Nichts mit mir zu tun haben wollend

So schnell rutsche ich in diesen Automatismus. Mich selbst nicht fühlen wollen. Nur funktionieren sollend (egal in welch unaushaltbaren Situationen  ich mich befinde, Papa soll ja stolz auf sein Töchterchen sein!). Mich subtil runter machend. Kann man sich eigentlich selbst mobben? Ich glaube schon.

Also all das an mir selbst tun, was andere früher mit mir taten: ausnutzen, vernachlässigen, mobben, verachten…

Mich mir selbst wieder zuwenden. Das ist schwer zu beschreiben wie ich das mache. Mich selbst wahrnehmen. Wie letztens schon geschrieben, zuallererst wieder über den Körper. DEN wieder spüren. Dann aber auch innerlich. Wieder Verantwortung für MICH übernehmen. Für andere mache ich das ganz schnell und enorm viel. Auch für völlig Fremde. Ob die das wollen oder nicht. Mental eine 180 Grad-Wendung. Wieder IN BEZIEHUNG ZU MIR SELBST TRETEN! Viel TV und PC bringt einen „hervorragend“ von einem selbst weg. Man wird wie ein Roboter.

Wenn ich keinen Kontakt zu mir habe, bin ich sehr unruhig, einsam, suche im Außen Bestätigung und versuche meine Bedürftigkeit zu lindern. Das klappt aber nicht. Da kommt nix an. Schlimmstenfalls werde ich aggressiv. Weil es nicht das richtige ist. Das ist dasselbe wie wenn ich durstig bin, das nicht so empfinde und meine ich brauch jetzt nen Keks. Es braucht die richtige Nahrung.

Wenn ich diese Wendung wieder schaffe *zu mir selbst* erlebe ich oft in der folgenenden Nacht entweder eine hohe Schlafqualität oder ich habe einen bestimmten Traum. Und zwar, dass sich S. mir zuwendet, mich mag, sich „mit mir abgibt“. S. war mein absoluter Schwarm in den letzten beiden Schuljahren. Eine Zeit saß er sogar vor mich. Ich war happy, denn so fragte er mich wenigstens hin und wieder ein paar Sachen wie „kannst mir deinen Radiergummi mal geben?“. Aber selbst da war ich für ihn durchsichtig. Er übersah mich. Mit den coolen Mädls lachte und schakerte und knutschte er herum. Ich war nicht cool. Ich hatte den Radiergummi.

Aber heute Nacht war er wieder da. Ganz liebevoll und aufmerksam und er „sah“ mich.

Heute sehe ich mich auch wieder selbst und fühle eine Entspannung und Zufriedenheit.

Aufhören mich selbst so mies zu behandeln wie die damaligen Tätern. Eine Lebensaufgabe.

Körperreaktionen

Es ist ja nicht so, dass ich mich nur daheim verschließe. Im Gegenteil ich treffe mich sogar mit fremden Leuten. Heute traf ich das erste Mal eine Bekannte mit der ich seit paar Jahren schreibe. Wir lernten uns über eine Anzeige kennen, in der es um chronische Krankheit/neue Leute kennenlernen ging. Da sie derzeit im Krankhaus liegt, dachte ich ich besuche sie da mal. So weit so gut. Mit der Ubahn gab es aber Probleme, ich musste ein wenig anders fahren, ich verspätete mich um 10 Minuten. Eigentlich kein Ding, ich kenne mich mit den Münchner Verkehrsmitteln sehr gut aus UND ich kann auch einen Streckenfahrplan lesen. Ich schrieb ihr ne SMS, dass ich mich verspäte. Eigentlich kein Problem. Innerlich lief ich aber heiß. Denn zu alledem musste ich ja auch noch in einem Großstadt-Krankenhaus ihr Zimmer finden. Es war Streß pur. Da hilft kein gutes zureden, dass ich das ja könne und sehr selbstständig bin und das schon finde. Irgendwie falle ich da in ein Kindalter. Indem ich für meine Eltern mitschauen musste. Oder allein Bahn fahren musste und überhaupt wenig Unterstützung, Fürsorge bekam usw. Ich hab das damals als 12 (?) jährige schon geschafft. Warum also nicht heute mit 38 Jahren auch?

Mein Unterbewußtsein läuft Amok. Ich bin hektisch, meine Gedanken rasen, ich bin total gereizt und ungeduldig. Wie sowas auflösen? Mit einer Gesprächstherapie komm ich da nicht weiter. Da müsste was anderes her, was anders ansetzt.

Ich war also bei der Bekannten, es war recht nett. Nur dass ich angespannt wie ein Flitzebogen war. Ich verabschiedete mich nach kanpp einer Stunde und fuhr weiter zu A. der in seinem Trödelladen zu *coffe-to-bleib-da* geladen hatte. Worüber ich mich sehr freute und auch gerne hin wollte. Es waren immer so (teils wechselnd) 4-6 Leute da, man plauderte, man sah sich im Laden um oder kraulte die Hunde. Trank Kaffe, Sekt oder Tee und knabberte Süßes oder Salziges. ECHT NETT. Nur dass ich wieder etxtrem verunsichert war, und wieder hochgradig angespannt. Schade. Das kostet mich soviel Lebensenergie.

Im Kopf denke ich mir gar nicht: oh was werden das wohl für Leute sein, hoffentlich tut mir keiner was…aber mein Körper schreit! Gefaaahr! Gefaaahr!! Alle Kräfte mobilisieren, alles auf Kampf oder Flucht! Adrenalin her! Aaaahhhh.!!! Vor vielen Jahren wunderte ich mich warum ich doch bei was eigentlichem Schönen (einer Kaffeeeinladung einer Bekannten) so voller Panik nur noch absagen konnte. Eine liebe Freundin, selber Angstpatientin meinte dann: Lieber einmal zuviel Panik schieben…(meint der Körper, das Unterbewußtsein)…lieber schonmal vorneweg in Habachtstellung gehen…lieber absagen, das ist sicherer…

Heute habe ich nicht abgesagt, ich bin zu beiden Verabredungen gegangen, inkl. Bahnstörungen habe ich das gut gemeistert. Sage ich jetzt mal so. Fühlen kann ich das nicht. Im Gegenteil ich mach mich runter: was stellste dich denn da immer so an? War doch schön. Und der absolute geht-gar-nicht-Satz:“War doch gar nicht so schlimm!!!“

Doch, es war schlimm. Mich macht das traurig.  Es bleibt ein Kampf. Alles. Das ganze Leben. Die einfachsten Dinge.

Soziale Phobie vs. Berufstätigkeit

Ich stecke immer wieder in der alten Zwickmühle fest: Ich möchte gerne mehr (machen), kann aber nicht, weil mich massivste Ängste daran hindern.

Es gibt ein sehr gutes Medikament, dass gegen die generalisierte Angststörung gerne verschrieben wird: Lyrica (Pregabalin). 4 Wochen lebte ich im Paradies. Da merkte ich erstmal mit WIEVIEL Anspannung und Ängsten ich so im normalen Alltag unterwegs bin! Krass. Leider schlug es dann um in Apathie. Da hab ich lieber Stimmungsschwankungen als diese Gleichgültigkeit. Das Absetzen war nicht ohne. Es ging nur in Minischritten. Aber ich habe es geschafft.

Ständig voller Streßhormone zu sein, ist nicht gesund. Es schlaucht. Ich muss mich mittags fast täglich für ca. 1 Std. ins Bett legen. Nachts schlafe ich zwischen 8 und 10 Stunden.

Ich gehe einkaufen, telefoniere, treffe mich mit Leuten, fahre mit Bus und Bahn. Aber alles mit immenser Anspannung. Weil ich es erlebt habe, was mir sonst blüht: Mein Vater ging 15 Jahre kaum aus dem Haus und wenn er mit dem Auto fuhr dann blieb er auch in diesem sitzen. Verwandtschaftsbesuche, einkaufen, Elternsprechtag usw. ging alles nicht. Vermutlich habe ich da schon eine Veranlagung von ihm vererbt plus komplexe jahrelange Traumatisierungen durch nahe Bezugspersonen lassen so eine massive Angststörung nicht einfach durch Konfrontation verschwinden. Im Gegenteil. Dann wirds nur schlimmer.

Ich halte die Maske „draußen“ aufrecht. Ich plaudere scheinbar locker und elloquent mit den Leuten. Aber vermutlich sende ich zweierlei Signale aus: einerseits locker aber die Anspannung ist ja auch spür-sichbar. Das verwirrt den anderen. Er weiß nicht auf was er „hören“ soll. Hält Abstand.

Ich war nie länger als 1,5 Jahre bei einer Arbeitsstelle. Dann musste ich wechseln. Für mich war das immer der Zeitpunkt, wo mir alles zu nah war. Jetzt kennt man mich. Jetzt verzeiht man mir keine Anfängerfehler mehr. Ich bin nicht mehr stark genug die Maske aufrecht zu erhalten. Zu zeigen wie ich wirklich bin, wäre wie der Gang ins Tigergehege. Gefühlt. Also abhauen. Ist sicherer. Meist folgte dann auch erstmal eine Krankschreibung, weil ich so am Ende und kraftlos war. Depression ist auch ein Schutz, vor weiterer Überforderung!

Sozialtherapeutische Arbeitsstätten kommen mir immer wieder in den Sinn. Ich schau mir die im Netz an. Einige finde ich sympathisch, auch das Aufgabenfeld würde mich interessieren. ABER da bin ich noch mehr unter Beobachtung. Da ist von vornherein klar, dass ich Probleme habe und dass dann andere wieder weidlich ausnutzen können. Ich fühle mich in den sogenannten „geschützten“ Stellen total ungeschützt.

Ich gehe immer wieder hinaus, in die Höhle des Löwen, weil ich im Grunde ein lebenslustiger Typ bin, der gerne was unternimmt, die Welt kennenlernt, was Neues erlebt. Das will ich mir erhalten. Auch wenn ich nur noch mit Medikamenten schlafen und mich entleeren kann. Auch wenn ich mich 2x am Tag umziehen muss, weil alles durchgeschwitzt ist, auch wenn ich mich täglich neu überwinden muss….

Tolle Bilder zu dem Thema „psychische Krankheit“ hab ich heut gefunden:

https://www.instagram.com/explore/tags/wieessichanf%C3%BChlt/

 

 

Wochenrückblick

– zur Körperlichkeit noch eingefallen. Ich war mal mit einem Freund auf „Europatournee“ und zum Ende hin meinte er: „Wenn du schläfst rührst du dich nicht, letztens hab ich nachgeschaut ob du überhaupt noch atmest.“ (er war meist lesend noch länger wach als ich). Soviel zum Thema „Erstarrung“.

gekracht: ich war auf 180. Weil mich ein bestimmtes Verhalten von einem Freund unsäglich nervt und ich das auch als unhöflich/respektlos von ihm empfinde. Bis das geklärt war…danach gings mir wieder besser.

– sehr traurig: wollte so gern auf die Nerd Nite. Wegen gewissen Umständen (was auch mit dem Verhalten des Freundes zu tun hatte) klappte es nicht. Sehr sehr schade….

spaziert: war so hitzig und angespannt dass ich gegen 20h noch einen Spaziergang machte. Und das wo ich seltenst nach 18h das Haus verlasse (außer ich hab was spezielles vor oder was ausgemacht). Das hab ich so 2-3x im Jahr. Da MUSS ich raus, fühle mich wie ein gefangenes Tier, brauche frische Luft und Bewegung. Dass es kühl und geregnet hat war ideal. Vielleicht lags am Vollmond. Vielleicht wollte meine innere Werwölfin mal wieder raus hhrrr

Genossen: von der Tafel mal wieder abgesahnt. Unter anderem einen Schweinsbraten. Lecker. Den gleich gemacht. Mit Pilzen, Rahmsoße, Blaukraut, Kartoffelecken. Hab ich schon gesagt, dass es lecker war? Hatte 2 Tage was davon!

gefreut: ich hab da so eine eklige Stelle am Kopf. Ganz oben am Scheitel. Ganz wellig und krustig schon. Schuppend ist klar. Der Friseur hatte mich mal drauf angesprochen… als ob ich das nicht wüßte! Und was ich mir schon alles drauf schmierte. Auch teures Zeug! Und was half? Aloe Vera! Nur wenige Tage drauf gepackt und fast schon weider so glatt wie ein Babypopo! Juhuuuuu!

gequält: ja ich mag Menschen nicht, trotzdem leide ich unter der Einsamkeit….mit Beginn der dunklen Jahreszeit, weiß ich nicht welche Jahreszeit da besser ist. Knallige Sommertage allein oder im Winter.

gemacht: Kleine Dinge selbst repariert. Das 1.Mal die Batterie an der Armbanuhr gewechselt und die wackelnde Duschstange wieder festgemacht. Ich freu mich da immer sehr, wenn ich das selber schaffe, auch wenn es winzige Dinge sind.

entdeckt: wieder ein wenig in Anzeigen rumgestöbert, nicht unbedingt die für Geld sondern allgemein nach Flirtereien. Wieder mal festgestellt: Den wahren Charakter eines Menschen entdeckt man oft, wenn man sich nicht so verhält wie es der andere gerne hätte. Jedenfalls ging der junge Mann ordentlich an die Decke als ich ihm höflich absagte. U.a. meinte er ich sei asozial. Aha. Und das wo in seiner Anzeigenüberschrift doch steht, dass er der Dame respektvoll begegnet. Wer sowas selbstverständliches extra betonen muss…nunja. Bei dem anderen war mir das Foto gleich suspekt (i love my herrliches Bauchgefühl!) ich ließ es durch die Rückwärtssuchmaschine laufen und hatte prompt 3 Treffer von irgendwelchen chinesischen Seiten. Na sowas :))

– auch gemacht: 2x aufm Flohmarkt gewesen. Danach zwar immer völlig erschöpft vor lauter Reizüberflutung auf die Couch gesunken, aber ich habe mal wieder 4 super tolle Oberteile für insgesamt 10,- ergattert. Ich ging auch nur, weil ich derzeit einige Sachen brauche. Freu mich auch, dass mir zwar vieles gefiel, ich aber nur das kaufte was ich brauchte. Schulterklopf

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gekauft: Magic Button. Ich hab 2 Jeans die sind oben am Knopf nur so ca. 2cm zu eng. Genau die 2cm die dann kneifen und das Wohlgefühl verschwinden lassen. Da sie aber in der Länge super sind und ich auch grad nicht das Geld für neue Hosen habe, kaufte ich mir die Knopferweiter. Super Sache!

erschrocken: als ich meinen Kontostand sah. War ich wohl etwas zu schluderig mal wieder. Zum Glück war alles nötige schon abgebucht.

überlegt: War kurz davor mich für einen Minijob zu bewerben. Als Hauswirtschafterin in einer Tierklinik. Das klang schon super und evtl. auch machbar für mich. Vor allem abwechslungsreich und Tiere sind mir eh ganz lieb. Leider wäre es pro Arbeitstag (3x die Woche) eine reine Fahrzeit von 2 Std. und paar Minuten. Mit dem Auto wär die Strecke ein Klacks (zudem würde ich immer an dem Bahnhof vorbei fahren in dem mir das Schlimmste in Sachen Partnerschaft/Mann passiert ist und er wohnt immer noch dort, dass er auch mal in der Bahn sitzen könnte stresst mich hochgradig). Selbst wenn ich mir einrede, dass ich ja bei der Hinfahrt lesen und bei der Heimfahrt dösen/Musik hören könnte, weiß ich dass lange Arbeitswege im ÖPNV mich extrem stressen. Anders als wenn ich es mir selbst aussuche heute mal durch die Stadt zu gurken. Und das auch noch 3x die Woche. No way.

Auch bei den Haushaltsanzeigen gestöbert und mit einem Typen telefoniert. War mal wieder son Typ „Arsch“. Viel Geld, überheblich. Erst dachte ich mir noch:schauste dir mal an. Dann meinte er, wann ich zeitlich könne, ob es auch tagsüber ging, denn er sei zwar Macho und schaue gern zu, aber die Zeit hat er dann doch nicht. ohmann….Abgesagt. Hatte davor aber komischerweise tierisch Schiß (was zeigte dass mich der Typ triggerte), erst als ich mir klar machte, dass er nicht durchs Smartphone kriechen konnte, meine Haustür abgeschlossen sei und er ja noch nicht mal wisse wo ich wohne, schrieb ich ihm ne Nachricht. Verkroch mich danach aber nochmal ins Bett. Hui.

genossen: Sturm und Regen. Eine wunderbare Luft gab das!!!

gehört: Liebslingslied der Woche: https://www.youtube.com/watch?v=1HzxlcrLHQ0&list=RDX_nbYFQeqU4&index=27

Ich mag Menschen. Nicht.

Wenn jemand sagt, er mag Menschen, oder er arbeitet gern mit Menschen, überkommt mich immer so ein Gemisch aus Verwirrung (wie kann man nur???) und Grausen (in Erinnerung an all das was Menschen mir antaten).

Die Nachbarskinder damals mochte ich, im Kindergarten war ich so gestresst dass ich wieder in die Hosen machte. Konnte ich bei Oma im Flur die Flusen aus den Ecken pulen war ich glücklich. Kindergeburstage, Fasching und Co endeten jedesmal im Heulanfall vor lauter Streß.

Eines meiner Lieblingsbücher ist *Unter dem Tagmond* es stand lange im Reagl und ich hab den dicken Schwarten mindestens 4x gelesen. Eine Frau, kratzbürstig, rustikal und derb zieht sich nach Neuseeland in einen alten Leuchtturm zurück. Keine Nachbarn. Sie säuft, liest, spielt Gitarre und irgendwann kommt ihr ein Kind in die Quere. Und deren Vater. Ein toller Roman, stellenweise auch unerträglich weil es auch körperliche Gewalt gibt. Wie oft hab ich mir so einen Leuchtturm gewünscht. Blick aufs Meer. Keine Nachbarn. Ruhe. Ich hab mir sogar mal einen schönen gezeichnet und in der Klinik bekam ich zum Abschluß einen in Miniatur geschenkt :-)))

Ich mag Menschen nicht. Ja ich habe da hohe Ansprüche. Sie sind mir zu laut, zu ruhig, zu oberflächlich, zu dumm, zu überheblich, zu asozial, zu machtorientiert, zu falsch….

Ich bin speziell. Und es passen nur andere spezielle Menschen zu mir. D. war so einer. Wir hatten dieselben Gedanken. Wir waren gleich schräg drauf. Gleich verletzt. Gleich neugierig und interessiert an der Welt, an Büchern, an Reisen, an Geist…bei ihm konnte ich entspannen, mich aufladen, lachen, die Zeit vergessen. Keinerlei Anspannung. Ihn mochte ich gern anfassen. Stundenlang quatschen und ne Sektflasche leeren. Wahrscheinlich weil wir uns zu ähnlich waren, krachte es jedesmal. Heftig. Immer wieder rauften wir uns zusammen. Jetzt nicht mehr. Er meint, es sei zuviel passiert. Ich denke sofort, dass ich es vergeigt habe. Dass ich Schuld bin. Mich zerreißt es fast innerlich. Nein. Er hatte schon auch dazu beigetragen dass nun Funkstille herrscht. Ich denke gern an die gemeinsamen intensiven Zeiten zurück. Loslassen kann ich dich immer noch nicht.

D. dich mag ich. Sehr.

Körperlich werden

Nein es geht nicht um sexuelles.

Es geht um das abgetrennt sein vom eigenen Körper. Nur noch im Kopf leben, der Logik, dem Verstand. In der chinesischen (oder ayrvedischen oder was auch immer) Medizin hieße das: Die Energie fehlt in den unteren Chakren.

Sich selbst nur noch schwer bis gar nicht mehr fühlen. Sich nur noch funktional anfassen (Körperpflege). Das hat sich schon gebessert. Ich weiß aber noch von dunklen Zeiten (und sehe das auch auf alten Fotos) wie ungepflegt, in zu großen/unpassenden Klamotten ich unterwegs war. Ich musste hart lernen, dass wenn ich friere ich dafür sorgen darf, dass es mir wärmer wird! Noch heute gibt es das teilweise, dass ich z.B. spüre das ich gerne einen Tee trinken möchte und es mir unfassbar schwer fällt, mir einen zu machen! Ein entzündetes Überbein an der Ferse kam wohl von zu engen Schuhen (was ich nicht merkte, bis ich in Socken heimlief, weil es im Schuh zu weh tat). Starker Haltungsschaden hab ich seit der Jugend.

Wer nicht in sich zu Hause ist, fühlt sich schnell bedroht. Ich mag kaum Körpernähe. Schon gar nicht von medizinischen Personal. Da gab es schon heftigste Weinkrämpfe vor lauter Panik. Da ging auch in der Klinik nicht mal Puls/Blutdruck/Temperatur messen.

Körperkontakt gab es in der Kindheit kaum. Mein Vater hatte da auch nicht so den Zugang, meine Mutter ging arbeiten. Ohren putzen und Fingernägel schneiden…da gab es immer so einen wohligen Schauer, an den ich mich noch heute erinnere. Angenehme Berührung! Überhaupt Berührung! Vatern den Rücken kratzen stand am Wochenende immer aufm Plan. Kuschelnd aufm Sofa? Ausheulen an Mutters Schulter? War nicht.

Wenige Menschen gab es bisher mit denen ich gerne kuschelte und schmuste und länger als 5 Minuten Händchen halten konnte, ohne übermäßig zu schwitzen.

Einige Männer ließen mich spüren, dass mein Körper nicht mir gehörte, sondern ihnen zum Vergnügen diente. z.B. hatte ich teilweise so trockene Haut am Schienbein, dass ich sie mir fast blutig kratzte. Ich lag mit meinem Freund im Bett, wir wollten einschlafen, ich kratzte. Er meinte, dass ich mich selber intim berührte und schimpfte mich halb im Spaß aber mehr im Ernst UND schaute unter die Decke was ich da wohl mache…Meine Privatsphäre wurde lange missachtet, ich durfte nicht allein im Bad sein usw…

Fühle ich mich wohl und entspannt  bekommen die Männer schnell große Augen. Sehen vieles als sexuelle Aufforderung. Ein Mann kann sich in der Bahn ungeniert strecken und räkeln. Eine Frau bekommt dann schmierige Anmachen.

Man ließ mich spüren, dass ich zu falsch sei. Also versteinerte ich innen und außen. Ich mache mich klein, unsichtbar, gehe im Soldatenschritt, schnell weg.

Dass mein Körper mir und nur mir gehört muss ich mir immer wieder bewußt machen. Zuhause wenn keiner blöde Bemerkungen machen kann. Kann ich gähnen, mich räkeln und strecken, an meinem Körper entlang rauf und runter fahren, kein streicheln, eher ein festes streifen. Mich einölen, schwimmen gehen, mit dem Fuß auf einem Igelball hin und her rollen, feste Armbänder/Ringe tragen, mich am Kopf massieren, leichte Gymnastik und zwar nicht nach Programm oder Vorturner sondern nur nach Gefühl, wie es sich am besten anfühlt, mit dem Luffahandschuh abreiben, kalte kühle Luft spüren…. wieder in meinem Körper landen. Ganz konkret werden.

Mich selbst wieder anfassen. Um mich zu spüren. Ich darf das.

https://www.lebenstanz.net/2016/11/21/dich-selbst-ber%C3%BChren-ist-heilsam/

Wieder zu lernen, dass ich in einer sicheren Umgebung (das heißt meistens wenn ich alleine bin) mich „gehen lassen“ darf. Fläzen im Bett oder auf der Couch, gähnen, seufzen, schlurfen, aufrecht gehen…weich werden…raus aus der Erstarrung kommen. Immer wieder schwer. Immer wieder eine Herausforderung. Nur für heute möchte ich das wieder üben und meinem Körper was Gutes tun!

Wenn Kinder den Kontakt abbrechen

Wenn Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen. In meinem Fall auch zur Schwester. Ich habe das schrittweise getan und der komplette Abbruch war 2012. Auch habe ich davor alles probiert, ob doch noch irgendwie ein Kontakt möglich sei. Ist es nicht. Aus jedem Kontakt, sei es Besuch oder ein Brief war ich tagelang konfus. Destabilisiert. Dekompensiert.

Kinder machen das nicht mal „eben so“. Da liegen handfeste Gründe vor. Und eine sehr kluge Frau meinte mal:“ Wenn Kinder ihre Eltern verlassen, haben diese schon viel früher ihre Kinder verlassen!“ In meinem Fall stimmt das.

Bei mir war der Abbruch (innerlich) begleitet mit den Worten: „Jetzt erst mal Cut, ich muss zur Ruhe kommen, mein Leben auf die Reihe kriegen !“(EU-Rente war gerade beantragt und wurde kurze Zeit später auch bewilligt). Es war nie ein *nie wieder!*

Und so gibt es jetzt Zeiten in denen ich überlege: soll ich mich melden? Wir uns an einem neutralen Ort treffen? Wenn ja mit wem? Mutter? Vater? (sind geschieden). Bei wem melde ich mich? Wie? Haben sie sich verändert? Ich mich? Klappt es vielleicht jetzt? Was wenn sie sterben und wir vorher keinen Kontakt mehr hatten? usw.

Ich besprach das mit einer Freundin. Und von den Zweifeln die ich hatte, kam ich immer mehr zu den Gründen warum ich den Kontakt abbrach. Was alles vorfiel. Wieviel Kummer, Schmerz und Leid da mal war. Einzelne Situationen fielen mir ein. Voller Abwertung, Demütigung, psychologische Kriegsführung, Manipilationen, Erpressung…das ganze Arsenal.

Wenige Tage wurde mir klar: Du wirst schön brav die Finger still halten und nicht hingehen. So stabil bist du nicht. Und willst du dir das alles wieder antun? Nein.

Ich wende mich mir wieder zu. Und kümmere mich um mich.

Das Thema „Komplexe Traumatisierungen“ wird zum Glück immer bekannter. Ein schöner Artikel hier:

https://www.sein.de/aufloesung-von-komplextraumata/

Wochenrückblick

gehabt: ein Blinddate. Ganz klassisch ohne Bild vorher. Mache ich normalerweise nicht, aber es war auch keine klassische Flirtanzeige, sondern eher gemeinsame Freizeit verbringen. Und da der Herr außergewöhnlich höflich und feinfüühlig schrieb hatte ich ein gutes Gefühl ihn und seinen Hund einfach mal so zu treffen. Hätte ich sein Foto vorher gesehen, wär ich wahrscheinlich nicht hingefahren. Es steht ihm ins Gesicht geschrieben, dass er äh sagen wir „sein Leben ordentlich gelebt hat“. Mein Eindruck wurde bestätigt, als er eine Drogengeschichte erzählte. Aber ich will das nicht generell verurteilen, er macht mir den Eindruck, dass er schon sehr reflektiert ist und inzwischen auch eher die Finger von lässt. Allerdings war ich von seinem Laden eher schockiert. Wie kann man ernsthaft so einen Schund verkaufen, den jeder andere einfach wegwerfen würde. Nicht weil es alt ist, sondern total abgenutzt. Nunja, das ist sein Bier. Mal sehen wie es sich entwickelt.

gedacht: ich lern jetzt langsam den Regentanz. Vielleicht hilfts ja. Als ich in München war stank es aus allen Ecken und Enden. Zum einen weil die Kanalisation weniger durchgespült wird bei fehledendem Regen und die Hinterlassenschaften auch nicht weggespült werden.

– auch gedacht: als ich eine vollverschleierte Frau sah, dachte ich mir, das könnte ich auch mal anziehen und wenn dann so ein blöder Spruch kommt, ala „wir in Bayern haben aber eine andere Tracht!“ oder schlimmeres, dann im derbsten bayrisch kontern: „wos wuißt denn du, du damischer Hundsgrippe du greißliga, hoit die maul!“ Hach da hätt ich Spaß dran!

gemerkt: im nachhinein war ich froh, dass das mit der airbnb-Bude nicht geklappt hat. Die Hotelübernachtung hat mich wieder viel mehr in den Erwachsenen-Teil gebracht! Erstaunlich!

gelesen: Nerdikon. Als den klassischen Nerd würde ich mich nicht definieren. Ich mag weder Comics, noch Sci-fi, noch Mathemathik und Physik. Aber ich vergrabe mich schon gern in Bücher, in Themen die mich interessieren (mir autodidaktisch was aneignen macht very viel Spaß) und mein PC muss auch immer funktionieren (natürlich mit Linux was sonst g). Außerdem steh ich auf außergewöhnliche Dinge, Aktivitäten ect. Also eher Einzelgänger, als Schafherde.

Ein Nerd will wissen wie was funktioniert und da erkenne ich mich schon.

https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2010/lebensplanung/die-rache-der-nerds

dass das Buch von einem weiblichen Nerd, (einer Nerdine für Nerdines) geschrieben hat, ist natürlich klasse. Weil man unter Nerd nur den männlichen, pickeligen, pummeligen Brillenträger im Kopf hat, aber garantiert nicht eine äußerst attraktive Frau.

Über Nerdmädchen spricht ein Poetry-Slamer: https://www.youtube.com/watch?v=xpwSpMNmrKQ

gefreut: bekam Äpfel geschenkt, frisch aus dem Garten, ohne Spritzmittel

– ebenfalls gefreut: Bei der Tafel die Nr. 2 gezogen. So eine niedrige Nummer zieh ich selten. Auch deshalb weil die Leitung (die derzeit nicht da ist) die niedrigen Nummern erst an Mütter mit Kind und den Rollifahrer verteilt. Ich find das unfair. Mir gehts auch manchmal schlecht, so dass die 20-30min. Warterei inmitten der Menschen schonmal äußerst kräftezehrend sind und der Rollifahrer bequem sitzt und gar keine niedrige Nummer unbedingt haben will. Aber nunja.

– wieder normal: Der Zyklus, das hat mich glaub hormonell ziemlich gebeutelt und das PMS war auch übelst. Habe daraufhin generell mal bissl über Hormone recherchiert und hatte einige AHA-Momente. Werde mal an dem Thema bissl dran bleiben.

hoffend: Nachdem ja nun die „Grünen“ wieder etwas mehr in den politischen Fokus geraten, hoffe ich dass bald günstigerer/kostenloser Nahverkehrbenutzung kommt. Das wär schon toll. München ist auch hier nämlich ziemlich teuer. Und nachdem ich mal wieder gemerkt habe, wie gut mir unterwegs sein tut, würde ich das gern ausweiten. Allerdings wär die Frage wie das gehen soll mit noch mehr Fahrgästen, die vollen Züge, Zugausfälle und Verspätungen lassen vermuten, das sdas System eh schon hoffnungslos überfordert ist.

gesehen: den Film Im Zweifel glücklich. Ein nachdenklicher Film mit Ben Stiller? JA! Von Selbstzweifeln geplagt, verglecht er sich mit seinen ach so erfolgreichen Freunden, die alle ein scheinbar besseres Leben als er haben. Midlifecrisis deluxe (ich kenn das komischerweise schon fast mein ganzes Leben und hoffe, dass ich dann in paar Jahren meine Ruhe davor habe, wenn alle anderen mit der Krise erst so richtig loslegen!)

Wochenrückblick

 

– dann doch: ich fuhr dann doch aufs Konzert zum Hans Söllner. Jeah. What a aktion! Von Anfang an war da der Wurm drin, aber es endete doch glimpflich. Als mir klar war: ich fahr nicht, wollte ich die Tickets ja verkaufen. 2 Käufer meldeten sich aber das klappte dann doch nicht. Der eine meinte: er verspreche mir, dass er morgen früh überweist, ob ich dann die Tickets schon losschicken könne. Klar meinte ich, wenn er mir ein Foto/Screenshot der getätigten Überweisung schickt. Er meldete sich nicht mehr. Bin doch nicht blöd. Dann also doch selber fahren, mir gings wieder etwas besser, also schnell nach Hotel schauen. Hätt ich mir mal 10 min. mehr Zeit genommen und auch maln Blick auf die Bewertungen geworfen. Ich nahm natürlich das älteste Hotel, mit Deckchen, Vorhängen aus orangen-braun-70-erJahre-Farbton und nen neuen Anstrich hätt dem Zimmer auch nicht geschadet. Sah dann kurz vor Abfahrt ein besseres Hotel, selber Preis, hab da angerufen, hätt beim anderen absagen müssen, entscheidungsfreudig wie ein wackeliger Kuhschwanz wußt ich nicht was tun, ach lass es so wie es ist…Ich versuchte das loszulassen, immerhin es war sauber, mich triggerte nix, das Frühstück war super, die Leute nett, nah am Veranstaltungsort…passt schon Prinzessin.

Getroffen hab ich mich dann mit einem schrägen Vogel ausm Chat, der mit ging. Er erinnert mich ein wenig wie ich so vor 12 Jahren tickte (nur ist er krasser unterwegs was am täglichen Kiffen und öfters LSD einwerfen liegen mag) so Richtung Anarchist, Esoteriker, ein wenig den Verschwörungstheorien zugeneigt, bissl bio und grün und natürlich das Thema auswandern und in Südamerika sich ein neues Leben aufbauen (das man ja in Deutschland noch nicht mal schafft, geschweige denn eine Fremdsprache usw. kann). Er arbeitet nicht, hat es bisher auch nicht und ist grundsätzlich erstmal gegen alles…kaum soziales Umfeld, da verliert man schonmal den Faden zur Realität (jeder hat ja so seine eigene schon klar, aber wenn man so ganz derbe abdriftet und nur in der Phantasie schwebt..naja).

Trotzdem ist er auch ulkig und ich dacht: why not, fragte ihn, ob er mitkommt, die Karte kostet 30 Euro. So. Klingt das nach einer Einladung? Ich wartete den Abend über ab, ob was kommt bezgl. der Kosten. Nix. Zum Ende sprach ich ihn an (und mir war schlecht vor Aufregung, weil Konfrontation undso) was mit dem Geld sei. Er tat jetzt nicht soo erstaunt, sondern fragte „welches Geld“. Ich klärte ihn auf. Achso meinte er, er dachte das sei kostenlos. Klar die Tickets schwebten mir des Nachts aufs Kopfkissen. Er war angepisst, gab mir das Geld aber und unsere Wege trennten sich. Erst war ich stolz, dass ich das eingefordert habe und wie ich finde, es auch super hingekriegt habe (ruhig, sachlich, erwachsen, gefestigt… nicht ranzig oder im schiefen Ton. Oder noch schlimmer: lieb lächelnd-unterwürfig, mein altes Muster) Dann, braves Mädchen das ich bin, kam ein schlechtes Gefühl hoch so ala Schuld/Scham-Mischung…das verfolg aber bald gen Sternenhimmel den ich ausm Hotelzimmer beobachtete. Dann fiel mir ein (was mir früher nie in den Sinn kam!), dass er wahrscheinlich gehofft hat, dass ich nix sage oder es vergesse. Denn vor der Veranstaltung fragte er mich noch, warum ich mir genau DEN Ort ausgesucht hatte und keinen näheren oder so. Es war ihm also schon klar, dass ich die Karten gekauft hatte. Ich bin ja kein Umnesch, wir waren davor essen (wahnsinnig leckeres indisch, IHM passte natürlich auch das nicht, war mir aber schnurz – hallo super Abgrenzung!) hätte er also wirklich vermutet, dass ihn die Karte nix kostet, weil ich ihn einlade, wäre es höflich gewesen zu sagen: komm das Essen geht dann auf mich (meins hat inkl Trinkgeld und Bier 17,-) gekostet. Wir sind ja keine Freunde, wir trafen uns zum ersten und wahrscheinlich letzten Mal. 😉 Nun denn. Ich kann damit leben, dass er schlechte Laune danach hatte. Auch das ist neu und hej hart erarbeitet! 🙂

Das Konzert selber war okay. Nix berauschendes, aber ich wollt ihn halt mal live sehen.

Das ich mal rausgekommen bin hat mir sehr gut getan. Auch das nicht selber kochen, aufräumen müssen. Am nächsten Tag spazierte ich durch die Kleinstadt, erledigte noch ein paar Appjobs übers Handy nebenbei, ging an der Donau entlang und fuhr dann gemütlich wieder heim. Da kam ein Anruf ob ich in 2,5 Std. arbeiten könnte (ein Arbeitsgeber der sich sehr sporadisch meldet, dann aber bitte sehr spontan!). Ich fühlte mich so herrlich normal (nach all der Aufregung war all das Adrenalin weg, also kaum Ängstlichkeit und fit war ich auch trotz der kurzen Nacht). Und so fuhr ich vom Bahnhof direkt noch zum 3 Std. putzen. Da ich den Schlüssel woanders abholen musste gabs noch ein gutes „Wegegeld“ oben drauf, was mich sehr gefreut hat.

Mein Hirn ist mal wieder durchgeweht worden, mein Selbstwertgefühl gestiegen und auch die Erinnerung: entferne dich nicht zu sehr vom „normalen“ (Arbeit, was unternehmen, Smalltalk mit anderen Menschen usw.), vergrab dich nicht zu sehr in deinem Turm und schau immer auf die Realität, war sehr eindrücklich! Ich würd Realität so ausdrücken: alles was du siehst, hörst, schmeckst, fühlst, riechst ist real. Wenn deine Sinne zu wenig gereizt werden und du nur in den Gedanken lebst (die ja sehr schnell sehr skuril werden können) wirds oft schräg. Zumindest ich habd as erlebt, dass das passieren kann. Ich glaube auch, als ich damals ähnlich wie der Typ tickte, gab es wenig Normalität im außen (wie bei ihm: keine Arbeit, kein soz. Umfeld allerdings auch keine Drogen usw.) und mehr die Realität verlor, ich schon nahe einer Psychose kam. Es gab Streß mit der Polizeit und meine Wohnung wurde zwangsgeräumt, wegen Mietrückstand.

Es heißt einfach aufpassen. Wachsam sein.

– geschafft: die letzte Physio. Völlig unvorbereitet mit einer Vertretung, was ja normalerweise nicht geht für mich. Aber sie erschien mir sympathisch, also dacht ich mir: scheiß drauf. Es war die beste Stunde von allen!!! Reicht jetzt aber auch wieder.

– gewundert: bei 2 Typen im Chat kamen wir auf Themen mit denen ich mich nicht auskenne, also fragte ich nach. Kam von beiden: kannst ja gooogeln. Klar kann ich das, aber wir unterhalten uns und da dachte ich wäre es doch geschickt, wenn er mir das erklärt. Nunja.

– lecker: nochmal ne selber gemachte Kürbissuppe

– entdeckt. Ich kam jetzt drauf warum ich wieder so massiv schlapp war. Ich vertrug ein Vitamin C Präparat nicht. Vit C hilft normalerweise sehr gut Histamin (und damit die Symptome) abzubauen. Deswegen wunderte ich mich, denn ich aß auch sonst nix unverträgliches oder so. Bin ich froh dass das wieder vorbei ist.

– gefreut: bei der Tafel gab es viele glutenfreie Semmeln die ich noch nicht kannte und die absolut lecker sind! Und Waschmittel! Ich hab die letzten 4 Jahre kein eigenes Waschmittel mehr gekauft, weil es das dort echt oft gibt. Super!

– gesehen: https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-grad-schmerz-lass-nach-100.html

zum Glück bin ich kein Schmerzpatient, da würde ich nicht mehr leben, damit kann ich ganz schwer umgehen. Dann lieber Schwäche und Müdigkeit bis zur Bettlägrigkeit, aber da weiß ich ja nun woher das kam. Trotzdem schaue ich mir „gern“ andere chronisch kranke Menschen an: wie gehen die damit um?

– eigentlich noch gesehen: Preview im Kino. Deutsche Komödie. Für eine Markftforschung. Auf halben Hinweg wieder umgedreht..wie Fieber, total schlapp, das Gefühl gleich umzukippen. Schnell raus aus der Bahn, frische-kühle Luft war super, wieder heim, da erstmal einen Liter Wasser getrunken und gleich ins Bett. Dann gings wieder. Naja, war ich halt mal unzuverlässig. Ich kann damit leben.

Aussicht: heute noch bissl aufräumen, duschen, ein chinesisches Bier plus Chips genießen, mich an meiner wieder entdeckten Lebendigkeit erfreuen und morgen bei 25 Grad!!(ohman) wahrscheinlich ne Radlrunde drehn oder meine Fenster putzen oder mal schaun

Wochenrückblick

Es ist noch ein wenig schlimmer geworden. Die krasse Erschöpfung samt Muskelschwäche. Wie früher. Fuck. Wo wirklich alles blei schwer ist. Der Gang in die Küche wird 3x überlegt, eine volle Einkaufstasche 150m tragen und ich bin fix und alle, zu 70-80% des Tages bettlägrig, am besten im halbdunkel, wegen fehlender Konzentration ist auch wenig lesen, Filme schauen, Radio hören angesagt. Was geht, ganz leise, ganz ruhige Musik, mal für paar Minuten. In den 2.Stock gehe ich nicht mehr zu Fuß, ich erfreue mich über den Lift, ebenso dass ich eine Geschirrspülmaschine habe. Jede Bewegung ist zuviel, wie mit viel Blei an Armen und Händen. Selbst zum atmen muss ich mich anstrengen und gefühlt „dran denken“. Auch langes sitzen ist zu anstrengend. Dazu immer mal Herzstiche bzw. als ob das Herz mehr Kraft für einen Schlag braucht. Viel Hunger, als ob der Körper dadurch nach Kraft und Energie schreit (es ändert sich nur nichts an dem Zustand). Der kleinste Streß (wie Nachbarn donnern mal wieder ihre Eingangstür zu) lässt mich innerlich zittern, oft auch im außen wenn es ganz arg wird. Ein wenig spazieren und ich bin schweiß gebadet. Kühle frische Luft tut gut, also sitze ich halt immer wieder am Balkon.

Früher bin ich in dieser Situation zu allen möglichen Ärzten gerannt. Da muss was sein! Stundenlang habe ich das Internet durchforstet, allerlei Mittelchen ausprobiert….ich bin gesund. HAHA.

Es ging mir ja aber zwischendurch schon viel besser. Ich konnte wieder Sport machen! War es wirklich das Magnesium das ich so vernachlässigt habe? Oder habe ich mir mit dem Tianeptin doch das Cortisol zerschossen. Symptome würde auf beides passen. Oh neee, bitte nicht Läuse und Flöhe. Sollte es das Magnesium sein, werde ich in 2-3 Wochen Besserung spüren. Sollte es (auch) das Cortisol sein, dauert es länger. Weil da nur Ruhe hilft. Hydrocortison als kleine Hilfe verschreibt mir keiner, weil ja gesund. Also brauchts Geduld.

abgesagt 1.: da is es vielleicht nicht ganz so verkehrt, dass mir das gebuchte Zimmer in Straubing doch gekündigt wurde. Eigentlich wollte ich mal zu Hans Söllner aufs Konzert. Bevor er aufhört. Aber da ich eh keinen finde der mit geht, ich mir jetzt ein teures anderes Zimmer buchen müsst und es mir eh bescheiden geht, hoffe ich jetzt dass ich die Karten noch weiter verkaufen kann. Is zwar schade, aber man muss auch akzeptieren, dass manches nicht so geht, wie man das gerne hätte.

abgesagt 2.: Arbeit. Der Dame der ich 2x im Jahr bei Fensterputz und Gardinenwäsche helfe, musste ich absagen. Mir wackelten nur so die Knie.

gemächlich: die 5km zur Sparkasse und 5km zurück, wär ich normalerweise locker geradelt. So musste es mit der Bahn (2 Stationen) und ca 200m zu Fuß sein. Rest des Tages lag ich flach.

gewundert. Im Cafe Kosmos ist während der „Wiesn“-Zeit Trachtenverbot. Weil der Inhaber in der Zeit schon unmögliche Zustände hatte. Ich würde mir für die Zeit lieber nen Türsteher besorgen, der Besoffene einfach nicht reinlässt. Immerhin gibts ja genug Besoffene ohne Tracht. Aber nunja.

gestaunt: Probeabo: Welt am Sonntag. Was ein Schinken. Ein halbes Buch!

herausgefunden: dass der Opa väterlicherseits nur 55 Jahre alt wurde. Hoffe dass ich nach ihm gehe und auch nicht alt werde.

gefragt: wasn das fürn Herbst? Ständig sonnig und 20 Grad. Menno…

– mal wieder geschaut: Cesar Millan. Ich schau den gern. Zum einen mag ich Hunde sehr und zum anderen ist ja seine Methode „ruhig-und-bestimmt“ zu sein auch etwas das einem auch ohne Hund im Alltag hilft. Außerdem hab ich es selbst schon an 2 Hunden ausprobiert, die ich einige Wochen über Mittag Gassi führen durfte. 2 Jack-Russel-Terrier. Ich ging einzeln, denn P. Zog wie ein Ochs an der Leine und preschte immer vor. Bei jedem ziehen bin ich einfach stehen geblieben (OHNE Wut, ohne genervt sein, ohne es auf mich persönlich zu beziehen DAS ist der Knackpunkt, es NICHT persönlich zu nehmen, was jetzt bei fremden Tieren einfacher fällt , als beim liebsten eigenen Haustier, immerhin investiert man da viel Zeit und Kraft und Geld) einfach atmen, stehen bleiben. Nach wenigen Minuten ging Madame mit lockerer Leine neben mir 🙂 Dann kam Miss N. Dran. Das genaue Gegenteil: sie blieb immer stehen, bockte, wollte keinen Schritt weiter gehen. Mit derselben innerlichen Grundhaltung ging ich einfach weiter und die Hundekrallen kratzten nur so übern Boden. Auch hier ging es bald wunderbar ohne „Stops“ und wir gingen lange im Park spazieren, den sie wahrscheinlich noch nie gesehen hatte, da die Besitzerin ihrer Bockigkeit immer nachgab und so schnell als möglich wieder heim ging.

Ich finde es auch toll, weil es den Hunden viel Streß rausnimmt. Und weil es einfach ist.

– auch gesehen: Hagen Rether. Den pack ich auch nur so 2x im Jahr. Der ist zwar weniger brüllend komisch, dafür schön tiefergehend-ironisch. Nur so seine Art..also live bräucht ich das nicht.

Weihnachten: Die letzten Jahre fuhr ich ja immer weg. Is mir jetzt langsam aber allein auch zu doof. Hab trotzdem mal nach ner schönen Wohnung mit Badewanne (weil ich die ja nicht hab) Nähe der Alpen geschaut. Weil am blödsten ist eigentlich nur der 24.12.ab Einbruch der Dunkelheit bis Schlafenszeit. Der Rest ist einfach Feiertag. Aber die Preise sind echt unverschämt geworden. Nein danke. Mei, dann bleib ich halt daheim. Hol mir den aktuellen Murakami, ne sündhaft teure Flasche Rotwein, mach tagsüber vielleicht nen Ausflug und dann werd ich das schon irgendwie rumkriegen. Millionen Menschen bleibt auch nix anderes übrig.

gekauft: leuchtend orange/gelbe Warnweste. Nachdem mein Radl fast schwarz ist, meine Radlkleidung auch herzlich wenig farbenfroh, hätt mich letztens fast ein Auto hopps genommen. Ich fuhr aus dem Schatten auf die Straße, der konnte mich also kaum sehen…UPS…auch gleich Batterien für die Lampe erneuert.

übend: dass ich gnädiger mit mir umgehe. Hätte ich ein gebrochenes Bein, würde ich mich auch nicht so runter machen und hart mit mir umgehen…Offensichtlich ist da grad was in Schieflage. Was auch immer es ist. Ich mache das nötigste und alles in meinem Tempo und wenn ich 10 Pausen am Tag brauche, dann ist das derzeit so….

Vorfreude: Bücher bestellt!!

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

Rapunzel´s Turm

(K)PTBS für Anfänger, Fortgeschrittene und Angehörige

TRAUMALEBEN

Leben mit Entwicklungstrauma / komplexer PTBS & Traumafolgestörungen

Al-Anon Blog

Deutschsprachige Beiträge und Informationen zu Al-Anon

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Hanni hat Heimweh

Auf der Suche nach Ruhe und Sicherheit, aber leider nur stark im Auffinden von Chaos und Gespenstern.

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Depression

Herzensgrenze

Überleben als Introvertierte mit dem Wrong-Planet-Syndrom

Hochsensibel und Multipassioniert

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam