Wochenrückblick 15.Mai 2020

– gehalten: mein Versprechen an mich, die Nachbarin nicht mehr um Hilfe zu bitten. Weil die das weidlich genießt dass ich da von ihr abhängig bin und dann geht das so: Sie schreibt: ich geb dir in der früh bescheid wann ich kann (also am für am selben Tag, heißt: ich kann nix planen oder mich drauf einstellen, was ich brauche). Meist meldet sie sich dann eben nicht in der früh sondern irgendwann (ergo ich hänge noch länger in der Luft und weiß nicht bescheid). Oder sie schreibt: Geb dir bescheid wenn ich wieder zuhause bin (super das kann um 12 oder 15 oder 19h sein, ergo ich hocke wieder wie festgenagelt da und warte auf Madame). ICH HASSE DAS!

Jetzt war also mal wieder das Problem: ich muss ein großes schweres Paket abholen. Also M. angerufen und gefragt. Problem: ihr Auto ist derzeit kaputt. Shit. Die Poststelle ist nicht so weit weg, ich hätte mir theoretisch einen Einkaufswagen nehmen können und damit das Paket transportieren, passt aber nicht zu meiner Sozialphobie, weil man mit dem Teil dann auffällt und überhaupt. M. Hatte dann ne Idee: Wir machen das mitm Radl, einer schiebt einer hält hinten das Paket. Super. Und so machten wir es. Es war toll, viel lustiger und herzlicher als mit meiner Nachbarin. Und auch wieder ein Stück Selbstvertrauen gewonnen, weil ich mich nicht wieder selbst übergangen habe und nicht mit Absicht wieder in eine Situation gebracht habe, die mir nicht gut tut. So. Jetzt habe ich wieder einen schönen Schreibtischstuhl 🙂

– brrr. Ich sag nur Eisheiligen: Mütze auf und Heizung an. ES REICHT!

– getraut: nun doch mal der Thera geschrieben. Abends. Am nächsten Morgen ruft mich die Arzthelferin an und bietet mir einen Termin an. Hui, das ging ja flott.

– neues Buch: Irre von Rainald Goetz. Es geht um die Psychiatrie, es kommen Insassen und Ärzte zu Wort, aber auch Direktoren und Psychiatriegegner. Obwohl es eine Romanform hat, ist es sehr spannend und liest sich auch sehr echt. Dabei das Wort: Selbstabschaffungsabsichten gelesen. Sehr netter Ausdruck 😉

– gekocht: Eine Art Letscho. Sehr lecker geworden. Hatte viele Paprika von der Tafel bekommen und gabs einen großen Topf mit gedünsteten Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Balsamicoessig (mit Orange) ein wenig süßer Chilisauce, Tomatenmark und natürlich Gewürzen. Ich mag das, wenn mir irgendwas einfällt was ich aus den Sachen die ich da habe, machen könnte. Da fällt mir immer was ein. Ich liebe meine Kreativität.

-geärgert: Über den Rauchmelderfuzzi. Der Typ der 1x im Jahr reinschneit und schaut ob die Dinger noch funzen. Ich hab ihm gesagt, der im Schlafzimmer knackst manchmal: Er so: „Ein Warnton?“ Äh ne KNACKEN, wie Metall. Er so: „hab ich ja noch nie gehört.“ Das war so klar. Ich hab immer das komische, dass das was noch keiner hatte. „Ja sag ich, is aber so, wenn ich dann den Probelauf drücke (also Piepston) is danach wieder Ruhe, bis es irgendwann wieder losgeht.“ Er so:“ Na wenn dass das nächste Mal ist, rufen Sie an!“ ÄÄH HÄÄ? Und das sind so Momente wo ich dann innerlich verschwinde, aussteige und schweige. Weil ich so perplex bin. Stunden später fallen mir dann erst die Worte ein: „Aber JETZT sind Sie doch da, Sie können sich das Teil doch JETZT anschauen! Er hat nur von unten mit dem Stab den Probleauf gedrückt und hochgeSCHAUT (is ja nur so 4m Deckenhöhe, kann ich auch voll viel erkennen).

Nein mein Hirn ist leer. Hohl dreht es durch. Da ist ein fremder Mann in meiner Wohnung, einer der sich mit den Teilen auskennt (also eine Art Autorität) und ich hab sowieso ne komische Wahrnehmung ist klar. Das ärgert mich so maßlos. Dieses widerliche Arschloch. Natürlich ruf ich den nicht an. Der will ja nur Extrakosten berechnen. Als ob er mit diesen Rauchmelderpflicht eh nicht schon das Geschäft seines Lebens gemacht hat…ARG…einatmen…ausatmen…

– zusammengeschraubt: meinen neuen Bürostuhl. Nachdem ich ja meine Büroecke umgebaut habe wo ich 1 Jahr lang vorm Pc auf dem Boden saß (mit unterschiedlichen Kissen), dann als Übergangslösung einen Klappstuhl (hatte den Vorteil das ich weniger am Pc saß) hab ich nun wieder einen schönen Hochlehner aus Kunstleder wo ich wippen und rumrollen kann.

– erinnert: im Gespräch mit einer Bekannten erinnerte ich mich an unzählige Szenen mit meinem Vater. Wie oft er uns hat sitzen lassen. Nicht abgeholt. Weil: „ihm ging es nicht gut“. Es ist gut, dass solche Erinnerungen weiter in den Hintergrund geraten, es gab zuviele Tage wo ich mich nur mit alten Erinnerungen quälten. Jedenfalls dieses: was macht diese ständige Unzuverlässigkeit mit einem 5-,6-,8-,9-jährigen Kind? Pure Unsicherheit. Pure Ängste. Wie komme ich heim? Schrecklich. Die Bekannte war entsetzt und meinte: kein Wunder, dass ich sei wie ich sei, das meine sie jetzt nicht bös…ich nickte nur, verstand sie schon und murmelte nur was von: und das is nur die Spitze des Eisberges. Krass wie man all das überleben kann.

– grantig: weiterhin phasenweise grottenschlechte Laune…und gereizt! Wenn ich mich nicht verstanden fühle oder der Andere eine andere Sichtweise hat und überhaupt, da könnt ich im 8-Eck springen und morden!

– Stop! Ab Montag kein Alkohol und definitiv weniger Süßkram mehr. Auch dvon könnt meine Miese Stimmung kommen.

– geträumt: unfassbar viel Schmarrn. Und mich eben auch sehr detailgetreu und sehr lange daran erinnert. Was mir so manchen Vormittag verhagelte, weil es auch viel belastendes Zeug war. Darf sich bitte wieder ändern.

– spazieren: einen wunderschönen Weg, den ich im Sommer sonst nur radel, weil da in der Nähe ein kleiner See zum baden ist. Aber zu Fuß nimmt man viel mehr wahr, hat Zeit zu schauen und zu entdecken. Es ist ein toller natürlicher Mischwald, abwechselnd mit sumpfigen Wiesen und mittendrin ein breiterer Bach. Jetzt wunderbar still ohne Flußgzeuge dafür ein trillern und zirpen allerlei Vögel und ein kleiner Biber platschte auch noch in einen Bach. Ich war hin und weg. Da wurd mir wieder klar, wie sehr mir Pflanzen, Bäume, Tiere, Wetterphänomene gefallen und gut tun!

– Leere: merke schon wie es mir gleich besser geht, wenn ich wieder mehr zu tun habe. Aber eigentlich sind es nur so Oberflächlichkeiten wie Friseur, wenige Stunden arbeiten gehen, was kaufen (weil ich wieder mehr Geld habe). Inhaltlich ist mein Leben sehr leer, wie ich in der Coronazeit wieder mal feststellen durfte. Schmerzhaft. Die Buddhisten reden doch immer von dem innerlich leer werden oder? Ich kann dem nichts abgewinnen. Vielleicht verstehe ich es aber auch falsch.

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