Heute ist Donnerstag und normalerweise mein Arbeitstag. Seit 6 Wochen war ich aber nicht mehr arbeiten. Und es fehlt mir nicht sonderlich. Wieder einmal habe ich erkannt, dass mir 1 Arbeitstag alle 14 Tage vollkommen reichen würde und nicht wie normalerweise jede Woche 1 Arbeitstag.
Die derzeitige Arbeitsstelle ist bis auf den wöchentlichen Turnus perfekt und ich weiß, dass die Bewohner jede Woche jemand brauchen, daher brauch ich erst gar nicht zu fragen. Mal sehen wie es überhaupt weitergeht.
Ansonsten genieße ich den Leerlauf teilweise schon. Die Tage verstreichen. Ich bin entspannt und ruhig. Allein die akustische Stille lässt mich besser entspannen. Ich habe aber auch das Gefühl leicht zu verblöden. Hummeldumm, hieß das sehr seichte aber lustige Buch das ich letztens las. Ja das ist das passende Wort. Auf der anderen Seite, warum gönnne ich meinem Hirn nicht auch mal die Ruhe? Als Introvertierte mit generalisierter Angststörung ist in meinem Oberstübchen oft Oktoberfest. Das ganze Jahr. Ich denke viel und chaotisch.
Jetzt starre ich viele Löcher in die Luft, schau ein paar Filme, lese wenig, gehe spazieren.
Gestern war mal mehr los und auch das tat gut. Ich war viel in der Küche. Marmelade einkochen und Kuchen backen, Mittag-und Abendessen frisch kochen, da es von der Tafel weder viele Sachen gab. Dazwischen putzen, Wäsche waschen und Bett frisch beziehen.
Heute ist wieder Gammeltag. Ich schau im Internet paar Sachen, dann lieg ich wieder aufm Balkon, gleich mach ich einen Salat, später vielleicht noch zur Post.
Der innere Antreiber? Nicht mehr da. Der innere Zweifler, der meint dass ich jetzt vollends versumpfe, faul und zur Alkoholikerin werde, schaut nur noch ein paarmal vorbei.
Ich habe keine Zukunftsängste weil meine Rente und Co ja weiterlaufen.
Ich könnte endlich einmal also richtig entspannen und es mir richtig gut gehen lassen. Kein Trauma, keine Täter, kein Trigger, keine Überforderung, keine Selbstverletzung…wie die Göttin in Frankreich: es mir einfach gut gehen lassen…