Sonntagsgedanken

Das Gegenteil von dissoziieren ist ja eigentlich assoziieren. Für mich ist es aber eher integrieren: Alle inneren Anteile dürfen da sein und schwingen harmonisch miteinander. Ich habe keinen Streß und alles ist gut.

Mein Identitätsgefühl ist kohärent.

Ich fühle mich komplett. Sehr klar im Kopf (weniger von den Gedanken, sondern eher wie ein klares Hirn und deutlicheres sehen, das leichte Benommenheits/Rauschgefühl/Reizüberflutung ist weg) relativ fit und ausgeschlafen.

Gedanken, Gefühle, Körperbewußtsein, Wünsche, Bedürfnisse befinden sich im Einklang.

Wie die russische Puppen, die ineinander gestapelt werden: alles ist eins. Alles ist eine Einheit. Alles passt zusammen.

Ich genieße diese Zeit: ich bin fast nur alleine, ohne mich einsam zu fühlen, ich bin fast nur in meiner Wohnung, ohne das mir die Decke aufn Kopf fällt, es ist schönes Wetter und ich habe keinen Druck unbedingt hinaus zu müssen.

Ich spüre Bedürfnisse: Lust auf Keks und Kaffe, oder das ich mir ein bestimmtes Video ansehen möchte, oder stricken, oder dösen. Ich spüre keinen Druck irgendwie funktionieren zu müssen und ich höre auch keine Stimmen die sagen, dass ich grad was falsch mache. Ich werkel vor mich hin oder auch nicht.

Ich bin ganz bei mir.

Dieser innere Frieden – unbezahlbar.

10 Jahre Freiheit

Als sich im Jahre 2006 Natascha Kampusch selber befreien konnte und nur kurze Zeit danach in Fernsehinterview gab, saß auch ich gebannt vor der Glotze und beobachtete jede ihrer Regungen und Worte. Was für eine erstaunliche junge starke Frau! Als dann ihr Buch erschien, war mir klar: das lese ich nicht. Bewußt mir Trigger reinziehen, die Zeiten sind vorbei. Den Film wollte ich demnach natürlich erst recht nicht sehen. Aber als ich in der Bücherei ihr 2.Buch sah. 10 Jahre Freiheit, wußte ich: Das muss mit! Wie geht so eine schwer traumatisierte Frau mit ihrer Vergangenheit um? Da war ich schwer neugierig. Wie geht es ihr jetzt?

Ich las es in 2 Tagen durch. Die Frau ist immer noch sehr klar und gut reflektiert. Oder einfach stumpf und abgespalten? Völlig dissoziiert? Das kann wohl nur ein Profi nach genauer Untersuchung feststellen.

Wer meint, das nach ihrer Gefangenschaft nun alles besser wurde, irrt leider. Unfassbar das noch zweimal (!) der Fall juritisch aufgerollt wurde. Was hieß: Wieder Aussagen, wieder vor Gericht, wieder ständige Belagerung von Journalisten. Dazu viele Verleumdungen, Demütigungen, ja körperliche Angriffe von wildfremden Personen auf offener Straße! Wilde Spekulationen rissen sie immer wieder neu aus der gerade gefundenen Ruhe: Ein Kind hätte sie mit dem Täter! Es war ein ganzer Pornoring daran beteiligt! Sie hat den Täter umgebracht! Es müssen mehrere Täter gewesen sein! Sie hätte ja sooft fliehen können! Und vieles mehr.

Egal was sie tat, es passte nicht: Verkroch sie sich, wurde gemosert sie solle mal was sagen, folgte sie einem Ratschlag und ging auf Partys hieß es: ach so schlimm konnte es doch nicht gewesen sein, gab sie Interviews und veröffentlichte ein Buch hieß es: ach jetzt will sie sich wichtig machen und Kapital aus ihrer Geschichte schlagen. Half sie Kindern und Müttern auf Sri Lanka hieß es: ja hier (in Österreich) leiden auch viele Menschen!

Sie war nicht das Opfer wie man es sich vorstellte: Heulend, verstört, stammelnd, sie versank nicht in Drogen und Alkohol, auch das war wieder nicht „richtig“. Jeder machte sich ein Bild darüber wie sie zu sein hatte!

Alte Weisheit: Man kann es niemandem recht machen. Auch Briefe und Geschenke mit perversen Phantasien erhielt sie, natürlich auch Heiratsangebote, Geld aber eben auch viel Ermutigung und Ermunterung, viel Zuspruch und die besten Wünsche!

Auch ich staunte, als ich damals hörte, dass sie tatsächlich das Haus in dem sie 8,5 Jahre gefangen war nun selber besaß. Ach dachte ich, wer weiß ob es stimmt. Es stimmt und Frau Kampusch erklärt auch warum sie das tat (sie bekam es zugesprochen, sie kaufte es nicht!) und jetzt verstehe ich sie sehr gut.

Sie denkt sehr positiv und ist stark in ihrem Willen. Nur einmal lässt sie duchblicken, das auch sie schlechte Tage hat, sich nicht hinaus traut, von den ganzen Reizen überflutet wird und mit vielem nicht zurecht kommt. Gejammere hört man nicht.

Trotzdem gab es schon auch Stellen wo ich das Buch weglegen musste. Wenn es kurze Rückblenden gab, wie so ein Mann dich psychisch gefangen hält, mit diesen Spielchen, „Späßen“, Drohungen. Einen klein hält, erniedrigt, einen instrumentalisiert. Wenn jeder Schritt überwacht und kontrolliert wird,man völlig fremdbestimmt ist. Wenn man von den anderen isoliert wird: keiner mag dich, schau sie hat dich vergessen, sonst hätten sie dich doch schon gefunden, nur ich bin noch für dich da, bei mir bist du sicher, du bist mein ein und alles, ich tue alles für dein bestes, ich tue doch soviel für dich… usw.

Der Täter musste alles unter Kontrolle halten. Alles war immer super sauber und extrem ordentlich.

Sie beschreibt wie über eine lange Zeit diese Geflecht aus Abhängigkeit, Macht und dessen Mißbrauch entsteht. Dass das durchaus hinter der anständigen Fassade eines normalen Bürgers von statten geht! Egal welcher Schicht!

Ich habe auch so einen Psychopathen gekannt. Mit 16 zog ich zu ihm und auch ich konnte mich nach 1,5 Jahren selber befreien. Es war auch eine heimliche Flucht. Weil ich wußte, das er austickt, weil sein Objekt das er so sehr braucht nicht mehr da ist. Er ist ausgetickt, hat aber seine Aggression nach außen gebracht (ich war in Sicherheit) und leider nicht gegen sich selbst.

Es lief dieselbe Psychomasche, dieselben Spielchen, er hatte denselben Putzfimmel und er vergötterte und hasste gleichzeitig seine Mutter. Ich bin da extrem feinfühlig und hellhörig geworden, wenn jemand nur den Hauch einer Manipulation erkennen lässt, bin ich weg.

Auch in meinem Elternhaus liefen einige dieser Methoden alltäglich ab, von daher war ich ein leichtes Opfer für diesen Mann. Ich kannte es ja schon. Psychische Gewalt und narzisstischer Mißbrauch ist genauso verletzend und schädlich wie jede andere Gewalt auch! Und sie ist alltäglicher, ob zuhause, in der Arbeit, sie ist weit verbreitet.

Frau Kampusch schrieb wie sie ihre innere Identität nicht aufgegeben hat und sich ihren Willen nicht brechen ließ. Ich wünsche ihr, dass das wahr ist. Sie fühlte sich von ihren Eltern geliebt. Auch wenn es nicht die beste Umgebung war in der sie aufwuchs (sozialer Brennpunkt, Überforderung der Eltern, Scheidung, emotionale Kälte ect.) fühlte sie sich wohl in ihrer Persönlichkeit gestärkt.

Ihr Täter war ein Unbekannter auch das ist vielleicht für die Verarbeitung von Vorteil. Bei mir war es massiver Vertrauensbruch.

Sie blickt hauptsächlich nach vorne, sie gibt ihr bestes um ihr Leben voll auszukosten und es so zu leben wie sie es will.

Von Herzen wünsche ich Ihr alles Gute dafür!

der 2. Knoten ist auch geplatzt

Indem ich erkannte, dass ich die Verantwortung für mein Wohlergehen wieder selber übernehmen muss.

Ich habe da unbewußt einen großen Teil an meine Tante und Cousine abgeschoben: wenigstens DER Teil meiner Familie muss mich immer total lieb behandeln, mir außergewöhnliche Geschenke machen, mir viel Aufmerksamkeit zukommen lassen. Ja genau, das klingt nach einem sehr bedürftigen Kleinkind. Das ist nicht schlimm, ich musste es nur erkennen und selber für das Kind sorgen. UND es schützen. Denn es ist auch so, das meine Tante und Cousine ähnlich unsicheres Bindungsverhalten zeigen wie meine Eltern und Co: Wenn meine Tante mal schreibt, tut sie das sehr liebevoll mit zärtlichen Worten, „Umarmungen“, Liebessmileys und Co. Das kommt auch echt rüber. Nur dann zieht sie sich wieder völlig zurück und ich bleibe konfus und verwirrt zurück. Das war genauso bei einem Treffen, mit dem sie mich gleich zu Anfang auf Distanz hielt:“ ich komm grad von der Arbeit hab nicht geduscht!“ Hab sie trotzdem umarmt, wir sehen uns nur 1x im Jahr. Manchmal reagiert sie auf meine Mail überhaupt nicht oder beantwortet Fragen nicht (relativ häufig). Und es ist NICHT so das ich sie ständig damit bombadiere!

Meine Cousine ist sehr oberflächlich und alles ist immer super bei ihr! Ausnahmslos! Egal was ist. Schlechte Tage, Tränen, Wut, Angst gibts bei ihr nicht. Sie hat nen tollen Mann, tolles Baby, tolle Arbeit, tolle Eigenheimwohnung, tollen Freundeskreis. Is klar. Karten zu Weihnachten/Geburtstag sind unfassbar süßlich und schmierig und auch ihr Getue wenn es mir mal nicht gut geht ist kein Trost, sondern falsch, schnell tröstend und weghaben wollen und gespielt mitleidig.

Nun hoffte ich dann immer deren Verhalten was ich nicht abkann möge sich ändern und konnte selber dann auch schonmal passiv-aggressiv reagieren, wenn was nicht so lief wie ich mir das vorstellte. Was ich schon an anderen hasse, aber wenn ich bei mir so ein Verhalten entdecke geht das gar nicht.

Das ist hochgradiges coabhängiges manipulatives Verhalten.

Ich werde also meine gewünschte „die sollen mich retten-“Nummer aufgeben und wieder Verantwortung für mich übernehmen und ich werde meinen emotionalen Anteil zu sagen wir mal 80% da rausnehmen.

Sie sind wie sie sind, das kann ich nicht ändern. Ich kann aber meine Wünsche, Hoffnungen, Einstellungen und mein Verhalten ändern! Und das fühlt sich stark an, weil ich nicht den anderen hilflos und ohnmächtig ausgeliefert bin, sondern handlungsfähig und eigenverantwortlich.

Was heißt das konkret? Wenn meine Tante wieder meint mir ihre aussortierten Kleider schenken zu müssen, gibts halt von mir auch eher wenig Gedanken zu ihrem Geschenk dafür mit Nachricht das ich das nicht mehr bekommen möchte. Meiner Cousine gewähre ich weniger Einblick in mein Seelenleben. Sie lässt mich noch nicht mal groß am Alltag ihrer 18 Monate alten Tochter teilnehmen, da kommt nix, keine Fotos, kein berichten was sie nun kann oder was besonderes passiert ist oder so. Obwohl ich merhfach darum bat und es mich auch interessiert hat.

Wow ich merke wie ich wieder innerlich erwachsen werde, mir Dinge einfallen die ich tun könnte, ich wieder kreativ werde, aber vor allem: Angstfreier!

Ich habe nach dieser 2.Erkenntnis gestern abend ganz tief immer wieder erleichtert aufatmen müssen und das sehr genossen.

Wochenrückblick

– Energie: nach der Erkenntnis das ein Teil in mir meint und fest glaubt, dass ja meine Tante noch täterloyal ist, einen ziemlichen Energieschub der sich in sehr sehr (!) lauter Musik samt tanzen äußerte, über eine Stunde lang. Und ich hatte sehr boshaft gehofft, das die blöde Trulla unter mir gerade ihren Mittagsschlaf hält. Hach wenn ich so bös denken kann, dann richte ich meine Aggression wenigstens gegen andere (nur in Gedanken!), nach Außen und nicht mehr gegen mich! Dann war ich aber doch so aufgewühlt das eine Cola-Rum und eine Flasche Bier hinterher musste. Mittags. Das zeigt das sich wirklich grad massiv was gelöst hatte. Wie dicker Eiter aus Pickel!

Abends erhöhte ich die Schlafmedikation, weil ich keine Lust auf eine unruhige Nacht samt Alpträume ect. hatte. Die Nacht war dann auch sehr ruhig um morgends den unterdrückten Adrenalinschub freizugeben, den ließ ich dann bei fast 2 Std. Radfahren bei meistens um die 20km/h freien Lauf. Die Gedanken liefen mindestens genauso schnell dazu, was ich jetzt mit dem Dilemma anfange. Tat das gut! Diese Herbstruhe, bedeckter Himmel, Stille.

– entspannt: die restlichen Tage davor, warich tiefentnspannt, ich finde diese Zeiten immer wieder erstaunlich: Als hätt ich 2 Tavor genommen: eine so ruhige und tiefe Atmung, ich kann nichts schnell machen, wandle wie in tiefer Meditation durch meine Wohnung, viele Reize überfordern mich sehr schnell. In diesen Zeiten kann ich mühelos meditieren, ich muss es sogar weil sonst werd ich weinerlich, sentimental, total erschöpft, missgelaunt….

Inzwischen kann ich diese Zeiten annehmen, weil ich weiß sie kommen in Wellen, genauso wie die actionreiche Zeit wieder kommt….

– Handy: Nach nichtmal 12 Monate konstruiert das Handy Macken. Friert ein, nimmt SD-Karte nicht mehr an usw…ich telefoniere mit dem Kundendienst: jo muss eingeschickt werden. Da ich kein altes Handy mehr habe für den Übergang und ich keine Lust habe das reparierte dann noch zu nutzen, schau ich mich nach einem neuen um.

– gefreut: die Dame von der Handy-Kundendienst war höchst erfreut über meine Ausdrucksweise, als ich ihr mein Problem mit dem Handy schilderte. Am nächsten Tag sprach mich die Kassiererin auf mein Nasenpiercing an, dass das wunderhübsch sei und mir ausgezeichnet stehe. Hab ich auch schon lang nicht mehr gehört, immerhin trag ich das Teil seit 25 Jahren!

– ansonsten wieder mal: Es darf nicht mehr nur ums funktionieren gehen. Ich muss meine Grenzen wieder sehen und achten. Wieder lernen Stopp zu sagen, Nein zu sagen. Nicht nur zu anderen, sondern auch zu mir, zu meinen eigenen hohen Ansprüchen. Aufhören ständig Druck zu machen, unbedingt zu wollen und noch mehr statt mal weniger zu machen. Wieder einen stabilen Weg gehen, ohne ständig abzurutschen. Nicht mehr sich selbst ständig auszubrenne, psychisch, wie physisch.

– sehr froh: über die Auszeit: Keine Arbeit, keine Termine, niemanden sehen, in Büchern daheim vergraben.

– verbrannt: meinen Mund. So heftig ist mir das glaub ich auch noch nie passiert. Hatte 4 Tage „Spaß“ daran. Festgestellt: es gibt bei Tchibo keinen Coffe to go! Oh man. Aber das wußte schon Willy Astor: „Geh ma zu Tchibo auf a Uhr und wenn ma scho da sind, sauf ma a no an Kaffä!“

– Nebel: Genossen! Mir fällt da immer „weißes rauchen“ ein, obwohl das ein Film über Schizophrenie ist. Habe das radeln sehr genossen, diese visuelle Reizreduktion.

– gefreut: Wintersachen aus dem Keller geholt und gesehen: ah ich hab noch fast neue Winterstiefel. Hatte ich total vergessen! Na umso besser 🙂

Ein Knoten ist geplatzt

Mir wurde heute klar warum derzeit wieder vieles schwierig ist, ich nur wenn es sein muss aus dem Haus gehe (danach aber völlig ko ins Bett falle), Suizidgedanken wieder auftauchen wie im Frühjahr (es ist kein akuter Drang, eher so ein drüber nachdenken, loses planen für die ferne Zukunft). Gerade letzteres fand ich schon komisch, warum tauchen diese Gedanken so plötzlich wieder auf? Liegt es wirklich an der langen Dunkelheit? Eine andere Erklärung fand ich nicht. Bis heute. Es ist derselbe Grund warum ich derzeit meine Tante und Cousine nicht treffen will (auch das war ja eher so ein verschwommener Grund vorher, ein unklarer aber massiver Widerstand).

Es war ja wie ein Schlag in die Magengrube, das in der Todeanzeige meines Opas auch mein Vater namentlich genannt wurde. Warum auch immer. Und meine Tante gestaltete die Anzeige (und die ganze Beerdigung ect.). JETZT wurd das erst klar in mir, das da wohl ein Teil in mir dachte: Die sind doch alle unter einer Decke! Die halten zusammen, ich werde ausgeschlossen! Meine Tante glaubt mir nicht, wie mein Vater sadistisch drauf sein kann (das glauben mir im übrigen leider viele nicht, da er im oberflächlichen Kontakt sehr charmant und hilfsbereit ist, dazu enorm gut aussehend, das blendet halt…) Meine Tante ist doch auf der anderen Seite und gegen mich!

Es hat mich massiv angetriggert, deswegen auch das viele weinen und völlig aufgelöst sein in der Therapiestunde. Schade, dass das meine Thera nicht erkannt hat, dass da was gravierenderes im Buch ist. Im Gegenteil sie ermunterte mich noch zur Familie zu fahren! Gegen meinen massiven Widerstand! Bin ich froh, dass ich auf mich gehört habe!

Da ist also ganz viel Angst: „Denen kann ich also auch nicht vertrauen. Die sind auch hinterfotzig und falsch! Die haben mich hintergangen! Die können mich mal!“ Und dann werden alle Fehler und täterähnliches Verhalten meiner Tante und Cousine ganz genau unter die Lupe genommen, um das zu untermauern!

Und dann fühlte ich mich frei, ich kann wieder atmen, der immense unspezifische Druck weicht, ich fühle pure Erleichterung.

Ich muss da nie mehr hin. Ob ich das tatsächlich nicht tue, steht auf einem anderen Blatt. Aber ich bin von denen nicht abhängig oder so. Theoretisch müsste ich die nie mehr wiedersehen, zudem liegen über 150km zwischen uns.

Und es wird auch klar, wieviele massive Verletzungen einfach schon passiert sind: Bevor ich mich nochmal so sehr von jemand verletzen lasse, der mir nahe steht, der mit mir verwwandt ist, bevor das passiert: bring ich mich eher um. Weil ich es einfach nicht mehr aushalte.

Ich habe zuviel durchgemacht.

Das einmal erkannt bringt eine Kehrtwendung. Ich komm in die Erwachsene, in anderes denken und fühlen und dann auch ins handeln (oder auch nicht handeln, ich tue mir nichts an!). Ich beschütze diesen verzweifelten kindlichen Teil. Ich bin da. Ich kümmere mich um mich. Ich löse mich aus dieser Identifikation.

Der nächste Termin außer Haus steht erst am Montag an, arbeiten, bis dahin habe ich genug Zeit, um wieder aus dem Trigger heraus zu kommen und raus aus den selbstverletzenden Gedanken! Und zu mir und in meine Selbstliebe.

Wochenrückblick

-Montag: ich schreibe mit einem jungen Mann wegen eines Arbeitauftrages: Grundreinigung eines Bauernhauses, wo länger nix gemacht wurde, weil Senioren drin wohnen die nicht mehr so können. So weit so okay. Wir besprachen alles, ich sagte zu. Hatte aber irgendwie ein komisches Gefühl, es rumorte in mir. Dann fragte ich noch welche Haltestelle das genau wäre und es kam heraus, das es insgesamt 40 Min MEHR Fahrzeit weiter gewesen wäre als angegeben. Insgesamt also 3 Stunden Fahrzeit. Die Bezahlung eher mau. Ich fragte nach Fahrtkostenerstattung. Er zögerte sehr, meinte dann lapidar: „Aber nur wenn die Arbeit sehr gut wäre!!“ Da war dann das komische Gefühl in einem handfesten NEIN. Ich sagte höflich ab, dass mir das zu weit zu fahren wäre. War der junge Mann vorher noch sehr höflich, fing er nun, mich plötzlich duzend, in einem rüden Ton an zu diskutieren. 2X schrieb ich noch zurück, dann ließ ich es sein, seine letzten Worte: „Meine Freundin fährt die Strecke zu mir auch öfters.!“ mimimi is der Depp 3 Jahre alt oder was soll das? Oh no, danke Bauchgefühl, du hattest mal wieder recht! Männer die kein NEIN akzeptieren, hab ich ja gefressen…

– Dienstag: Mal wieder nicht mit dem Verstand (ich muss raus, ich muss mich ewegen, ich muss da und dorthin) aufs Radl gestiegen, sondern mit dem Herzen: ich will heute meinen freien Tag genießen. Spazierenfahren. Mal wieder all die Befürchtungen und Sorgen loslassen. Dinge akzeptieren die ich gerade nicht ändern und/oder kontrollieren kann. Aus dem Hamsterrad aussteigen und das JETZT genießen: Die kühle frische Luft, in eine Gegend fahren wo ich noch nicht oft war. Tasse Kaffe genießen. Den glitzernden Tau überall bestaunen. Das brüllende gold der Bäume lieben. Atmen. Kopf frei bekommen. Alte Gedanken um morgen oder gestern oder was die gesagt hat und war sich jene nicht meldet einfachmal lassen. Schultern fallen lassen. JETZT ist alles GUT! Durch den Wald kurven, wiedermal denken, dass doch bei dem moosbedeckten Boden gleich die zerge und Feen auftauchen müssten, das Lichtspiel der Sonne genießen, leicht frieren. Atmen. Atmen. Lächeln. Alles passiert zu seiner Zeit und so, dass es mir hilft mich weiter zu entwickeln. Akzeptieren. Noch mehr loslassen. Auf einer Anhöhe von der Sonne wieder wärmen lassen. Heißhungrig den Müsliriegel …, Wasser trinken. Aussicht genießen.

Drauf kommen, dass ich mir mal wieder gönnen könnte mir ein indisches Mittagessen liefern zu lassen. Mein persönlicher Luxus. Darauf hab ich jetzt so richtig Lust. Beschwingt an den ratternden Traktoren schnell, ganz schnell heimrasen.

– Mittwoch: Therapie, nach 6 Wochen mal wieder. 6 Wochen sind eindeutig zu lange, 3-4 sind immer am bestens, aber da sie diese Stunden als Ärztin und nicht als Therapeutin abrechnet, habe ich keinen festen Intervall. Was ich mir überlege vielleicht nochmal zu machen: Kurztherapie.

Es gab viele Tränen, es stellte sich heraus, das mir Thema Familie doch näher geht als gedacht und das Thema Sehnsucht nach Nähe, aber auch der Horror davor ebenso mich derzeit ziemlich straucheln.

Die Therapeutin war irgendwie leider nicht so wirklich bei der Sache, es gab paar Sätze/fragen wo ich mir dachte: Echt jetzt? Das muss ich Ihnen noch erklären? Das wissen Sie doch. Als zum Schluß auch noch der Satz fiel:“ Manchmal muss man halt auch Dinge machen, auch wenn es einem grade nicht so super toll geht!“ Dacht ich mir alles klar, nur raus hier. Die Stunde war eh zuende. So einen Satz muss man mir bestimmt nicht sagen. Die soviel ausgehalten und durchgehalten hat und sich sooft sagte„das geht schon noch“. Zum Glück neuer Termin schon in 2 Wochen. Ich werde das ansprechen.

– Donnerstag: ich kann gar nicht sagen, WIE froh ich bin nicht mehr, wie sonst jeden Donnerstag, bei der blöden Trulla arbeiten zu müssen. NIE mehr. Stattdessen: Ganz viel Ruhe. Haushalt, Körperpflege, Erledigungen gehen nur Etappenweise. Völlige Reizüberflutung. Bin total alle. Selbst Radio ist zuviel.

– Freitag: Es ist klar, dass in dem Zustand kein Familientreffen möglich ist. Die Traurigkeit meiner Cousine und Tante zerreißt mich fast. Vor allem da es meiner Tante derzeit sehr schlecht geht, aufgrund des Todes ihres Vaters. Aber allein das Haus zu verlassen bringt mich heute in panische Zustände. Wie soll ich da der Belastung und dem ständigen Bedrohungsgefühl stand halten können und 6 Stunden Zugfahrt?

Es ist immer ein Problem, sobald es näher wird. Meine Thera fragte, was denn genau schreckliches passieren könne bei so einem Treffen *augenverdreh, wie soll man das beschreiben, wenn man jahrelangen emotionelen und narzisstischen Mißbrauch durch die eigenen Eltern erlebt hat. Die Psychospielchen, die ständigen Mikroverletzungen die sich zu einer handfesten seeleischen Störung entwickelt haben. Das immer wieder kehrende Absprechen der eigenen Gefühle, Wünschen und Bedürfnissen.

Familie = Gefahr. So habe ich es jahrelang fast mein ganzes bisheriges Leben erfahren. Da soll ich jetzt locker fröhlich da hinfahren? Das Alarmsystem springt schon mal vorsorglich an.

Ich kenne einige Menschen mit ähnlicher Vergangenheit, die gar keinen Kontakt mehr zur Familie haben. Also auch nicht zu jenen die keine Täter waren/sind. Weils einfach schnell zu viel, zu nah, zu triggernd ist.

– Seltsam: ich hab seit dem körperlichen Kontakt mit dem Typ vom See Zyklusstörungen. Nein ich bin nicht schwanger, wir hatten ja keinen Sex. Erst bekam ich ne Woche zu spät meine Tage, dann ne Woche zu früh und jetzt hab ich das Gefühl im Dauer-PMS zu hängen, weil ich dieselben körperlichen und psychischen Symptome habe. Das nervt. Und ich weiß nicht warum das so ist. Das Zusammensein war sehr schön, hat mich nicht getriggert und ich hab mich nicht selbst belogen oder meine Grenzen überschritten. Aber vielleicht hat es den Körper „erinnert“ an frühere, andere kurzzeitige Hotelbesuche mit Männern. Nur das diesesmal kein Geldschein den Besitzer wechselte. Das fühlt sich für mich stimmig an, das es daran liegen könnte.

Noch eher könnte es vom Tianeptin kommen. Zyklusstörungen stehen im Beipackzettel, ebenso das Schwächegefühl bis kurz vor Bewußtlosigkeit das ich ebenfalls massiv hatte. Auch die Freßlust könnte daher kommen, wobei ich den getsigerten Appetit durchaus genoß, aber natürlich würd ich auch zunehmen auf Dauer…

– vertrauen: weiterhin vertrauen und loslassen, dass obwohl ich nun den wöchentlichen Job nicht mehr habe, ich trotzdem genug Geld haben werde. Tatsächlich konnte ich noch einige Dinge verkaufen und es ergaben sich zwei Umfragejobs die noch dazu gut bezahlt sind. Ich bin dankbar.

Sonntagsgedanken

Kennt hr die Serie Lena Lorenz die Hebamme auf ZDF? Hab mir grad eine Staffel komplett angesehen (die letzte). Es hat mich sehr traurig gemacht. Weil ich all das verloren habe: Das Leben in alpenländlicher Umgebung mit Bauernhof,  das eingebundensein in einer Gemeinschaft. Familie, Nachbarschaft, damals noch Schule statt Beruf. Mir gefiel wie die in der Serie mit sich umgingen: Keine Psychospielchen, klar und offen und ehrlich kommunizierend.

Den Alltag miteinander leben, aber auch Beerdigung, Hochzeit, Kinder kommen, das ganz normale Leben in seiner Fülle. Bei mir wird es immer weniger. Immer enger. Klar mache ich phasenweise viel, aber meist eben doch alleine.

Gestern ein wenig mit dem Typ vom See geschrieben. Er will nur spontane Treffen. Also ultraspontan. Egal ob nachts um halb 11 oder jetzt gleich? Dann schweigt er wieder ewig.

Da nun eine Arbeitsstelle wegfällt und ich mir um meine Finanzen ein wenig Sorgen mache, habe ich mal wieder die Tarotkarten aus dem Buch „Steinreich“ von Luisa Francia gelegt. Das Ergebnis: 3 Karten, davon zwei mit Blitz in den Kopf und das andere war ein Getreidehalm und Kartoffeln. Nahrung: Was nährt dich, welche Nahrung brauchst du? Nicht nur körperlich auch geistig und seelisch? Da merkte ich, dass ich mit dem Typ vom See gerne eine emotionale Bindung hätte. Was aber utopisch ist, wenn er noch nicht mal auf einfach Fragen antwortet. Ich werde mich da nicht weiter voller Sehnsucht quälen, das ich gerne mehr hätte, als so eine ultralockere Affäre. Es muss ja auch nicht gleich Heirat sein. Aber etwas mehr Verbindlichkeit. Naja.

Die andere Karte ging um ruhen, sich sammeln, nicht hektisch mehr machen, das weniger oft mehr ist. Was ich ja seit 4 Tagen mache, weil ich sehr erschöpft bin und fast nur liege.

Aber diese Blitze…Geistesblitze? Ich hatte dann tatsächlich einen: Dass diese „Vertreibung aus dem Paradies“ damals, vielleicht sein sollte. Die Ehescheidung, der Umzug, der Streß, die neue Schule…ich versuchte mir vorzustellen wie es sonst gelaufen wäre: In der Wohnung hätten wir nicht mehr lange zu viert bleiben können, einfach zu klein. Mein Vater weiterhin nicht arbeitend? Meine Mutter, was hätte die weiter gemacht? Welchen Beruf hätte ich erlernt? So wie alle: Bäckereifachverkäuferin oder Sachbearbeiterin? Wäre ich nie nach München gegangen und hätte nie all die wilden Sachen da erlebt? Wär ich im Bierzelt mit irgendeinem Typen versauert? Hätte ich jetzt auch Kinder in der Pubertät? Obwohl ich schon eine starke Vorstellungskraft habe, aber da kann ich mir einfach nix vorstellen….

Nehme ich an, es sollte so sein wie es war. Es heilt nicht die Sehnsucht nach Zusammensein, nach der heilen Welt, die große schmerzhafte Wunde die immer noch offen klafft, weil mich die Umständnde und die folgende Isolation, Mobbing usw. traumatisiert haben. Ich möchte so gern diesem kleinen Mädchen helfen, das es all das nicht erleben muss. Es ist aber passiert und ich kann ihr nicht helfen.

Ich möchte einfach dass es wieder 1991 und all das schlimme nicht passiert.

https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/trauma/komplexe-ptbs/

 

Wochenrückblick

– Arbeit: ich war eh schon so „durch“. Zuviel gemacht, zuviele Eindrücke, zuwenig Verarbeitungsraum/Zeit. Und dann noch die Nachricht, dass die Bewohnerin einer Haushaltsstelle da ist, während ich dort arbeite (normal ist da nie jemand, ich habe den Schlüssel). Zitat: „Das sei kein Problem, ich verziehe mich ins Schlafzimmer!“

Für mich IST das ein sehr sehr großes Problem. Weil ich eh schon ungern in dieser Wohnung arbeite und die Frau höchst unsympathisch finde und wenn ich nervlich eh schon so dünne bin, ich so eine Herausforderung/Schwierigkeit überhaupt nicht stemmen kann. Letzte Woche war ich nicht, wegen Feiertag, und ich hatte schonmal abgesagt, als sie sagte sie sei dann auch zuhause. Innerer Kampf geht los: Du musst da jetzt hin! Das fällt auf, das du immer absagst wenn sie da ist. Wieso kannst du nicht? Das Geld fehlt dann. Ich zegehe vor schlechtem Gewissen. Ich fühle mich beschissen, als ob ich der guten Frau ihren Schmuck geklaut, ihren Kühlschrank leer gefuttert und noch in die Ecke gekackt hätte. (ein Bekannter ist selbstständig mit 2 Mitarbeitern, davon kommt einer öfter einfach mal nicht und dann erscheint er wieder, wie er grad lustig ist, der sagt noch nicht mal bescheid! Also brauch ich mir da eigentlich gar nicht soviel denken…)

Dabei habe ich nur unüberwindbare Ängste. Hemmungen. Ein so erdrückendes Gefühl , das mehr ist als nur „etwas unangenehmes machen, was man halt öfters in der Arbeit mal machen muss“. Es ist ein triggerndes Gefühl. Ich müsste soviel Panik wegschieben um zu funktionieren, um da zu arbeiten. 2 Stunden lang. Ich merke, ich habe die Kraft nicht mehr dazu. Und das ist das Geld nicht wert!

Schlimmstensfalls sucht sie sich jemand anderen. Für mein Selbstwertgefühl fatal. Rausgeschmissen werden. Gekündigt werden. „Aber du willst doch eh da weg?!“ Ja aber dann gehe ICH. Egal, ich kann die Ereignisse die da kommen werden nicht kontrollieren. Ich werde auch mit diesen Gefühlen fertig.

Einen Tag später fühlte ich Erleichterung, bei der Vorstellung von der Frau gekündigt zu werden!

Noch abends am selben Tag bringe ich ihr den Schlüßel vorbei und schreibe ihr eine Nachricht das ich nicht mehr kommen kann.

Erleichterung.

– nochmal Arbeit: Natürlich werd ich von neuen Auftraggebern auch gefragt was ich sonst so mache. Wenn ich weiß das ist nur ein Einmaljob oder wir haben eh nicht viel miteinander zu tun, sag ich was vor 15 Jahren aktuell war: „Habe lange im sozialen Bereich gearbeitet, hab dazu aber nicht mehr die Nerven, gönn mir jetzt ne Auszeit und schau was ich weiter machen will.“ Versteht jeder und ich muss noch nicht mal lügen. Nur das mit dem „weitermachen“ ist ja so ne Sache…oft kommt als Antwort: „Da hast/haben Sie Recht, ich hätt auch nicht die Nerven für Kinder und bist/Sie sind ja noch jung!“ Und ich denk dann mit einem leicht bitteren Geschmack: Ja und unbefristet in Rente…wenn du wüßtest….Und wann ist man eigentlich endlich nicht mehr jung? Ich werde 40!

– begegnet: bei einem Spaziergang an einer Pferdeherde vorbeigekommen. Ein sehr großer, sehr schwarzer Hengst kam sehr nahe an den Zaun. Normalerweise hab ich da schon Angst bei so großen Tieren, trotz Zaun. Aber mit ihm war das einfach angenehm, ich ging auch nahe an den Zaun und so blieben wir einfach nebeneinander stehen und ich genoß seine Energie. Sicher hätte ich ihn streicheln können, wollte aber meinen Streßpegel nicht unnötig erhöhen.

– wieder erlebt: Das Zusammensein mit anderen Menschen schön sein kann. Erbaulich, entspannend, lustig. Der große Streß ist da weg. Der immer da war: egal ob bei Freunden, Bekannten, ganz fremden Leuten: Kontakt war immer starke bis immense Anspannung. Für mich war das Arbeit: Überlatscht wieder jemand meine Grenzen? Bekomme ich es nicht mit? Wie wehre ich mich? Was darf ich sagen? Wie muss ich mich verhalten, das mich der andere mag? Mag ich den anderen? Was will ich machen? Was nicht? Sage ich was blödes? Passiert mir was peinliches? Soll ich davor essen? Nehme ich was zu trinken mit? Wo gehe ich auf Toilette? Wo sind überhaupt welche? Bin ich überhaupt fit? Oder brauche ich Ruhe? Leben mit Angststörung….

Oft habe ich die Fragen nicht beantwortet, sondern schaltete auf Automatik-modus gepaart mit vorauseilendem Gehorsam. Das flutschte immer noch am besten, auch wenn es sehr anstrengend war. Aber das Verhalten war mir bekannt und funktionierte ja auch irgendwie. Die letzten Jahre habe ich mich schrittweise an neues Verhalten gewöhnt: Ich schaute nicht mehr NUR nach außen, sondern nahm mir Zeit auch nach INNEN zu schauen, um einige der Fragen zu beantworten. Ich beheimatete mich selbst wieder. In mir. Und fühlte und handelte danach. Nicht immer, aber immer öfter. Und so kam ich immer mehr in den erwachsenen Teil, der da Sachen sagte wie: Du kannst jederzeit wieder heimfahren, es ist mitten in München, NICHT die Wüste. Nimm lieber ein wenig Wasser zum trinken mit. Ich möchte X gerne treffen, aber an einem ruhigeren Ort, ich frage einfach ob wir nach Y gehen können. Usw.

Und dann kam etwas für mich ganz Neues: Ich spürte BEDÜRFNISSE bestimmte Sachen mit bestimmten Menschen machen zu wollen. Mit M. In den griechischen Biergarten essen zu gehen, oder mit J. Eine Radltour, mit der Nachbarin mal wieder eine Weinflasche leeren. Usw.

DAS fühlte sich so richtig stark an, als ich das aktiv anging und die Leute freuten sich darüber und machten mit!

Und so wird mein soziales Leben weniger anstrengend und mehr entspannend, lustig und lustvoll. Es bereichert mich und kostet nicht mehr nur Kraft. Das ist wunderschön.

– verkrampft: Der Magen ist ein großer Muskel, muss er doch die (oft unzureichend gekaute) Nahrung mit dem Magensaft vermischen und anfangen sie zu verdauen. Dass die Psyche und der Körper zusammenhängt hört man auch in diesem Bereich: Das ist mir auf den Magen geschlagen, da krampft sich mir der Bauch zusammen, das Bauchgefühl ganz wichtig!

Mein Magen war ein einzigster verkrampfter dicker Knoten. Über sehr lange Zeit hinweg. Ich wunderte mich nur oft, warum ich bei anstrengenden Sachen oft so schlecht Luft bekam, odermich nicht mehr wirklich entspannen konnte und immer nervös war. Tief durchatmen war nicht mehr wirklich möglich. Nach einem Lungenfunktionstest wurde mir leichtes Asthma bescheinigt. Das Spray was ich bekam half gleich null.

Warum sich genau vor einiger Zeit mein Magen wieder so entspannte, weiß ich noch nicht genau. Auf alle Fälle kann ich seitdem wieder locker und tief atmen! Ich bin ruhig, ich gehe entspannt und nicht mehr gehetzt, ich habe weiterhin viel Appetit auf das Essen, ich produziere auch wieder mehr Speichel, so dass ich ein nicht mehr gekanntes „saftiges“ Gefühl im Mund habe. Keine Trockenheit mehr. Ich bin sehr fasziniert. Auch meine zusammengekrümmte Haltung löst sich auf, weil sich der Magen nicht mehr zusammenzieht. Alles hängt mit allem zusammen!

Das so eine Magengeschichte sogar mit einem vermuteten Herzinfarkt verwechselt werden kann, nennt man Roemheld-syndrom. Auch ich hatte immer wieder Herzstechen und zuletzt auch Herzrhythmusstörungen!

Ein wenig zum nachlesen:

http://www.kinderwunsch-akupunktur-tcm.de/magendarm/gastritis/ursachen/ursachen.php

https://www.gesund-vital.de/kompakt/roemheld-syndrom

https://www.naturheilt.com/Inhalt/Roemheld.htm

Das ich mit so wieder vertiefter Atmung auch wieder besser und tiefer schlafe, versteht sich von selbst 🙂

-apropo Schlaf: Der neue Topper hat sich auch gelohnt. Kaltschaum, das heißt das Material reguliert gut die Temperatur und leitet Hitze weg. Seitdem kein schwitzen mehr und auch dadurch natürlich besserer Schlaf. Der Körper muss nicht mehr arbeiten, um sich abzukühlen.Auch liegt es sch ein klein wenig besser, wobei ich ein wenig zweifle ob das an dem bisschen 7 cm Schaumpolster liegen kann. Aber egal. Das Ergebnis zählt und teuer war er auch nicht.

– konzentriert: ich kann mich zur Zeit fast nur passiv beriseln lassen: Filme, möglichst ruhig oder lustig. Mal wieder kreativ sein oder was anspruchsvolles lesen: Nicht möglich. Ich habe angst dumm zu werden.Nichts können, nichts haben und dann auch noch hohl in der Birne. Die Außenseiter der Gesellschaft. Ich kann es nachvollziehen wenn Leute nur noch vor der Glotze hängen. Keine Kraft zu nichts anderem mehr. Einfache Ablenkung.

-Ruhe: brauche generell wieder mehr Ruhe. Habe jetzt 4 Tage ohne Termine. Einfach alles langsamer machen. Auch weniger. Das brauche ich dringend!

– besucht: Mit A. der aus dem Chat den alten Olympiabahnhof besucht und erkundet. Der ist ja schon lange geschlossen. Lost Places, gruselig, aber auch schön:

 

 

Familie kann man sich nicht aussuchen

Heute war also die Beerdigung von meinem Opa.

Ich war nicht dort, obwohl ich meiner Tante gerne beigestanden hätte. Aber ich wäre auch meiner Mutter, meinem Vater (nur weil er sie immer fährt, sind schon lange geschieden) und wahrscheinlich meiner Schwester begegnet. Es hätte mich massiv getriggert. Ich sehe mich schlotternd. Kein innerliches zittern mehr, sondern sichtbar. Deutlich. So wie es immer war, wenn ich so massiv getriggert wurde. Oder noch werde.

Es macht mich wütend. Ich kann nicht dabei sein. Meine Eltern haben keinerlei Schuldbewußtsein. Ich bin wieder die komische. Die die nicht da ist. Die irgendwie spinnt. Ich bin die komische, die sich aufregt, weil meine Mutter mir nur 50,- vom Erbe abgab, während meine Tante mir 500,- gab.

Meine Großeltern hatten schon kein Schuldbewußtsein, dass sich ihr Sohn erhängt hatte oder alle unter den Schlägen und Demütigungen litten.

Ich habe heute so eine Wut.

Ich hätte heute auch gerne meinen Onkel gesehen und meinen Cousin und seine zwei Kinder. Ich hätte auch gerne „pfiadi“ zu meinem Opa gesagt. Ich hätte gerne eine ganz normales Familientreffen.

Ich bin aber wieder die Außenseiterin. Die komische. Die nicht da ist. War ich schon immer.

Ich weiß das nicht alle so denken. Meine Cousine und Tante meiden auch den Kontakt zu meiner Mutter. Die finden auch wie scheiße die sich oft benimmt. Die verstehen mich. Aber es ist leider nicht genug. Denn natürlich möchte ich auch das Verständnis, die Anerkennung, den Frieden mit meinen Eltern. Das mein Vater bei der Hetze gegen mich jetzt mitmacht und den widerlichen, beleidigenden Comic auf den Geldschein-Klopapier druckte schmerzt heftig. So ein Arschloch. War er ja auch schon immer. Nix neues. Trotzdem.

Es ist und bleibt eine Scheiße. Und diese Einsamkeit tut weh.

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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