Am Montag: in die Hände Röhrchen gespuckt. 7X Spucke gesammelt. Habe einen Cortisoltest gemacht. Ergebnis: Übern Tag relativ normal, abends leicht erhöht, was ich schon vermutet habe. Und das hohe Cortisol/Adrenalin lässt mich schlecht schlafen. Zumal Blutdruck und Puls leicht erhöht ist, ersteres begrüße ich ja, aber wenn der nachts auch so hoch bleibt, kein Wunder das ich keine Erholung habe.
Am Dienstag: Thera und danach gönnte ich mir eine Thai-Rückenmassage, die haben ein Mittagsangebot: Lunch-break-massage 30 Minuten für 25,-. War ein neues Sudio das ich mal ausprobierte und gefiel mir: Kein billiges Schnickschnack, richtige abgetrennte Räume und nicht nur irgendwelche Tücher, ordentliche Liegen, sehr sauber und die Massage weder zu grob noch zu sanft. Dazu für mich ein Pluspunkt, man kann über die Webseite den Termin buchen. Ich mag telefonieren immer weniger und grad bei den Thailändern versteh ich die nicht wirklich oder bin mir unsicher ob die mich verstanden haben.
Am Mittwoch, vormittags Tafel, gab viel und gutes. Abends wollte ich auf eine Veranstaltung, aber ich merkte: Nö is zuviel. Pure Erleichterung als die Entscheidung fiel. Siehe Punkt ANGST.
Am Donnerstag. In der Früh noch vor Frühstück und richtig wach werden, mit großem Schreck festgestellt: Maden in der Küche. Boah das ist mit das ekligste was es gibt! Grad mir muss das passieren, wo ich eh so reinlich und kurz vorm Putzfimmel bin. Keine Ahnung wo die herkamen (hab recherchiert: das kann recht schnell gehen, wenn eine Fliege in Eierlegenot ist, nimmt sie das erstbeste. War wohl mein Mülleimer. Zum Glück hatte ich vor kurzem den Teppich weggeräumt, das wär sonst noch viel mehr gewesen!) hatten sich zum Glück noch nicht so sehr verbreitet. Hat trotzdem für viel Übelkeit gesorgt. Also Großputz. Hoffe ich hab jetzt alle erwischt. Das erste Mal das ich die IN der Wohnung hatte, mal draußen an der Mülltonne, ja grad im Sommer, aber drinnen? Bähhhh
Am Freitag: Friseurtermin abgesagt: definitiv zuviel Streß in meinem desolaten Zustand
– Angst: ich hab derzeit soviel Angst, will nur zuhause sein, freue mich jeden Mittag: ah ins Bett schlafen. Abends dasselbe. Ansonsten nur lesen, stricken, Filme schauen. Kurz mal spazieren oder einkaufen. Danach total fertig. Erleichterung wenn Wochenende da ist (vor allem ein regnerisches). Das hat sich aus meinem Arbeitsleben so sehr verinnerlicht, dass ich das immer noch fühle. Krass.
Daher auch nicht soooo schlimm, dass mir eine Frau wegen Vorstellungsgespräch einer HH-Stelle für Freitag abgesagt hatte, meldet sich nächste Woche wieder. Hoffe bis dahin, endlich einmal vernünftig geschlafen zu haben. Komme echt aufm Zahnfleisch daher. Immer das zittrige, angespannte, schwindlige Gefühl. Ätzend…..
– annehmen. Mir so vorgestellt: was wenn sich mein Zustand nicht ändert, nicht bessert? Wenn ich einfach damit leben muss? Und einfach sage: ich habe PTBS, gehe 1x die Woche arbeiten, sonst brauch ich viel Ruhe, weil mein Streßsystem geschrottet ist. Ich lebte zu lange im Streß, im massiven traumatischen Streß, dass das jetzt nicht mehr anspringt bzw. gleich völlig überdreht und mich nur noch ausgelaugt zurück lässt. Ich tue was geht. Ich gebe mein Bestes. Manchmal stresst mich schon das Radio morgends oder ein vorbeifahrendes Auto. Da wird mir sofort heiß und ich werd zittrig und bekomme sehr sehr schlechte Laune. Reizbarkeit nennt man das. Meine Nerven sind dünn. Sehr dünn.
So wie sich ein Diabetiker einrichten muss, dass er mit dem Essen und dem Insulin aufpassen muss. Oder ein MS-kranker dass er vielleicht nur mit Rollstuhl vor die Tür kann. Ich jongliere mit diesem Gedanken in meinem Kopf. Wie fühlt sich das an? Wie wäre das?
Auch sah ich mich in den letzten Jahren nicht wirklich als krank, sondern eher: Angst? Hab ich mal wieder falsch geatmet, mir zuviele Gedanken und Streß gemacht, mal wieder nicht alles locker genug gesehen, auf alle Fälle ist es meine Schuld. Ich habe versagt. So als Druckgefühl bemerkbar. Genauso bei der Depression: hast nicht genug Sport gemacht, warst zu selten in der Sonne, hast zu wenig gelacht: alles meine Schuld!
Wenn jetzt mein Körper wie derzeit einfach schlapp ist und ich nur das nötigste schaffe, kann ich das eher annehmen, besser damit umgehen: es geht halt grad nicht mehr….
– gesehen: viele Filme. Viel mehr lässt meine derzeitige Kraftlosigkeit und Konzentrationslosigkeit leider nicht zu. Also sah ich mir was mit sprechenden Hunden an (schon süß), oder Brautalarm (joa ganz nett), oder Für Elisa (kurz vorm abschlaten weil bissl zu arg getriggert, wenn es um eine Alkoholikermutter geht die sich genau wie meine Mutter aufführt..puh, dafür war THE BOOK OF HENRY megaklasse! Mal so ne absolut neue Story, berührend ohne kitschig zu sein, ein wenig lustig und am Ende hin echt spannend, anfangs etwas lahm, aber es lohnt sich durchzuhalten, so liebevolle Charaktere und überhaupt!! Ansehen!!!).
– angeschaut: mal wieder mein altes Ideenbuch. Hab ich mal angelegt und ne Zeit mal so alles reingeschrieben was ich gerne machen würde oder welche Ideen ich generell so habe. Und ich kann mich noch gut erinnern wie viel Spaß mir die Planung oft gemacht hat, oft hat mir das schon gereicht, ich musste gar nichts oder nur zum Teil umsetzen.
– genossen: so richtig frische Sommerluft. Ein würziger Duft aus Heu, frisch gemähten Gras, Blüten, Wasser und noch so einiges.
– Pfingsten: sehr genossen: die Ruhe…kein Streß was tun zu müssen, hab herrlich vor mich hingegammelt.
– genervt: am See. Ein Stück hinter mir den Berg hoch setzt sich ein Kerl hin. Mir war der sofort unsympathisch, ich fühlte, der is nur zum Glotzen da. Am liebsten hätt ich ihn angeschrien: nein ich lieg hier nicht so lasziv und leicht bekleidet da, nur um dich aufzugeilen. Als er eine Flasche Bier öffnete (10 Uhr morgends) machte ich mich vom Acker.
– auch genervt: Ein Typ zu mir: “Also dann mach und sei spontan und mach auch mal was Verrücktes!“ NEIN! *langsam Mittelfinger ausfahr*
– nicht funktioniert: Die Idee mit der schweren Decke. Die ist SO schwer, das ich noch mehr Adrenalin ausschüttete inkl. Herzrasen und so richtig schön wach wurde. Fühlte mich leicht beerdigt und hatte Angst mich nachts nicht mehr bewegen oder atmen zu können. Vielleicht versuch ich es im Winter nochmal mit einer etwas leichteren Decke.