkündete ich strahlend und zog gerne den blauen Zwanziger hervor.

Glückselig und mit verebbender Panik stolzierte ich zur Tramhaltestelle. Doch 13 Minuten wollte ich nicht warten (zuviel Adrenalin) und ging schnurstracks zur U-bahn, die passende S-Bahn kam dann auch und so war ich schneller wieder zuhause als gedacht und packte meine Schätze aus.

Es hat sich absolut gelohnt, allein schon die 2 wunderschönen Taschen, dann ein besticktes Tischdeckchen in indischer Art, Holzskulpuren, 2 fast echt wirkende Stofftulpen, 2 Ketten, ein Buch und noch so einiges mehr. Den Großteil kann ich tatsächlich verwenden. Auf vielen stand noch der ursprüngliche Preis drauf, demnach hätte das alles locker über 40,- gekostet.

Nächstes Jahr bin ich wieder dabei! Wie ein Kind dass das kribbelige Gefühl auskostet 🙂

Wochenrückblick

Wie gesagt, ich lebe derzeit sowas wie Urlaub. Erholung für meine Seele, weil ich Dinge die mich stressen (allen voran fremde Menschen) oder nerven (Smalltalk mit Menschen die ich gerade nicht um mich haben will) einfach nicht mache. Ich lasse meinen Geist baumeln, die innere Alarmanlage (die bei mir mit komplexer PTBS extrem oft angeht) ist AUS, ich hänge meinen Gedanken frei nach weil ich nicht (gefühlt) um meine emotionale Existenz kämpfen muss. Existenzängste gibt es trotzdem vage im Hinterrgrund, einfach weil kein Zusatzeinkommen, kaum zur Tafel gehen UND Schulden/Rechnungen abbezahlen ein finanzielles balancieren erfordern….Aber als Intro braucht man ja eh nicht viel Geld, weil all die Reisen, Ausflüge im ausgeklügelten Kopfkino stattfinden…ich bin total draußen aus dem anstrengenden „funktionieren/alle Angst unterdrücken-müssen“ und das tut mir sehr gut.

Meine Taktzahl hat sich verringert, ich bevorzuge gerade Reizarmut. Viel Stille und ein wenig vor mich hinphilosophieren….es fühlt sich an wie unter sehr viel Baldrian oder einer Tavor. So ein leichter Trancezustand. Eine meditative Stimmung. Der Genuß der Langsamkeit und Einfachheit. Ein heiteres vor sich hin leben. Herrlich!

gespürt: Kopfweh, habe ich ja echt selten, keine Ahnung woher das nun kam…

geekelt: der Typ bei dem ich letztens kündigte meldete sich wieder, weil er keine andere Haushaltshilfe findet. Uah mich hats nur geschüttelt, NIE wieder betrete ich das Haus, für kein Geld der Welt….

– wieder gefunden: Die Sendung ASPEKTE im ZDF, finde die interessant, tolle Themen mit etwas Humor gemischt. Ach ich danke den Menschen die das Internet erfanden, ich kann jetzt soviel der Mediathek schauen….

gefragt: war nochmal kurz im Chat (obwohl es mich da wie gesagt so kaum hinzieht, ich bleib lieber allein in meinem Kopf) jedenfalls habe ich da nun schon öfters erlebt wie (meist die Herren) fragten, ob wir über einen anderen Messanger/Whatsapp ect. Weiter schreiben können. WARUM? Ich versteh das nicht. Man kann ja auch im privaten Dialog weiterschreiben dort, oder sich Mails in den Briefkasten legen…warum müssen die Leute heutzutage immer was anderes machen/haben als sie es jetzt tun. Weil uns weiß gemacht wird, dass ANDERS=BESSER ist? Wahrscheinlich.

gemerkt: ich verspüre so seit einigen Monaten vermehrt Neid. Es gab viele Jahre da kannte ich das Gefühl nicht. Jetzt ist es aber nicht mehr der leichte ach das hätte ich auch gern-lächel-Neid, sondern „aua, verdammt, das will ich auch, schmerzhaft die eigenen Lücken in den Bedürfnissen spüren-Neid“. Eine Bekannte machte mich dann drauf aufmerksam, dass die ja für das was sie haben auch ihren Preis zahlen. Seitdem mache ich mir den immer bewußt und komme dadurch wieder zu dem was ich wirklich will.

gelacht: ich ruf bei der Fahrradwerkstatt an, weil irgendwas am Lenker nicht stimmt (ich tippe stark, dass er mir zu breit ist), der nette Typ (war da schon öfter) und ich klären was es sein könnte und dass ich nächste Woche einfach mal vorbei schauen solle…da meint ER ganz erfreut: „ja cool!“ äh…hätte das nicht ich sagen müssen, weil er mir hilft? 🙂 egal. Ich freu mich drauf und bin gespannt….

– weiter geübt: klare Ansage. Erstaunlich was das bewirkt: Kraft, Klarheit, Zeitersparnis und ich bekomme auch noch das was ich will 🙂

verdaut: letzte Woche habe ich beim Jugendamt P. Gemeldet. Diese besagte „Freundin“. Ich konnte da nicht mehr länger zuschauen, diese Verwahrlosung und Lieblosigkeit den Kindern gegenüber. Hab dem Amt also eine längere Mail geschickt mit all dem was mir auffiel. 3 Tage später standen 2 Damen bei ihr (natürlich unangemeldet) vor der Tür und sahen sich die katastrophalen Zustände an. Sie bekommt jetzt eine Betreuung. Ich fühle mich sehr erleichtert. Wieviel Verantwortung ich da schon wieder getragen habe. Ich habe mich von P. Erstmal distanziert. Weiß noch nicht wie es weitergeht, aber ich vermute kein intensiver Kontakt mehr (muss das mit mir selbst noch genauer klären beizeiten).

– zu spät: das ist jetzt schon ein wenig peinlich. Ich sah einen Beitrag zum NSU-Prozess (hatte mich zwischendurch schon immer mal wieder damit befasst) und kam auf die glorreiche Idee mal zu schauen, ob der für die Öffentlichkeit eigentlich zugänglich ist, weil ja hier in München verhandelt wird. Tja, das war genau am LETZTEN Verhandlungstag, nächste Woche gibt’s das Urteil (ich bin echt gespannt). Ich hatte ja auch nur 5 Jahre Zeit da mal reinzuschauen….

Obsession

Das Buch Obsession von Glen Duncan lag lange auf meinem SUB (eine fast passende Abkürzung, weil es im Buch hauptsächlich um Sex geht). Ich fragte mich immer wieder, ob ich wirklich die Phantasien und das Sexualleben eines 28-jährigen Mannes lesen will, der gerade nichts besseres zu tun hat als sich jenen hinzugeben, weil nichts mehr in seinem Leben vorwärts geht. Job verloren, seine Wohnung eine Bruchbude und eine Besserung im regnerischen Nordengland ist auch nicht in Sicht. Klingt nach Depression und Selbstmitleid. Aber, dachte ich mir, wenn ich nicht anfange zu lesen, werde ich es nie erfahren.

Ich habe angefangen und es fast nicht mehr aus der Hand gelegt bis ich die 430 Seiten durch hatte.

Es ist fast poetisch geschrieben, kein nachgewachsener derber Bukowski, sondern feinsinnig und philosophisch. Sprachlich originell zeigt sich der Großstadtmensch samt seiner Einsamkeit auf der Suche nach….nach Vielem. Das Glück seiner Kindheit, die Liebe seiner großen Liebe, nach Freundschaft, nach Menschennähe, nach Menschenwärme. Er streift durch die Straßen und Kinos und beschreibt zwischenendrin in all seinen facettenreichen Rückblenden seine Vergangenheit, ohne dabei allzu schwülstig zu werden. Dazwischen blitzt sein Haß auf sich selbst auf, weil er der Pornographie erlegen ist und das wo er doch weiß, dass man Frauen nicht auf Objekte reduziert. Spannend und teils humorvoll verfolgt man dieses Leben, taucht ein in dieses dichte Psychogramm….

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

Rapunzel´s Turm

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Leben mit Entwicklungstrauma / komplexer PTBS & Traumafolgestörungen

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Hanni hat Heimweh

Auf der Suche nach Ruhe und Sicherheit, aber leider nur stark im Auffinden von Chaos und Gespenstern.

Sick Girl

Depression

Herzensgrenze

Überleben als Introvertierte mit dem Wrong-Planet-Syndrom

Hochsensibel und Multipassioniert

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam