Freunde

Is vielleicht grad nicht schlecht, dass ich ein wenig auf Krawall gebürstet bin. A. der komische Typ bei dem immer öfter die Alarmglocken bei mir angingen, schrieb mir vor paar Tagen doch glatt: Vergiss ned deine Freunde. HÄ? Ich bin in der Klinik, sollten da nicht eher meine Freunde an mich denken? Fand den ja schon immer bissl schräg und bei seinem Foto kam auch eher Ekel hoch als sonstwas.

Also kurzen Prozess gemacht. Meine Antwort: 1.sind wir keine Freunde. 2. danke für dein Einfühlungsvermögen, ich hab grad echt andere Gedanken.

Seitdem: Stille.

Ganz anders E. mit dem ich in letzter Zeit angesichts seiner Unzuverlässigkeit auch andeinander geraten war, das sich aber wieder klärte und nun alles gut ist. Auf meine Nachricht, das ich eher heim fahre kam ein: „Okay dann schick ich das Care-paket nicht. Soll ich dich abholen?“ Voll süß 🙂

Ausnahmezustand

Schlimm genug in einer Krise zu stecken, mit all dem Leid und den vielen schrecklichen intensiven Gefühlen, nein dazu kommt auch: Schon wieder. Nach all der Therapie. Wieder bei 0 anfangen. Wieder unten. Am Boden. Gefühlte Rückschritte. NIE MEHR wollte ich mich SO MIES fühlen. Verdammte Scheiße.

Ich dachte, ein wenig Alltag ist nicht verkehrt und ging zur Tafel. Es kamen sehr viele Menschen. Klar, Ende des Monats. Ich zog eine sehr hohe Nummer und für mich war sonnenklar: ich geh JETZT wieder heim. Das war das 2.Mal in den 6 Jahren seit ich hingehe, das ich so dachte. Also zur Leitung und wollte die Nummer wieder abgeben. Kurzes Gespräch. Sie: Jetzt setzen Sie sich erstmal hin. Ich: Nein, ich gehe jetzt. Sie: ok kommen Sie mit. Manchmal könnt ich sie echt erwürgen, dass sie meint immer besser zu wissen was derjenige will oder braucht. AHHH. Ich wollte mich nicht vordrängeln. Nicht gleich dran kommen. Kam ich aber. „Die Dame kommt heut gleich dran!“ Ich wollt nur in Boden versinken. Im Schnelldurchlauf bin ich durch, schnell bissl was mitnehmen, schnell bei der Hintertür raus, traf aber doch noch paar Leute von dort die allesamt blöd glotzten. War wohl offensichtlich dass es mir nicht gut geht. Egal. Heim, heim, weinen.

Die Fassade hält nicht mehr. Dann wirds wirklich eng. Therapietermin ist keiner frei (außer es sagt noch jemand ab). Langsam durch den Tag manövrieren. Nicht überfordern. Kleine Schritte. Ruhe, Essen, schauen wie es weitergeht.

Morgen Krisendienst anrufen. Was ich NIE mehr tun wollte.

Verdammte Scheiße.

PS: Ich könnte ja auch den blöden Dr. aus der Klinik anrufen, der bei der Untersuchung glatt meinte: jetzt haben Sie schon 5x gelacht, so arg kann das mit der Depression nicht sein. WHAT? Sowas arbeitet in einer psychosomatischen Klinik….bombe, echt. Stimmt Depression hab ich ja gar nicht *ironie off* sondern Borderline, steht im Kurzentlassungsbrief. Und das empfinde ich als grob fahrlässig. Es wurde ja nichtmal EIN Diagnosefragebogen oder sowas gemacht..NIX. Ich bin sehr auf den Abschlussbericht gespannt. Tavor steht bereit.

Wieder zuhaus

Na das war ja mal ein Reinfall.

