Wochenrückblick

-ruhig: Ich brauchte dringend ne Auszeit. Nur das nötigste machen, sonst viel schlafen, ruhen, lesen. Eigentlich sollte ich auch wieder weniger Filme schauen. Allen voran: Keine Krimis. Ich weiß auch so (leider) wozu Menschen fähig sind, wieso mir das immer wieder anschauen? Es tut mir nicht gut. Es gibt auch eine psychische Hygiene.

Merke: das Gehirn kann nicht unterscheiden ob das real passiert oder nur gespielt ist. Lieber wieder malend auf der Couch fläzen und einer Kabarettsendung lauschen. Lache eh viel zu wenig.

Oder wenn dann eine schöne Naturdoku schauen…

Ab Mitte der Woche extreme Erschöpfung, selbst mich aufrecht zu halten fällt schwer, oder einen vollen Wasserkochen hochheben. Ahja is mal wieder soweit, war ja absehbar. Nunja, mich in der Arbeit krank gemeldet. Lebe etappenweise: Frühstück/duschen-hinlegen-kurz an die Luft/Mails schauen-hinlegen usw.

– gefragt: Meine Nachbarin, die auch im Reinigungsgewerbe arbeitet, gefragt ob sie derzeit auf der Suche nach neuen Stellen ist. Antwort: „Nö ich hab derzeit gute Leute, die meine Arbeit schätzen. Ich geh nur noch zu solchen Leuten, sonst bleib ich lieber zuhause und habe halt weniger Geld dafür.“ Das war genau die richtige Antwort. Sollte ich mir auch mal hinter die Ohren schreiben…

– abgeschossen: Habe nun den schonmal verschobenen Termin zur Magen-Darmspiegelung ganz abgesagt: Zu belastend. Sollte da also irgendwas sein (was ich eh nicht vermute) ja mei, an irgendwas muss ich ja sterben (sorry). Für mich fühlt sich das nun richtig so an und wie sich herausstellte lieg ich damit auch goldrichtig.

Denn: da ich ja nun schon das Abführmittel zuhause hatte, dachte ich mir: nimmste und legst mal nen Fastentag ein. So ein kleines Reset. Ich hab nur einen Beutel genommen, weil Brachialkur musste ja auch nicht sein. Ich lag dann erstmal 4 Stunden komatös im Bett. Hm?? Was los? Dann erst kam ich auf die glorreiche Idee mal zu schauen ob das überhaupt histamintechnisch verträglich ist. Ist es natürlich nicht. Gut, weiter gepennt und viel Wasser getrunken, am nächsten Tag war ich einigermaßen wieder hergestellt. Aber das wär ja mal wieder ordentlich daneben gegangen: Ich hätte also 2 von den Beuteln nehmen müssen = massive Histaminbombe plus der Kurzzeitnarkose die ich dank einer Entgiftungsstörung eh schlecht verkrafte, plus Panik vor der Untersuchung (massiver Trigger), hätte es dann geheißen: „Stellen Sie sich mal nicht so an!“ oder ich wär gleich im Krankenhaus gelandet.

Jaja von wegen: das ist nicht schlimm, da passiert nichts. Wie oft ich das schon gehört habe und wieviel Bullshit dann passiert ist…

– Arbeit: also für mein hü und hott in Sachen Arbeit schäme ich mich ja schon etwas. Wieviele Stellen ich angenommen und dann doch wieder wegen Überforderung und absoluter Kraftlosigkeit absagen musste. ABER ich mag mir das selber nicht vorwerfen. Denn das alles hatte auch einen Grund: ich wollte meine geringe Belastbarkeit nicht akzeptieren (und tue mich damit immer noch sehr schwer) und versuchte immer weder, wie es eben doch gehen könnte. Seit 8 Jahren in Rente (am 1.April jährt sich das, leider kein Scherz) kapiere nun auch langsam ich: mehr als 3 Std. wöchentlich gehen nicht. Also wieder reduzieren. Aufhören mit der Selbstausbeutung. Ich kenne eine Frau die hat sich darum nie Gedanken gemacht (oder zumindest nicht so viele und nicht solange), die sagt einfach: ich kann nicht mehr arbeiten (gut die bekommt auch ihren Haushalt, Körperpflege usw. nicht mehr hin), ich bekomme nicht ohne Grund Rente und macht sich ab 11h vormittags das erste Bier auf und bietet ihrer Couch eine 24-Std. Betreuung.

