Wochenrückblick

Am Montag: in die Hände Röhrchen gespuckt. 7X Spucke gesammelt. Habe einen Cortisoltest gemacht. Ergebnis: Übern Tag relativ normal, abends leicht erhöht, was ich schon vermutet habe. Und das hohe Cortisol/Adrenalin lässt mich schlecht schlafen. Zumal Blutdruck und Puls leicht erhöht ist, ersteres begrüße ich ja, aber wenn der nachts auch so hoch bleibt, kein Wunder das ich keine Erholung habe.

Am Dienstag: Thera und danach gönnte ich mir eine Thai-Rückenmassage, die haben ein Mittagsangebot: Lunch-break-massage 30 Minuten für 25,-. War ein neues Sudio das ich mal ausprobierte und gefiel mir: Kein billiges Schnickschnack, richtige abgetrennte Räume und nicht nur irgendwelche Tücher, ordentliche Liegen, sehr sauber und die Massage weder zu grob noch zu sanft. Dazu für mich ein Pluspunkt, man kann über die Webseite den Termin buchen. Ich mag telefonieren immer weniger und grad bei den Thailändern versteh ich die nicht wirklich oder bin mir unsicher ob die mich verstanden haben.

Am Mittwoch, vormittags Tafel, gab viel und gutes. Abends wollte ich auf eine Veranstaltung, aber ich merkte: Nö is zuviel. Pure Erleichterung als die Entscheidung fiel. Siehe Punkt ANGST.

Am Donnerstag. In der Früh noch vor Frühstück und richtig wach werden, mit großem Schreck festgestellt: Maden in der Küche. Boah das ist mit das ekligste was es gibt! Grad mir muss das passieren, wo ich eh so reinlich und kurz vorm Putzfimmel bin. Keine Ahnung wo die herkamen (hab recherchiert: das kann recht schnell gehen, wenn eine Fliege in Eierlegenot ist, nimmt sie das erstbeste. War wohl mein Mülleimer. Zum Glück hatte ich vor kurzem den Teppich weggeräumt, das wär sonst noch viel mehr gewesen!) hatten sich zum Glück noch nicht so sehr verbreitet. Hat trotzdem für viel Übelkeit gesorgt. Also Großputz. Hoffe ich hab jetzt alle erwischt. Das erste Mal das ich die IN der Wohnung hatte, mal draußen an der Mülltonne, ja grad im Sommer, aber drinnen? Bähhhh

Am Freitag: Friseurtermin abgesagt: definitiv zuviel Streß in meinem desolaten Zustand

Angst: ich hab derzeit soviel Angst, will nur zuhause sein, freue mich jeden Mittag: ah ins Bett schlafen. Abends dasselbe. Ansonsten nur lesen, stricken, Filme schauen. Kurz mal spazieren oder einkaufen. Danach total fertig. Erleichterung wenn Wochenende da ist (vor allem ein regnerisches). Das hat sich aus meinem Arbeitsleben so sehr verinnerlicht, dass ich das immer noch fühle. Krass.

Daher auch nicht soooo schlimm, dass mir eine Frau wegen Vorstellungsgespräch einer HH-Stelle für Freitag abgesagt hatte, meldet sich nächste Woche wieder. Hoffe bis dahin, endlich einmal vernünftig geschlafen zu haben. Komme echt aufm Zahnfleisch daher. Immer das zittrige, angespannte, schwindlige Gefühl. Ätzend…..

annehmen. Mir so vorgestellt: was wenn sich mein Zustand nicht ändert, nicht bessert? Wenn ich einfach damit leben muss? Und einfach sage: ich habe PTBS, gehe 1x die Woche arbeiten, sonst brauch ich viel Ruhe, weil mein Streßsystem geschrottet ist. Ich lebte zu lange im Streß, im massiven traumatischen Streß, dass das jetzt nicht mehr anspringt bzw. gleich völlig überdreht und mich nur noch ausgelaugt zurück lässt. Ich tue was geht. Ich gebe mein Bestes. Manchmal stresst mich schon das Radio morgends oder ein vorbeifahrendes Auto. Da wird mir sofort heiß und ich werd zittrig und bekomme sehr sehr schlechte Laune. Reizbarkeit nennt man das. Meine Nerven sind dünn. Sehr dünn.

