Außen vor

Seit meiner Jugend fühle ich mich oft als Außenseiter. Damals war das auch tatsächlich so. Ich fiel aus allen Beziehungen und aus dem bekannten Umfeld heraus. Und keiner fing mich auf. Keine Wurzeln. Kein Halt.

Silvia Plath’s Unter der Glasglocke konnte ich nicht fertig lesen. Zu deprimierend. Aber ich ahne was sie meinte.

Vielleicht machte ich mir in letzter Zeit deswegen wieder vermehrt Druck „endlich normal zu leben bzw. wenigstens einen Minijob zu schaffen“ weil ich ja seit 5 Monaten alle paar Tage/manchmal täglich im Chat unterwegs bin. Oft schreibe ich schon mit bekannten Leuten, aber eben oft auch mit unbekannten. Und da geht es ums Leben: Was machst Du? Was hast Du heut gemacht? Was wirst Du morgen machen? Die meisten sind (angeblich) recht gut integriert. Arbeit, manchmal Kinder, Beziehung, Sportverein, da mit Kumpels unterwegs.

Ich nicht. Ich bin halt irgendwie durch die Maschen gefallen. Habe oft versucht wieder ein Netz zu knüpfen..manchmal gelang mir auch ein dünnes, das aber nicht lange hielt…oft genug kamen nur einzelne Fäden dabei heraus.

Manchmal komm ich mir vor, wie eine alte Frau die nicht einsehen will, dass sie älter wird. Ich kämpfe immer noch dagegen, dass „normales Leben“ doch irgendwie möglich sein muss!!! Ich will es nicht einsehen. Die Krankheit hat gesiegt? Sie bestimmt mein Leben? nein…NEIN!

Die Depression ist immer da. Oft kaum wahrnehmbar, manchmal unerträglich. Ausgelöst wird sie oft (bei mir) von äußeren Vorkommnissen. Die Schübe dauern unterschiedlich lange. Wie beim Rheumatiker, dem es bei feucht-kaltem Wetter auch schlechter geht.

Schwer zu akzeptieren…

2 Kommentare zu „Außen vor“

  1. Da du nicht auf den Kopf gefallen bist – zumindest ist das mein Eindruck, während ich hier so lese – hier eine Empfehlung zur Vorlesung einer Psychotherapeutin, die über Entwicklungstrauma und die Polyvagaltheorie hält.
    Sehr spannend – schau sie dir mal an, wenn du Zeit und Lust hast:

    (Tipp: Falls es dir zuviel wird, unbedingt eine Pause einlegen!)

    Vielleicht geht dir ein weiteres Licht auf…

    Liebe Grüße,
    Julia

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