Wenn Trauma-Scheiße Dein Leben ruiniert

Wenn ein Teil mal wieder eine nicht bezahlte Bezugsperson haben möchte. Und verliebt sein will. Und der andere Teil total angetriggert in Panik verfällt. In Trauma-Panik.

Wenn es da einen hübschen, netten, ruhigen, humorvollen, tiefgründigen, verständnisvollen Mann gibt, der erstmal überhaupt kein Täterverhalten/Täterdenken an den Tag legt. Der auch eher Einzelgänger ist. Keinen Alkohol trinkt und nicht raucht. Also kurzum einer, der mir extrem gut gefällt. Und dann watscht dich die Realität.

Wir schreiben uns seit März. Mehrmals täglich. Oft wünschen wir uns abends eine gute Nacht und 10 Stunden später einen guten Morgen. Wie ein Pärchen. Wir wohnen 130km voneinander entfernt, nicht viel. Für mich schon.

Das erste Treffen musste ich verschieben. Zuviel Angst. Das zweite Treffen musste er verschieben, hatte beruflich einen Auftrag. Also nun das dritte. Wir hatten grob für morgen, Samstag festgehalten. Ich hoffte er würde nicht nachfragen. Tat er aber. Seitdem heul ich mir hier die Augen aus.

Ich will. Und kann nicht. Panik vor Nähe. Noch nichtmal so sehr, dass mir wieder ein Mensch weh tut, sondern das Gegenteil. Das es mal gut geht. Ich einen guten erwische. Und dann? Wie soll das gehen? Fernbeziehung? Ich habe weder das Geld noch die Kraft dafür. Zudem brauche ich bei solch Triggergefahren einen kurzen Heimweg. Ich habe kein Auto, bin auf den Zug angewiesen. 2,5 Std. Fahrt. Im desolaten Zustand nicht möglich. Wir könnten uns nur am Wochenende sehen und genau das ist mein absoluter Freiraum, den ich dringend brauche, weil ich unter der Woche viel Anspannung und Angst habe, vor sovielen alltäglichen scheinbar normalen Dingen, vor Trigger und viel Kraft für Anpassung verbrauche die notwendig ist, damit ich leben/überleben kann. Und ich kann auch nicht 2 Tage am Stück mit jemand zusammen sein. Das destabilisiert mich immens.

Und dann die Nähe. Ich kann nicht mit jemand im selben Zimmer schlafen. Nicht mal in der letzten Beziehung ging das. Urlaub hieß: 2 Zimmer in der Pension.

Dazu die Erkenntnis, die Trauer, vermutlich geht das (Beziehung) nie wieder. Nie wieder verliebt sein. Glücklich. Jemand an meiner Seite. Zusammen sein. Zu kaputt. Also einsam bleiben. So eine komische, alte Tante werden.

Ich sage ihm also ein zweites Mal ab. Zu dem ganzen Drama kommt jetzt auch noch die Schuld-und Schamgefühle hinzu. Das ich ihn enttäusche. Ihn traurig mache.

Klar kann man sagen: „schau ihn dir halt mal an, vielleicht gefällt er dir real ja gar nicht.“ Das sagt der Verstand. Trauma-scheiße sagt was anderes. In mir drehen Anteile durch, sind total panisch.

Und die Erwachsene würd sich so gern auf morgen freuen, und sich hübsch machen, Zugverbindungen raussuchen (wir wollten uns in der Mitte treffen, das jeder denselben Weg hat) nervös werden, träumen und hoffen….

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