So wie sich ein Diabetiker einrichten muss, dass er mit dem Essen und dem Insulin aufpassen muss. Oder ein MS-kranker dass er vielleicht nur mit Rollstuhl vor die Tür kann. Ich jongliere mit diesem Gedanken in meinem Kopf. Wie fühlt sich das an? Wie wäre das?

Auch sah ich mich in den letzten Jahren nicht wirklich als krank, sondern eher: Angst? Hab ich mal wieder falsch geatmet, mir zuviele Gedanken und Streß gemacht, mal wieder nicht alles locker genug gesehen, auf alle Fälle ist es meine Schuld. Ich habe versagt. So als Druckgefühl bemerkbar. Genauso bei der Depression: hast nicht genug Sport gemacht, warst zu selten in der Sonne, hast zu wenig gelacht: alles meine Schuld!

Wenn jetzt mein Körper wie derzeit einfach schlapp ist und ich nur das nötigste schaffe, kann ich das eher annehmen, besser damit umgehen: es geht halt grad nicht mehr….

gesehen: viele Filme. Viel mehr lässt meine derzeitige Kraftlosigkeit und Konzentrationslosigkeit leider nicht zu. Also sah ich mir was mit sprechenden Hunden an (schon süß), oder Brautalarm (joa ganz nett), oder Für Elisa (kurz vorm abschlaten weil bissl zu arg getriggert, wenn es um eine Alkoholikermutter geht die sich genau wie meine Mutter aufführt..puh, dafür war THE BOOK OF HENRY megaklasse! Mal so ne absolut neue Story, berührend ohne kitschig zu sein, ein wenig lustig und am Ende hin echt spannend, anfangs etwas lahm, aber es lohnt sich durchzuhalten, so liebevolle Charaktere und überhaupt!! Ansehen!!!).

angeschaut: mal wieder mein altes Ideenbuch. Hab ich mal angelegt und ne Zeit mal so alles reingeschrieben was ich gerne machen würde oder welche Ideen ich generell so habe. Und ich kann mich noch gut erinnern wie viel Spaß mir die Planung oft gemacht hat, oft hat mir das schon gereicht, ich musste gar nichts oder nur zum Teil umsetzen.

genossen: so richtig frische Sommerluft. Ein würziger Duft aus Heu, frisch gemähten Gras, Blüten, Wasser und noch so einiges.

Pfingsten: sehr genossen: die Ruhe…kein Streß was tun zu müssen, hab herrlich vor mich hingegammelt.

genervt: am See. Ein Stück hinter mir den Berg hoch setzt sich ein Kerl hin. Mir war der sofort unsympathisch, ich fühlte, der is nur zum Glotzen da. Am liebsten hätt ich ihn angeschrien: nein ich lieg hier nicht so lasziv und leicht bekleidet da, nur um dich aufzugeilen. Als er eine Flasche Bier öffnete (10 Uhr morgends) machte ich mich vom Acker.

– auch genervt: Ein Typ zu mir:  “Also dann mach und sei spontan und mach auch mal was Verrücktes!“ NEIN! *langsam Mittelfinger ausfahr*

– nicht funktioniert: Die Idee mit der schweren Decke. Die ist SO schwer, das ich noch mehr Adrenalin ausschüttete inkl. Herzrasen und so richtig schön wach wurde. Fühlte mich leicht beerdigt und hatte Angst mich nachts nicht mehr bewegen oder atmen zu können. Vielleicht versuch ich es im Winter nochmal mit einer etwas leichteren Decke.

Therapie

Meine Therapeutin überrascht mich immer wieder. Und zwar im positiven. Das habe ich nach so langer Zeit glaube ich noch bei keinem Menschen erlebt. Erst war sie 10 Wochen meine Bezugstherapeutin in der Trauma-Tagesklinik und seitdem, also fast 10 Jahre gehe ich ambulant zu ihr. Erst Langzeittherapie, dann sporadische Stunden (kann sie als Ärztin pro 1x pro Monat so abrechnen) dann nochmal regelmäßige wöchentliche Stunden für fast 2 Jahre und seitdem so alle 3-6 Wochen einen Termin.

Derzeit eher alle 6 Wochen, was für mich derzeit sehr ungünstig ist, geht aber nicht anders, sie hatte ne lange Fortbildung und bald länger Urlaub.

Heute also zum Glück mal wieder ein Termin. Sie sah meinen derzeit desolaten Zustand. Das es nochmal ein gutes Stück runter ging. Das ich da wohl nicht alleine raus komme. Sie weiß auch das ich seit vielen Jahren einen guten Psychiater/Neurologe an meiner Seite habe und fragte ob ich nicht anrufen wolle und um einen früheren Termin bitten könne? Äh nein, will ich nicht, der nächste Termin is ja schon am 1.Juli, und überhaupt was soll der mir helfen, der ist für Medikamente und Berichte für Schwerbehindertenausweis/EU-Rente zuständig. So sagte ich ihr das nicht. Sondernd druckste eher rum und dann bot SIEan, da anzurfen, wenn ich das will.

Das machte mich total baff. Sie bietet nicht sehr schnell so eine konkrete Hilfe an, aber sie kennt mich eben gut und lange genug und weiß wann sie was sagen kann.

Mich hat das sehr berührt. Für dieses Hand ausstrecken bin ich sehr dankbar. Auch wenn ich die Hand nicht annehmen konnte.

Und das ist auch der Grund warum ich weiterhin zu ihr gehe. Nicht die Therapieform ist da entscheidend oder sonstwas, sondern eine echte Unterstützung ohne abhängig zu machen. Sie kann schon auch fordern und hat mir schon einiges zugetraut wo ich erstmal geschluckt habe. Sie wirkt auch sehr kühl und auch das mag ich, weil ich weiß sie passt sehr gut auf sich und ihre Grenzen auf. Sie hat ein großes Herz, zeigt es aber kaum, aber wenn dann im richtigen Moment. Sie hat mich noch nie wirklich enttäuscht. Kleine Patzer und Irritationen gab es, wurden aber immer gut geklärt. Ihr Standpunkt ist klar: Ich helfe dir, dir selbst zu helfen, bzw. ich helfe dir mit all dem Schrecken besser klar zu kommen. Und nicht: ich helfe dir damit ich mich toll fühle, wie ich es sooft bei bezahlten/unbezahlten Helfern erlebt habe. Sie zergeht auch nicht in Mitleid und sie erzählt so gut wie nichts von sich, was ich als hochprofessionell empfinde und auch brauche (ihren beruflichen Lebenslauf habe ich im Netz gelesen).

Um diese menschliche Verbindung geht es mir. Das ist es was für mich heilsam ist: Die Beständigkeit, das Vertrauen, die Hilfe ohne Aus-und Benutzung, ihr anerkennen des Leids, ihr Mut machen, ihr verstehen, ihr spiegeln, ihr mitlachen, ihr bestärken, ihre echte Anteilnahme…weil ich das so selten in Freundschaften, Familien, Partnerschaften ect. erlebt habe. Sie holt mich immer wieder sanft aus meinem Schutzbunker heraus.

Und wenn meine Nachbarin meint, ich müsse mal die Therapeutin wechseln, weil es mir ja immer noch so schlecht geht…dann hat sie was nicht kapiert. Und ich will es ihr nicht erklären.

Es gibt schlimmeres…

Es gibt schlimmeres, als an einem lauen Dienstagabend in einem heimeligen Hinterhofrestaurant zu sitzen, das sich in der Münchner Innenstadt befindet, dazu einen vollgefressenen Bauch und einen kühlen Aperol Sprizz in der Hand in Gesellschaft eines lustigen und lieben Mannes.“ So ähnlich sagte ich das letztens an einem lauen Dienstagabend in einem heimeligen Hinterhofrestaurant, das sich in der Münchner Innenstadt befindet, zu einem lustigen und lieben Mann. Vollgefressen und leicht beschwipst.

Ich weiß nicht mehr wie wir auf das Thema kamen. Wahrscheinlich weil es uns beiden generell derzeit nicht sonderlich gut geht und wir auch so generell nicht so recht wissen was wir mit unserem Leben weiter anfangen sollen und wo die Reise hingehen soll.

Ja Luxusprobleme. Ich weiß. Trotzdem belastet es mich eben auch sehr.

Also habe ich mir nun angewöhnt den Satz öfters so anzufangen: Es gibt schlimmeres….

– als am Pfingstmontag durch einen stillen Wald zu spazieren. Oder auf der Couch zu sitzen und zu stricken, auf dem Balkon ein Eis mit einer frischen Nektarine zu genießen, auszuschlafen, witzige Fotos zu verschicken, zu lesen, sich was leckeres zu kochen in einem Haus in dem es imer Strom und warmes fließend Wasser gibt! Auch wenn es nur ein schwacher Trost ist (weil ich mich weiter langweile und so extrem erschöpft bin das ich nix gegen die Langeweile tun kann), aber es bringt etwas Leichtigkeit und mal ein schmunzeln….immerhin.

Ich könnte hungern und frieren, gefoltert und vergewaltigt werden, im Gefängis sitzen, als Soldat Menschen erschießen müssen, im Krieg leben, unerträgliche Schmerzen ertragen müssen…usw.

Wohlstandsverwahrlost..das Wort las ich letztens in dem Buch Axolotl Roadkill. Gab mir zu denken. Klar, hätte ich keine Rente, keine schöne Unterkunft, keinen Strom und Wasser, wäre ich ja immer noch zutiefst erschöpft/krank und müßte dazu auch noch um mein überleben kämpfen (ganz ehrlich? Ich würde es nicht tun). Keine schöne Aussicht.

Letztens sagte Oliver Welke in einer Show (Sträters Männerhaushalt, soviel Sympathie wie für die zwei hab ich echt selten für Männer übrig!): das er eigentlich gar kein richtiges Hobby habe und am liebsten einfach auf der Couch sitzt und Fernseh schaut. Halleluja hätt ich den Kerl knuddeln können! „Endlich mal einer der nicht sagt: ach mein Zweithaus in Los Angeles muss ja auch versorgt werden, dann kümmer ich mich noch um den von mir gegründeten Verein XY, daneben mach ich Sport und wenn ich noch Zeit habe gebe ich gern Kochkurse oder lerne Yoga.“

Vielleicht wird das ja eines Tages total cool und angesagt: So wenig wie möglich zu machen und wenn man schon was macht, dann so unaufgeregt wie möglich: Ich habe heute nur 10 Seiten eines Buches gelesen! Echt? Ich hab nur gegessen und mich geduscht! Krass! Ja gell 🙂

In diesem Sinne, laßt Euch nicht verrückt machen und statt eines Achtsamkurses bleibt einfach daheim auf Eurem Sofa. Spart Geld und Begegnungen mit Vollpfosten!

Schlaf mal wieder!

Wie wichtig guter Schlaf ist, merkt man schnell, wenn der Schlaf mal nicht gut ist. Vor allem über längere Zeit. Letztens hörte ich den Satz: „Wissenschaftler wissen immer noch nicht genau, warum wir schlafen?“ Echt jetzt? Liebe Wissenschaftler, gehen Sie einfach mal für 3 Tage nicht ins Bett, oder lassen sich alle 2 Stunden wecken oder sagen Sie Ihrem Bettnachbarn: „Hindere mich bitte 3 Stunden lang am einschlafen!“

Ich bin heute nach Wochen (und ja das ist nicht übertrieben) mal wieder erholt aufgewacht. Welch ein Glücksgefühl! Welch Wohltat! Es hielt zwar nicht lange an, aber egal. Ich habe mich mal wieder normal und lebendig gefühlt!

Ich habe mir eine beschwerte Decke bestellt (ist noch nicht da), ich glaube, dass das bei mir gut funktionieren könnte. Ich bin ja ein VATA-Typ laut Auyrveda, also ein Luftikus, da kann etwas Schwere nicht schaden. Das Teil wiegt 8 Kilo. Ich bin gespannt, ob man sich da im Sommer nicht eine kleine Sauna schafft, aber dafür gibts ja noch die normale Decke zum wechseln. Vielleicht eh gut, da man sich sonst zu sehr dran gewöhnt und der Beruhigungseffekt flöten geht. Allein die Vorstellung von dieser Decke lässt mich etwas entspannen. Ich bin sehr gespannt.

Eine Kollegin im Kindergarten hat das damals bei einem Kind ganz intuitiv gemacht. Wir hatten ja Mittagsschlaf, also eine Turnhalle voller kleiner Feldbetten und Kindern und 1 Stunde Schlaf oder zumindest Ruhe. In meiner Gruppe war aber V. V. war ein für mich damals „schreckliches“ Kind. Immer laut, immer anstrengend, immer kreischend oder weinend oder fordernd und immer aus der Spur laufend. Ich wußte damals nichts von Trauma oder Vernachlässigung oder so. Klar von mir schon, aber das es wichtige Gründe hat, wenn Kinder so reagieren: Keinen Schimmer. Wir hatten in der Ausbildung nicht eine Stunde Psychologie! Ich hoffe sehr, dass das heute anders ist.

Jedenfalls dieses Kind mittags zur Ruhe bringen? No way! Meine Kollegin ging hin, packte das Kind sanft aber doch sehr bestimmt, ganz fest in die Zudecke, wie ein Kokon und hielt sie so umarmt fest. Keine 10 Minuten und das Kind schlief tief und fest. Das musste sie aber wirklich jeden Tag so machen! Ich war ihr sehr sehr dankbar.

In der Klinik in der ich mal war, hieß das BONDING. Nur ohne Zudecke: Ein Raum voller Matten, jemand legt sich auf dich und hält dich fest, egal ob du jammerst oder schreist, es soll Halt und Sicherheit vermitteln. Für mich war klar: No way, niemals geh ich da rein. War natürlich auch okay, aber jeden Mittwoch vormittag hallten die Schreie vom Bonding durchs ganze Haus. Es war nur schrecklich. Meine Patin dissoziierte und dekompensierte nach so einer Einheit dermaßen, dass sie abends eine ganze Flasche Rotwein trank und am nächsten Tag eine Mitpatientin leicht vermöbelte, was hieß: Rauswurf! Und sie in diesem Zustand mit Kind völlig allein gelassen wurde. PUH.

Jedenfalls bin ich sehr gespannt auf die Decke, ich werde berichten!

Wochenrückblick

– herrlich amüsiert: im Chat quatscht mich ein Typ an. Ein wenig zu forsch, aber okay. Er stellt sehr schnell eine Freundschaftsanfrage, eindeutig zu schnell, ich reagiere nicht. Irgendwann kommen wir drauf „das er mich ja beschützen kann“, ich so, dass ich das auch selber kann, wir plänkeln also hin und her bei dem Thema, er meint ob ich dominant sei. Naja meine ich (so halbernst) Ballbusting macht schon Spaß, er lacht und meint das es ein Scherz von mir ist. Ist es nicht. Es macht ja auch Spaß, vorausgesetzt der Mann mag das (und ja da gibt es sehr sehr sehr viele davon!). Ich beschließe bei dem Thema zu bleiben. Doch da meint der forsche Kerl: du ich such jemand zum Motorradfahren (ja is klar, dass war mein 2.Satz, dass ich da nicht mitfahre) für deine sexuellen Spielchen findest du hier sicher jemand anderen.

HAHA; normalerweise denke ich mir den Satz immer…

– knarzig: immer wieder interressant wie die Leute reagieren, wenn man mal nicht dauernd super nett ist: Meine Nachbarin brachte mir ein Stück Geburtstagskuchen samt Eis und Obst vorbei und meine Chefin fragte ob alles ok sei und brachte mir anstandslos das Geld vorbei. Das sonst ich bei ihr hätte abholen sollen. Aber ich dachte mir: nö, ich will 3 Tage das Haus nicht verlassen.

– Alt: alt ist man, wenn man seinen 19-jährigen Neffen fragt was er denn eigentlich für Musik mag, er dann ein Lied schickt wo man sich denkt? What? Das ist Musik? Jetzt weiß ich wie es meiner Oma ging als ich ihr Techno vorgespielt habe 🙂

– angeschaut: im Kino: Glam Girls. Mit J. War ja Geburtstagsnachfeier schon länger geplant. Ich bekam u.a. eine Tüte voller Penisse. Zum vernaschen. So als Fruchtgummi. Wir haben gebrüllt vor lachen und uns aufgeführt wie 14-jährige ala: jetzt kannst sagen du hast im Kino Schwänze gelutscht. War ja wahr. Oder: darf ich dich noch auf einen Penis einladen? Usw. danach wollten wir afghanisch essen, aber die Tram fuhr nicht wg. Unfall, anders wäre es sehr kompliziert geworden, also kurzerhand umdisponiert. Fanden einen tollen Hinterhof mit tollem Restaurant. Eine Oase der Ruhe mitten in der Innenstadt. Werd ich mir zum „ich brauch ne Auszeit weil sonst Overload“ oder so merken.

Auch wenn es ein schöner Abend war, ich war dennoch bedrückt, die verfluchte schwarze Dame kann mich echt mal, von wegen an den Tisch bitten, aus dem Haus prügeln fänd ich besser.

– gesehen: An einem der größten Bahnhöfe Münchens: Das ist doch…das ist er! Da ist D. Mein ehemals bester Freund und ja wir hatten auch was miteinander was aber nicht so funktionierte. Geliebt und gehasst. Verteufelt und geknutscht. Natürlich musste ich ihn ansprechen. Ach ich vermiss ihn immer noch so sehr. 3 Haltestellen konnten wir quatschen. Immerhin.

– gelesen: Am Arsch vorbei geht auch ein Weg. Herrlich! Ich bin ja eine 100-prozentige und oft auc viel zu ernst, da tun mir solche Bücher immer besonders gut, mal wieder den Bauch locker zu lassen, über vieles zu lachen und es mir lauwarm hintenrum vorbei gehen zu lassen.

Auch gelesen: Axolotl Roadkill. Das ist das erste Mal das ich einen Film besser als das Buch fand. Einfach weil im Film die herrliche Jasna Fritzi Bauer die Hauptrolle spielt. Das Buch ist eher verwirrend, dafür halt auch ausführlicher.

Ein Axolotl wird nie erwachsen, er bleibt immer im Lurchstadium. Das Mädl ist ähnlich drauf: Zuviel Drogen, zuviel Sex und kein Bock auf die Schule. Das kann man eintönig, plump und langweilig schreiben, oder aber so vielschichtig und intelligent wie Frau Hegemann (im übrigen war das ein Skandalroman! Warum? Weil Frauen auch schmutzig denken könnnen? Erinnert mich an dem Typ, der meinte, als ich Scheiße sagte: „nanana sowas sagt so eine hübsche Frau doch nicht!“ ich war so perplex das ich sofort alle unanständigen Wörter vergaß und ihn nur noch groß anschauen konnte). Fazit: Film und Buch zusammen lesen/anschauen, wenn man auf rotzige Jugendliche steht 🙂

– schwarzes Schaf: alle so: „jeah Sommer!“ Ich so: „Jeah! Scheiße!“

-Schlaf: weiterhin mangelhaft. Dieses gruselige Gefühl als würde reinstes Adrenalin und Cortisol durch deine Adern gepumpt werden. Dieses fiese innere Beben und mein kleinsten Streß (Radio ist schon zu nervig, vorbeifahrendes Auto erst recht) das Gefühl als hätten meine Nerven keinerlei Schutzschicht und alles prasselt ungefilter darauf ein. Ätzend. Abends dann im Bett: Herzklopfen, kein direktes rasen, schon erhöhter Puls aber der Puls 10x verstärkt im klopfen. Vor allem nach kurzem eindösen wieder hochschrecken und sich nicht beruhigen. Morgends keinerlei Erholung, das innere vibrieren ist weiterhin so, die Augen brennen als hätte ich durchgemacht. Das ist so ätzend. Tavor hilft kaum (ok vielleicht sollte ich mal mehr nehmen) und aufbleiben bis sich der Körper den Schlaf schon holt? Ganz schlechte Idee, weil die Streßhormone weiter ausgeschüttet werden. Ich hatte das beim Fahrdienst, irgendwann kam der Nervenzusammenbruch und es dauerte sehr sehr lange bis ich mich davon erholt hatte. Entspannung war da ein absolutes Fremdwort.

Eigentlich wolte ich heute (Freitag) mal wieder raus, z.B. an den anderen Weiher oder zum richtigen schwimmen ins Freibad, oder länger radeln? Ich bin aber so unglaublich Matsch, das die Ängste freie Bahn haben und ich keine Kraft in meinen Armen und Beinen habe.

Hatte meinen Blutdruck gemessen und der lag bei 127 zu 72 erstaunlich gut bei mir, normalerweise komme ich kaum über 115 zu 60.

– wenn man immer dasselbe macht, braucht man sich nicht wundern, dass man immer dasselbe denkt. Also mal wieder angefangen statt mich passiv berieseln zu lassen (Filme), mal wieder zu malen. Einfache Formen so wie es mir gerade gefällt. Tat gut. Möchte wieder jeden Tag in kleines Bild machen, vielleicht löst das was in mir.

– das erste mal: in diesem Jahr war ich im See. Hätte nicht gedacht dass der gar nicht so kalt war.

– wieder mehr gemacht: Druck rausgenommen: was machen zu müssen, anders/Besser zu sein. Meinen Zustand akzeptieren und das Beste draus machen, wieder gnädiger mit mir umgehen.

– das Problem: ich bin geistig total unterfordert (und da hilft auch lesen nur bedingt) und nervlich total überfordert…ach mist.

Funktionieren

Die letzten Tage hallte es so in mir: ich kann nicht mehr funktionieren. Es geht einfach nicht mehr. Zu oft zusammen gerissen. Zu lange Zustände ertragen, die unmöglich waren, mich krank machten, mich überforderten, mich ekelten. Zu oft über meine Grenzen gegangen, physische aber auch psychische. Zu oft Dinge getan die ich nicht wollte. Zu oft JA statt NEIN gesagt.

Ich habe mich in letzter Zeit auch etwas intimer mit 2 Menschen über meinen derzeitigen Zustand unterhalten. Das ich in einer Sackgasse bin. Mich alles anödet. Kein Ziel mehr habe. Mir würden schon 2 bzw. 3 einfallen, aber die sind völlig utopisch. Dieser Stillstand quält mich, wo ich doch immer eine war die auf Neues giert, die gern lernt und ausporbiert undso.

Der eine meinte (der aber nichts von meinem Hintergrund weiß) das ich mir überlegen soll, wo ich in einem halben Jahr stehen will, oder bis dahin erreicht haben will. Dann Teilziele und kleine Schritte planen. Solche Managerskills kann man bei gesunden Menschen anwenden, da mag das funktionieren. Oder das berühmte zurückschauen: Stell dir vor du bist 80 Jahre alt, du schaust auf dein Leben zurück, was siehst du? Was hast du erlebt, wo hast du gewohnt usw.?

Ich hab solche Spielchen bis zum Erbrechen gemacht. Nur dass das bei mir nie funktionierte. Weil ich all die Beschädigungen usw. mit einberechnen muss. Diese ständige Anspannung, die vielen Ängste, die Trigger, die Erschöpfung, das depressive…hab ich aber nie und mich dann für einen Versager gehalten der aber auch nichts, aber wirklich gar nichts schafft, noch nichtmal die kleinsten Ziele.

Ich kann noch nicht mal den nächsten Tag planen. Also planen schon, aber ich muss jeden Morgen schauen: was ist möglich? Was geht? Was nicht? Gibt es gesunde Alternativen? Immer wieder mit den Enttäuschungen fertig werden, wenn was nicht geht, man wieder absagen muss….

Das ist zäher und frustrierender als jeder Job. Wird mir gerade so klar.

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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Hochsensibel und Multipassioniert

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam