Wochenrückblick 28.August 2020

-es geht nicht wirklich schon auf September zu oder? Normalerweise freute ich mich immer auf den Herbst, dass es draußen ruhiger wird, das Licht nicht mehr so grell, die Temperatur nicht mehr so heiß, die Tage nicht so ewig lange hell. Auch die Gerüche und Farben mag ich da sehr. Aber dieses Jahr wo ich gefühlt seit über 6 Monaten in einem starken depressiven Schub feststecke hab ich da eher Befürchtungen…aber wer weiß…man muss mit allem rechnen…auch mit dem schönen!

FRAGE: Was würdest du tun, wenn du als Frau für einen Tag ein Mann wärst?

https://www.jetzt.de/querfrage/querfrage-frauen-im-koerper-von-maennern

Man for a day. Den Film, eher eine Dokumentation kann ich nur empfehlen! Ein Mann müsste keine Bedenken haben, dass er jetzt mit zwei fremden Frauen alleine in einem fremden Haus arbeiten muss, wie ich es letztens getan hatte, nur dass es zeitweise 3 fremde Männer waren (aber den einen Typ stufte ich als völlig ungefährlich ein. Warum? Weil er kein Nordafrikaner war? Vielleicht. Vorurteil hin oder her, meine Sicherheit ist mir erstmal lieber.).

Das würde ich auch gerne mal testen und vor allem fühlen, wenn ich für einen Tag ein Mann wäre: Wenn das ganze sexuell aufgeladene von anderen wegfällt. Wenn ich einfach ein dünnes T-Shirt ohne BH tragen könnte. Und wie in dem obigen Bericht das gut beschrieben ist: sich viel freier fühlen. Gelassener!

-erstaunt: ich finde das weiter befremdlich, dass in der Münchner Innenstadt kaum Menschen unterwegs sind. Also locker nur noch ein Viertel vom üblichen Gewusel. Mir kommt das natürlich sehr gelegen, es streßt mich viel weniger.

– Montag: So kam es dass ich Montagfrüh Termin beim Psychiater hatte (Vierteljahrescheck), dann wieder heim fuhr und abends nochmal in die Stadt (das mache ich sehr selten, aber dann lohnt sich die Fahrkarte richtig) und ging das erste Mal in diesem Jahr ins KINO!

Dem Psychiater sagte ich dass mich das unruhige, fast ständige aufgeregt sein echt nervt und ich da derzeit auch schlecht schlafe. Ich weiß wir haben da medikamentös schon einiges durch, aber nach langem starren und lesen in seinem PC meinte er: „Hmm Promethazin.“ Uh dacht ich das klingt ja hart. Als er noch meine: „Ein niedrigpotentes Neuroleptika.“ dachte ich: auweia…ich hab keine Schizophrenie! Willigte aber ein. Daheim sah ich, dass es das auch als Tropfen gibt, dann heißt es Atosil und DAS wiederum sagte mir was und ich hatte eine positive Verbindung, weil ich von nahen Menschen da schon einiges gutes gehört habe. Der erste Versuch (ich sollte es abends nehmen) war nicht so dolle: ich wurde wach und hatte leicht erhöhten Puls. Ahja. Na dann nehm ich es halt mal vormittags, denn ich hätte nichts dagegen mal wach UND entspannt zu sein, als völlig ko UND nervös. Das ist ätzend. Die nächsten Tage eignen sich super zum testen, weil keine Termine

– Kino: Sah einen Trailer und wußte: das muss ich sehen: DIE RÜDEN. Ein Sozialexperiment (das liebe ich ja eh): Wie reagieren 4 gewalttätige Schwerstverbrecher (echt verurteilte aber inzwischen entlassene) auf 3 kaum erziehbare, höchst aggressive Hunde? Beide haben kaum Frustationstoleranz und sehr wenig Sozialkompetenz.

Das sah man gleich am Anfang, als die schweren Jungs erkennen und beschreiben sollten, wie sie meinen, dass der Hund sich jetzt fühlt. Nur weil ein Hund liegt, entspannt er noch lange nicht und als der eine Typ sofort auf den Hund zuging und ihn gleich am Kopf (!) streichelte, brauchte er sich nicht wundern, dass der Hund da gerade keinen Spaß dran hat.

Total spannend und interessant! Ich beschäftige mich ja gern mit Tierkommunikation. Viele Fragen werden aufgeworfen. Wie verändern sich die Männer? Was lernen sie über sich, über andere, über Grenzen?

Bei einer Nahaufnahme des Pitbull sah man so sehr sein Leid, das er seine Wut und Aggression eigentlich selber nicht will, dass er sein Leben (Sicherungsverwahrung) so nicht will, es fehlten echt nur noch die Tränen in seinen Augen, so traurig schaute er. Und als er nach einer Einheit (nur mit der echten Hundetrainerin) seinen Kopf total erschöpft auf ihr Bein legte, ging mir das herz aus und eine gewaltige Gänsehaut überkam mich. WOW.

Aber auch bei den Schwerverbrechern wurde zeitweise die harte Schale geknackt und man erkannte: Jedes Verhalten und sei es noch so schädlich, hat einen Grund!

Ich liebe auch Hunde und deren Verhalten zu studieren/kennenzulernen. Und Knast find ich auch irgendwie faszinierend, weil es halt ein Paralleluniversum ist und wer entscheidet was Recht und Unrecht ist, warum dürfen Menschen andere Menschen wegsperren, nur unter dem Mantel der Justiz? Wenn ich jemanden einsperre, werde ich bestraft, tut es die Justiz, dann ist das gesetzteskonform. Hilft Gefängnis oder macht es nicht eher noch mehr kaputt? Solche Überlegungen stellt sich auch einer der Darsteller:

https://ms-my.facebook.com/die.rueden/videos/darsteller-robert-mehl-stellt-zentrale-fragen-zum-sinn-von-strafvollzug/794567754616156/?__so__=permalink&__rv__=related_videos.

Wie lebt man wenn man jahrelang nichts selber bestimmen darf, was sind das für Menschen..usw.

Ich war geflasht von dem Film, weil es schnell ans eingemachte ging. Logo, Tiere zeigen sofort und deutlich was ihnen passt und was nicht, da wird nicht gegrübelt oder „ach das macht man aber nicht“. Am besten gefiel mir die Hundetrainerin: Taffe Frau bei der man sah: die hat auch Verwundungen an der Seele. Sie war so ruhig, so voll dabei, so klar und stellte auf den Punkt genau die richtigen Fragen, dazu ihr burschikoses Auftreten, toll! Dann auch noch hammergute Nahaufnahmen, manchmal in Zeitlupe, sphärische Musik, düstere Szenen über gequälte Seelen (von Mensch und Tier) eine große Filmkunst! Dass auch nur 8 Leute im Saal saßen, ein Traum ;). Natürlich schlecht für das Kino, es ist mein Lieblingskino und vielleicht geh ich demnächst öfter hin, einfach weil ich es so sehr schätze und mag und hoffe dass es diesen schönen Ort noch lange gibt!

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/tiere-suchen-ein-zuhause/video-die-rueden—bissige-begegnungen-der-film-100.html

Ich hab den ganzen Tag danach alles mögliche an Interviews und Hintergrundszenen gelesen und geschaut was ich noch so zu dem Film fand, so sehr gefiel er mir. Und das mag ich, wenn mich ein Film beschäftigt, zum nachdenken anregt und nicht nur zur Berieselung dient (als hochselbsible kann ich beim Fime schauen eh schlecht entspannen, aber ein gutes angenehmes anregen, das mag ich).

– besucht: irgendwie war mir noch mal kurz rausgehen. Aber mit Radl. Eine kleine Runde drehn. Nur wohin? Zum Glück fiel mir der Tierhof im Nachbardorf ein. Esel, Ponys und Pferde, manchmal Hühner, Lamas und Schafe. Man darf da rumspazieren und schauen. Es ist eine Art Erlebnishof hauptsählich für Kinder. Die dürfen da reiten und striegeln und füttern undso. Mir reicht das schauen total. Manchmal wenn die Tür offen ist, schaue ich auch in der großen Halle zu, wie die Erwachsenen da reiten und longieren oder sonstiges. Das mag ich schon. Mit Abstand. Sonst ist da zuviel Angst vor so großen Tieren. Danach fuhr ich noch ein Stück weiter und saß ein wenig auf einer Bank mit weitem Blick über Felder. Sehr entspannend. Ich liebe solche Zeiten wo ich ganz bei mir bin und kein innerer Antreiber mostert (was? Nur 4km geradelt? Pööhhh!) sondern einfach innerer Friede herrscht. Habe danach tief und fest geschlafen 😉

– genossen: manchmal mag ich Wind. So hatte ich die 2 Sturmtage (die hier kein Sturm waren, sondern nur kräftiger Wind) auch genossen, aber auch eher weil ich nicht raus musste, es aber vom Balkon/Fenster beobachten/genießen konnte.

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