Wochenrückblick

Ich kämpfe gefühlt mal wieder ums Überleben. Schwer ist es. Jeden Tag. Nur manchmal wird es ein wenig leichter. Ich hoffe die Zukunft wird besser….Bin einfach froh wenn wieder ein Tag vorbei ist, ab halb 9 abends hock ich lesend im Bett, um kurz nach 9h wirds Licht ausgemacht. Zum Glück hab ich keine Schlafprobleme, so dass ich meist gegen 6h erst wieder wach werde. Muss ja auch nicht alles haben.

schwierig: mein Vater wird heute 70 Jahre alt. Wir haben seit 2012 keinen Kontakt mehr. Ich habs nicht mehr ertragen, diese kleinen, dafür ständigen Sticheleien und das es nie um mich als Person ging, sondern nur um den Nutzen den ich meinem Vater brachte (Kontakt, emotionales aufbauen, seel. Mülleimer usw.). Bei ihm fiel es mir dennoch am schwersten den Kontakt abzubrechen. Ich weiß auch, dass es nicht anders geht, wenn ich einigermaßen gesund werden und stabil bleiben will. Innere Kindanteile die sich extrem für ihn verantwortlich fühlen jaulen auf. Ich nehm das ernst und kümmer mich um sie, aber nicht indem ich meinem Vater Post schicke.

geschafft: meine 1000km-Marke mit dem Rad hab ich voll gemacht! Jeah!

– einige Jobs über die App hab ich mit einer großen Radrunde verbunden, hat auch Spaß gemacht.

genossen: wieso braucht man immer einen Belag aufs Brot? Einfach ne Buttersemmel hat mir auch mal wieder richtig geschmeckt.

gesehen: Den Film a beautiful mind, kann man nur hoffen, von diesem Wahnsinn verschont zu bleiben. Und den Film: Wir sind jung, wir sind stark. Thema: Die Krawalle 1992 in Rostock-Lichtenhagen gegen das Asylantenheim und deren Bewohner. Hochaktuell. Anhand einer Jugendgruppe wird man durch die Terrortage geführt als ganz normale Verfilmung, keine Doku. Teilweise etwas lahm, hätte man mehr draus machen können, trotzdem interessant.

gedacht: ich finde die metoo-Bewegung gut, besser fände ich eine Bewegung in der Frauen beschreiben wo sie sich wehrten, wie sie sich behaupteten und gegen wen, wie sie ihre Stärke leben. DAS würde richtig aufbauen. Denn: Energie folgt der Aufmerksamkeit.

verzweifelt: So gut mir die Thera auch gut, es ist immer die Angst da, sie immer brauchen zu müssen. Ich weiß noch wie mich damals in der Selbsthilfegruppe ein 70-jähriger Mann so unendlich nervte, weil er so offensichtlich sich selbst in der jammernden Opferrolle wohl fühlte, dass er 40 Jahre Therapeuten und Kliniken brauchte. Da will ich nicht hin…Im Moment sind wir eh bei einem Termin alle 4-6 Wochen (als Ärztin kann sie einen Termin pro Quartal so abrechnen), überlege nochmal eine Kurzteittherapie bei ihr zu machen….

Andererseits tat der letzte Termin wie ja kurz schon geschrieben, auch sehr gut. Wir hatten auch kurz das Thema: Eigene Schattenanteile sehen. Da das derzeit so hin und wieder aufploppt in mir: Oh da war ich echt neidisch, da hab ich jemand nur benutzt. Es tat sehr gut das auszusprechen (meine „Verfehlungen“) und ihre wohlwollende Reaktion zu sehen und spüren. Ja wir sind nicht immer die Engelchen für die wir uns gern halten. Ich habe eine zeitlang immer mit dem Finger auf andere gezeigt: das macht er falsch, das hat mich verletzt usw. aber so ganz konkret und ehrlich meine Fehler einzugestehen ist wohl jetzt erst dran. UND wenn Schattenanteile ins Licht dürfen, dann können sie sich auch lösen/verändern….als wenn ich sie immer wieder ins Schattenreich zurück dränge.

gelangweilt: alles ödet mich derzeit an, Haushalt, einkaufen, Internet, mich interessiert null-nada….vor lauter Langeweile in der Kassenschlange gedacht, ob ich die Kassiererin mal mit Auf Wiedersehen begrüßen und mit einem Grüß Gott verabschieden soll. Vielleicht bin ich dem Wahnsinn doch näher als gedacht…

– wiederentdeckt: Magnesiummangel, gravierender. Eine meiner ersten Putzsstellen in einem privaten Haushalt war ein 2-stöckiges Einfamilienhaus. Also muss man öfter treppauf-treppab. Schon auf dem Heimweg damals konnt ich mich kaum mehr halten. Zuhause nur schnell essen und ab ins Bett. Dann 2 Tage heftigster Muskelkater in den Beinen. Dann hab ich viel Magnesiumöl (über die Haut) genommen und ich war fitter, hatte selbst nach Wanderungen keinen Muskelkater mehr. Jetzt taten mir wieder die Oberschenkel weh, jeder Handgriff bleischwer, selbst das atmen irgendwie anstrengend…bis es mir einfiel: mensch das Magnesium! Also gleich ein Fußbad damit gemacht und ich konnte regelrecht spüren wie das Leben in mir zurückkehrt! Ich atmete doppelt erleichtert auf: einmal weil es wieder einfacher ging und zweitens weil ich mich wieder etwas heiterer und leichter fühlte. Nach sehr leichter Anstrengung (3 Stockwerke zu fuß hoch gehen) war ich völlig außer atmen und „schlecht beinand“, eine Bekannte aus dem Norden nennt es „kotterich“, als ob Blutdruck und Blutzucker gleichzeitig im Keller sind. Sind sie aber laut Messung nicht. Daher vielleicht auch oft der Heißhunger? Weil man das verwechselt? Also gleich weider neue Flocken bestellt (über die Haut ist die Aufnahme viel besser und schneller, als der Weg über Magen-Darm!) Und dann noch das gefunden:

Bei streßempfindlichen Menschen hingegen, die zum Beispiel an Magnesiummangel leiden, kommt es bereits bei mäßigen, ja selbst bei normalerweise unbedeutenden Belastungen zu starken Streßreaktionen, die zudem lange andauern, selbst wenn die Belastung längst beendet ist.

Da Cortisol den Blutzuckerspiegel anhebt, wird auch Magnesium mobilisiert und vermehrt über die Nieren ausgeschieden. Dadurch verschlimmert sich der Magnesiummangel und in der Folge die Streßempfindlichkeit – ein Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist. Patienten mit starkem Magnesiummangel brauchen bereits nach mäßigem Streß und trotz der Einnahme von Mg-Präparaten mitunter Tage, bis sie sich halbwegs wieder stabilisiert haben.

BINGO!

Wochenendgefühl: Da ich heute mal wieder arbeiten war, fühle ich mich jetzt herrlich normal „freitagig“: Juhu Wochenende!

Therapie

Man sagt so, dass man seine Eltern nicht ein ganzes Leben dafür verantwortlich machen kann, wenn jenes nicht richtig läuft. Stimmt. Wegschauende Lehrer, mobbende Mitschüler, gewaltätige Partner darf man auch nicht vergessen.

Ich weiß, dieser Satz ist für Menschen die mit 40 immer noch auf der Couch sitzen und nie auch nur nen Finger gekrümmt haben und grundsätzlich alles und jeden für Mißglücktes verantwortlich machen.

Zum Glück bin ich erst 38 und habe mir gelinde gesagt den Arsch aufgerissen um aus dieser Misere raus zu kommen. Gebracht hat es nur peripher was. Wenn die Handwerker beim Hausbau das Fundament vergeigen, kann ich hier und da ein Trockengerät aufstellen, Ritzen vermörteln, Zwischenwände einreißen und neu einbauen. In den oberen Stockwerken kann ich viel lüften und gut heizen, damit nix schimmelt. Eine Baustelle wird das Ganze immer bleiben. Abreißen und neu aufbauen wär manchmal einfacher. Ist jetzt nur beim Thema Leben ein wenig schwierig.

Ich hab es so satt in dieser Spirale nach unten zu hängen. Sich nix zutrauen, sich abwerten, noch mehr Rückzug, noch mehr runter machen, noch weniger machen, totale Interessenlosigkeit, bleischwere Müdigkeit…

Es geht mir ganz und gar nicht gut. Und wenn meine Thera meint, dass es ja immer noch die Option gibt stationär oder teilstationär zu gehen, weiß ich, dass sie derselben Meinung ist wie ich. Nur dass Klinik im Moment auch keine Option für mich ist.

Dass sie mir den schwachen Tip *Ablenkung* gibt, nehm ich ihr fast übel. Aber nunja.

Heute hilft nur Alkohol. Ich geh einkaufen und sehe erst an der Kasse das Schlamassel: alkoholfrei

Hab ich doch gesagt. Ich bin für alles zu blöd. Ich kann noch nichtmal richtig Bier kaufen.

Die Rätselhaften

oder: Wie Hochbegabte besser mit sich und anderen leben

Dieses Buch las ich die letzten Tage. Ich mag nicht sagen, dass ich hochbegabt bin, interessiere mich aber generell für das Thema und sehe auch gewisse Ähnlichkeiten mit mir.

Zum Beispiel der Drang nach neuem Wissen, die Neugier, das schnelle langweilen bei immer gleichen Sachen. Heute weiß ich, dass ich in der schlimmsten (geistigen) Unterforderung immer umgezogen bin. Das tat gut! Da hatte ich was zu tun! Da muss man an viel denken. Vor dem Umzug, aber erst recht danach: Neue Umgebung, jeah! Alles entdecken, auskundschaften, ich liebe es! Seit 12 Jahren hock ich nun in derselben Bude, so gern würde ich mal wieder meine Sachen packen, aber jetzt sind die Umstände schwieriger geworden.

Und ich habe auch festgestellt, dass ich mich am einsamsten fühle, wenn ich nicht mindestens einen Menschen in meiner Umgebung habe, mit dem ich geistig „fliegen“ kann. Qualität statt Quantität halt.

Zurück zum Buch. Was Hochbegabte ausmacht: u.a. eine hohe Gestaltungsmotivation, heißt dass man sich gern aktiv an der Veränderung und Gestaltung der Umgebung beteiligt. Ob es die Optimierung eines Arbeitsplatzes ist, das austüfteln eines 5-Gänge-Menüs, Urlaubs-Wochenplannung ect….ich brauche diese Freiheit wie Luft zum atmen. Hängt auch eng mit der Selbstbestimmung zusammen. Ich bin inzwischen herzlich wenig kompromissbereit, weil ich mich früher ZU SEHR angepasst habe und zu lange fremd bestimmt wurde.

Dass sich andere oft von einem abwenden kann auch damit zu tun haben: dass man diese überfordere mit schnellem, komplexen Denken, dadurch können sich andere schonmal bedroht fühlen und sich abwenden oder gar mobben. Ich  sehe oft wo man was wie verbessern könnte und ecke wieder an. Weil man manchmal einfach nur erzählen möchte über dass was einen nervt und ich komm dann als Besserwisser mit Vorschlägen daher.

Ein selbstgewähltes Thema das mich interessiert, darin kann ich mich vergraben und recherchieren und lesen bis ich satt bin. Das kann dauern. Da bin ich erfrischt und fühle mich lebendig, da blühe ich auf. Habe ich das nicht, gehe ich ein wie eine Primel und versinke in Depressionen. Daher habe ich eigentlich großes Glück, dass ich die Freiheit (genug Zeit und materiell abgesichert) habe mir meine Projekte zu suchen und auszuleben wie ich das möchte und brauche.

Eine hochbegabte Frau erzählt: Ich kann Projekte nicht aus dem Boden stampfen, aber nichts wäre mir lieber. Denn ich brauche Projekte wie die Luft zum Atmen. Ich brauche Projekte, um mich richtig zu freuen und mich richtig lebendig zu fühlen. Die Frage ist immer: Wo finde ich Projekte, die spannend, herausfordernd, sinnvoll und wie für mich gemacht sind? Etwas anderes will ich nämlich nicht. Ich will mich bewegen.

