Gestern einen kurzen aber interessanten Chat gehabt. Der Mann beneidete mich ein wenig, dass ich nicht arbeiten muss. Naja meinte ich, im Paradies lebe ich auch nicht. Na meinte er, wer weiß.
Tags zuvor schrieb ich mit einem Bekannten, weil ich extrem mit mir haderte und mir der Satz eines alten Freundes einfiel: Paß auf was du dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen. OH JA!
Eigentlich wollte ich immer genauso leben, wie ich es jetzt tue. Größtmögliche Freiheit die ich eher Selbstbestimmung nenne. Wie oft habe ich mich danach in meiner Vollzeit-Zeit gesehnt. Ich hatte regelrecht Heimweh. Jetzt habe ich meine Ruhe und es ist auch nicht recht oder was. Ist das eine Krankheit der Menschen, dass sie immer genau das wollen, was sie nicht haben? Schaffe ich mir selbst ein Luxusproblem? Also stellte ich mir gestern vor, wie ich das Gegenteil hätte. Nicht allein, sondern mit z.B. einem nervigen Blind-date. Nicht frei haben, sondern arbeiten gehen müssen. Sowas halt. Es wirkte. Ich war zumindest wieder etwas zufriedener mit mir und meinem Leben.
Ich hab schon meine Therapeutin im Ohr: „naja vielleicht haben Sie sich ZU sehr zurück gezogen.“ Ich hab ja gern Extreme und wenn ich feststelle, dass der 08/15-Otto-Normalverbraucher mit seinem Mittelmaß und Struktur (mein Hasswort!) meistens besser lebt, kränkt das mein Ego. Quasi 🙂 Ich will nicht wahrhaben, dass mir Mittelmaß (und die schnöde Struktur) auch gut tut. Ihh das ist langweilig, das ist farblos und das was 90% der Menschen auch machen. Hallo narzisstischer Teil.
Es stimmt schon. Ich brauch dringend wieder ein paar spannende Projekte. Zumindest für diese Woche habe ich ein einige Termine ausgemacht und für die anderen Tage zumindest einen Plan. Das ist nicht das schlechteste. Ich fühle mich ein wenig sicherer. Und zuversichtlicher.