– dann doch: ich fuhr dann doch aufs Konzert zum Hans Söllner. Jeah. What a aktion! Von Anfang an war da der Wurm drin, aber es endete doch glimpflich. Als mir klar war: ich fahr nicht, wollte ich die Tickets ja verkaufen. 2 Käufer meldeten sich aber das klappte dann doch nicht. Der eine meinte: er verspreche mir, dass er morgen früh überweist, ob ich dann die Tickets schon losschicken könne. Klar meinte ich, wenn er mir ein Foto/Screenshot der getätigten Überweisung schickt. Er meldete sich nicht mehr. Bin doch nicht blöd. Dann also doch selber fahren, mir gings wieder etwas besser, also schnell nach Hotel schauen. Hätt ich mir mal 10 min. mehr Zeit genommen und auch maln Blick auf die Bewertungen geworfen. Ich nahm natürlich das älteste Hotel, mit Deckchen, Vorhängen aus orangen-braun-70-erJahre-Farbton und nen neuen Anstrich hätt dem Zimmer auch nicht geschadet. Sah dann kurz vor Abfahrt ein besseres Hotel, selber Preis, hab da angerufen, hätt beim anderen absagen müssen, entscheidungsfreudig wie ein wackeliger Kuhschwanz wußt ich nicht was tun, ach lass es so wie es ist…Ich versuchte das loszulassen, immerhin es war sauber, mich triggerte nix, das Frühstück war super, die Leute nett, nah am Veranstaltungsort…passt schon Prinzessin.
Getroffen hab ich mich dann mit einem schrägen Vogel ausm Chat, der mit ging. Er erinnert mich ein wenig wie ich so vor 12 Jahren tickte (nur ist er krasser unterwegs was am täglichen Kiffen und öfters LSD einwerfen liegen mag) so Richtung Anarchist, Esoteriker, ein wenig den Verschwörungstheorien zugeneigt, bissl bio und grün und natürlich das Thema auswandern und in Südamerika sich ein neues Leben aufbauen (das man ja in Deutschland noch nicht mal schafft, geschweige denn eine Fremdsprache usw. kann). Er arbeitet nicht, hat es bisher auch nicht und ist grundsätzlich erstmal gegen alles…kaum soziales Umfeld, da verliert man schonmal den Faden zur Realität (jeder hat ja so seine eigene schon klar, aber wenn man so ganz derbe abdriftet und nur in der Phantasie schwebt..naja).
Trotzdem ist er auch ulkig und ich dacht: why not, fragte ihn, ob er mitkommt, die Karte kostet 30 Euro. So. Klingt das nach einer Einladung? Ich wartete den Abend über ab, ob was kommt bezgl. der Kosten. Nix. Zum Ende sprach ich ihn an (und mir war schlecht vor Aufregung, weil Konfrontation undso) was mit dem Geld sei. Er tat jetzt nicht soo erstaunt, sondern fragte „welches Geld“. Ich klärte ihn auf. Achso meinte er, er dachte das sei kostenlos. Klar die Tickets schwebten mir des Nachts aufs Kopfkissen. Er war angepisst, gab mir das Geld aber und unsere Wege trennten sich. Erst war ich stolz, dass ich das eingefordert habe und wie ich finde, es auch super hingekriegt habe (ruhig, sachlich, erwachsen, gefestigt… nicht ranzig oder im schiefen Ton. Oder noch schlimmer: lieb lächelnd-unterwürfig, mein altes Muster) Dann, braves Mädchen das ich bin, kam ein schlechtes Gefühl hoch so ala Schuld/Scham-Mischung…das verfolg aber bald gen Sternenhimmel den ich ausm Hotelzimmer beobachtete. Dann fiel mir ein (was mir früher nie in den Sinn kam!), dass er wahrscheinlich gehofft hat, dass ich nix sage oder es vergesse. Denn vor der Veranstaltung fragte er mich noch, warum ich mir genau DEN Ort ausgesucht hatte und keinen näheren oder so. Es war ihm also schon klar, dass ich die Karten gekauft hatte. Ich bin ja kein Umnesch, wir waren davor essen (wahnsinnig leckeres indisch, IHM passte natürlich auch das nicht, war mir aber schnurz – hallo super Abgrenzung!) hätte er also wirklich vermutet, dass ihn die Karte nix kostet, weil ich ihn einlade, wäre es höflich gewesen zu sagen: komm das Essen geht dann auf mich (meins hat inkl Trinkgeld und Bier 17,-) gekostet. Wir sind ja keine Freunde, wir trafen uns zum ersten und wahrscheinlich letzten Mal. 😉 Nun denn. Ich kann damit leben, dass er schlechte Laune danach hatte. Auch das ist neu und hej hart erarbeitet! 🙂
Das Konzert selber war okay. Nix berauschendes, aber ich wollt ihn halt mal live sehen.
Das ich mal rausgekommen bin hat mir sehr gut getan. Auch das nicht selber kochen, aufräumen müssen. Am nächsten Tag spazierte ich durch die Kleinstadt, erledigte noch ein paar Appjobs übers Handy nebenbei, ging an der Donau entlang und fuhr dann gemütlich wieder heim. Da kam ein Anruf ob ich in 2,5 Std. arbeiten könnte (ein Arbeitsgeber der sich sehr sporadisch meldet, dann aber bitte sehr spontan!). Ich fühlte mich so herrlich normal (nach all der Aufregung war all das Adrenalin weg, also kaum Ängstlichkeit und fit war ich auch trotz der kurzen Nacht). Und so fuhr ich vom Bahnhof direkt noch zum 3 Std. putzen. Da ich den Schlüssel woanders abholen musste gabs noch ein gutes „Wegegeld“ oben drauf, was mich sehr gefreut hat.
Mein Hirn ist mal wieder durchgeweht worden, mein Selbstwertgefühl gestiegen und auch die Erinnerung: entferne dich nicht zu sehr vom „normalen“ (Arbeit, was unternehmen, Smalltalk mit anderen Menschen usw.), vergrab dich nicht zu sehr in deinem Turm und schau immer auf die Realität, war sehr eindrücklich! Ich würd Realität so ausdrücken: alles was du siehst, hörst, schmeckst, fühlst, riechst ist real. Wenn deine Sinne zu wenig gereizt werden und du nur in den Gedanken lebst (die ja sehr schnell sehr skuril werden können) wirds oft schräg. Zumindest ich habd as erlebt, dass das passieren kann. Ich glaube auch, als ich damals ähnlich wie der Typ tickte, gab es wenig Normalität im außen (wie bei ihm: keine Arbeit, kein soz. Umfeld allerdings auch keine Drogen usw.) und mehr die Realität verlor, ich schon nahe einer Psychose kam. Es gab Streß mit der Polizeit und meine Wohnung wurde zwangsgeräumt, wegen Mietrückstand.
Es heißt einfach aufpassen. Wachsam sein.
– geschafft: die letzte Physio. Völlig unvorbereitet mit einer Vertretung, was ja normalerweise nicht geht für mich. Aber sie erschien mir sympathisch, also dacht ich mir: scheiß drauf. Es war die beste Stunde von allen!!! Reicht jetzt aber auch wieder.
– gewundert: bei 2 Typen im Chat kamen wir auf Themen mit denen ich mich nicht auskenne, also fragte ich nach. Kam von beiden: kannst ja gooogeln. Klar kann ich das, aber wir unterhalten uns und da dachte ich wäre es doch geschickt, wenn er mir das erklärt. Nunja.
– lecker: nochmal ne selber gemachte Kürbissuppe
– entdeckt. Ich kam jetzt drauf warum ich wieder so massiv schlapp war. Ich vertrug ein Vitamin C Präparat nicht. Vit C hilft normalerweise sehr gut Histamin (und damit die Symptome) abzubauen. Deswegen wunderte ich mich, denn ich aß auch sonst nix unverträgliches oder so. Bin ich froh dass das wieder vorbei ist.
– gefreut: bei der Tafel gab es viele glutenfreie Semmeln die ich noch nicht kannte und die absolut lecker sind! Und Waschmittel! Ich hab die letzten 4 Jahre kein eigenes Waschmittel mehr gekauft, weil es das dort echt oft gibt. Super!
– gesehen: https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-grad-schmerz-lass-nach-100.html
zum Glück bin ich kein Schmerzpatient, da würde ich nicht mehr leben, damit kann ich ganz schwer umgehen. Dann lieber Schwäche und Müdigkeit bis zur Bettlägrigkeit, aber da weiß ich ja nun woher das kam. Trotzdem schaue ich mir „gern“ andere chronisch kranke Menschen an: wie gehen die damit um?
– eigentlich noch gesehen: Preview im Kino. Deutsche Komödie. Für eine Markftforschung. Auf halben Hinweg wieder umgedreht..wie Fieber, total schlapp, das Gefühl gleich umzukippen. Schnell raus aus der Bahn, frische-kühle Luft war super, wieder heim, da erstmal einen Liter Wasser getrunken und gleich ins Bett. Dann gings wieder. Naja, war ich halt mal unzuverlässig. Ich kann damit leben.
Aussicht: heute noch bissl aufräumen, duschen, ein chinesisches Bier plus Chips genießen, mich an meiner wieder entdeckten Lebendigkeit erfreuen und morgen bei 25 Grad!!(ohman) wahrscheinlich ne Radlrunde drehn oder meine Fenster putzen oder mal schaun