Genau so geht es mir auch. Ich bin kein Spezialist in irgendwas. Dafür kenne ich mich in unterschiedlichen Themen grob aus. Deswegen ist auch mein Lebenslauf „etwas“ bunt. Ich kann nur solange eine Tätigkeit machen, wie sie mich interessiert. Zwang hilft da gar nicht. Und Anpassung funktioniert auch nicht.

Aus dem Buch: Dann entsteht diese berühmte Langeweile, die Hochbegabten so oft und zu Recht nachgesagt wird. Diese Langeweile ist hochgradig nervös, eine Art mentaler Hunger (Anm. von mir: der gern mit körperlichem Hunger verwechselt wird!), eine besondere geistige Unruhe (in solchen Phasen mache ich dann gern kleine Probleme zu sehr großen weil sich mein Hirn dann selber Aufgaben sucht. Nicht immer die besten). Hochbegabte brauchen Ideen und Herausforderungen, sonst laufen sie innerlich Amok und äußerlich auch und brechen wieder ihre Zelte ab und streben wieder zu neuen Ufern.

Gefahr besteht, dass ich zu sehr im Kopf bleibe und dann Lockerheit, Spaß, sinnloses zu kurz kommt. Darauf muss ich achten, sonst werde ich zu schwer, zu ernst. Wie immer gehts ums Gleichgewicht, die goldene Mitte: zu fetziger Musik tanzen und singen, lustige Videos, Filme anschauen, Reiseberichte/Erfahrungsberichte lesen die nicht zu schwer sind, ein wenig Alkohol kann auch helfen mal abzuschalten….

Im Großen und Ganzen mag ich mich aber mit meinem Denken nicht mehr verstecken und es nicht als Fehler deklarieren, dass ich mir viele Gedanken mache oder dass ich nicht bei EINEM Job, bei EINEM Wohnort ect. bleiben mag. Meine Mutter hat das sicherlich auch deswegen immer abgewertet, weil sie das nicht verstand, die ist ja eher einfach gestrickt, ich komme mehr nach meinem Vater auch ein Denker und Tüftler, bei ihm durfte aber keiner besser sein als er, also wieder ein Deckel auf mich drauf. Immer schön klein halten.

Das Buch an und für sich fand ich weniger gelungen. Es gibt bessere. Dieses kratzt eher am psychologischem Grundwissen. Zuviele Studien, mit viel zu vielen Fußnoten und der Rest ist Allgemeinwissen.

 

Wochenrückblick

angeschaut: Lust der Täuschung, eine Kunstausstelllung die das Thema Täuschung hatte, ob gemalt, oder Skulpturen oder ein Video, alles mögliche war dabei. Auch die Virtual-Reality-Brille durfte nicht fehlen. Ich fand das viel spannnener die Leute dabei zu beobachten wie sie auf einem schmalen Brett (in echt) in vermeintlicher Höhe zwischen Wolkenkratzern balancieren. Für die Zuschauer war das Bild auf einem normalen Bildschirm mitzuverfolgen und eine Frau „sprang“ sogar hinunter. Der anderen knitterten nur so die Zie, äh zitterten nur so die Knie….Sehr unterhaltsam alles.

Termin: beim Neurologen. Lassen es jetzt medikamentös so wie es ist: Tianeurax und Elontril bei Bedarf und abends zum einschlafen das Trimipramin. Termin erst wieder regulär in 3 Monaten. Passt mir auch.

Schonkost: Ende Gelände, das mit dem Magen wurde dann doch noch schlimmer, so dass fasten angesagt war, höchstens mal 3 Löffelchen Kartoffelbrei. Warme Milch tat auch gut.

besucht: Meine Cousine, deren 10 Wochen altes Baby, ihren Mann und ihre Mutter also meine Tante. Vielleicht hatte ich auch deswegen Magenweh, weil Familie erstmal Alarm auslöst, auch wenn da diesbezüglich auf der Seite der Familie nix schlimmes passiert ist. Ich war mega angespannnt, sodass Kuchen essen für mich ausfiel (nicht nur wegen Magen, sondern wegen essen unter „Beobachtung“, bzw. wegen zitternder Feinmotorik, das hatte ich schon ewig nicht mehr. Ätzend. Und schade. Aber nunja.) War auch ängstlich mit dem winzigen Baby, nahm es auch nur einmal auf den Arm. Erleichtert festgestellt, dass meine Tante auch etwas unbeholfen war. Dass ich ihren Mann auch noch mega sexy finde, hat herzlich wenig zu meiner Entspannung beigetragen. Kam mir langsam aber sicher wie ein Alien vor, der sich nur noch alleine in den dunklen, nebligen Wald verziehen wollte auch angesichts deren „normalen“ Lebens…

gekauft: wollte mal wieder paar Sachbücher kaufen, fuhr zur Pfenningparade, einer Einrichtung die Behinderte beschäftigt, in allen möglichen Arbeits-Werkstätten, sei es Möbelaufbereitung, Kleiderladen, online machen sie einiges und eben auch ein Buchgeschäft, indem jedes Buch 1,- kostet. Wurde 4x fündig, hat mich sehr gefreut.

gemacht: Friseurbesuch, auch eher anstrengend, konnte aber danach milder mit mir umgehen, dass ich diese Woche ja schon echt viel geschafft habe und auch mit all den Ängsten und wenig Ruhe.

gefreut: Die Zahnarztrechnung kam und fiel günstiger aus, als erwartet. Schonmal ein Knoten im Bauch weniger, der mich belastet.

gegessen: einmal muss sein: Lebkuchen. Nur bissl naschen 🙂 Auch wenn mich grad Süßigkeiten so gar nicht an machen (völlig ungewöhnlich bei mir, da scheints den Magen ordentlich erwischt zu haben)

gelesen: Der Orwell-Staat 1984 Vision und Wirklichkeit von Werner Meyer-Larsen, DAS Buch war schon wesentlich interessanter als das Original 1984. Weil es die Wirklichkeit zeigte: So wir haben jetzt 1984 und was wurde aus dem Buch wahr und was nicht, wie sieht es heute wirklich aus? Das ganze wäre JETZT ja noch spannender. Zumal es glaub ich selten ein Sachbuch über einen Roman gibt. Tolle Idee! Naja mag man angesichts der heutigen Technik denken, was hatten die Kriminaler denn vor 34 Jahren schon? Oh doch, es gab da allerhand, man erinnere sich auch nur an die Stasimethoden. Es wurden winzige Kameras in Straßenlaternen gebaut, Funkanlagen versteckt in Ampeln und Stromkästen und vieles mehr.

Als allererstes fragte ich mich bei dem Buch: Wer sagt heute noch EDV?

Tja und auch damals wurde allgemein die These gewahrt, dass Technik den Bürger schütze. Is klar…

Der damalige Generalbundesanwalt Rebmann drückte es so aus: „Sicherheit geht vor Datenschutz – nicht umgekehrt!“

Schon damals hieß es in dem Buch welch ungeheure Daten von den Bürgern via Polizei ect. Gesammelt werden. Was würde Orwell wohl heute sagen?

Weiter hieß es: „Deutschland sei das freieste Land der Welt oder eher doch ein elektronisches Konzentrationslager?“ Auch auch hier wäre Orwell wohl geschockt wie sehr uns heute die Elektronik im Griff hat.

Gewarnt wurde damals tatsächlich und zwar vom Datenschutzbeauftragten Professor Spiros Simitis und zwar vor dem Bildschirmtext! (gibt es den eigentlich noch?). Beschrieben wurde er als eine Kombination aus Fernsehgerät, Telephon und Computer, die aus verschiedenen Datenspeichern schriftliche und graphische Information frei Haus liefert. Dann kann jeder vom Wohnzimmer aus Waren bestellen und Reisen buchen, Geldüberweisungen vornehmen und Glückwünsche übermitteln, Theater-und Kinoprogramme abrufen, Kochrezepte und Fahrplanauskünfte einholen oder Fernlehrkurse absolvieren. Jede Betätigung des Geräts hinterläßt freilich Datenspuren: Alle Operationen werden aufgezeichnet, die Btx-Zentrale speichert, zwecks Abrechnung, den Bildschirm-Kunden und dessen Kommunikatonspartner, Datum und Uhrzeit der Verbindung, sowie die anfallende Gebühr. So könnte, füchtet Simitis, eine gigantische Benutzerdatenbank entstehen mit der Möglichkeit, zum Beispiel das Konsumverhalten des einzelnen zu ermitteln und zu überwachen. Die summierten Daten geben Aufschluß über soziale Situation und gesellschaftliche Bindungen (ect.). Setzen sich die neuen Computermedien voll durch, warnt der Bremer Informatiker Johannes Schnepel, sind sie nichts anderes als die alltäglliche Volkszählung.

Darüber kann der heutige Smartphonebenutzer nur schmunzeln. Manchen gefriert aber auch angesichts dieser elektronischen Totalüberwachung das schmunzeln im Gesicht ein und diese Leute sprühen dann an den Münchner Betonwänden (vornehmlich an denen viele S-Bahnen vorbeirauschen) die warnende Zahl 1984 hin. Das sehen aber nur die wenigsten, weil die meisten in ihr Smartphone schauen…

verwirrt – verloren

So fühle ich mich gerade. Bzw. schon länger. Diese Orientierungslosigkeit in meinem Leben gekoppelt mit dem Gefühl ich bin nicht für diese Welt geschaffen, nagt sehr an mir.

SMS-Unterhaltung mit S. die schwer krank ist, fast nur noch bettlägrig ist und jetzt Pflegestufe beantragt. Mit 45 Jahren. Gefragt, ob wir uns das Leben früher mal so ausgesucht haben, was wir wohl dabei lernen wollen, was wir im nächsten Leben erleben, fühlen wollen…tat gut. War etwas erleichternd.

Dann Telefonat mit M. selbiges Thema, dass ich vielleicht nur faul bin oder zu egozentrisch und die Verzweiflung an der Normalität zu scheitern. Nicht leistungsfähig in einer Leistungsgesellschaft zu sein, ist wie sich als Kakerlake beim Schädlingsbekämpfer einzunisten: Es wird arg ungemütlich…. Sie meint, sie kann sich noch gut an solche Zeiten in ihrem Leben erinnern (sie ist 30 Jahre älter als ich), alle haben Kinder, haben ihren Mann und man selber versumpft in irgendwelchen Randthemen….

All meine Verfehlungen leuchten in knallrot derzeit überall auf: Spontan mit der Nachbarin, mit der ich eben Sperrmüll wegfuhr, noch ins Cafe gehn scheitert. Unzählige Gedanken (in Millisekunden) prasseln auf mich ein: Kaffe wird grad schlecht vertragen, aber sie würd sich da jetzt gern in die Sonne setzen, ich sollt aus Dankbarkeit schon JA sagen, aber um die Uhrzeit nochn Kaffe, dann schlaf ich wieder schlecht, schnell sie braucht ne Antwort da vorn müsste sie ja wenn dann abbiegen, in der Öffentlichkeit trinken/essen ist grad wieder schwieriger, ENTSCHEID dich! Streß, Druck, ähh…also…lieber nicht….warum? Und dann erzähl ich ihr was so nicht wirklich was mit dem Kaffe trinken zusammen hängt….voll vergeigt.

Ich glaub ich kann mich derzeit nicht wirklich leiden…

Tiefpunkte

Viele Tage sind eine Qual. Die ich zu überdecken versuche mit Ablenkung, Mal im Chat, mal Rätselspiele am Handy, mal lesen.

Manchmal drückt die Qual aber dennoch durch. Wieder mal. Ich hab es so satt. Wie oft noch? Wie lange noch? Lebensmüdigkeit.

Verlassen zu werden ist nicht schön. Es ist grausam und hässlich. Jetzt muss ich aufpassen mich selbst nicht (wieder) auch noch zu verlassen.

Liebevoller Umgang. Fürsorge. Erwachsener Elternteil. Atmen. Auch zulassen. Auch spüren. Dürfen, nicht sollen und müssen.

Ich versuchs.

Wochenrückblick

– innerlich flambiert: der vorerst letzte Zahnarzttermin. Wahnsinn. Seit März wird da rumgedoktort. Endlich die Füllung für den nun wurzelbehandelten Zahn rein. Die Stäbchenfüllung wurd oben abgeschhnitten, mit einer heißen Schere, es dampft, es raucht, es stinkt, es brennt (teilweise). Vorher aber nochmal schön in alle Wurzelkanäle reinbohren ob auch wirklich nix mehr weh tut. Ich hasse das. Meine tolle Vorstellungskraft in allen Ehren, DA ist es nicht hilfreich. Kurz vorm Kreislaufkollaps. War anstrengender als gedacht.

gegönnt: danach Essen bestellt: Gönn ich mir so 3-4x im Jahr. Meist indisch. Nun war mir nach Pizza. Kommt der Lieferfahrer und fragt ernsthaft: „heute kein indisch?“ Krass.

histaminknülle: Die Pizza war zwar sehr lecker, trotzdem scheine ich eine „frische“ statt tiefgekühlt noch schlechter zu vertragen. Lag den Tag danach total fertig nur herum. Schwindel, Benommenheit, unfassbar müde, konnte kaum stehen. Die Pizza allein wars nicht, kamen noch andere Sachen dazu, hatte vergessen das DNCG zu nehmen, das hilft schon. Also viel Wasser, viel liegen, viel Vit C. Am nächsten Tag war der Spuk vorbei.

– anderer Zahnarzt: Noch ein Termin beim Zahndoc, aber einem anderen, der sich mit der Kiefer-Dysfunktionalität (CMD) besser auskennt. Luxuspraxis, wie in einem 5-Sterne-Hotel ausgestattet, die Zahnarzthelferin klopfte sogar an der Wartezimmertür an bevor sie reinkam um einen abzuholen. UI. Viele Infos, aber ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass die Zähne keinen gleichmäßigen Aufbiss haben. In der Normalstellung soll der Unterkiefer eh locker hängen und die Zähne nicht berühren (das schaffe ich nun immerhin, lasse das pressen weg, auch weil die Anspannnung weniger ist) und beim kauen ist eh Essen dazwischen, so dass es NIE gerade aufeinander trifft. Werde mir nur eine neue Nachtschiene anpassen lassen und weiter an der Verspannung Nacken/Rücken arbeiten. Aber trotzdem behalt ich die Praxis im Hinterkopf, die bieten Lachgas-Behandlungen an, sollte wieder was größeres fällig sein, mach ich das, muss man zwar selber zahlen, aber dafür ist es streßfreier. UND sie behandeln kleine Kariesstellen (hab ich he seit Jahren nicht mehr) mit einem Gel und nicht mit dem Bohrer.

– nicht so dolle. Scheint sich auf einen 21-Tage-Zyklus einzupendeln. Naja bissl ätzend und nervig, aber wenn ich dafür weiterhin so angstfrei bin wie jetzt….denke aber es wird sich auch wieder normalisiseren.

apropo, wie schnell man sich an neue Sachen gewöhnt: Außer Haus gehen? Easy! Gedankenkarussell was andere denken könnten? Weg. Entspannung beim einkaufen? Yes! u.v.m.…Mag ich sehr!

gemacht: interessantes Telefon-Interview für eine Firma zum Thema Technik vor allem Internet/PC und Smartphone. Hat Spaß gemacht. So kann man auch Geld verdienen.

getrauert: andere Einladung von einer Marktforschung bekommen, für eine 1-stündige Testfahrt mit einem Auto mit Automatik-Getriebe. Auch gut bezahlt. Leider muss ich mir eingestehen, dass ich Auto fahren nervlich nicht mehr schaffe. Das ist zu unsicher und somit zu gefährlich. Schade, schade. Hätte sicher Spaß gemacht.

– ja vielleicht bin ich wirklich im Paradies: ich muss weder in Bangladesch immer nur eine bestimmte Tasche an eine Jeans nähen und das 13 Stunden tägl., noch als philipinische Haushaltshilfe in Bangkok ohne Rechte schuften und mich vom Arbeitgeber drangsalieren, schlagen, vergewaltigen lassen oder in bitterster Armut irgendwo in der Wüste hocken. Wieder mehr das schätzen was ich habe und was gut läuft.

– kann auch garstig. Auf offener Straße begegnet mir eine Frau aufm Radl, die ich lose von der Tafel kenne. Wir standen mal in derselben Plaudergruppe, redeten nie direkt miteinander. Das hielt sie nicht davon ab mit einer scharfen Vollbremsung neben mir zu halten und freude strahlend zu fragen wie es mir geht. Ich hab kein Bock auf diese Frau. Tut so als hätten wir uns schon gegenseitig die Haare aus dem Gesicht gehalten – beim kotzen. Also murre ich „ jooaaa“ und gehe weiter ohne sie anzusehen. Sie checkts immer noch nicht und ruft hinterher:“ bist im Streß?“ Nöööö, weiter gehen ohne zurück zu schauen. Ja wahrscheinlich bin ich seltsam, aber ich bin froh, mal bei meinen Gefühlen geblieben zu sein, dass ich die Frau nicht mag UND das auch mal zeigte, anstatt wie immer höflich lieb freundlich nett zu sein.

– das nächste Mal wenn mich jemand fragt, warum ich keine Kinder habe/möchte, antworte ich: „weil bei mir noch nicht mal Zimmerpflanzen überleben.“ Noch nicht mal gelogen.

gekauft: ergonomische Fahrradgriffe, so dass der Handballen auch etwas abbgestützt ist. Tut gut!

geschreddert: alte Hartz-4-Bescheide. Dabei die Unterlagen entdeckt wie das damals so alles mit der EU-Rente losging. War nochmal aufwühlend.

bekömmlicher: warmes abgekochtes Wasser. So bäh schmeckt das gar nicht. Meinem Magen tuts gut. Der scheint wieder arg gereizt zu sein. Auch warme Milch tut gut…

gefunden: Buch über EMOTIONALE GEWALT von Werner Bartens.https://www.deutschlandfunk.de/werner-bartens-emotionale-gewalt-schlimmer-als-koerperliche.700.de.html?dram:article_id=426229  Irgendwie würde ich das schon gerne lesen, andererseits weiß ich, es triggert mich immens. Und mal ehrlich, was würde ich neues erfahren? Habe mich sehr lange damit beschäftigt, als ich endlich rausfand woher meine kompexen Traumatisierungen kamen. Leider ist die emotionale Gewalt, der narzisstische Mißbrauch und das Symbiosetrauma noch nicht allzu bekannt. Weil es gut verdeckt und scheinbar gesellschaftlich anerkannt ist. Mein Augenöffner war damals das Buch: DIE MASKEN DER NIEDERTRACHT.

gefreut: kostenlose Birnen (total bio, ungezüchtet und unbehandelt) hier aus unserer Anlage. Toll!

gekocht: leckere Kürbissuppe!

festgestellt: lese ja immer wieder mal Jobanzeigen, was könnnt mir Spaß machen, was könnt ich mir vorstellen. Irgendwie hängts aber immer. In einem Gespräch mit einem anderen erwerbsunfähigen Menschen (der sogar 10 Jahre jünger ist als ich!) festgestellt: es geht sehr viel um eine sehr krasse Angst vor Fremdbestimmung und vor Beobachtung/Kritik. Deswegen gehen die Marktforschungen und das alleine arbeiten im Haushalt.

– eben gemacht: 1x monatlich geh ich ja noch zu der alten Haushaltsstelle wo ich auch den Schlüssel habe.

Unzufriedenheit

Gestern einen kurzen aber interessanten Chat gehabt. Der Mann beneidete mich ein wenig, dass ich nicht arbeiten muss. Naja meinte ich, im Paradies lebe ich auch nicht. Na meinte er, wer weiß.

Tags zuvor schrieb ich mit einem Bekannten, weil ich extrem mit mir haderte und mir der Satz eines alten Freundes einfiel: Paß auf was du dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen. OH JA!

Eigentlich wollte ich immer genauso leben, wie ich es jetzt tue. Größtmögliche Freiheit die ich eher Selbstbestimmung nenne. Wie oft habe ich mich danach in meiner Vollzeit-Zeit gesehnt. Ich hatte regelrecht Heimweh. Jetzt habe ich meine Ruhe und es ist auch nicht recht oder was. Ist das eine Krankheit der Menschen, dass sie immer genau das wollen, was sie nicht haben? Schaffe ich mir selbst ein Luxusproblem? Also stellte ich mir gestern vor, wie ich das Gegenteil hätte. Nicht allein, sondern mit z.B. einem nervigen Blind-date. Nicht frei haben, sondern arbeiten gehen müssen. Sowas halt. Es wirkte. Ich war zumindest wieder etwas zufriedener mit mir und meinem Leben.

Ich hab schon meine Therapeutin im Ohr: „naja vielleicht haben Sie sich ZU sehr zurück gezogen.“ Ich hab ja gern Extreme und wenn ich feststelle, dass der 08/15-Otto-Normalverbraucher mit seinem Mittelmaß und Struktur (mein Hasswort!) meistens besser lebt, kränkt das mein Ego. Quasi 🙂 Ich will nicht wahrhaben, dass mir Mittelmaß (und die schnöde Struktur) auch gut tut. Ihh das ist langweilig, das ist farblos und das was 90% der Menschen auch machen. Hallo narzisstischer Teil.

Es stimmt schon. Ich brauch dringend wieder ein paar spannende Projekte. Zumindest für diese Woche habe ich ein einige Termine ausgemacht und für die anderen Tage zumindest einen Plan. Das ist nicht das schlechteste. Ich fühle mich ein wenig sicherer. Und zuversichtlicher.

Alkoholkinder

In der Serie *Menschen hautnah* gibt es nun eine Folge über Alkoholkinder. Kinder und Erwachsene die das FAS ( fetalen Alkoholsyndrom) haben. Aufgrund meiner eigenen Geschichte war ich sehr interessiert daran mir das anzusehen. Ich habe zwar dieses Syndrom zum Glück nicht, aber genug andere Auswirkungen auf mein Leben aufgrund einer Mutter die seit ihrer Jugend alkoholsüchtig ist. Lange war ich bei den *Erwachsenen Kindern von Alkoholikern* einer Nebengruppe der Anonymen Alkoholikern die mithilfe des 12-Schritte-Programms trocken werden und bleiben wollen.

Ich finde diese Frau im Film sehr mutig, sich so offen mit ihrer Geschichte zu zeigen. Aufgehorcht hatte ich als sie meinte:

Man kann nur versuchen, damit klar zu kommen und seine Ziele nicht mehr so hoch zu stecken um dann nicht wieder so tief zu fallen, weil man seine eigenen Ziele/Ansprüche nicht erreichen kann…

Mein Thema. Da ackert und tut man und doch scheint ein normales Leben nicht möglich zu sein. Soviele Einschränkungen. Ängste, Trigger, erneute Verletzungen, zuviel Rückzug, starkes Kontrollbedürfnis, starke Schwankungen in Energie und Stimmung und überhaupt.

Soll ich jetzt also stolz drauf sein, dass ich wenigstens meinen Haushalt super in Schuß halte, fast täglich frisch koche (kaum Fertigprodukte), meine Termine einhalte, meine Schulden größtenteils abbezhalt habe, keine neuen Mahnungen eintrudeln, auch Körperpflege kein Fremdwort für mich ist, ich das rauchen aufgegeben habe und das saufen nicht angefangen? Dass ich mich nach einer Zwangsräumung der Wohnung wieder gut berappelt habe? Keine Vorstrafen noch niemals Punkte in Flensburg hatte? Keinen gesetzlichen Betreuer brauche? Auch keinen Fahrdienst? Für mich ist das alles selbstverständlich…aber vielleicht sollte ich das doch ein wenig mehr würdigen…ich weiß es nicht, ich weiß aber, dass ich mehr will, als das rumkämpfen mit Traumafolgestörungen, in dem es nur ums „irgendwie überleben“geht.

Und wenn ich nochmal lese: Depressionen sind gut behandelbar…dann dann…weiß ich auch nicht. Natürlich sind Depressionen BEHANDELBAR. Davon lebt eine sehr große Industrie und das nicht mal schlecht. Behandelbar sind auch Aids und Krebs und Fußpilz. Aber auch mit GUTEM Erfolg? Darum gehts doch. Ich glaube alle beten dieses Mantra stetig herunter weil sie zu feige sind zu sagen: Wir haben keinen blassen Schimmer, wir wissen nicht woran es liegt und was man tun kann. Wir sind machtlos. Und hilflos.

Wochenrückblick

– Dem Typ ausm Chat der eine Frau sucht: schrieb ich klar und freundlich, dass ich wohl nicht die Frau sei die er suche, dass mir das alles zuviel sei. Er wollte wissen was genau zuviel und dass ich jetzt sein gesamtes Gefühlsleben kenne (was natürlich völlig übertrieben ist und ich auch nicht drum gebeten habe) und er ja gar nichts von mir weiß. Tja, er hatte auch nicht gefragt und es machte mir eben auch den Anschein, dass er sich nie dafür interessiert, sondern einzig nur für das wie er aus der Ehe, Leere und Unterkuschelung kommt….früher hätte die leichte emotonale Erpressung die er da an den Start legte bei mir funktioniert, ich hätte erklärt usw. heute antworte ich einfach nicht mehr.

Is natürlich klar, dass über 90% der Männer dort Sex suchen. Gern Freundschaft plus. Mei es kommt halt immer auf das wie an, wer gleich den ersten Satz die ersten Wörter „Foto aktuell?“ hinrotzt und dann auch noch den Nickname eines italienischen Pornostars hat, dazu aussieht als ob er Anabolika schon zum Frühstück verspeist, hat denkbar schlechte Chancen. Besonders aufdringlichen, widerlichen Typen schreib ich einfach, dass wenn ich Sex haben will, ich auch in Puff gehen kann. Kunstpause. Je nachdem was er dann antwortet, gibts den Zusatz: „dann krieg ich wenigstens für das meist jämmerliche Spiel noch Kohle.“

(Anm. ich hab und musste zum Glück nie im Puff arbeiten und habe das auch garantiert nicht vor! Das ist ja echt nochmal ne andere Liga, als das was ich gemacht habe.)

– apropo Porno: bei der Aktualisierung des Pc-Systems funktionierte was nicht mehr so richtig. Also Freund und Pc-Profi angerufen. Wir bastelten ein wenig rum und irgendwann meinte er: „sag mal, gibts irgenwas, irgendwo Sachen die ich nicht sehen sollte?“…schelmisch hinterher z.B. „deine Pornosammlung?“ Ich ganz lässig zurück: „Andersrum: gib mir bescheid wenn du ne Pornosammlung finden solltest!“ Er ist wirklich eine der ganz ganz ganz wenigen Personen denen ich sehr vertraue. Wir kennen uns schon sehr lange und er war einer der ersten Fotografen mit denen ich Aktshootings gemacht habe. Sehr viel haben wir dann zusammen auch gearbeitet und wirklich nie war er mal irgendwie schmierig, übergriffig oder sonstwas. Nie hat er auch nur eine Situation ausgenutzt. Gelegenheiten hätts genug gegeben.

erleichtert: Pc läuft wieder super. Ist wieder auf dem neuesten Stand und jetzt viel schneller und nicht mehr zu hören (dank SSD Karte statt alter Festplatte) juhuuu

gefreut: jeah mal wieder 4 Wochen DIE ZEIT lesen!

gesehen: den Film Nur Gott kann mich richten. Hu keine leichte Kost. Also solch krassen Gangsterfilme schau ich echt selten, aber ich wußte: Mit dem Herrn Bleibtreu wird das ne gute Sache! Ich mag deutsche Filme (und ich sage das ungern, weil man in der jetzigen Zeit da gleich in ner ganz komischen Schubladen stecken kann!) aber bei den ausländischen Filme bemerke ich sehr stark diese Inkongruenz die durch die Übersetzung/Synchronsprecher eben entsteht. Das hat nichts mit Nationalstolz ect. Zu tun.

– apropo Synchronsprecher: Besagter Freund fragte ob ich in seinem Film (von einer Reise) eine Stimme aus dem off übernehmen möchte. Wooow das klingt toll! Wir probieren das einfach mal und ich bin megagespannt. Wir wissen noch nicht ob in hochdeutsch oder bayrisch oder zumindest sanftem bayrischem Einschlag. Und witzigerweise hatte ich mir 2 Tage genau über das sprechen von Schauspielern wie die Texte lernen müssen undsoweiter Gedanken gemacht!

gefunden: fürbier.de (Tauschplattform in denen man Sachen gegen Bier eintauschen kann) und die App TooGoodtogo (hier bieten Restaurants, Läden ect. Zum günstigen Preis Ware an die nicht mehr „normal“ verkauft werden kann oder einfach Überproduktionen. In München gibts da echt viele, werde das mal testen!

genossen: war mir jetzt doch bissl zu kalt. Deswegen: Kuschelbettwäsche drauf getan ….hmmm.

Studienteilnahme über eine App, in der es um wie fühle mich mich gerade geht und darum wie ich damit umgehe. Nach dem Testzeitraum von 1 Woche gab es noch online einige Fragebögen auszufüllen und kognitive Tests. Mein Hirn glühte: der Klassiker das Wort ROT steht in der Farbe grün da, blitzschnell muss man anklicken welche FARBE das Wort hat. Danach einfach Rechenübungen, nach jeder Aufgabe erschien ein Buchstabe, die Buchstaben musste man sich in der richtigen Reihenfolge merken. Früher hätte ich mich da sehr runtergemacht, dass wahrscheinliche ALLE anderen das viel besser geschafft haben wie ich. Heute denke ich: hm bin wohl im gesunden Mittelfeld. Außerdem war es ja keine Abiprüfung, sondern nur zu schauen wie fit oder beeinträchtigt du eben grad bist.

Die andere Studie war auch psychologisch: Man sah für ca eine halbe Minute ein Bild von einer Situation mit Personen ect. Dann hatte man 5 Minuten Zeit dazu eine kleine Geschichte zu schreiben: was ist gerade passiert? Was wird noch passieren? Was fühlen/denken/reden  die Leute usw…hat richtig viel Spaß gemacht. Danach noch einen Fragebogen ausgefüllt, inkl Ergebnis. Meins: Mein Neurozitismus ist recht hoch (ach nee) meine Extraversion sehr niedrig (Referenz: 2.72 – 4.46 ich hab 2,25), meine Gewissenhaftigkeit im unteren Bereich (das wunderte mich schon), offen für neue Erfahrungen eher im oberen Bereich und meine Verträglichkeit zu anderen Menschen lag bei 2.5 üblichen Werte der anderen lagen bei 2.12 – 3.66. Also ein stark neurotischer und introvertierter Einzelgänger, der es mit der Gewissenhaftigkeit auch nicht so ernst nimmt. TOP!

Herbst: es wird wieder ruhiger und langsamer draußen (zumindest gefühlt), ich bin einfach entspannter bei bewölktem Himmel, die grelle Sonne pusht mich schon immer ungut.

Ich genieße derzeit AUCH den Müßiggang, die Übergangszeit, eine Traumzeit in einer Art Zwischenwelt. Der Alltag mit Uhr und Terminen und müssen oder sollen ist weit im Hintergrund. Ich treibe, ich spüre, ich bin viel im Innen, sortiere, lese, denke nach, träume, geh in meine Sauna, reib mich mit Heilerde ein, höre spirituelle Lieder, mach Räucherstäbchen an, eine angenehme Melancholie in mir…bin unendlich froh, dass ich in keine Schule oder Arbeit muss, das scheint bei mir in diesem Leben nicht „dran“ zu sein. Das ist das einzige was mich oft aufbaut, dass meine Seele sich dieses Leben, für diese Inkarnation so ausgesucht hat. Dass nicht das Ego, die Karriere, das Geld dran ist, sondern andere Lernaufgaben, Zwiesprache mit den Pflanzen/dem Universum, Wissen aneignen, Leben als Einzegänger und was weiß ich noch alles…

– dabei wieder entdeckt: alte Lieblingsmusik: Ane Brun. Herrlich für einen nebligen Sonntag im Herbst auf der Couch. Gut, könnte auch zuviel Schwere sein. Aber dann so gedacht: Grusel entsteht aus Angst und Ekel. Melancholie ist aus: Trauer, Sehnsucht und Entspannung

genossen: Sonntagmorgen um halb 7, bewölter Himmel, alles tropft noch vom Starkregen, ein unbeschreiblicher würziger Duft liegt in der Luft und ich genieße einen Spaziergang neben Wiesen und kleinen Wäldern und Alleen. Am Rande des Tierparks das Hirsch-und-Reh-gehege. Zwei Junghirsche wetzen spielerisch ihre Geweihe aneinander. Ich schaue lange zu. Als ich weitergehe ertönt aus der Mitte des Parks ein Wolfsgeheul. So live auch noch nie gehört vom ganzen Rudel. Tolles Konzert. Danke!

Vorstellungsgespräch: Bei der Familie wo ich als Haushaltshilfe mich vorstellte, wunderte mich mal wieder wie wenig die Leute von mir wissen wollen. Kaum Fragen. Ich mein ich bin in deren totaler Privatsphäre! Ich würde das anders machen und mir denjenigen länger anschauen und auch mehr fragen.

Physio. Geht soweit ganz gut inzwischen, trotzdem werde ich kein neues Rezept holen. Da die gute Frau jetzt 2 Wochen in Urlaub ist und ich ja zu keinem anderen gehe weil dann noch mehr Streß bei jemand fremden, fragte ich ob wir da tapen könnten. Hab das noch nie probiert und könnte ja für die Übergangszeit helfen. Das war gut, dass MIR (wieso kommt so ein Vorschlag nicht vom Therapeuten?) das einfiel, denn am Folgetermin war ich sehr dünnhäutig, so dass nach der Fango weder anfassen, noch still liegen noch Übungen vor ihr machen ging, am liebsten wäre ich einfach heim gelaufen. So dass wir nur tapen machten und ich mich dann vom Acker….

festgestellt: Die Wahlplakate sind wieder zum Leben erwacht. Die AFD hängt diese außerhalb der Reichweite (sehr hoch), schade…

– diese Kaputtheit, diese Schläfrigkeit…hm dachte ich so, eigentlich hatte ich schon lang nicht mehr solche Tage, vielleicht holt sich der Körper einfach was er braucht? Dann schlaf halt! Versäumst ja nix. Wobei ich immer noch glaube, dass das mit dem Tianeurax zusammenhängt, obwohl ich es schon fast 2 Wochen nicht mehr nehme. Aber ich bin weiterhin auch sehr weinerlich…vermute dass mein Streßsystem ZU sehr heruntergefahren wurde…dazu kommt der ständige Hunger, egal was und wieviel ich esse gepaart mit einer Magenträgheit ist mehr als ungut. Aber auch das kenne ich nach krassen Streßphasen…habe mir ein homöopathisches Komplexmittel bestellt, dass das Cortisol wieder ein wenig hebt. Das half früher schonmal, allerdings ZU GUT, werde also auch nur homöopathische Dosen nehmen.

– in der Beilage von der ZEIT war ein dünnes Heftchen in dem es um Krankheiten ging. Menschen berichteten von Depressionen usw. ein großer Teil war der Multiplen Sklerose gewidmet und wie die Menschen dennoch ein aktives buntes Leben führen. Ein wenig hat mich das mit mir wieder ausgesöhnt. Ich tue und schaue ja was mir möglich ist. Und probiere immer wieder ob noch ein Schritt weiter geht.

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam