Wochenrückblick 30. Oktober 2020

– gelacht: In einer Stellenanzeige gefunden: „Suche eine deutschprachige Putzhilfe, die teilweise sehr kurzfristig Zeit hat.
Hintergrund ist der, dass ich ich unsere Wohnung gerne reinigen lassen würde wenn meine Freundin außerhaus ist. Anschließend soll es so aussehen, als ob ich die Wohnung saubergemacht habe – weshalb ich absolute Diskretion erwarte.“ MÄNNER!

Ich schickte das einem Bekannten, der dann meinte, dass Frauen nie auf so eine Idee kommen würden. Ich so: Doch, wir holen uns einfach einen devoten Sklaven der für uns putzt und dafür auch noch bezahlt :-)) Da war er still.

– nie wieder: dachte mir als Beschäftigungstherapie kann ich auch mal so Kleinscheiß (Zeug für unter 10 Euro) was ich nicht mehr brauche bei den Kleinanzeigen einstellen. Nie wieder! Was da Leute rumschreiben und sich dann doch nicht mehr melden…scheint das ist deren Beschäftigungstherapie. Meine Nerven..und da kann ich mir neue leider nicht mal eben kaufen. Nunja, weiß ich bescheid.

– Filmfest: Fällt natürlich aus, aber sie zeigen fast alle Filme auch online: https://www.bimovie-frauenfilmfest.de/timetable/

– No Chat: Um wieder mehr bei mir anzukommen, habe ich eine Chatpause eingelegt, bisher fehlt mir nix. Ich habe das auch so öffentlich bekannt gegeben, weil ich mit manchen doch mehr und regelmäßig schreibe und die dann einfach bescheid wissen. Jedoch gibt es da einen Mann den ich nicht so recht einordnen kann. Wir schreiben uns schon länger und irgendwie war da immer so ein schales Bauchgefühl. Ich konnte aber nie herausfinden warum. Er ist relativ normal, auf den ersten Blick keine großen Macken. Wenn er mal sexuelle Anspielungen macht und ich nicht drauf eingehe, lässt er es wieder, wir schreiben über unseren Alltag, er ist aus Österreich und somit war Coronapolitik auch oft Gesprächsstoff, was ich interessant fand. Aber woher dann das komische Gefühl? Weil er keine typischen Tätermuster zeigt? Finde ich nun normal schon komisch, weil ich zuoft auf schräge, kranke Kommunikation/Männer „stehe“, einfach weil ich solange nur DAS kannte? Hmmm…Auf meine Nachricht, dass ich ne Pause mache kam: (u.a.): …. Merk halt über die Distanz und den digitalen Filter hier im Chat trotzdem das mit dir gefühls-mäßig auf und ab geht. Massive würd ich sogar sagen.

Eh…hä? Erst wollt ich spontan antworten, stoppte dann aber und ließ mir das erstmal durchn Kopf gehen…is das ein Köder ala: ok ich erzähle ihm jetzt alles warum es mir immer mal wieder schlecht geht? Irgendwie vermute ich das. Mir jetzt den schwarzen Peter zuschieben? Jedenfalls hat sich mein schales Bauchgefühl massiv verstärkt und ich möchte mit dem nix mehr zu tun haben.

– positiv: was gutes hatte die Zahngeschichte auch: ich hab wieder mein ursprüngliches Gewicht. Andere würden keinen Unterschied sehen, aber ich fühle ihn. Unter 70kg. Wenn ich bedenke bei meinem letzten Zusammenbruch wog ich nur noch 58kg bei 183cm…

– appetitlos: auch ätzend: wenn man auf nix mehr Gelüste hat. Nichtmal Kaffe und Schokolade jucken mich mehr. Da scheints mir echt schlecht zu gehen. Also bin ich mal durch den Supermarkt gestreift, vielleicht lockt mich ja doch was an…und ich wurde fündig: Fruchtbuttermilch! Gabs ja schon ewig nicht mehr! Lecker!

– YES! Dienstags hatte mich der Lagerkoller erwischt, nachdem ich schon montags mein Krankenlager im Wohnzimmer endlich wieder wegräumte, den Boden wischte und überhaupt meine Bude auf Vordermann brachte, musste ich also nun mal wieder hinaus in die Welt. Wetter sagte: Du ich werde nieselig und kalt und grau. Ich sagte: macht nüscht. Ab in Zug und raus an den Chiemsee. Ich spazierte dann sehr langsam eine kleine Rundtour, erst durchs Moor, dann am See entlang und weiter in Wald. Es tat so gut. Kühle frische Luft (was meine Nerven wunderbar beruhigt), Bewegung und kein Mensch unterwegs. HAAA!!! Die S-Bahn war um 7:40 auch fast leer. Wo sich normalerweise fröhlich gedrängelt wird, im Berufsverkehr….mir nur recht.

-Arbeit: es hieß: nun sind beide daheim (Horror, wenn mich schon 1 Person streßt) dann haben sie aber gemerkt, dass das wohl sehr eng wird und haben mir abgesagt bzw. erst noch gefragt ob ich abends oder Samstag könne: ohne schlechtem Gewissen verneint, nope! War mir jetzt auch sehr sehr sehr recht (dieses Mal DANKE an Corona). Finanziell natürlich obershit, aber ich hab sowas keine Kraft irgendwas für andere zu tun….mal wieder mein Dilemma….

– Lockdown: Aber da es ja eh kaum Gelegenheit geben wird im November viel Geld auszugeben (klar online geht immer) passt das auch wieder. Und so werde ich den eh schon ruhigen November halt für mich persönlich auch so ruhig lassen und damit sehr zufrieden sein. Brauch ja eh dringend Reizreduzierung.

– After Corona: wahrscheinlich ist in wenigen Monaten das neue NORMAL, dass man krank, depressiv, ängstlich, süchtig und natürlich arbeitslos ist und man die zufriedenen, einigermaßen glücklichen Arbeiter als bekloppt ansieht.

– gefreut: wenn der Kaffe dank Bonuskarte (voll) gratis ist! Und man sich zur Tafel schleppt (obwohl es mir wieder mieser ging, ich aber das glutenfreie Brot brauchte) und dort mit einer sehr einfühlsamen Leitung (die is ja sehr launisch, aber da war sie echt gut drauf) plauderte und es einen 20 Euro-Gutschein fürn Supermarkt gab!

– Shit: Jede Woche flattert so ein dünnes Gemeindeblatt in Briefkasten. Nachrichten ausm Dorf: ob der Kegelverein gewann, sich der Frauenbund trifft oder was die Kirche so zu sagen hat, dazu Termine und Kleinanzeigen. Ich blätter das meistens nur mal kurz durch, dieses Mal flatterte mir ein Flyer einer hiesigen Immobilienfirma entgegen und ich erstarrte: ich sah ein (vielleicht 6-jähriges) Mädchen, Gesicht Großaufnahme: stark erotisch geschminkt: rote Lippen, leicht geöffneter Mund, Kajal, eindringlicher Blick, Herzchen dazu die Schrift: Süßer Schrecken sucht Nachbarschaft…und auf der Rückseite: die auch an Halloween lieb und artig ist.

WHAT? Ich sah es wieder und wieder an und dachte, das kann ernst sein, wie ging sowas durch? Ich hyperventilierte…welche Eltern erlauben sowas? (ok Frage zurückgezogen, Eltern machen noch ganz was anderes…). Wutschnaubend saß ich am Pc und hämmerte diesem Oberarschloch persönlich ne Mail. Ja soll man nicht machen, und ich mach es nicht bei Leuten die mir wichtig sein, weil da einfach zuviel kaputt gehen kann, aber hej bei SOWAS? No way…Er antwortete tatsächlich nach 1,5 Std.: erstmal vielen Dank für Ihre E-Mail. Es tut mir leid, wenn das so angekommen ist – das war sicherlich nicht meine Absicht. Ihre Nachricht hilft mir aber künftig darauf zu achten und so etwas zu vermeiden.

Ej will ich aber auch meinen! Gut im nachhinein hätte ich es doch anders schreiben können, so ala: eigentlich wollte ich mein großes Haus mit Ihrer Hilfe verkaufen ect…aber komm, egal. Um dem ganzen noch Nachdruck zu verleihen habe ich es auch dem Werberat gemeldet. Obs was bringt..nunja….aber wenn die ihn anschreiben hat er vielleicht hoffentlich nen Schrecken…

Karoshi

2009 hatte ich auch einen Zusammenbruch. Noch ein wenig heftiger als der jetzige. Damals haute mich das doppelt um, weil a) es mir extrem schlecht ging und b) aber in einer Art und Weise wie ich es nicht kannte und c) warum? Ich liebte doch den Job (der mich aber völlig aufrieb) und d) wie komm ich da ganz schnell wieder raus?

Ich konnte nicht mehr schlafen und nichts mehr essen, ich ertrug keinerlei Reize wie Sonnenlicht, Telefonklingeln, einen Film schauen. Ich musste aber einiges klären, wie: krank melden, Auto wegbringen usw. Kein einzigster Kollege hat mal nachgefragt wie es mir geht oder warum ich so lange fehlte. Die wußten alle, dass das ein Ausbeuterjob war und keiner wollte genauer hinschauen. Waren alle ja selber am Rande des Absturzes mit 2-3 Jobs.

Karoshi, nennt man in Japan den Tod durch Überarbeitung. Also durch chronischen Streß und den habe ich auch seit Jahrzehnten, aber nicht durch Lohnarbeit, sondern wegen jahrelangen, komplexen Traumatisierungen. Auch hier gibt es keinen Feierabend, keinen Urlaub von Trauma.

Damals verstand ich die Welt nicht mehr, ich lag auf dem Rücken und mein Motor heulte noch laut, aber eben leer. Einkaufen war Schwerstarbeit, zur Post quer durchs Dorf gehen fast unmöglich. Ich war nur schlapp und kaputt. Leider kannte ich weder Tavor noch Schlafmedikamente um mich zu beruhigen und somit besser zu erholen.

8 Monate später schleppte ich mich täglich für einige Wochen in eine Trauma-Tagesklinik im besten Krankenhaus Münchens. Das war meine Rettung. Die S-Bahnfahrt war zwar sehr anstrengend und ich konnte vor lauer zittern nicht vor anderen Leuten essen (hieß: ich ging bei Minustemperaturen in den Park um mein mitgebrachtes Brot/Riegel ect. zu essen). Hier bekam mein Zustand einen Namen, hier durfte ich in meinem Tempo Dinge machen oder eben nicht. Es gab wenig Regeln, dafür viel Selbstverantwortung, nur 10 Plätze und jedes Personal war auf dem neuesten Stand der Trauma-Forschung. Ich konnte Druck und Streß raus nehmen, mich von meinem Vater distanzieren und das Arbeitsamt riet mir den Rentenantrag zu stellen, nach Rücksprache mit der Therapeutin machte ich dies auch.

Stehen und reden kostete mich weiter unheimlich Kraft. Es ging nur etappenweise: Kochen, essen, hinlegen, irgendwann abspülen, duschen, hinlegen, weiter zu Fuß gehen, schlafen. Machte ich zuviel bekam ich leicht Fieber

So ist es jetzt auch. Nur das ich mir weniger Streß mache bald wieder funktionsfähig sein zu müssen: Das finanzielle ist geregelt. Ich kenne den Mist schon, ich habe weniger Panik. Ich hole mir leichter und schneller Hilfe. Ich muss niemanden mehr was beweisen (naja manchmal schon noch. Leider weiß ich, dass es dauert bis ich wieder etwas fitter bin. Das kann schonmal nerven. Mehr wie 2 Termine pro Woche gehen nicht. Wegen starker Appetitlosigkeit und Übelkeit kann ich nur alle paar Stunden Miniportionen essen, auch das ist ok. Wenn ich nachts wach werde und nicht mehr schlafen kann, dann ist das so, entweder ich döse, höre Musik, lese, esse, meist schlafe ich dann später weiter. Hab ja keinen Streß um 6h früh total fit sein zu müssen, kann tagsüber Schlaf nachholen usw. Manchmal überkommt mich noch leichter Schüttelfrost, ich bin dann nicht mehr genervt von mir, sondern sorge für ganz viel Wärme. Ich MUSS nicht mehr. Nur atmen, ausruhen. Und wenn ich Lust habe was im Haushalt zu machen, dann mache ich es. Unperfekt. Wenn nicht, dann bleibt es halt so.

Mein Gehirn ist Brei, oft schreibe ich was auf, um dann festzustellen: das habe ich vor wenigen Stunden auch schon aufgeschrieben, ich gehe in die Küche und weiß nicht mehr was ich wollte, obwohl man angeblich immer irgendwas denkt, merke ich oft einfach eine Stille in mir (nicht unangenehm, wenn man sonst immer auf Turbo unterwegs ist), beim Scrabble aufm Handy sinkt meine Leistung rapide…

Wenn mich ein Film (eh schlecht in so einer extremen Reizüberflutung/Erschöpfung) zu sehr streßt, drücke ich auf Pause, genauso wie beim Podcast gestern. Das habe ich mir früher nicht erlaubt. Am besten geht lesen (leichte Kost) oder Podcast hören oder total einfaches Muster stricken. Also immer nur EINEN Sinn benutzen. Hören oder schauen, deswegen ist Film derzeit schlecht, außer ganz schöne Naturfilme, die heutigen Bilder und Aufnahmen sind einfach grandios!

Man sieht mir jetzt auch die Erschöpfung an. Das merke ich an den Blicken und am Verhalten der anderen, ich seh es auch selbst.

Ich nehme den Lift, obwohl ich nur im 2.Stock wohne. Ich schleichte durch die Wohnung. Wo ich früher mit 80 km/h unterwegs war sind es jetzt 20. Schnell geht nicht mehr. Viel auch nicht mehr.

Ich unterstütze meinen Körper: Antipilzmittel und Probiotika fürn Darm nach dem Antibiotika. Nehme viel Magnesium (auch über die Haut) und Gerstengras (sehr nährstoffreich), auf Alkohol, Zucker und Kaffe habe ich weiter hin keine Lust. Das zu meiden fällt mir leicht. Ich gehe täglich an die frische Luft, manchmal nur kurz, aber immerhin und lüfte viel zuhause.

Ich kann damit umgehen, ich kann es auch mehr akzeptieren wie früher, dass es mir wieder so schlecht geht.

Die Angst aber, dass es nie mehr besser wird….die bleibt.

Insomnia

Mein Körper dreht weiter durch, obwohl es gestern mal ein paar Stunden gab, wo ich mich wohl und gut fühlte. Na immerhin.

Jedenfalls war aber später an Schlaf nicht mehr zu denken, daher drehte ich weit nach Mitternacht eine Runde um den Block. Gruselig und schön.

Nachts um halb zwei

wärs jetzt eigentlich halb drei,

hinaus in den Nebel

hinaus an die Luft

meine Wohnung kommt mir vor wie eine Gruft!

Alles ist still und leise,

ist man in der Nacht besonders weise?

Da! Da ist ein heller Schein,

hellwach scheint das Altersheim.

Nun kehr ich wieder heim

zittrig, voller Übelkeit

ach traute Einsamkeit

Hilfe für psychisch Erkrankte (Info)

In der Zeitschrift meiner Krankenkasse war ein Bericht über die neue individuelle Betreuung psychisch Erkrankter: Die Gemeindepsychiatrische Basisversorgung.

Leider nur in 12 großen Städten und nur mit bestimmten Krankenkassen.

Derzeit läuft eine Begleitstudie, mehr unter gbv.online

Vielleicht ist das ja was für den ein oder anderen. Ich wohne leider außerhalb und kann nicht teilnehmen.

Wochenrückblick 25. Oktober 2020

-gesehen: zwei ganz goldige Filme. Kinderfilme die so für die schon etwas älteren Kinder um die 10 Jahre alt sind. Das eine ist Sune vs. Sune und das andere Ich bin William (beide in der ARD Mediathek), es geht um alles was das Leben so bietet: Liebe und Freundschaft, Rivalität und Gaunerei, Ehrlichkeit und Schummelei, Tod und Irresein, Schein und Sein und natürlich darf die Phantasie und der Humor nicht fehlen.


Wenn ich an meine Zeit in dem Alter denke, war die spannend. Wir wohnten noch alle zusammen, mit den gleichaltrigen Nachbarskindern erfanden wir Geheimsprache und Geheimschriften, die Spiele wurden ernsthafter, man legte eine Art Intelligenzschub hin bevor die Hormone Samba tanzten und alles wieder über den Haufen warfen, man hatte so komische Gefühle gegenüber manchen Jungs, man fühlte sich wichtig. In der Grundschule gehörte man nun zu den Ältesten und das machte alles was mit uns. Mit Kinderkram wollten wir nichts mehr zu tun haben. In dieser Zeit spielte ich gerne, wenn ich alleine war, „Sekretariat“. Ich band Blätter zu Heften zusammen, schrieb (nur was weiß ich nicht mehr) und machte Tabellen und am liebsten zeichnete ich Landkarten grob ab oder erstellte selbst so ganz einfache Wegbeschreibungen wie sie oft auf Flyer zu Sehenswürdigkeiten zu finden sind. Das Gefühl am Schreibtisch zu sitzen gefällt mir bis heute.
Die vermehrte Selbstständigkeit die sich zu der Zeit entfaltete und die man uns zutraute fühlte sich einfach toll an. Selbst in ein Geschäft gehen, um von seinem Taschengeld was zu kaufen. Man fühlte sich schon ein wenig groß und erwachsen.
Ich wollte so gerne was eigenes damals haben: Ein eigenes Zimmer im Speicher, wie meine Schwester. Ich musste weiterhin im Flur schlafen. Das heiß ersehnte Zimmer stand voller Gerümpel und war voller Spinnweben und abgeblätterten Putz. Es gehörte offiziell niemanden. Genauso wie das Zimmer das meine Schwester bewohnte. Sie wohnte quasi schwarz drin. Was träumte ich mich in dieses Zimmer: Wie ich es herrichten und einrichten würde, mit den Blick gen Westen runter zum Hof. Wie ich mir Limonade kaufen und meine Freunde bewirten könnte. Einfach was Eigenes haben. Man verbot es mir, weil sich schon abzeichnete, dass unsere Familie auseinanderbrach. Als die Scheidung kam und wir wegzogen ist ein sehr großer Teil von mir in diesem Zimmer geblieben. Es ist was gebrochen, das nie mehr heilte.
Im neuen Haus bekam ich mein eigenes Zimmer, aber da war ich schon kaputt.

– festgestellt: Milchreis mit Mandelmilch gekocht plus Apfelmus, sieht aus wie Kotze und schmeckt wie Kotze

– geträumt: ein sehr passender Traum: ich befinde mich in einem sehr prunkvollen Raum, irgendwie kaiserlich-barock, darin Tische festlich gedeckt und geschmückt, an den Tischen lauter Leute die ich kenne und die sich das feine Luxusessen schmecken lassen. Und ich? Ich bediene und schaue das alle Schalen immer gefüllt sind, das alles schön und hübsch aussieht und sich alle wohl fühlen.

Genau. Und wo nähre ich mich? Im Traum denke ich noch: Naja da bleiben bestimmt paar Reste über. Genau: immer für alle anderen da sein und sich selber mit den Resten begnügen. Das ist mein Lebenslauf.

– auch geträumt: ich gehe in den Supermarkt und keiner trägt Maske..wie jetzt? Ist der Scheiß endlich vorbei…?? Es herrscht große Verwunderung bei mir.

– keine gute Idee: wegen der Wackeligkeit bot M. an mit mir spazieren zu gehen. Jetzt ist es so, dass mich sozialer Kontakt eh schon streßt und wenn es mir schon schlecht geht dann noch mehr. Und dann immer die Uhrzeit im Hinterkopf zu haben, einfach „Termin haben“ ist in solchen Zeiten ungut und dann: leider zuviel geredet. Mich kostet reden eh schon viel Kraft. Und dass ich mich selbst bei sehr guten Freunden nicht so zeigen kann, wie es mir gerade geht. Nein ich „spiele wieder mit“, was mich noch mehr auslaugt. Alles in allem, habe ich mich bedankt und weitere Angebote abgelehnt. Das ist mir keine Hilfe. Das beste ist einfach immer noch: Rückzug, keine Termin, nichts irgendwie müssen, ganz viel Ruhe.

– finanziell: boah diese Zahngeschichte hat mich diese Monat echt viel Geld gekostet…die Sedierung (nein da zahlt keine Kasse, nicht mal bei langjährigen Angstpatienten), einiges an Fahrtkosten und Rezeptgebühren (ok davon bekomme ich ein klein wenig wieder zurück), gut dass der Monat bald rum ist und meine Tiefkühltruhe voll.

– geärgert: meine Cousine mal wieder. War ja nett das die an mich dachte ob ich die Aromaöle möchte, sie kann die nicht so gebrauchen, sie kamen per Pot auch gut bei mir an und das schrieb ich ihr auch und sie dann: „Sorry dass kein Brief dabei war, aber bei Warensendung darf da wohl nichts anderes mit rein.“Echt jetzt? Die scheißt wegen den paar Cent extra da rum? Bei meiner Tante würds ich verstehn, die muss genauso sehr aufs Geld schauen wie ich, aber meine Cousine mit Hauskauf, Fernreisen (früher), jetzt 2x Urlaub im Jahr in Europa wegen Kind, neue Fenster und Heizung, zwei Autos, letztens erst ne Soundbar für 800,- ne sorry da kommt von mir kein: „ach macht doch nix!“, sondern ein: „ja ne versteh ich schon, so eine normale Sendung ist aber auch arschteuer.“

– war klar: dass die Zyklusstörung nicht nach 1 Monat vorbei ist. Also jetzt zu dem ganzen Tralala auch noch Frauentralala, nach nur 3 Wochen…man ej…

– menno: natürlich muss grad jetzt mein Blue-tooth-adapter kaputt gehen, wo ich nun fast nur zuhause bin und hin und wieder gerne Musik, Podcasts, Entspannungsübungen ect. hören würde. Klar über Kopfhörer geht auch, weil den PC will ich nicht immer an haben, trotzdem…:Murphy: Schleich dich!

– erleichtert, dass sich manche auf meine (erst kürzlichen) Jobanfragen erst gar nicht gemeldet haben. Sonst wär ich jetzt wieder da mit meinem schlechten Gefühl von ich kann doch nicht.

– Frage: fragt man einen Psychotiker eigentlich auch woher das kommt? (schlechte Gene, zuviel Gras geraucht whatever) oder einen Bipolaren? Ne! Aber wehe man sagt was von PTBS. Ah von einem Unfall? Was ist denn passiert? Was spielt das für eine Rolle? Nein Du Honk ich bin in zu kurzer Zeit zuvielen Arschlöchern begegnet! Oder: Ach nur Mobbing durch die eigene Familie seit Geburt an und dann noch häusliche Gewalt beim „Freund“ und einige sehr unangenehme Vorkommnisse bei so Medizinern wie Dir!?!

weiterhin eher mau

Dienstag gings mir weiterhin bescheiden und ich rief nochmal Ärzte an: Dieses Mal den Chirurg, und da bekam ich genau den Herrn G. dran der mich vor 6 Jahren operierte und der das so super machte und ich ihn trotzdem nachts anrufen musste und wir mein Problem klärten. Und auch jetzt war er war sehr einfühlsam und verständnisvoll nachdem wir das medizinische abgeklärt hatten (kein Fieber keine starken Schmerzen usw.) hat er mich super beruhigt, ja ich sei halt nicht fit, bei mir sei das halt schwieriger, sie nehmen ja auch Medikamente, aber alles auf eine gute Art. Nicht blöd, nicht vorwursvoll, nicht irgendwas. Ich fühlte mich wahrgenommen und verstanden. Nach paar Tränen war ich etwas beruhigter.

Trotzdem wars mir dann doch lieber noch beim Psychiater anzurufen, was der nun meint. Anscheinend meinte das Universum: naja die hatte ja nun genug Wange tätscheln, jetzt kommt mal n anderer Ton. Eigentlich hats mein Psychiater besser drauf, und ich ruf den echt kaum an, wenns brennt, von daher fand ich das schon scheiße, dass er irgendwie säuerlich drauf war und vorschlug ich solle das Opipramol probieren, wo er genau weiß dass ich manchmal sehr paradox reagiere und ich dem jetzigen Zustand sicher keine Medikamentenversuche starte und überhaupt kam da nur ganz flappsig: „ja da dreht jetzt ihre Angst extrem hoch, gehen Sie mal raus, dann vergeht der Schwindel auch wieder.“ Super Idee, wenn ich schon mit Seemannsschritt in die Küche gehe und auch nur wenn ich dringend was brauche. Wir einigten uns auf einige Tage mit Tavor. Und er weiß dass ich mir selber meistens schon genug Druck mache mit „raus gehen-sich der Angst stellen“ usw. Pffff echt ej. Aber er meinte auch: das können schon noch Absetungssymptome vom Pregabalin sein, das kommt manchmal zeitverzögert. Schüttelfrost/frieren, zittrig, schwindlig, Übelkeit, absoluter Brei im Kopf….super…. wie jetzt, hock ich hier wie so n Drogi auf Entzug? Boah…

Lieber Körper das war letztens NICHT ernst gemeint mit dem: so Angst haben, dass gar nichts mehr geht, dass man dann vielleicht da leichter wieder rauskommt. Es ist SCHEIßE! Der Einkauf heute eine Tortur! Ich habs kapiert, ich möchte lieber wieder das nervöse, ängstliche haben, das zwar fast immer aber damit kann ich dann doch besser leben, als jeden Moment das Gefühl haben umzukippen.

Und weil ja Sport noch nicht ist, geht aber leichtes schütteln (wie die Hunde, die dadurch auch Spannung abbauen), summen, singen, progressive Muskelentspannung, lächeln, Gedankenstopps einlegen, was leichtes lesen und sowas halt…

Morgen noch Nachkontrolle und dann möchte ich bitte bitte ein gutes, entspanntes, schönes Wochenende haben. Zuviel verlangt?

1x Nervenzusammenbruch bitte!

Ohweia, das war gestern kein niedriger Blutdruck, sondern ein sehr schlecht regulierter.

Nachdem es mir mittag wieder so schlecht ging (extremer Schwindel, schwitzen/frieren, zittrig usw.) rief ich den Bereitschaftsdienst 116117 an. Da ist erstmal abchecken und klären dran, wie akut und was man macht. Also bis ich sowas anrufe, dauerts echt lange, da ich aber in letzter Zeit eben nicht mehr auf hardcore durchhalten mache, rief ich einfach an. Fortschritt also für mich! Ich würd ja schwerverletzt auf der Straße liegend noch sagen: ach ne kümmern Sie sich erstmal um die anderen, mir gehts recht gut…

nunja, ich lern ja…

2 Std. später stand ein sehr netter, einfühlsamer Arzt samt Sani in meinem Wohnzimmer. Was mich erstmal so richtig in Streß brachte und in einem Weinkrampf endete. Daraufhin schaute der Sani sehr komisch (ich vermute der macht den Job noch nicht lange.) Dann kamen viele Fragen, check-up usw.

Diagnose: ja nu, also der Medikamentencocktail der letzten Tage war nicht ohne, da komme sowas schonmal vor. Alle Werte die er maß waren ok. Er ließ mir noch Unterlagen da, sollte es schlimmer werden und ich doch ins Krankenhaus wollen. PUH.

Als die gingen,wars für paar Stunden okay, dann gings wieder los. Ich diesmal sofort BD gemessen und siehe da: 137:73 das ist für meine Verhältnisse sehr hoch. Da dämmerte es mir: PANIKATTACKE?

Ich kenne zwar Angstgefühle aber anders: Große Anspannung im Körper plus Gedankenkreisen um das ängstliche Thema. Jetzt tickte NUR der Körper völlig aus.

Ich weinte und zitterte also so vor mich, Adrenalin du darfst jetzt gehen….fast eine Stunde dauerte der Mist, dann nahm ich doch ne Tavor und konnte die Nacht einigermaßen schlafen.

Zusammenbruch also mal wieder. Im nachhinein gesehen hatte sich das ja angekündigt, aber ich…ja was….habs schon gemerkt, aber konnte die Pausetaste nicht drücken…“geht schon noch-geht schon noch“ darf mal auf meinem Gabstein stehen.

Nun mache ich nur ganz wenig und wenn dann in Zeitlupse. Es geht gar nix mehr. Atmen und liegen. Kenne ich ja schon. Ist leider nicht das erste mal so…

Aber ich meinte halt mich unbedingt so verhalten zu müssen, wie normale, gesunden, andere. Das klappte noch nie! Und daher ist diese heftige sehr üble Grenze auch irgendie erleichternd: aha es geht also doch nicht so wie ich dachte und mir das wünsche. Schade, aber mit Klarheit komm ich gut klar.

Dazu kam auch noch:

Was verträgt man bei einer Histaminintoleranz nicht: Entzündung, Schmerzen, Streß, Antibiotika, Schmerzmittel, Narkosemittel, Schlafmittel.

Was hatte ich die letzten Tage: Entzündung, Schmerzen…usw.

Welche Symptome gibts da? Schlaflosigkeit, Weinerlichkeit, Gefühl von Kreislaufversagen (BD-Werte sind aber ok), starker Schwindel, frieren/schwitzen im Wechsel, Zittrigkeit, Unruhe.

Was hatte ich die letzten Tage? Schlaflosigkeit, Weinerlichkeit, kurz vorm Kreislaufkollaps…usw.

War mir nur noch nicht klar, dass es auch am Histamin liegt und nicht nur am mangelnden Sport (der schon auch wegen Streßabbau usw.). Und Histamin schüttet auch Adrenalin aus, das ganze hat sich also jetzt zum Supergau kumuliert. Und Histamin ist ein Neurotransmitter, der spielt also auch für die Psyche eine große Rolle!!!

Gelernt: man darf Sonntags den Arzt holen. Die armen kamen natürlich in voller Coronamontur. Jetzt hat das Haus wieder was zu tratschen: Du die waren bei der Luna!

Hihi…Ist zwar jetzt alles scheiße, aber ich weiß damit umzugehen und etwas Humor und Leichtigkeit ist das beste was ich jetzt gebrauchen kann. Und Ruhe. Und viel Essen. Und kein selbstgemachter Druck (am schwierigsten).

Blutdruck, der niedrige

Wissen macht AAAHHHH.

Heute morgen 5.20h: mir ist sehr übel, schwindlich und kaltschweißig. Mein Kreislauf verabschiedet sich. Das is sehr sehr doof, weil ich alleine lebe. Und das kommt als Streß noch oben drauf: was mach ich jetzt? Klar hinsetzen, beruhigen, atmen….und dann auch diese Hilflosigkeit…aber ganz ehrlich, ich hab lieber Psycho, als was körperliches. Ich fühle das alles so extrem und ich hasse es.

Ich kann die Prinzessin auf der Erbse SO GUT nachfühlen. Ich bin auch so eine und nein ich meine das nicht abwertend, sondern nur zur besseren Veranschaulichung.

Ich bin sehr schmerzempfindlich. Schon als Kind wurde ich von meiner Familie ausgelacht, wenn ich nach dem Fingerpieks den ganzen Tag mit erhobenen Finger rumlief. Oder wenn das Pflaster zu eng um den Finger gewickelt ist, da krieg ich Zustände. Äußerst „beliebt“ ist daher auch alles was mit Spritzen zu tun hat. Ganz ganz schrecklich. Seltsam war auch damals die Blinddarm-OP (davon abgesehen dass bei der Einleitung in die Vollnarkose eines meiner schlimmsten Traumata geschah und mir keiner glaubte ect. Ärzte unter sich…) aber gegen 15h wurde das operiert und am übernächsten Tag sollte ich entlassen werden. Obwohl minimalinvasiver Eingriff (3 keine Einschnitte) konnte ich kaum aufrecht gehen!!!

Sämtliche OP‘s, Krankheiten und Unfälle waren extrem für mich. Ich fühle alles irgendwie 10x mehr als andere.

Manchmal reicht schon, wenn ich darüber nur höre! Kennt ihr das wenn sich unter der Haut alles (die Nerven?) schmerzhaft zusammenzieht? Uaaahhh! Will ich mich so richtig stressen, brauch ich nur ne Krankenhausserie anschauen oder DIE TIERÄRZTE oder: Sanitäter im Einsatz.

Was das mit meinem Kreislauf zu tun hat? Viel! Sehr viel! Mir rauscht nur wenn ich sowas höre oder bei anderen sehe schon eben jener in den Keller! Inzwischen halte ich meine Ohren zu wenn ich das nicht hören will, denn selbst ein: Bitte erzähl mir das nicht, ich will das nicht hören (mit schmerzverzerrtem Gesicht gesagt) hilft nicht.

Allein die Vorstellung dass mir Freitag eine Infusionsnadel gelegt wird (mit das widerlichste was es gibt!), lies meine Vene an der berühmten Stelle schon schmerzen, ohne Mist!

Ist mein Kreislauf nicht trainiert/abgehärtet, wie derzeit, ist es am schlimmsten: Puls hoch, noch aufgeregter, unruhiger, bei gleichzeitiger Matschigkeit, Schwitzigkeit.

Das massive absacken heute morgen hatte was mit dem Novalgin zu tun. Schmerzmittel. Deswegen war mir auch immer so schwindlig. Dazu 2 Nächte kaum Schlaf und auch zuwenig Wasser getrunken und die Aufregung usw.

Als ich mich wieder sicherer fühlte schmiß ich gleich eine Effortil ein. Solange ich mich jetzt körperlich schonen muss, nehm ich halt die daweil, bzw. Koffeintabletten das soll auch in Kombi mit dem Schmerzmittel besser helfen.

Und dann fand ich noch ne Studie, die genau das untersuchte was ich mir eben auch dachte: Chronisch niedriger Blutdruck erhöht Schmerzsensivität!

Jetzt werd ich erstmal alle Fenster hier aufreißen und ein wenig in meiner Wohnung herumlaufen.

Und ich wollte Arzthelferin werden 🙂

No sports = not good for me

Ich fühl mich bäh und das nicht nur wegen der Zahngeschichte, der schlechten Nacht und dem breiigen Essen, sondern weil ich seit Wochen keinen Sport mehr gemacht habe. Erst war ich zu ausgepowert von zuviel „unterwegs“ sein und dann streckte mich die Entzündung im Kiefer nieder, dann das Antiobiotika drauf und jetzt ist Schonung angesagt. Gerade jetzt müsste ich Spannung abbauen, geht aber nicht und so hocke ich da, genervt, kaum atmend, frierend, aber mit so schwitzigen Füßen (total ätzend), der ganze Körper fühlt sich verbraucht, alt und schmuddelig an.

Anders bei regelmäßig Sport: Ich atme mehr Sauerstoff, die Bewegung lässt mich schwitzen, Giftstoffe werden besser abtransportiert, das ganze System kommt in Schwung ich fühle mich frisch und wach und einfach fit!

Nunja, spätestens in 10-14 Tage kann ich wieder starten, langsam zwar weil mit weniger Kondition, aber immerhin. Und das ist ja mal ne Aussicht. Wenn hoffentlich bald der Schwindel weg ist, werde ich mit kleinen Spaziergängen starten.

Ansonsten bin ich mal dankbar: Dass ich heute (bis jetzt) noch kein Schmerzmittel nehmen musste, für die wärmende Jacke von M. gestern die mich abholte und im Aufwachraum fror ich wieder mal, für ihre warmherzigen Augen die mich sorgenvoll anschauten, für ihr angenemhes Dasein, weil ich ja zuhause nicht allein sein sollte, dem Anästhesisten der mitten in meine Panikattacke hereinplatzte mit mir humorvoll Atemübungen machte (die alles nur verschlimmerten) aber mir so wie nebenbei das Narkosemittel verabreichte, die sehr fürsorgliche und ganz liebe Zahnarzthelferin und das ich mich nun auf meinem Krankenlager einfach erholen und schonen kann.

Schon witzig, am Donnerstag dachte ich: Morgen um diese Zeit hast es hinter dir. Heute schon dachte ich, gestern um diese Zeit wars vorbei. Zum Glück.

Wochenrückblick 16. Oktober 2020

– ausprobiert: manuelle Lymphdrainage, Also nicht via Hände am Körper sondern Manschetten, die sich nach und nach aufplustern (wie ein Blutdruckgerät) und wieder erschlaffen. Ich probier ja gern neues aus 😉 Naja der Hit wars nicht, aber da es auch nicht viel gekostet hat, wars ok. Jedenfalls konnte ich völlig selbstverständlich nach einem Testlauf sagen, dass die Manschette um den Bauch weg muss, das ging ja gar nicht. Und nach ner Zeit fragte ich ebenso selbstverständlich nach einer Decke, weils in der Hütte sowas von kalt war. Der ein oder andere mag jetzt sagen: na und? Jahaaa für mich als Sozialphobikerin und überhaupt einer die immer alles irgendwie aushielt und sich sehr schlecht um sich kümmerte ist das ein Highlight: Das kund zu tun UND nicht vor Scham-und Schuldgefühlen zu vergehen. Juhu!

– apropo kalt: 1. klar das Wetter, krasser Tmperatursturz von knapp 20 auf mickrige 6 Grad…brrrr….2. aber auch extrem schlechte Tage lassen mich frieren, daher hüpfte ich eines Abends unter die Dusche, heißes Wasser lief sehr lange, bis ich krebsrot war. Es war auch eine seelische Reinigung von all dem Mist. Tat saugut. 3. der erste Versuch mit Opopramol war suboptimal: ich fror im Bett extrem. Also: Dünne Sommerdecke mit Winter-Flauschbettwäsche, drüber dicke Daunendecke (noch nicht bezogen) und ich mit langer Hose und Ärmeln drunter, dazu ließ ich die Heizung niedrig weiterlaufen. Erst kurz vorm aufstehen schob ich die Daunendecke leicht weg. Ohje….also weitere Versuche lass ich jetzt erstmal bis das mit dem Zahn geklärt ist, brauche da grad meinen Schlaf und nehme genug Medikamente

– gelesen: bei den Asiaten kennt man ja schon hin und wieder „die Maske“. Nun las ich (irgendwo) dass das viele Frauen die auch deswegen tragen um sich vor Belästigungen zu schützen. Sie hätten so etwas mehr Raum für sich. Klingt logisch, wenn das halbe Gesicht bedeckt ist, also ja auch Mimik, Ausdruck, dann kann man den anderen schwerer lesen und einschätzen. Von daher find ich die Maske inzwischen auch nicht mehr soooooo schlimm (klar nervig immer dran zu denken usw.) aber als Sozialphobikerin möcht ich mich ja sowieso gerne in der Öffentlichkeit verstecken und nicht gesehen werden….

– Tafel: da geh ich nun seit 8 Jahren in unregelmäßigen Abständen hin und es gibt Zeiten da pack ich das nicht. Das anstehen, das Gelaber der anderen, oft auch die Unverschämtheiten der anderen, die Nähe, oft auch entwürdigend wenn man angelogen wird (das ist xy obwohl es was anderes ist, aber besser klingt) oder einem uralte Sachen aufgeschwatzt werden. Diesen Mittwoch: Etwas Zeitdruck (Zahnarzttermin), sehr hohe Nummer gezogen, sehr viel Kleidung im Vorraum (das auswählen, suchen, anschauen frisst soviel Zeit und bei 30 Leuten wird das echt viel) und allgemein gereizte Stimmung wegen Corona und Regen und wahrscheinlich weil der Mond grad schief steht. Was weiß ich. Jedenfalls nach kurzem überlegen entschlossen: Nö das tu ich mir heute nicht an. Nummer zurückgegeben und mit meinen Pfandflaschen selber zum einkaufen gegangen. Fühlte sich einfach besser an und wenn ich genau schaute, brauchte ich gar nicht soviel, zumal ich auch nicht wußte wann die Zahn-op nun dran ist und ich eh kaum was essen kann. Und die komischen Blicke? Drauf geschissen 😉

– Antibiotika: wenn man freitags beim Zahnarzt hockt wegen AUA im Kiefer und der einem Antibiotika mitgibt und meint spätestens morgen müsse das schon besser werden und es bis MONTAG nicht besser wurde…könnt ich echt mal wieder ?§$“/=)!!!! Kann der Zahndoc nix für ist mir schon klar, aber grad im medizinischen Bereich lief bei mir extrem selten einfach mal was GUT! Nach Plan, nach Buch, nach dem wie es bei den meisten Menschen läuft. Ibu hilft auch nicht. Moah! Dafür ist Magen-Darm im wahrsten Sinne des Wortes mal wieder im Arsch. Warum geht das eigentlich nicht: Das Antibiotika gleich dort spritzen wo es gebraucht wird, anstatt es durch den ganzen Körper zu jagen und hilfreiche Darmbakterien gleich mit wegzukillen?

– eingefallen: (ja ist grad sehr „medizinisch“ diese Woche): Letzten Monat war ich ja wegen „links“ beim Kieferchirurgen, was aber sich dann doch als was anderes rausgestellt hat. Wenn ich die eine Top-Ärztin nicht gehabt hätte, hätten die mir das links aufgeschnitten und jetzt keine 4 Wochen später rechts. Ok ein wenig Glück scheine ich dann doch zu haben.

– Schmerzen: also 7 Tage Dauerschmerz im Kiefer reicht echt. Hut ab vor Leuten die chronische Schmerzen haben! Ich würd durchdrehen. Andererseits hab ich chronische Ängste, wo andere vielleicht sagen würden: !WAS? Das (fast) rund um die Uhr dieses abscheuliche Gefühl? Eher würd ich mich umbringen.“ So hat halt jeder sein Warenlager Päckchen.

– verhängt: meine breite Fensterfront sah aus wie dichtester Dauernebel, weil die Maler das mit Plane abgedeckt haben. Auf der einen Seite beruhigt es, weil ich die ganzen Reize von draußen nicht mehr mitbekomme, auf der anderen Seite ist es doch etas beklemmend. Habe nun bei der Tür einen großen Schlitz reingemacht, dass ich a)lüften kann b) ein wenig sehen kann was da so abläuft (vor allem wenn die da arbeiten und man nur das Gepolter hört, ist das für mich Kontroletti doch sehr unbehaglich) und c) auch einfach mich mal auf den Balkon rausstellen kann. Trotzdem: bin ich froh, wenn das mal alles wieder weg ist. Dann allerdings kommt das Treppenhaus dran, aber das juckt mich weniger, wenn ich den Männern nicht begegnen will, nehm ich einfach den Lift. Luxus!

Und sie haben nun echt Gas gegeben, sodass die Plane nur wenige Tage da hing, das Gerüst ist auch schon wieder weg und langsam kehrt wieder ein Sicherheitsgefühl zurück. Kein fremder Mann mehr, der da ständig auf meinem Balkon rumturnt und schreit.

– Gedanken: nachdem ich seit gut 4 Wochen das Lyrika nicht mehr nehme, haben sich meine „ will nicht mehr leben!“-Gedanken verflüchtigt. Ich hätte zwar weiterhin nichts dagegen bald das zeitliche zu segnen (auch irgendwie ein komischer Ausdruck) aber ich muss nicht mehr zu 80% dran denken, spätestens übernächsten Winter nicht mehr da zu sein.

– Zahn-OP: is vorbei. Puh ich habs hinter mir. Und echt komisch war, dass ich so super entspannt die Tage davor war, klar kenn ich mich inzwischen besser, was mir hilft undso, auch die innere Kommunikation ist hilfreicher, aber trotzdem. Naja dafür erwischte mich dann die volle Panik aufm Zahnarztstuhl so mit allem, heftigem weinen, zittern undso. Bis dann die Sedierung wirkte. Ich bekam zwar doch recht viel mit (das letzte mal hatte ich komplett verschlafen) aber das meiste wohl nicht, weil die dann doch recht lange da werkelten. Kaum im Aufwachraum hatte ich auch schon Schmerzen, die Betäubung war total schnell weg. Naja 2x Schmerzmittel nachgelegt und jetzt gibts ein Couchwochenende, wettertechnisch ist eh Weltuntergang. Jetzt darf die genähte Wunde noch schön heilen. Ich bin einfach froh, dass ich diese Bakterienschleuder ala Zahn plus Zyste nun los bin. ABER ich habe mich ausführlich und recht herzlich bei dem Zahn bedankt, immerhin leistete er 40 Jahre gute Dienste und Schwerstarbeit. Tut gut auch auf diese Weise mit seinem Körper mehr in Kontakt zu kommen.

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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