VERGEBEN – ist ein großes Wort. Ich kann nicht sagen, dass ich meiner Mutter vergeben habe. Aber ich habe wieder ein Stück mehr meinen Frieden mit ihr gemacht/gefunden. Und das ist wirklich sehr erleichternd. Ich sehe auch das Gute das sie für uns (Familie) gemacht hat, ich sehe ihre Krankheit, ich sehe ihr Bemühen, ich sehe ihre Verletztheit….sie wollte es besser machen, als ihre Mutter, das hat sie immer gesagt.
Würde es mich nicht komplett aushebeln, würde ich sie mal besuchen. Oder an einem neutralen Ort treffen. Aber das kann ich mir nicht leisten. So eine Destabilisation.
Was ich kann, sie loslassen. Auch so ein großes Wort. Ich bin erwachsen geworden. Nicht nur äußerlich, sondern endlich auch innerlich. Ich muss nicht mehr drauf warten, dass sie mich endlich liebt, sich endlich um mich kümmert und mir endlich Geborgenheit schenkt. Das wäre natürlich schön, aber ich bin nicht mehr überlebenswichtig darauf angewiesen wie es ein Kleinkind ist.
Das schenkt und gibt mir Freiheit.
Und noch etwas macht das mit mir: Ich kann mich selbst annehmen. Mich (auch endlich) für gut genug finden. Nicht mehr (unbewußt) denken: wenn ich nur viel Geld verdiene, mehr arbeite, alles immer sauber halte, immer perfekt aussehe…DANN HAT MICH MAMA ENDLICH LIEB!
Das ständig anpeitschen und mit mir unzufrieden sein, weicht einer Gelassenheit. Einem bayrischen: baßt scho. Ich lasse mich zufrieden und in Frieden.
Frieden. Auch ein großes Wort. Und ein schönes noch dazu.
Bei „Vergeben“ dachte ich zuerst an das Beziehungs-Vergebensein.
Lg
Katharina Hohenfels
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