– Materialermüdung, seelische: Das Wort kam mir gestern so in den Sinn. Zuviel Substanz verbraucht, in jungen Jahren, noch nie die robusteste gewesen, knirscht und knackt es nun schneller an manchen Stellen. Und damit meine ich nicht nur körperliche.
Ich bin so müde. Müde das ich im sitzen einschlafen könnte, aber wach bleiben muss, weil noch der Vermieter vorbei kommt.
– das macht es klar: Dass die neue Haushaltsstelle an einem Tag die Woche und mit mehr Stunden, mir finanziell reicht. Es ist der Betrag den ich zusätzlich noch brauche für ein gutes Leben (in meinem Sinne). Es ist immer noch am Existenzminimum, aber dieses Gehalt würde mir dann gut reichen. Das heißt, dass mehr Ruhe reinkommt, ich nicht noch nach zusätzliche Tagesjobs undso schauen muss. Leider mache ich das beizeiten sehr gern, weil es auch mein Hirn ein wenig fordert und organisieren tu ich auch gern usw. ABER: jetzt habe ich die Freiheit: Kann ich das grad psychisch/körperlich machen oder nicht. Früher war da oft ein: Eigentlich ist es mir zuviel, aber das Geld brauche ich noch. Ich habe also mehr Sicherheit. Sicherheit entspannt.
Eine gute Übung nicht in die Coabhängigkeit und den Automatismus zu fallen, der braucht doch meine Hilfe, ICH muss ihm helfen, im Adrenalinrausch immer weiter und weiter werkeln, bis zum Cut.
Das darf nicht passieren. Nicht mehr, denn dann ginge auch die Haushaltsstellen in solchen Zeite nicht mehr.
Wieder mal akzeptieren. Das und jenes geht, das und jenes geht nicht, obwohl ich es so gerne machen würde.
Ja innere Anteile, quengeln, haben wollen, is klar….Souverän und konsequent Einhalt gebieten.
– unruhig: nachdem ja auch der Dienstag dann mit Therapie und Einkauf und Bank undso etwas unruhig war, entschied ich mich am Mittwoch nicht zur Tafel zu gehen und einfach daheim ohne Außenkontakt meinen Akku wieder aufzuladen. Zuviele Gründe sprachen dagegen hin zu gehen, und nur die Gier hätte mich hingetrieben. Tja nu.
– Überraschung: Madame von meiner ehemaligen Lieblingsputzstelle, warf mir noch Post in den Briefkasten, eine einigermaßen nette Verabschiedung und 20,-. Das kam nämlich noch hinzu: Sie schuldete mir noch Geld, zwar nur wenige Euros, aber im Gesamtpaket mit dem restlichen Verhalten, einfach arschig. Das kam auch früher schonmal vor, aber dann legte sie mir einen Zettel hin: Hab grad zu wenig Bargeld im Haus oder: das nächste Mal kommt der Rest nach, oder sie warf mir den Rest in Briefkasten. Nicht schön, weil ich ja regelmäßig alle 2 Wochen auftauschte und man das auch vorher weiß, aber sie hielt sich immer dran. Nun aber fehlte 3x hintereinander immer etwas. Ohne Notiz. Mir war das zu niveaulos, als das ich das auch noch angesprüchen hätte.
Egal, ich bin da weg. Und vielleicht ging ihr doch noch ein Licht auf WARUM ich nun nach all den Jahren ging.
– grummel: schon lang nicht mehr passiert: Habe wohl ein Papieretikett mitgewaschen. Natürlich in der dunklen Wäsche. Achja Fusseln zusammenklauben kann auch meditativ sein.
– schwimmen: mal wieder! Tat gut. Davor war ich sogar noch 40mins stramm spazieren
– überlegt: was mach ich wenn ich tiefenentspannt und leicht müde bin, aber fürs Bett ist noch viel zu früh, Konzentration für lesen ist nicht da, Film schauen will ich nicht, was anderes irgendwie auch nicht…was tun? Irgendwelche Ideen?
– gefunden: beim stöbern in der Bahnhofsbuchladung eine tolle Zeitschrift gefunden: DAS MAGAZIN ! Das gibts seit 1924! Und kommt aus dem Osten. In der DDR hatte es eine hohe Auflage. Ich war sofort verliebt! In die Zeichnungen, in das kleine A5 Format und in die erste Geschichte: Eine Frau die selbstbewußt sagt: ich muss gar nix. Kein Kleid anziehen, keinen neuen Lippenstift kaufen, keine Haare kämmen. Wenn ich das nicht will. Herrlich! Und dann ihre Haltung zu ihrem Job:
Je mehr Dinge man machen muss, auf die man keine Lust hat, desto mehr Geld will man ausgeben, um sich selbst für das Leiden zu entschädigen.
Mir ist es wichtig selbstbestimmt zu leben, dafür sieht mein Kontostand so lala aus.
Als ich weiter blätterte, fand ich toller erotische Aktbilder und eine sehr humorvolle erotische Geschichte. Überhaupt ist Fröhlichkeit und Humor der Tenor der Zeilen.
Es beschreibt sich selbst so: DAS MAGAZIN die Zeitschrift für Entzückte und Verrückte, für Geistreiche, Verspielte und neugierig Gebliebene. Die einen nennen es das »Zentralorgan des guten Geschmacks«, die anderen den »New Yorker des Ostens«. Einmal im Monat gibt es eine volle Packung Leben, Liebe, Literatur und Lyrik.
Kurz: Das Magazin für alle, bei denen es Dingdong macht.
Dazu keine traschige Werbung und wenn, gibt es für die Leser einen Rabatt. Das ganze für 4,- einmal im Monat. Ich glaub das gönne ich mir weiterhin 😉