Ein Knoten ist geplatzt

Mir wurde heute klar warum derzeit wieder vieles schwierig ist, ich nur wenn es sein muss aus dem Haus gehe (danach aber völlig ko ins Bett falle), Suizidgedanken wieder auftauchen wie im Frühjahr (es ist kein akuter Drang, eher so ein drüber nachdenken, loses planen für die ferne Zukunft). Gerade letzteres fand ich schon komisch, warum tauchen diese Gedanken so plötzlich wieder auf? Liegt es wirklich an der langen Dunkelheit? Eine andere Erklärung fand ich nicht. Bis heute. Es ist derselbe Grund warum ich derzeit meine Tante und Cousine nicht treffen will (auch das war ja eher so ein verschwommener Grund vorher, ein unklarer aber massiver Widerstand).

Es war ja wie ein Schlag in die Magengrube, das in der Todeanzeige meines Opas auch mein Vater namentlich genannt wurde. Warum auch immer. Und meine Tante gestaltete die Anzeige (und die ganze Beerdigung ect.). JETZT wurd das erst klar in mir, das da wohl ein Teil in mir dachte: Die sind doch alle unter einer Decke! Die halten zusammen, ich werde ausgeschlossen! Meine Tante glaubt mir nicht, wie mein Vater sadistisch drauf sein kann (das glauben mir im übrigen leider viele nicht, da er im oberflächlichen Kontakt sehr charmant und hilfsbereit ist, dazu enorm gut aussehend, das blendet halt…) Meine Tante ist doch auf der anderen Seite und gegen mich!

Es hat mich massiv angetriggert, deswegen auch das viele weinen und völlig aufgelöst sein in der Therapiestunde. Schade, dass das meine Thera nicht erkannt hat, dass da was gravierenderes im Buch ist. Im Gegenteil sie ermunterte mich noch zur Familie zu fahren! Gegen meinen massiven Widerstand! Bin ich froh, dass ich auf mich gehört habe!

Da ist also ganz viel Angst: „Denen kann ich also auch nicht vertrauen. Die sind auch hinterfotzig und falsch! Die haben mich hintergangen! Die können mich mal!“ Und dann werden alle Fehler und täterähnliches Verhalten meiner Tante und Cousine ganz genau unter die Lupe genommen, um das zu untermauern!

Und dann fühlte ich mich frei, ich kann wieder atmen, der immense unspezifische Druck weicht, ich fühle pure Erleichterung.

Ich muss da nie mehr hin. Ob ich das tatsächlich nicht tue, steht auf einem anderen Blatt. Aber ich bin von denen nicht abhängig oder so. Theoretisch müsste ich die nie mehr wiedersehen, zudem liegen über 150km zwischen uns.

Und es wird auch klar, wieviele massive Verletzungen einfach schon passiert sind: Bevor ich mich nochmal so sehr von jemand verletzen lasse, der mir nahe steht, der mit mir verwwandt ist, bevor das passiert: bring ich mich eher um. Weil ich es einfach nicht mehr aushalte.

Ich habe zuviel durchgemacht.

Das einmal erkannt bringt eine Kehrtwendung. Ich komm in die Erwachsene, in anderes denken und fühlen und dann auch ins handeln (oder auch nicht handeln, ich tue mir nichts an!). Ich beschütze diesen verzweifelten kindlichen Teil. Ich bin da. Ich kümmere mich um mich. Ich löse mich aus dieser Identifikation.

Der nächste Termin außer Haus steht erst am Montag an, arbeiten, bis dahin habe ich genug Zeit, um wieder aus dem Trigger heraus zu kommen und raus aus den selbstverletzenden Gedanken! Und zu mir und in meine Selbstliebe.

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