– Arbeit: ich war eh schon so „durch“. Zuviel gemacht, zuviele Eindrücke, zuwenig Verarbeitungsraum/Zeit. Und dann noch die Nachricht, dass die Bewohnerin einer Haushaltsstelle da ist, während ich dort arbeite (normal ist da nie jemand, ich habe den Schlüssel). Zitat: „Das sei kein Problem, ich verziehe mich ins Schlafzimmer!“
Für mich IST das ein sehr sehr großes Problem. Weil ich eh schon ungern in dieser Wohnung arbeite und die Frau höchst unsympathisch finde und wenn ich nervlich eh schon so dünne bin, ich so eine Herausforderung/Schwierigkeit überhaupt nicht stemmen kann. Letzte Woche war ich nicht, wegen Feiertag, und ich hatte schonmal abgesagt, als sie sagte sie sei dann auch zuhause. Innerer Kampf geht los: Du musst da jetzt hin! Das fällt auf, das du immer absagst wenn sie da ist. Wieso kannst du nicht? Das Geld fehlt dann. Ich zegehe vor schlechtem Gewissen. Ich fühle mich beschissen, als ob ich der guten Frau ihren Schmuck geklaut, ihren Kühlschrank leer gefuttert und noch in die Ecke gekackt hätte. (ein Bekannter ist selbstständig mit 2 Mitarbeitern, davon kommt einer öfter einfach mal nicht und dann erscheint er wieder, wie er grad lustig ist, der sagt noch nicht mal bescheid! Also brauch ich mir da eigentlich gar nicht soviel denken…)
Dabei habe ich nur unüberwindbare Ängste. Hemmungen. Ein so erdrückendes Gefühl , das mehr ist als nur „etwas unangenehmes machen, was man halt öfters in der Arbeit mal machen muss“. Es ist ein triggerndes Gefühl. Ich müsste soviel Panik wegschieben um zu funktionieren, um da zu arbeiten. 2 Stunden lang. Ich merke, ich habe die Kraft nicht mehr dazu. Und das ist das Geld nicht wert!
Schlimmstensfalls sucht sie sich jemand anderen. Für mein Selbstwertgefühl fatal. Rausgeschmissen werden. Gekündigt werden. „Aber du willst doch eh da weg?!“ Ja aber dann gehe ICH. Egal, ich kann die Ereignisse die da kommen werden nicht kontrollieren. Ich werde auch mit diesen Gefühlen fertig.
Einen Tag später fühlte ich Erleichterung, bei der Vorstellung von der Frau gekündigt zu werden!
Noch abends am selben Tag bringe ich ihr den Schlüßel vorbei und schreibe ihr eine Nachricht das ich nicht mehr kommen kann.
Erleichterung.
– nochmal Arbeit: Natürlich werd ich von neuen Auftraggebern auch gefragt was ich sonst so mache. Wenn ich weiß das ist nur ein Einmaljob oder wir haben eh nicht viel miteinander zu tun, sag ich was vor 15 Jahren aktuell war: „Habe lange im sozialen Bereich gearbeitet, hab dazu aber nicht mehr die Nerven, gönn mir jetzt ne Auszeit und schau was ich weiter machen will.“ Versteht jeder und ich muss noch nicht mal lügen. Nur das mit dem „weitermachen“ ist ja so ne Sache…oft kommt als Antwort: „Da hast/haben Sie Recht, ich hätt auch nicht die Nerven für Kinder und bist/Sie sind ja noch jung!“ Und ich denk dann mit einem leicht bitteren Geschmack: Ja und unbefristet in Rente…wenn du wüßtest….Und wann ist man eigentlich endlich nicht mehr jung? Ich werde 40!
– begegnet: bei einem Spaziergang an einer Pferdeherde vorbeigekommen. Ein sehr großer, sehr schwarzer Hengst kam sehr nahe an den Zaun. Normalerweise hab ich da schon Angst bei so großen Tieren, trotz Zaun. Aber mit ihm war das einfach angenehm, ich ging auch nahe an den Zaun und so blieben wir einfach nebeneinander stehen und ich genoß seine Energie. Sicher hätte ich ihn streicheln können, wollte aber meinen Streßpegel nicht unnötig erhöhen.
– wieder erlebt: Das Zusammensein mit anderen Menschen schön sein kann. Erbaulich, entspannend, lustig. Der große Streß ist da weg. Der immer da war: egal ob bei Freunden, Bekannten, ganz fremden Leuten: Kontakt war immer starke bis immense Anspannung. Für mich war das Arbeit: Überlatscht wieder jemand meine Grenzen? Bekomme ich es nicht mit? Wie wehre ich mich? Was darf ich sagen? Wie muss ich mich verhalten, das mich der andere mag? Mag ich den anderen? Was will ich machen? Was nicht? Sage ich was blödes? Passiert mir was peinliches? Soll ich davor essen? Nehme ich was zu trinken mit? Wo gehe ich auf Toilette? Wo sind überhaupt welche? Bin ich überhaupt fit? Oder brauche ich Ruhe? Leben mit Angststörung….
Oft habe ich die Fragen nicht beantwortet, sondern schaltete auf Automatik-modus gepaart mit vorauseilendem Gehorsam. Das flutschte immer noch am besten, auch wenn es sehr anstrengend war. Aber das Verhalten war mir bekannt und funktionierte ja auch irgendwie. Die letzten Jahre habe ich mich schrittweise an neues Verhalten gewöhnt: Ich schaute nicht mehr NUR nach außen, sondern nahm mir Zeit auch nach INNEN zu schauen, um einige der Fragen zu beantworten. Ich beheimatete mich selbst wieder. In mir. Und fühlte und handelte danach. Nicht immer, aber immer öfter. Und so kam ich immer mehr in den erwachsenen Teil, der da Sachen sagte wie: Du kannst jederzeit wieder heimfahren, es ist mitten in München, NICHT die Wüste. Nimm lieber ein wenig Wasser zum trinken mit. Ich möchte X gerne treffen, aber an einem ruhigeren Ort, ich frage einfach ob wir nach Y gehen können. Usw.
Und dann kam etwas für mich ganz Neues: Ich spürte BEDÜRFNISSE bestimmte Sachen mit bestimmten Menschen machen zu wollen. Mit M. In den griechischen Biergarten essen zu gehen, oder mit J. Eine Radltour, mit der Nachbarin mal wieder eine Weinflasche leeren. Usw.
DAS fühlte sich so richtig stark an, als ich das aktiv anging und die Leute freuten sich darüber und machten mit!
Und so wird mein soziales Leben weniger anstrengend und mehr entspannend, lustig und lustvoll. Es bereichert mich und kostet nicht mehr nur Kraft. Das ist wunderschön.
– verkrampft: Der Magen ist ein großer Muskel, muss er doch die (oft unzureichend gekaute) Nahrung mit dem Magensaft vermischen und anfangen sie zu verdauen. Dass die Psyche und der Körper zusammenhängt hört man auch in diesem Bereich: Das ist mir auf den Magen geschlagen, da krampft sich mir der Bauch zusammen, das Bauchgefühl ganz wichtig!
Mein Magen war ein einzigster verkrampfter dicker Knoten. Über sehr lange Zeit hinweg. Ich wunderte mich nur oft, warum ich bei anstrengenden Sachen oft so schlecht Luft bekam, odermich nicht mehr wirklich entspannen konnte und immer nervös war. Tief durchatmen war nicht mehr wirklich möglich. Nach einem Lungenfunktionstest wurde mir leichtes Asthma bescheinigt. Das Spray was ich bekam half gleich null.
Warum sich genau vor einiger Zeit mein Magen wieder so entspannte, weiß ich noch nicht genau. Auf alle Fälle kann ich seitdem wieder locker und tief atmen! Ich bin ruhig, ich gehe entspannt und nicht mehr gehetzt, ich habe weiterhin viel Appetit auf das Essen, ich produziere auch wieder mehr Speichel, so dass ich ein nicht mehr gekanntes „saftiges“ Gefühl im Mund habe. Keine Trockenheit mehr. Ich bin sehr fasziniert. Auch meine zusammengekrümmte Haltung löst sich auf, weil sich der Magen nicht mehr zusammenzieht. Alles hängt mit allem zusammen!
Das so eine Magengeschichte sogar mit einem vermuteten Herzinfarkt verwechselt werden kann, nennt man Roemheld-syndrom. Auch ich hatte immer wieder Herzstechen und zuletzt auch Herzrhythmusstörungen!
Ein wenig zum nachlesen:
http://www.kinderwunsch-akupunktur-tcm.de/magendarm/gastritis/ursachen/ursachen.php
https://www.gesund-vital.de/kompakt/roemheld-syndrom
https://www.naturheilt.com/Inhalt/Roemheld.htm
Das ich mit so wieder vertiefter Atmung auch wieder besser und tiefer schlafe, versteht sich von selbst 🙂
-apropo Schlaf: Der neue Topper hat sich auch gelohnt. Kaltschaum, das heißt das Material reguliert gut die Temperatur und leitet Hitze weg. Seitdem kein schwitzen mehr und auch dadurch natürlich besserer Schlaf. Der Körper muss nicht mehr arbeiten, um sich abzukühlen.Auch liegt es sch ein klein wenig besser, wobei ich ein wenig zweifle ob das an dem bisschen 7 cm Schaumpolster liegen kann. Aber egal. Das Ergebnis zählt und teuer war er auch nicht.
– konzentriert: ich kann mich zur Zeit fast nur passiv beriseln lassen: Filme, möglichst ruhig oder lustig. Mal wieder kreativ sein oder was anspruchsvolles lesen: Nicht möglich. Ich habe angst dumm zu werden.Nichts können, nichts haben und dann auch noch hohl in der Birne. Die Außenseiter der Gesellschaft. Ich kann es nachvollziehen wenn Leute nur noch vor der Glotze hängen. Keine Kraft zu nichts anderem mehr. Einfache Ablenkung.
-Ruhe: brauche generell wieder mehr Ruhe. Habe jetzt 4 Tage ohne Termine. Einfach alles langsamer machen. Auch weniger. Das brauche ich dringend!
– besucht: Mit A. der aus dem Chat den alten Olympiabahnhof besucht und erkundet. Der ist ja schon lange geschlossen. Lost Places, gruselig, aber auch schön: