– Silvester: Am 30. Dezember abends einen ordentlichen Blues geschoben. Wegen Silvester alleine und so. Am 31. war ich tagsüber mit dem Fahrrad viel unterwegs, hab im Nachbardorf noch einiges erledigt, daheim mir doch nochmal mehr Zeit genommen für einen längeren Rückschau wie das Jahr so war (mithilfe des Tgebuches) und auch geschaut was für 2020 so geplant ist und auch den Kalender aktualisiert.
Abends hab ich mir eine lustige Kabarettsendung angesehen, gelesen, lecker gegessen und die Zeit im Chat vertrödelt. Früher schlafen ging nicht, da hier ab 21h sehr viel geböllert wurde. Um Mitternacht stand ich sehr zufrieden und mit guter Laune aufm Balkon und hab das Feuerwerk ganz bewußt genossen. Mich voll drauf konzentriert und keine Scham oder Abwertung oder sonstges gespürt. Es war toll. Danach noch mit paar Freunden geschrieben und um 1:30h lag ich gemütlich und endlich in den Federn.
Bin jetzt aber schon auch sehr froh, dass das ganze trullala vorbei ist.
– Apropo Federn. Im Winter habe ich so eine richtig dicke Daunendecke im Bett. Und jedes Jahr freue ich mich drauf. Aber dieses Jahr ist mir die irgendwie zu warm. Auch sonst musste ich bisher kaum Winterkleidung tragen. Ok heftige Minusgrade hatten wir auch noch nicht (zumindest nicht tagsüber), aber selbst bei einsteligen Temperaturen hab ich da früher viel mehr gefroren. Vermute das liegt daran, das ich mich jetzt mehr bewege und auch mehr Muskeln aufgebaut habe.
– verstörend: ein Traum. In der Nacht. Ein Alptraum. Ein sexueller Traum. Mit meinem Vater. Hirn! Was wurstelst du denn für einen Scheiß zusammen! Zum Glück war da real (nach meinem Wissen nach) nie was. Aber im Traum sagte ich mir: wenn er das wieder macht, sage ich, dass ich das nicht will! Sehr schön. Bin dann aber aufgewacht.
– unterwegs: musste in die nächstgrößere Kreisstadt aufs Landratsamt. Bei herrlichem Wetter eine Bahnstation wieder zurückgelaufen, knapp 5km. Unbekannter Weg, ich wußte nichtmal ob der für Fußgänger geeignet ist. Und was wennn ich mich verlaufe? Mist ich habe auch kein Wasser mehr dabei. Immer wieder verrückt wie sehr mich sowas streßt. Und gleichzeitig liebe ich es in neuen Gegenden zu spazieren und wandern. Ging (wie immer) alles gut. Danach weiter nach München, Kulturprogrammheft geholt und noch ein wenig gebummelt, weil ich derzeit auf der Suche nach paar Sachen bin. Ein wunderbarer Tag, mit sehr viel Sonne und noch besserem entspanntem bei-mir-sein!
– festgestellt: da ich letztes Jahr zwei heftige suizidale Phasen hatte, ausgelöst durch den Kontakt mit meiner Mutter, kam ich so drauf,d as meine schlechte Selbstfürsorge (vor allem in Sachen Arbeit) nur dadurch erklären kann, dass das noch die Nachwirkungen waren. Nicht fühlen dürfen und mir selber Schaden zufügen in dem ich ständig meine Grenzen überlatsche. Diese Erkenntnis brachte mir sehr viel Frieden und ich konnte mir selber besser verzeihen, mich besser verstehen.
– wieder verblüfft: ich bin immer wieder erstaunt was so eine bewußte Hinwendung zu mir und meinen Gefühlen und Bedürfnissen ausmacht! Wie schnell ich da wieder in eine Lebendigkeit und Fröhlichkeit komme und erst recht und mit am wichtigsten: in Handlungsfähigkeit. In Selbstbemächtigung!
– gekauft: hatte ich schon länger vor: mir endlich neue Badteppiche zu kaufen. Die alten waren uralt, total dünn und in blau. Blau mag ich bei Stoffen nicht, das ist mir einfach zu kalt. Habe schon länger nach der richtigen Größe und Farbe gesucht, Preis sollte ja auch passen und wurde nun fündig. Nun geh ich total gern ins Bad und freue mich jedesmal über die neuen Vorleger: Rottöne in Melange-optik, größer als die alten UND herrlich flauschig. Toll!
– gelesen: Nichts wie weg! Von Jochen Till. Eine herrlich schräge Geschichte von einem jungen Mann, der eben mal weg muss. Er fliegt gleich mal um die halbe Welt nach Australien. Soweit so okay, wenn nur der Mann nicht sehr schüchtern und ängstlich wäre. Fremde Menschen anzusprechen ist für ihn fast unmöglich. Für mich gab es da einen hohen Wiedererkennungswert und deswegen musste ich bei vielen Stellen lachen, weil ich sovieles so gut kannte. Außerdem ist es sehr locker und humorvoll auch geschrieben, voller Ironie. Es tut halt immer wieder gut zu lesen, das es auch anderen so ergejht. Auch wenn das nur eine fiktive Geschichte war.
Trotzdem fällt es mir schwer meine Angst mit Humor zu nehmen, weil das schnell ins lächerlich machen/auslachen/nicht ernst nehmen kippt.
– festgestellt: wie gut das mich Alkohol nicht beruhigt. Sonst wäre ich schon längst Schwerstalkoholikerin. Da ich eine Histaminintoleranz und eine Entgiftungsstörung habe (in diesem Falle: Zum Glück!) vertrage ich nur sehr wenig Alkohol. Histamin lockt Adrenalin und das ist bekanntlicherweise alles andere als entspannend. Alkohol stoppt ein wenig Gedankenkarrusell aber das macht die unruhige Nacht und den zermatschten Morgen noch lange nicht wett. Durch die Entgiftungsstörung bin ich sehr schnell betrunken. So leicht beschwipst ist ja ganz nett, aber mir wird dann sehr schnell, sehr schlecht. Und diesen Zustand hasse ich noch mehr.
Wenn ich also sage, das ich derzeit zuviel Alkohol trinke, meine ich davon Mengen von 1-2 Radler oder 1-2 Gläser Wein täglich.