So schnell rutsche ich in diesen Automatismus. Mich selbst nicht fühlen wollen. Nur funktionieren sollend (egal in welch unaushaltbaren Situationen ich mich befinde, Papa soll ja stolz auf sein Töchterchen sein!). Mich subtil runter machend. Kann man sich eigentlich selbst mobben? Ich glaube schon.
Also all das an mir selbst tun, was andere früher mit mir taten: ausnutzen, vernachlässigen, mobben, verachten…
Mich mir selbst wieder zuwenden. Das ist schwer zu beschreiben wie ich das mache. Mich selbst wahrnehmen. Wie letztens schon geschrieben, zuallererst wieder über den Körper. DEN wieder spüren. Dann aber auch innerlich. Wieder Verantwortung für MICH übernehmen. Für andere mache ich das ganz schnell und enorm viel. Auch für völlig Fremde. Ob die das wollen oder nicht. Mental eine 180 Grad-Wendung. Wieder IN BEZIEHUNG ZU MIR SELBST TRETEN! Viel TV und PC bringt einen „hervorragend“ von einem selbst weg. Man wird wie ein Roboter.
Wenn ich keinen Kontakt zu mir habe, bin ich sehr unruhig, einsam, suche im Außen Bestätigung und versuche meine Bedürftigkeit zu lindern. Das klappt aber nicht. Da kommt nix an. Schlimmstenfalls werde ich aggressiv. Weil es nicht das richtige ist. Das ist dasselbe wie wenn ich durstig bin, das nicht so empfinde und meine ich brauch jetzt nen Keks. Es braucht die richtige Nahrung.
Wenn ich diese Wendung wieder schaffe *zu mir selbst* erlebe ich oft in der folgenenden Nacht entweder eine hohe Schlafqualität oder ich habe einen bestimmten Traum. Und zwar, dass sich S. mir zuwendet, mich mag, sich „mit mir abgibt“. S. war mein absoluter Schwarm in den letzten beiden Schuljahren. Eine Zeit saß er sogar vor mich. Ich war happy, denn so fragte er mich wenigstens hin und wieder ein paar Sachen wie „kannst mir deinen Radiergummi mal geben?“. Aber selbst da war ich für ihn durchsichtig. Er übersah mich. Mit den coolen Mädls lachte und schakerte und knutschte er herum. Ich war nicht cool. Ich hatte den Radiergummi.
Aber heute Nacht war er wieder da. Ganz liebevoll und aufmerksam und er „sah“ mich.
Heute sehe ich mich auch wieder selbst und fühle eine Entspannung und Zufriedenheit.
Aufhören mich selbst so mies zu behandeln wie die damaligen Tätern. Eine Lebensaufgabe.