Ich renne anscheinende gerne ständig mit dem Kopf gegen die Wand. Und erkenne: Die Wand ist stärker. Jetzt hab ich versucht mich wieder selbst zu überreden: Nur noch den März, dann haste das Urlaubsgeld zusammen. NEIN verdammte Axt. Also gibts jetzt Trick 17: Ich mache 2 Stunden MEINEN Haushalt und bezahle mich selber. Ich fahre zur Bank, hole meinen Lohn und lege ihn in den Urlaubs-Umschlag zuhause.

Manchmal brauchts halt ungewöhnliche Ideen.

– 8 Jahre: Seit ich EU-Rentnerin bin gehe ich auch zur Tafel. Davor als Hartz4-Empfängerin traute ich mich nicht, da ich es aber nun schwarz auf weiß hatte, das ich nicht zu faul zum arbeiten bin, ging ich doch mal eines Tages hin. Zum Glück erkannte eine Frau meine Situation als wir wir alle vor der noch verschlossenen Tür warteten. Und so erklärte sie mir alles, nahm mir Scheu und Angst. Dafür war ich sehr dankbar. Wir trafen uns danach immer wieder, auch zuhause. Sie hatte einen Gehirntumor und zog dann zu ihren Töchtern weit weg, um ihre letzte Zeit noch mit ihnen genießen zu können. Ob sie noch lebt? Anfangs dachte ich natürlich noch, dass das hier nur ein kurzes Gastspiel für mich sein wird. Arrogant sah ich auf die vielen Menschen herab, die oft schon in Altersrente waren, wo man weiß: die kommen bis zu ihrem Tod hierher, weil sich an ihrer Situation nichts mehr ändern wird. Das war kein schöner Charakterzug, heute schäme ich mich dafür. Und ich weiß: Mein Gastspiel dort wird länger dauern als ich es will.

Oft war ich wütend und wollte da nie mehr hin. Wenn es zuviel uraltes Zeug gab oder Grenzüberschreitungen egal ob psychische oder körperliche, egal ob von Mitgängern oder vom „Personal“. Viele spielen sich da auf, weil sie ein klitzeklein wenig Macht haben, behandeln uns wie Kindergartenkinder.

Oft war ich aber auch sehr froh, über tolle Sachen, neue Kleidung, teures gutes Essen, Gutscheine, Unterstützung in Form von Bargeld, oder aber auch über ein lustiges oder informatives Gespräch mit anderen.

Und so ist es für mich nun ganz normal geworden, das ich 2-3x im Monat zur Tafel gehe.

genervt:Was soll eigentlich diese unsägliche Kopftuchdebatte?
Das ist so sexistisch.
Jede Frau darf selbst entscheiden was sie anzieht und was nicht.
Und zwar nur sie!
Kein einziger Typ hat da das Recht dazu, sich einzumischen!

Sonst sollte nämlich auch verboten werden:
– weiße hochgezogene Socken in Sandalen
– Bauarbeiterdekollete
– Schnurrbart
– Jogginghosen außerhalb der Wohnung/Sporthalle/Krankenhaus
u.v.m.

– beeindruckt: Den Satz:“ wir können heute nicht ausgehen, weil wir auf einen neuen Kühlschrank sparen.“ hört man heutzutage kaum noch. Stimmt. Hier im Münchner Raum würde das sowieso keiner sagen (ob das in anderen Gebieten Deutschlands eher der Fall ist, weiß ich nicht), aber hier verschuldet man sich lieber, als etwas zuzugeben, was soviele Menschen beschäfigt: ich hab grad nicht genug Geld.

– Aussicht: Werde für Monat März keine Monatskarte für die Bahn kaufen. Ich bleib zuhause, da liegt viel zu lesen rum, Frühjahrsputz wartet, mein Radl muss mal weggebracht werden usw. gibt hier also genug zu tun….

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