-Wohlgefühl: ich lieeeebe dieses Gefühl, wenn ich mit mir total im reinen bin, ganz bei mir und mich einfach nur super pudelwohl fühle. Frieden. Dieser innere Frieden! Und dann liebe ich es, mich so richtig zu verwöhnen: Mit Lieblingskleidung und Parfum, obwohl ich weiß, das ich nicht mehr das Haus verlassen werde, aber ich bin es mir wert, mich für mich schön zu machen! Mit einer Radlrunde und Frühstück vom Bächer mitnehmen, da gab es dann Croissant mit selbstgemachter Marmelade, einem Glas Orangensaft und natürlich Kaffe in der größten Tasse die ich habe, dazu spirituelle Musik. Gestern schon genoß ich nach Ewigkeiten mal wieder Rotwein und ein gutes Buch. Ich liebe diese Zustände. Einatmen. Ausatmen.
– Gelassenheit: Was habe ich mich immer gestresst, wenn jemand spontan was mit mir machen wollte. Ich hasse Spontanität (mit ganz wenigen Ausnahmen). Es setzt mich extrem unter Druck, ich brauche aber Zeit zum nachdenken und nachfühlen: will ich das jetzt? Was wird von mir erwartet? Wenn ich jetzt absage, isolier ich mich dann nicht noch mehr? Frägt der dann nie wieder? Will keinen Kontakt mehr? Das die Bedürfnisse der anderen oft vor meinen eigenen stehen, macht das ganze nicht einfacher. So kam am Donnerstag um 18h ne Nachricht vom Typ vom See. Ob wir uns heute (!) noch sehen wollen. Ächz. Und so konnt ich ganz gelassen zurückschreiben: Hätt ich das eher gewußt, so habe ich nun schon was vor. Nicht dazu geschrieben: Nämlich einen Abend mit mir. Akku aufladen, vor allem den sozialen. Dass dann von ihm keine Antwort mehr kam, fand ich jetzt unhöflich, aber bei weitem nicht mehr so dramatisch wie früher. Sich etwas rar machen, macht einen nur interessanter. Und wenn er meint,d ass alle nach seiner Nase springen müssen, *schulterzuck, dann bin ich da nicht dabei.
– nichts verlässt die Welt und nichts neues kommt dazu. Das muss man sich mal vorstellen! Alles bleibt auf dieser Erde. Es kann umgewandelt werden, Wasser wird Dampf oder Schnee, verbranntes wird zu Asche, Pflanzen werden zu Kompost und neuer Erde. Aber von außen kommt nichts neues dazu.
Genauso verlässt nichts die Erde, all der Konsumschrott, all der Müll kann zwar teilweise verwandelt und wieder verwertbar gemacht werden, aber nicht auf ewig und immer. Das Wasser bleibt immer dasselbe, mal ist es im Meer, mal in unserer Toilette, es kommt kein neues irgendwo aus dem Universum hierher. Es gibt (wahrscheinlich) keine zweite Erde auf die wir übersiedeln können wenn der ganze Wald gerodet, das ganze Wasser verschmutzt und die Luft unbrauchbar geworden ist. Wir haben nur das was jetzt da ist. Die Welt ist kein Supermarkt, wo man sich einfach wieder was neues kaufen kann!
– etwas ruhiger die Woche, weniger Termine, mehr freie Zeit, hab ich auch dringend gebraucht.
– kleine Freuden: Dass das Paekt noch rechtzeitig ankam bevor ich das Haus verließ, immer zur „Wiesn-“Zeit gibts be der Tafel gegrillte Hendl mit Kartoffelsalat! Ebenso dass ich dort Schokokekse ergattert habe, die liebe ich ja, waren aber irgendwie außerhalb meines Fokus letztens. Dankbar für jede beschwerdefreie Zeit (immer noch Magen).
– fasten: dachte ich gönn meinem Magen mal ne Pause und wollte fasten. Von Sonntagabend 18h bis Dienstag früh. Hab aber nach 24 Stunden doch was gegessen. Immerhin. Versuche das ein wenig auszuweiten.
– Lust auf Küche: Hab mal wieder gebacken und Marmelade eingemacht und ein wenig vorgekocht. Hatte Lust auf „vor mich hinwerkeln“.
– gekauft: mir mal wieder Blumen gegönnt. Halten lange!
– Schlaf: jetzt kommt wieder die dunkle Zeit und ich muss da sehr aufpassen: Ich schlafe dann zuviel. Dienstag um 21h ins Bett und um 7h aufgestanden, wenn ich mich dann noch mittags hinlege…aber der Sog ist so groß. Und klar je mehr ich schlafe desto matter werd ich und will mich hinlegen. Gönne mir aber eine lockere Sichtweise bis Dezember, ganz dem natürlichen Rhythmus halte ich ein wenig Winterschlaf, nur nicht übertreiben…
– apropo dunkle Zeit: Noch so bis vor 3 Jahren hab ich mich immer SEHR auf die dunkle Jahreszeit gefreut: Endlich kein Druck mehr was machen zu müssen, der Streß raus gehen zu müssen, überhaupt die langen hellen Tage die mich völlig durcheinander brachten, endlich kühler, endlich ein sozial akzeptiertes vergraben dürfen! Dass sich das mal so sehr ändert, hätte ich nicht gedacht. Jetzt graut mir wieder vor der häuslichen Zeit, mein eh schon enger Radius wird noch mehr verkleinert, wieder mehr in der Wohnung die ich immer öfter einfach nicht mehr sehen kann, Angst dass durch die Dunkelheit/mehr Schlaf auch die Depression wieder auftaucht (achtsam sein! In Bewegung bleiben, 1x wöchentlich ins Solarium-kein Luxus sondern Notwendigkeit!) und das mich die Kälte wieder mehr erstarren lässt. Hitze macht mir nämlich nichts mehr aus! Im Gegenteil, mach ich dazu noch Sport oder arbeite viel, geht es mir blendend! Regelrecht erfrischend ist das nun! Wirklich faszinierend wie sich das so ändern konnte. Einen wirklichen Auslöser weiß ich nicht. Außer dass ich weniger Ängste habe „raus ins Leben zu gehen“ auch durch mehr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
– Doc: Nochmal zum Doc. Diesmal Hausarzt, da is nun ein neuer, nachdem der alte in Rente ging. War gespannt. Wollte eigentlich nur Paspertin, weil das meinem Magen früher schon immer half, das Mittel war kurzzeitig ganz vom Markt, nun gibt es das wieder in kleiner Dosierung. Doc wollte mir was anderes aufschwatzen (üblichen Säurehemmer, dabei fahre ich mit Salzsäurekapseln derzeit hervorragend, diese Diskussion ersparte ich mir aber), und „was pflanzliches“. Und ich? Beharrte auf die Tropfen! HURRAY! Schulterklopf. Er meinte, er sehe mehr Sinn darin an der Ursache zu arbeiten (hört hört! Welch ein Arzt! Allerdings sparte ich mir diese Diskussion ebenfalls, da es bei mir vornehmlich psychische Ursachen hat). Ich kam mit dem Argument, dass ich jetzt nach wochenlanger Quereleien wirklich die Schnauze voll habe und schnell Linderung möchte und ich WEIß einfach das Paspertin extrem hilft. Er gab mir das Rezept, allerdings ein Privatrezept, heißt: Selber zahlen, aber die 12,- komm, drauf geschissen, in diesem Zusammenhang ja mehr als passend!