– schlaftechnisch: war diese Woche richtig übel. Das ist doppelt gemein, da ich ja letzte Woche erfahren habe wie ich mich fühle, wenn ich EINE einzige Nacht mal richtig tief schlafe. Zum Glück war das Wetter eh meist regnerisch. Trotzdem. Werde Schlafmedikation erhöhen (das ich da noch nicht eher drauf gekommen bin, diese extrem langen hellen Tage um diese Jahreszeit machen mir IMMER zu schaffen!)
– gelesen: Frauen und Literatur von Virginia Woolf. Dabei auf eine Philosophin und Autorin gestossen die mir sehr sympathisch war. Margaret Cavendish lebte von 1623 -1673, sehr still, sehr scheu, aber machte sich über alles sehr viele Gedanke (typisch introvertiert würde ich sagen). Hatte ihre eigene Sicht auf die Dinge und galt als ekzentrisch und verrückt, vor allem Männer nannten sie verrückt, eingebildet und lächerlich. Aber das ist ja nix neues, dass Männer das sagen, wenn sie keine unterwürfige, sie vergötternde Frau vor sich haben. Frau Cavendish fand aber einen Mann, der sie genau so mochte wie sie eben war: Der Herzog von Newcastle und so wurde sie Herzogin (das ist der Stoff aus dem Schmachtromane sind!). Sie veröffentliche ihre Publikationen nicht anonym, wie das damals viele Frauen machten, sondern unter ihrem richtigen Namen. Sie schneiderte auch ihre eigenen Kleider die gerne mal etwas skurril wirkten, aber was scherte sie das schon.
Da es ihr auch die Elfen angetan hatten, schrieb sie auch darüber. Das hier gefiel mir besonders:
Der Königin Palast, darin sie wohnt,
ist ganz auf Schneckenmuscheln aufgebaut,
Vorhänge eines Regenbogens zart,
sind wunderfein, wenn man den Raum betritt;
die Zimmer sind gemacht aus Bernstein klar,
sie geben süßen Duft, wenn Feuer nah,
ihr Bett aus Kirschkern gänzlich ist geschnitzt,
mit Flügeln eines Schmetterlings umhängt,
ihr Bettzeug zarte Taubenaugenhaut,
wo Veilchenknospe ihr als Kissen dient.
Mehr dazu hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Cavendish
– genossen: Hatte M. zum Brunch eingeladen. Sie brachte mir einen Blumenstrauß aus ihrem Garten mit, der mich so sehr erfreut hat und dann noch ne ganze Tüte voller glutenfreier Leckereien. Die ist verrückt die Frau! 😉
– wieder gemerkt: je entspannter ich bin, desto bayrischer denke/rede ich. Und das mag ich sehr. Vor allem wenn mein Gegenüber auch „bayert“.
– entdeckt: ein Interview mit der Carolin Kebekus und die Moderatorin hat sie auf ihren Kettenanhänger angesprochen, das war nämlich ein Herz und darüber eine Vulvaform. Sehr schön. Habe dann ein wenig recherchiert und es gibt viel Dinge mit Vulven, nicht nur Schmuck, sondern auch Broschen, Tassen, Mundschutz, Räucherstäbchenhalter, natürlich gemalte oder gedruckte Bilder, Schlüsselanhänger…gefiel mir alles sehr. Werde da glaub ich auch mal kreativ und freue mich schon auf Begegnungen ala: „was ist das denn?“ Ich: „eine Vulva!“ Verstörte, irritierte Blicke….Schwänze sieht man überall, da regt sich keiner darüber auf… wer auch schauen mag: https://www.etsy.com/de/search?q=Vagina&ref=pagination&page=1
– außerdem noch: eine kleine Reportage über die weibliche Lust und unterschiedliche Formen der Vulva: https://www.zdf.de/dokumentation/3sat-wissenschaftdoku/vulva-und-vagina-neue-einblicke-in-die-weibliche-lust-100.html
– wieder mal im Chat: Ich schimpfe hier öfters über komische und seltsame Chatbekanntschaften, aber es gibt auch die andere Seite mit lustigen, sehr inspirierenden Unterhaltungen. Möchte das nur mal gesagt haben 🙂
Aber es war auch mal wieder einer der „komischen“ dabei. Spielte immer wieder auf Zweideutigkeiten erotischen Inhalts an. Ich ging nicht drauf ein und blieb bei den Allgemeinthemen. Irgendwann wurde mir das zu bunt. Ich schrieb, dass ich jetzt off gehe. Er so: genießt deinen Balkon im Bikini? Dann würd ich vorbei kommen. (Wohlgemerkt eine Feststellung, keine Frage oder so).
Ich: Träum weiter.
Er: war das jetzt nett gemeint?
Ich: nein
Er: sei mal nicht so empfindlich (wie ich diesen Satz hasse!)
Ich: wann und warum ich empfindlich bin, lass mal meine Sache sein
Er: baggerte irgendwie weiter, weiß den genauen Text nicht mehr
Ich: Spinnst wohl.
Dann wurde ER nämlich empfindlich: „Also beleidigen lasse ich mich nicht, dann sollten wir das mit der Unthaltung wohl besser lassen.“ (Verantwortung schön zum anderen schieben, dass der sich schlecht fühlt und man jetzt alleine da hockt. Was bei mir zum Glück nicht mehr funktioniert)
Ich schrieb nichts mehr, sondern schmiss ihn konsequent von der „Freundesliste“. 😉
– gesehen: Polizeiruf 110 Rostock. Ich mag ja die Rostocker Folgen sehr gerne. Bukow und König einfach legendär! Dieses Mal voll der packende Psychothriller, damit hab ich ja normal so meine Probleme, hab selber schon zuviel in der Richtung live erlebt, aber dieses Mal gings, konnte das gut trennen ala Fiktion-Realität. Gefiel mir super!
– auch gesehen: ich bin kein Opfer mehr (auf Vimeo kostenpflichtig), hier erzählen Opfer die sexualisierte Gewalt erlebt haben und wie sie damit umgegangen sind bzw. noch umgehen. Wo ich stutzte war, als eine sagte: „ich sehe mich nicht mehr als Opfer, sondern als Überlebende!“ Da merke ich, soweit bin ich noch nicht, leider viel zu oft identifiziere ich mich noch mit der Opferrolle.
– anders: andererseits komme ich aus dieser Rolle auch oft genug heraus. Ich habe mich Dienstagmittag (wie fast jeden Tag) hingelegt, war nach einem Telefonat mit meiner Cousine ziemlich ausgelaugt. Und da wir kurz das Thema hatten, dass ich in meinem Elternhaus so gut wie nie bestärkt wurde in dem was ich tat oder wollte, fiel mir nach dem Telefonat auch M. ein, der Psychopath mit dem ich über 1 Jahr zusammen wohnte und der mich psychisch extrem manipulierte und Macht ausübte. Er bestimmte alles, ich durfte alleine nichts machen. In Gedanken kreierte ich das alles um und zwar spielte ich durch, wie ich mich gewehrt hätte. Ich hatte das schon öfters mit anderen Situationen durchgespielt, z.B. wie ich mich gegen mobbende Mitschüler wehrte oder mich rächte (sehr befreiend!) auch meinem Vater zeigte ich konsequent imaginär Grenzen auf, aber in Zusammenhang mit M. noch nie. Wurde Zeit. Tat gut! Und stärkt!
Ich habe dann 1 Stunde sehr tief geschlummert. Denn das Gehirn weiß nicht, ob ich mir etwas nur vorstelle oder es live erlebe (deswegen sollte man immer ein wenig achtsam damit sein, was man liest oder im TV sieht ect.).
– aufgefallen: ich hatte die letzten Wochen öfters das Bedürfnis meine Mutter anzurufen oder sie ala „Überraschung!“ einfach zu besuchen. Ich habe allerdings beim damaligen Kontaktabbruch mir selber einen Vertrag ge- und unterschrieben, dass bevor ich Kontakt aufnehme, ich mir vorher durchlese, warum ich den Kontakt abbrach.
Ich werde dieses Papier erweitern mit der Frage: Ist bald Weihnachten oder mein Geburtstag? Das sind nämlich anscheinend zwei Termine wo ich gerne mal „rückfällig“ werden könnte und diese Termine können sich über +/- 2 Monate erstrecken!
– genervt: weiter Zyklusstörungen. Jetzt hab ich aber nix genommen, was evtl. den Zyklus verschieben könnte. Mal wieder überfällig. Ich hasse dieses warten….da lieber zu früh als zu spät. Entweder ist der innere Streß doch höher als gedacht oder eben doch Vorboten der Wechseljahre, oder ganz was anderes.
– Aussicht: Ruhe bis Montag (da hab ich wieder einen Termin) bis dahin viel schlafen (leider eher dösen), einfach Ruhe, bei mir sein, keinen Druck machen irgendwas tun zu müssen, gut für mich sorgen….
– Foto der Woche:
