Wochenrückblick

– gute Laune: ach was hatte ich zeitweise gute Laune! Weil ich so leben kann, wie es mir gut tut: Viel zuhause und nur zum Sport und einkaufen raus. Dieser innere Streß irgendwas zu verpassen, viel mehr machen zu müssen…ist WEG! Dadurch das die Taktzahl von außen/oben reuziert wurde, kann ich tief entspannen und aufatmen. Habe auch alle Veranstaltungskataloge und Hinweise weggeworfen. Ich weiß auch nicht, ich krieg den Tag auch so sehr gut rum. Gut jetzt ist noch viel Frühjahrsputz und Keller umräumen. Mache das nur in kleinen Schritten und merke: wie oft ich mich sonst da immer selbst überfordere: Wenn du die Küche innen schon Fach für Fach rausräumst und putzt, dann mach gleich ALLES. So hab ich es auf 3x aufgeteilt. Der innere Druck…weg. Ich genieße das so!

Und wieder merke ich, mit wieviel Angst ich normalerweise unterwegs bin. Ich mache zwar viel, aber mit wieviel Aufwand. Soviel Angst und Anspannung. Und dann auch noch die Gedanken dazu: ich muss mehr und anderes machen und überhaupt. Und vor lauter Verzettelung schaffe ich gar nix. Oder zumindest nicht das was ich wirklich will und was mir wirklich gut tut!

Diese Angst etwas zu verpassen, ist in der heutigen Zeit schlimmer denn je. Soviele Möglichkeiten! Und jetzt bin ich noch nichtmal auf Instagram, Twitter und Co! Ich hab dann noch ein wenig quer recherchiert und fand:

Aus FOMO, der Angst, etwas zu verpassen, wird der Spaß, etwas zu verpassen, kurz JOMO (engl.: Joy of missing out). Wie? Werde Dir bewusst über Deine eigenen Wünsche und Hoffnungen. Konzentriere Dich auf Dich selbst, anstatt Dich von Partys, Dates und anderen lauten und hektischen Verabredungen ablenken zu lassen. Und auch mal Nein sagen gehört hierzu, wenn es darum geht, mal Deine eigene Mitte zu finden. Es kann wirklich Spaß machen, mit sich selbst allein und zufrieden zu sein und auch einfach mal was zu verpassen.

Und dann auch: Verändere die Wortwahl: Nicht: ich verpasse etwas. Sondern: ich lasse es aus. Das klingt selbstbestimmter und aktiver.

Wunderbar dieses kontemplative Leben.

– gesehen: passend zu dem Thema: Slow Life. Eine Doku in 10 Minuten-Schritten. Leider sehr überfrachtet (hat also die Reizüberflutung mehr gefördert, als gesenkt) und voll, aber auch lustig: https://www.arte.tv/de/videos/071494-001-A/slow-life-1-10/

– gekauft: Endlich mal eine gescheiten Fön! Hatte immer noch das mickige häßliche Teil von meinem Vater. Zum Glück gab der nun den Geist auf (also der Fön!). Vorher konnte ich mir irgendwiee nicht erlauben, da gut für mich zu sorgen. Naja. Jetzt ein wattstarkes Teil, damit meine immer länger werdene Haare (freu) auch flott trocken werden!

– Tafel: war im Freien. Und da alle Ehrenamtlichen ja zur Risikogruppe gehören, mussten die daheim bleiben und stattdessen halfen Gymnasiasten bei der Ausgabe. So schön, so unkompliziert, so erfrischend und heiter. Es waren wie letzte Woche eh nur so 10 Leute da. Vermute das wird sich aber demnächst steigern, wenn soviele pleite gehen. Ich hoffe nicht.

-genossen: Herrlich dieses aufatmen, dass ich in der Kassenschlange mal keinen Typen 10cm hinter mir kleben habe. Sowie ich das Haus verlasse, steigt ja mein Adrenalin soundso. Kommen mir fremde Menschen nahe, noch viel mehr. Von daher: ich würde diese Abstandsregelung für IMMER sehr befürhworten 🙂

– gesehen: Den Film JOKER. Das erste was ich damals von dem Film hörte war: „Horrorfilm! Total brutal! Die Leute hätten den Kinosaal verlassen…“ Na gut dachte ich, musste nicht anschauen. Jetzt nach mehr Infos dachte ich mir: doch schau ich mir an, zuhause, da kann ich den jederzeit aus machen.

Und? Ich fand ihn gut. Weil ich diese Story leider so gut kenne. Diese ständigen, tiefen Demütigungen. Schrecklich. Es gibt in der dysfunktionalen Familie verschiedene Rollen die jeder übernimmt, da gibts das schwarze Schaf und auch den Clown (und weitere Rollen und diese werden gerne auch durchgewechselt). Der Clown versucht genau das: Alles gut, was heiteres, andere zum lachen bringen, diese ganze Schwere mal aufmuntern!

Und irgendwann reichts. Diese extreme Wut. Auch die kenne ich. Ich habe zwar keinen anderen umgebracht, denn ich richtete diese Wut gegen mich und wollte mich umbringen. Und neben der Wut noch, dieses andere: schockieren, dieses rebellieren, völlig unpassende Sachen sagen oder extrem zynisch werden. Ich habe mich mit der Polizei angelegt, mir die Haare abrasiert, mich tätowiert, von besaufen mal ganz zu schweigen usw. um diesen fiesen Schmerz loszuwerden. Irgendwann ist der Schmerz so groß, das man alles abspaltet. Das sieht man auch in dem Film gut, wie er völlig cool bleibt nach den Morden…

Gut dargestellt, dieses psychische Dilemma, diese Not, so unsichtbar.

Bester Satz aus dem Film: Das Schlimmste an einer psychischen Krankheit ist, das die Leute erwarten, dass du dich so verhältst, als hättest du keine.

Der Film dauert 2 Stunden.

Mein Horror dauerte viele Jahre.

– beruhigt: Trigger erkannt – Herzrasen verschwand. Solange ein Trigger mir noch unbewußt ist, solange ist er „schädlich“. Also ich mache dann schädliche Sachen, bin sehr unruhig usw. Habe ich den Trigger erkannt und mögliche Handlunsspielräume durchgespielt (wieder in die Handlungsfähigkeit, Kontrolle, Erwachsenen-Teil kommen) oder sogar schon umgesetzt, geht es mir schlagartig besser. Raus aus der Trauma-Trance…

– Arschloch: Ich drehe Sonntagnachmittag eine große Radlrunde. Wir sind hier aufm Dorf und ich fahre im Viereck von einem Dorf zum nächsten über Land. Da ist sehr viel Platz dazwischen. Und zwischen den wenigen Menschen die unterwegs sind. auch Meist nur als Pärchen oder mit Kindern. Trotzdem brüllt so ein Volldepp aus seinem Garten auf die Straße:“AUSGANSSPERRE ZEFIX!“ Ich muss lachen. So eine arme Wurst. Noch keine zwei Tage AUSGANSBESCHRÄNKUNG (im übrigen) und er dreht schon durch. Ich liebe solch uninformierten Honks. Es ist nämlich durchaus erlaubt, sich an der frischen Luft zu bewegen. Aber von mir aus sollen die ruhig alle denken, dass rausgehen verboten ist, hab ich meine Ruhe und die Straße für mich alleine https://www.spiegel.de/auto/corona-krise-warum-fahrradfahren-gleich-doppelt-schuetzt-a-46196d09-4aa4-4041-97e3-1fd1ff094c3f?utm_source=pocket-newtab

– das Gute an Corona: Zu üben abzuschalten. Nicht ewig Nachrichten lesen/schauen usw. sondern wie im real Life: Abstand halten! Das funktioniert hervorragend. Ich wünsche mir das auch bei anderen Themen. Bitte! Danke.

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