Also Thema Klinik ist jetzt ein für alle Mal gestrichen. Dafür bin ich einfach nicht gemacht. Und dann war das auch noch ein Haufen inkompetenter Leute. Ich hab mich über soviel aufgeregt, dass ich am 2. Tag Migräne bekam. Ich! Migräne! Hatte ich noch nie! Dafür aber nun richtig: Mit Schwindel UND Übelkeit. Ätzend.

Ich hab das mit dem sozialen unterschätzt. Ich dachte das ginge nun leichter. Aber morgends schon 30 mal wildfremden Menschen einen guten Morgen zu wünschen ohne Kaffe und Marmeladenbrot im Bauch und direkt am Tisch zu siebt sitzen brachte mich schon an die Grenzen, da hatte ich noch nichtmal eine Gruppentherapie (Körbe flechten oder so…). Wie zu erwarten war Speisesaal am schlimmsten. Da zeigt sich halt die soziale Phobie am stärksten, essen „unter Aufsicht“ is nix. Der GAU war aber, dass der Dr. F. (der Doktor fürs körperliche, nicht fürs psychische) eines Abends zu mir an den Sitzplatz kam (die Mannschaft drumherum war allesamt anwesend) und meinte (mit einer Stimme wie man zu Babys und/oder geistig minder bemittelten spricht) ob das jetzt mit dem Essen ginge, weil sie könnten mich schon auch woanders hinsetzen aber das wären doch soooo nette Menschen da alle am Tisch usw.….achso sollte ich noch erwähnen, dass der Sozialphobiker alles dafür tut, dass er NICHT auffällt und das man NICHT merken soll, dass er jetzt da so ein kleines Problem hat??? 15 Minuten später saß ich wutentbrannt zu einem Krisengespräch in der Pflege und da wiederum meinte die Trulla, dass es falsch sei wie ich denke, ich solle nicht zu sehr drauf schauen was die anderen jetzt von mir denken. Ach was…Setzen sechs. Da hat jemand im psychologischen Einmaleins aber gepennt. Soziale Angst ist die Angst, sich in Situationen mit anderen Menschen übermäßig zu blamieren und sie beschäftigen sich übermäßig viel damit was andere von ihnen denken könnten.

Außerdem ist es wenig hilfreich wenn man zu hören bekommt, man denke falsch.

Jedenfalls orderte ich bei diesem Dr. gleich einen Termin. Da wollte ich mich beschweren! ICH! Konfrontation! Freiwillig! JA 😉 Leider musste ich da nochmals feststellen, dass er wohl den falschen Arbeitsplatz hat. Weil er NULL kapiert hatte was er da bei mir angerichtet hatte! Sondern sich nur entschuldigte und meinte, er hatte sich Sorgen gemacht und wollte es nur gut meinen. Ich stand dann einfach auf und ging.

Das ich derzeit etwas auf Krawall gebürstet bin merkte ich schon bei der Anreise: Bahn, großes Abteil im Regiozug, ich saß vorne, Typ hinten am anderen Ende schaut laut Videos. Das gab ich mir 10 Minuten, dann stand ich auf, drehte mich um und rief einfach mal so quer durchs ganze Abteil, ob das auch leise gehe??!! ZACK war der Ton weg. Ohne das ich mir groß Gedanken gemacht hätte oder so. GEIL!

Am nächsten Tag, ich quatsch so mit der Frau neben mir und sage, dass ich gleich rüber zur Massage gehe (selbstbezahlt natürlich), sie guckt mich mit großen Augen an: Wow du machst das richtig, ich bin seit über 2 Wochen hier und war noch nicht einmal drüben!

Am Abend großes Geschrei auf dem Flur. Kurz darauf kommt die Polizei. Später erfahre ich, dass es einem jungen Mann „nicht so gut ging“ und er erst mal das Zimmer zerlegte. Da dachte ich: Wow der macht es richtig. Der bekam wahrscheinlich keine Migräne vor Aufregung.

Mit der Bezugstherapeutin konnte ich gar nichts anfangen. Sie war schlecht abgegrenzt, hat mich nicht verstanden. Dicker Chefarzt sah eher lüstern aus und glotzte mich nur schweigend an.

Ablauf wer hat welche Unterlagen, was wurde genehmigt usw. total chaotisch. Medikamente wurden verwechselt! Personal wechselte ständig, an einem Tag erzählte ich 5x warum ich hier sei, denn Unterlagen wurden nicht rechtzeitig vorgelegt usw. Als ich beschließe lieber wieder heimzufahren als eine noch größere Krise dort zu riskieren, sagt mir am Abreisetag die Schwester: „Die Ärztin hat erst später Zeit, sie können ja daweil das machen was auf ihrem Therapieplan steht (9 Uhr: integrative Gruppe!)“ Auf so eine dämliche Idee muss man erstmal kommen. Ich will weg! Lieber geh ich zur Tanke und hol mir Zigaretten obwohl ich vor 7 Jahren aufgehört hab zu rauchen!

Dazu dieser Geruch wie aus dem Altenheim…schrecklich! Das Zimmer war ok, zur ruhigen Gartenseite, großer Balkon mit Liegestuhl (genossen!) und neu renoviertem Bad, gut geschlafen hab ich auch. Mittagessen war sogar sehr lecker (Hirschgulasch, Schweinsbraten, Kürbisrösti mit Pastinakencreme, Rahmchampignons mit Knödel, Mousse Chocolat, Eis….).

Schön war wirklich die Umgebung. Bei strahlendem Sonnenschein ging ich stundenlag durch Wald und Wiesen. Das tat soo gut! Richtig klasse.

Jetzt also wieder daheim.

Mal sehen was so kommt….

Damit auch die Nachbarn wissen, dass ich wieder da bin. Erstmal ganz laute Willkommensmusik: https://www.youtube.com/watch?v=cQRebugkov8

 

Grandiosität vs. Depression

Ich glaube ich kam einem wichtigen Punkt bei mir auf die Spur. Dieses Highgefühl unter der Woche, die Action, die Kicks…und am Wochenende der Absturz. Die Leere, die Einsamkeit, die Sinnlosigkeit, die Kraftlosigkeit.

Früher waren diese Kicks größer: Neue Wohnung, neuer Job, neuer Mann…oder dauerten länger (monatelang auf höchstem Level schuften) und die Abstürze kamen seltener, dauerten aber länger.

Ich bin süchtig nach diesen Kicks. Inzwischen geb ich mich mit kleineren zufrieden: Eine Dose Energydrink, ein Bier, Geld ausgeben, Möbel umstellen, abends ausgehen. Es gibt aber keine Befriedigung. Ich brauche immer mehr Kicks in immer kürzeren Abständen. Wie ein Junkie.

Ich verstehe die ganzen Stars und Sternchen, die auch keine Erfüllung finden, egal wie erfolgreich sie sind. Weil alles nur Schein ist. Alles nur äßerlich. Innerlich ist nur Leere…die wird gefüllt mit Alkohol, Drogen, Affären, Luxus. Und gehen dabei drauf. Elvis, Michael Jackson, Prince, Falco, Amy Winehouse lassen grüßen.

Der größte letzte Kick war natürlich die Se*arbeit. Mehr Ego geht nun wirklich nicht.

Morgen gehts nun in die Klinik. Es wird Zeit….

(und deswegen wird es hier eine Pause geben, werde mich erst danach wieder melden. Macht es gut!)

WochenSTART

  • gestört: Mein Nachbar! Als ich die lange Leiter vom Hausmeister hole, lehne ich sie neben meine Wohnungstür an die Mauer. Hinter dieser befindet sich zur Hälfte meine Küche und die des Nachbarn.  Als ich am nächsten Tag rausgehe bleibe ich irritiert stehen: Die Mauer lehnt an der gegenüberliegenende Seite. Mein Nachbar fühlte sich wohl gestört. Das tat er schonmal mit einer Kommode die da 1 Tag lang stand. Der Typ is so doof.
  • erleichtert: Mit der Nachbarin, schräg unter mir, drüber abglästert. Darüber kamen wir auf unseren Hausmeister. Das der so unfassbar launisch ist. Der kann super witzig sein, aber wehe der hat nen schlechten Tag, dann macht er dich für ein Papierfitzelchen aufm Gehweg zur Sau. Nachbarin hat mich beruhigt, ich solle  das bloß nicht persönlich nehmen. OKAY, hatte ich bis dahin nämlich.
  • gefunden: ich finde einen öffentlichen Bücherschrank (also Bücher reingeben oder mitnehmen kostenlos und unbürokratisch), ich geh so drauf zu und denk mir: wär fein wenn ich nochmal ein Frauenbuch fände. Da lacht mich ein Umschlag an: Emanzipation charmant. DANKE!
  • gefreut: Auf dem Heimweg läuft mir eine „Verkäuferin“ der Tafel übern Weg, sie gleich: „Wir haben sie letztes Mal vermisst, haben extra paar Sachen für Sie aufgehoben!“ Die sind schon echt toll dort. Merken sich das ich glutenfrei brauch oder auch andere besondere Sachen. Voll lieb….

Was ist die Konsequenz?

Fragen die mir so durch den Kopf geistern: Kann ich mich überhaupt noch richtig verlieben? Oder bin ich zu sehr geschädigt. Kenn ich die Menschen inzwischen zu gut? Habe ich eine Art Unschuld verloren ? Werde ich keinen Partner mehr finden, weil ich nur verantwortlungslose Männer finde und anziehend finde und ich in die Coabhängigkeit falle und mich wieder selbstvergesse? Weil ich nicht nur verantwortungslose Männer sondern auch manipulative, ausbeuterische, narzisstische Männer anziehend finde, die mich nur für ihr Wohlergehen benutzen…?!

Sollte ich das mit den Männern lassen und mich auf Frauen konzentrieren (nicht im erotischen Sinne). Mir gibt die Beschäftigung mit starken Frauen, mit Emanzipation, mit Gleichberechtigung sehr viel Kraft und Freude. Ist das mein Weg?

Trauer kommt hoch, ich will auch jemand zum anlehnen haben, der auch für mich da ist….

Eigentlich wollte ich heute mit N. essen gehen und danach in einen Club in dem eine besondere Party stattfindet, die es nur 2x im Jahr gibt. Ich bin aber völlig erschlagen, der Wetterwechsel, die viele Action unter der Woche…usw. Ich sage den Club ab, N. meint wir können auch das essen verschieben. Er reagiert lieb. Ich hatte mich so auf den Abend gefreut. Das N. auch diese Musik mag ist erstaunlich (er sprach es als erster an). Auch da Trauer. Trauer auch, dass als ich das letzte Mal auf dieser Party war, es mit D. endgültig auseinander ging. In der Nacht noch. Ging er. Wortlos. Auch das kommt natürlich wieder hoch.

Ich brauch Ruhe. Mich sortieren. Welt aussperren. Deswegen esse ich jetzt eine Kleinigkeit (mehr geht eh nicht) döse weiter, lese weiter…in einem tollen weiteren Frauenbuch (mit 500 Seiten JUCHU) . Dieses Buch und das letzte handelten von und über Frauen um die 50. Lebensmitte, 2.Lebenshälfte, neue Kräfte…egal, es tut mir unbeschreiblich gut.

Wochenrückblick

gefreut: ich friere erbärmlich (weil ich nix richtiges und schon gar nix warmes gegessen hatte) an einem sehr zugigen, kalten Bahnsteig, um mich herum starker, stürmischer Schneeregen. Die Durchsage verkündet: die S-bahn kommt 20 Minuten später. Das ist sehr sehr doof. 3 Minuten später kommt eine S-Bahn, ich schaue nur zufällig in welche Richtung sie fährt: In meine! JUHU!

– auch gefreut: eine Zeitschrift geschenkt bekommen, weil ich bei einer Aktion einer anderen Zeitschrift mitgemacht habe.

organisiert: immer wieder erstaunlich: wenn du eine glasklare Entscheidung triffst und dahinter stehst, spielt dir das Universum Möglichkeiten zu diese umzusetzen. Ich war innerlich so „gefestigt“ dass ich mich jetzt selber um die Lampen kümmere und wenn es viel Geld kostet, dann ist das so, es fühlt sich aber STÄRKER an, als abhängig von diesem komischen Typen zu sein und drauf warten, bis er das mal macht…Jetzt ergab sich eine Möglichkeit, dass mir ein Handwerker hilft. Na bitte. Heute brachte er mir beide Lampen an und günstig noch dazu. Obwohl er da einiges improvisieren und bohren usw. musste. Es sieht super aus! Ich bin glücklich! Selbstständig und selbstverantwortlich sein, bringt eine ungeheure Kraft! TSCHAKKA! Ich strahle jetzt wie meine neuen Lampen 😉

gelacht: Szene aus dem tragisch-komischen Film: about a Girl: er so: „und wie war dein Wochenende? Sie so: hell, dunkel, hell, dunkel, Montag.“

gemacht: wieder Marktforschungsjob, langsam werd ich Profi. Wieder eine interessante Firma. Wir gingen den Prototypen einer Webseite durch. Danach gabs Lob: da waren jetzt echt ein paar richtig gute Ideen dabei, vielen Dank! ach tat das guuuut…

gearbeitet: Eine Endreinigung einer 3 Zimmer-Wohnung nach Auszug. Alle Fenster (5 große und 2 Balkontüren), Küche (groß) und Bad (nur die Hälfte, aber mit Fliesen usw.) 4,5 Std. richtig geackert. Am Morgen hatte ich so gar keine Lust auf den Job, als Motivation traf ich mich davor auf einen Morgenkaffe mit einem lustigen Bekannten, das tat schon gut, er begleitete mich dann noch zum Bahnhof und da stand ein Umzugs-LKW mit voll aufgedrehter, fetziger Jodelmusik! Mitten in der Münchner Innenstadt. Ich steh gar nicht auf diese bayrische Volksmusik, aber das war so geil. Made my day! Anscheinend brauchten die drei Jungs die drin saßen (und kräftig mitwippten) auch eine Motivation. Ich hab das Lied sogar gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=vQhqikWnQCU

– weiter gearbeitet: am nächsten Tag noch meine normale Haushaltsstelle. Zum Glück nur 2 Stunden. Danach komaähnlichen Mittagsschlaf gehalten, weil die Nächte derzeit auch nicht gut sind. So überlegt, dass jetzt 2 Wochen hintereinander mit viel Arbeit mir doch zuviel ist. Auf Dauer gesehen, weil ich ja mehr machen will. ABER mir fiel ein, dass ja 3 Jobs davon NEU waren, mit fremden Leuten, an unbekannten Orten, neue Tätigkeiten…das darf ich nicht vergessen, dass mich das sehr belastet. Bei einer festen Stelle wo ich mehr arbeite, kenn ich ja dann schon alles.

Diese Haushaltsstelle war die eklige, von der ich weg will. Natürlich kamen alte Stimmen: man kann nicht immer weggehen wenn einem was nicht passt! Ja das stimmt, aber da passt mir definitiv ZUVIEL nicht und für mich ist da eine Grenze erreicht. Vor allem weil ich ein Thema direkt bei dem Herrn ansprach, so getarnt als Tip, und ob er noch Schimmelentferner besorgt. KEINERLEI Reaktion. Ja gut, also dann braucht er sich auch nicht wundern, dass er da so einen Wechsel der Putzfrauen hat. Is mir jetzt auch wurscht. Beim nächsten Mal ist es das letzte Mal. Aus, fertig, amen.

erschrocken: Post bekommen vom Regierungspräsidium Darmstadt. War klar, dass das nix gutes ist. Früher hätte das massive Panik ausgelöst. Ich wußte, dass da was kommt, hatte es aber vergessen. Die haben jetzt auch fast 1 Jahr gebraucht. Ich bekomm ein Verwarnungsgeld von 40,-. Hatte im Internet was bestellt, was nicht nach Deutschland eingeführt werden darf. Nein nix schlimmes, auch kein BTM oder so. Blöd gelaufen. Aber kein Weltuntergang.

gelesen: Wieder ein toller Artikel über Introvertierte: https://www.zeit.de/arbeit/2019-01/introvertierte-job-smalltalk-telefonate-arbeitsleben-tipps

– Lieblingslied der Woche: https://www.youtube.com/watch?v=-0SmXVrLlZ4&list=RDkk7t4LhKCw4&index=17 ich staune immer wieder, wenn mir Lieder gefallen und ich die übersetzen lasse (mein Englisch ist not the yellow from the egg) WIE sehr die passen oder das mir dann klar wird, warum mir das Lied gefällt. Hier die Übersetzung:

https://lyricstranslate.com/de/waiting-around-die-nur-drauf-warten-dass-man-stirbt.html

gestaunt: vor dem Münchner Rathaus, also am Marienplatz, eine ewig lange sich windendende Menschenschlange…was ist da los? Wo wollen die hin? Ich erfuhr dann, die standen alle fürs Volksbegehren „Rettet die Bienen“ an. WOW. Hat mich sehr gefreut. Ich hatte es nicht geschafft.

unterwegs: abends mal wieder auf einem Poetry Slam gewesen. War ganz nett, der erste Typ sehr lustig, die zweite Frau eher schwerfällig und nachdenklich und die 2 Jungs zum Schluß teils teils, wobei ich da kaum die Hälfte verstand, weil eben mein Englisch…ihr wißt…als ich nach der Veranstaltung von der Toilette komme, sehe ich mit Schrecken dass mein Begleiter sich genau zu den Ami-jungs gestellt hat zum plaudern…aaaahhh echt peinlich…

genossen: Händchen halten, knutschen, lang umarmen

überreizt: immer wieder, aber auch da, genauso wie letzte Woche, war mir klar: das sind Sachen die will ich jetzt einfach machen, ab nächster Woche wirds wieder ruhiger. All die Eindrücke wollen verarbeitet werden, ich häng da im Stau. Auch mein Magen will nix mehr verdauen, hab so gut wie keinen Hunger. Das kenn ich schon, bei längerem Streß nehm ich immer ab, weil nix rein geht. Wenn das Hirn alles verdaut hat, tuts der Magen/Darm auch wieder…sollte ich halt nicht überstrapazieren. Aber trotzdem, es ist bei weitem nicht so schlimm wie früher. Da hätte ich schon bei nem Drittel des jetzigen Pensums 2 Tage durchgeschlafen. Jetzt kann ich eher zwischendrin mal entspannen, was früher auch nicht ging…das is alles super positiv.

So…. jetzt, Wochenende. Mega Vorfreude drauf! Warum? Schreib ich am Montag 🙂

Laß es Euch gutgehen!

Zu schön, um wahr zu sein…

Kennt ihr den Spruch: Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es meistens auch nicht wahr.?

Gestern das 2.Date mit N. Dem interessanten Mann. Auch hier bin ich irritiert und weiß nicht was ich von ihm halten soll. Was soll diese ganze neue Irritiertheit in meinem Leben? Das nervt.

Heute früh hab ich so ein wenig nachgedacht und mich gefragt:“was war dein allerallerallererster Eindruck von ihm?“ (weil der eben meistens stimmt). Noch bevor ich ihn traf dachte ich er ist ein Fake. Wir schrieben paar Mails. Alles passte. Nix kompliziertes. Attraktiv auch noch. Da ich mir sicher war, dass er nur ein Schreiberling ist, arrangierte ich das erste Date in meiner Nähe. Keine Kosten und keine Zeitverschwendung, wenn er wirklich nicht auftaucht. Aber da stand er. Vor mir. Leibhaftig. Es war ein sehr angenehmer Abend. Als ich heimkam brach ich in Tränen aus. Is ja nix neues derzeit. Aber es war heftig. Und ich hatte keine Ahnung WARUM.

Wenn mir ein mann SO gut gefällt, bin ich inzwischen sehr sehr vorsichtig. Einfach weil ich nur kaputte Beziehungen kenne, nur Männer liebe die manipulieren, verantwortlungslos, krankhaft narzisstisch, lieblos….sind.

Ich bin auf der Hut. Kein leichtes Opfer. Jetzt nach dem 2.Date spüre ich die ersten Schummeleien auf. Und ahne noch weitere Lügen/Hochstapeleien.

Jaaaaa, jetzt komm, musst ja auch nicht gleich wieder den Teufel an die Wand malen.

Nein, das tue ich auch nicht, aber wenn ich ein schräges Gefühl im Bauch habe, DANN nehme ich das sehr sehr ernst. Zuoft kam ich schon sehr geschädigt aus Beziehungen heraus. Einmal auch so gut wie in Lebensgefahr. Das vergisst man nicht.

Trotz allem. Das knutschen hat Spaß gemacht *spätpubertär kichernd rotwerd* :-))

Es ist okay

Folgende Zeilen sind aus dem Buch: Nichts an dir ist verkehrt. Von Cheri Huber

40, 50, 60 Jahre alte Menschen warten darauf, dass ihre Eltern sie elterlich behandeln.

Ich möchte das meine Mutter mich liebt, ich möchte, dass mein Vater mir gibt was ich brauche!“

Die Chancen stehen sehr gut, dass das niemals geschehen wird. Wenn Deine Eltern dich so lieben könnten, wie du geliebt werden möchtest, so wäre dies schon längst geschehen. Nur du allein kannst dich so lieben, wie du es möchtest und brauchst. Aus Mitgefühl für uns selbst heraus zu leben gibt jedem Einzelenen von uns die liebevollen Eltern, die wir uns immer gewünscht haben.

Ich möchte das meine Mutter das macht. Sie hätte es tun sollen, aber sie hat es nicht, ich werde hier solange festsitzen, bis… “ Bis was? Bis sie es tut? Aber sie kann es nicht tun. Und sie konnte es noch nie. Wir möchten uns lieber darauf konzentrieren, was mit uns falsch ist und wieso wir nichts daran ändern können.

Sie waren einfach nur gute Eltern auf dieselbe Art und Weise, wie sie ihrerseits von ihren Eltern erzogen wurden. Fast niemand möchte erwachsen werden (und somit die Verantwortung für sich selbst übernehmen).

Um Schuld geht es hier nicht. Es ist niemandes Schuld. Es ist so, wie es ist. Dies ist deine beste Gelegenheit etwas zu verändern.

Du musst Verantwortung dafür übernehmen, heute das Leben zu leben, das du leben möchtest.

Dir kann nichts im Leben passieren, das schlimmer wäre, als in Angst und Selbsthass zu leben.

Wow, das saß. Aber es hat mich nicht so sehr getroffen wie früher, weil ich mich mit Erwachsen-werden, Verantwortung für mich übernehmen und mein Leben selber in die Hand zu nehmen ja schon länger beschäftige. Und so klare Worte tun auch gut.

Ich bin ja noch etwas skeptisch, dass ich in Bezug auf meine Mutter sowas wie Frieden spüre. Seit Weihnachten, seit ich dieses schreckliche Foto von ihr sah. Ich kann loslassen (wirklich?), ihr von Herzen alles Gute wünschen (ja schon….), ich kann sie so lassen wie sie nunmal ist, ich kann einsehen, dass sie sehr krank ist und nicht so da sein kann und konnte wie ich es gebraucht hätte. Der Groll, die Wut, die Empörung weicht einem Mitgefühl…da bin ich sehr sehr skeptisch…das ging jetzt „einfach so“? Wie jetzt…jetzt ist Frieden obwohl sie weder um Entschuldigung bat, noch ihre Fehler eingesehen hat und sich schon gar nicht gebessert hat? Ist es wirklich so???

Neben dieser Skepsis ist auch dieses friedliche Gefühl. Loslassen, entspannen. Denn Groll und beschuldigen und wütend sein, kostet auch viel Kraft…

Samstaggedanken

Es ist jetzt natürlich spannend, wenn ich einen neuen Mann kennenlerne, der mir gefällt, ob ich wieder in ein altes Muster rutsche, das da lautet: die unausgesprochenen (aber vermeintlich erfühlten) Erwartungen des anderen erfüllen, ohne zu hinterfragen, ob ich das will. Mich selber anpassen bis zur Selbstverlassenheit, da muss ich aufpassen. Also bei mir bleiben, will ich den Mann in so kurzer Zeit wirklich sooft treffen? Muss ich mich bei jedem Treffen schminken? Muss ich zu allem: Ja toll! sagen, was ER sagt? Natürlich ist das in einer Anfangsphase ein wenig heikel, da gehört „gefallen wollen“ und den anderen für sich gewinnen wollen dazu. Aber je authentischer ich bin, desto eher weiß der andere ja auch wer ich bin und auf was er sich eventuell einlässt. Es ist doch viel wertvoller, wenn mich jemand auch mag, obwohl ich nicht immer top gestylt bin, auch mal eher müde und stumm bei einer Verabredung bin oder von vornherein sage: das geht mir zu schnell, das ist mir zuviel, das und jenes mag ich nicht.

Das ist gerade spannend, da den Mittelweg zu finden.

Was mich heute auch schon beschäftigt hat, war, dass ich wieder vermehrt für mich ungute Kompromisse eingegangen bin. Da is ein Typ, da gehen bei mir ständig die Alarmglocken an und ich tu so, als ob es die nicht gäbe, weil mir der Mann bei einer Sache helfen könnte. Das ist Heuchelei. Und untergräbt wieder mal meine Selbstachtung! Also auch hier eine Entscheidung getroffen: ich finde einen anderen Weg (ich weiß auch schon welchen, das kostet mich zwar Geld, aber ich habe dabei ein viel besseres Gefühl!) und hole mir nicht wieder einen halben Psychopathen ins Haus.

Wo ich ebenfalls immer wieder derzeit am üben bin: Gute Selbstfürsorge. Letztens erwischte ich mich wieder dabei: ich war unterwegs und hatte Durst, ich hatte sogar noch eine halbe Flasche Wasser dabei. Trank aber nicht. Aufheben, war der Gedanke. Ich könnte es ja später noch gebrauchen. Ähja. Is klar. Ich war in einer Großstadt unterwegs, nicht in einer Wüste. Ich konnte das so klar sehen und trotzdem nicht trinken. Schade. Nunja.

Das andere ist, dass mir ja die Effortiltabletten für den Kreislauf gut tun. Eine am Tag reicht. Die sind auch nicht teuer. Aber ne, auch da ist das Thema: Verzicht. Lieber aufheben, bis ich sie WIRKLICH mal brauche (ich also mit Kollaps am Boden liege….) auf später verschieben…Ich lebe sehr bescheiden und sparsam (auch was Wasser, Strom usw. angeht) ich bin so aufgewachsen, es wird auch kaum Essen weggeworfen oder sonstiges noch gut erhaltenes (es wird halt weitergegeben), aber ich sehe: manchmal übertreibe ich es schon.

Heute also noch weiter ein Schlafanzugtag mit nachdenken über dies und das, Kaffe und Kuchen und im Bett ein tolles Frauenbuch lesen. Perfekt 🙂

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam