-Engel: ich stand am Bahnhof und dachte an nichts besonderes, da sprach mich eine Frau an, ob ich ihr wegen der Fahrkarte helfen könnte, sie hat grad Probleme mit den Augen. Ja klar, gerne doch. Das war schnell geklärt. Ich schmunzelte dann so vor mich hin, dass auch Menschen manchmal Engel sein können und mein Name Angelika ja auch darauf hindeutet und dass das vielleicht auch eine meiner Lebensaufgaben sein könnte: anderen zu helfen (nicht im Sinne der Coabhängigkeit). Und während ich das also alles dachte, sprach mich ein älterer Mann an, ob ich ihm wegen der Fahrkarte helfen könnte. Ja klar, gerne doch 🙂
– Badsanierung Teil X: Jetzt ging dann alles recht schnell: Vermieter meinte ICH solle die Ersatzwohnung anmieten. Äh…HÄ? Er ging dann auch noch davon aus, dass ich die Mehrkosten der Wohnung (monatlich fast 200,- mehr als meine Miete) und Kaution zahle….na den Zahn hab ich ihm aber schnell gezogen. Und das am Telefon *schulterklopf. Jedenfalls wühlte mich das so auf, dass ich mich darum nun auch noch kümmern muss (evtl.) und bei der Versicherung nochmal Druck machen, ob die nicht doch zahlen, mittendrin rief die Handwerkerfirma an: ja wir könnten am 2.Februar anfangen. ÄH Nöööö ich weiß immer noch nicht wo ich wohnen soll. Nachricht vom Vermieter: er hat nun die andere Wohnung ab 8. Februar angemietet, läuft alles über ihn. (ACH?) Uff, danke. Handwerkerfirma wieder angerufen. Hausverwaltung Bescheid gegeben. Dauerauftrag für Miete geändert. Etwas mehr Klarheit ist nun da. Leider die Panik auch. Ach wie gut, dass mein Backofen mal wieder geputzt werden wollte. Da ausgetobt.
Es gibt hier in der Nachbarschaft derzeit viele solcher Wasserschäden (oder gabs früher, weil fast überall der Spülkasten nachgibt, war wohl ein Fehlkauf, günstig, aber halt auch Schrott!). Und überall zahlte die Hausratversicherung die Unterbringungskosten, mir hätte das viel Streß erspart UND ich hätte eine schönere Wohnung (vor allem mit mehr Sicherheitsgefühl) mir aussuchen können, aber ich bat das Universum mir das richtige für mich bestmögliche zu schicken, und umgebungstechnisch ist die jetzige Lösung super, wer weiß was in der von mir ausgesuchten Bude dann gewesen wäre: ein Geruch der mich triggert, schlechtes Bett, noch schrecklichere Nachbarn als bei mir usw…Naja ich übe mich mal in Vertrauen, dass es schön wird…die Zeit…
Am besten hats meinen direkten Nachbarn erwischt: bei dem lief das Wasser im danebenliegenden Schacht enfach ab! Der bekam dann nur nen neuen Spülkasten und fertig. Und ich hab wieder das volle Programm…nein nicht schimpfen, einfach denken, dass das schon für was gut ist. Und ja ich freu mich wie Sau, dass es hier richtig laut wird und den anderen Nachbarn hoffentlich das gehörig aufn Senkel geht und die mal merken, wie das ist, wenn man ständig da handwerkert wie sie.
– Schimmel: Was meine Umgebung Panik schob, wegen einer kleinen Ecke Schimmel in einer abgedichteten Gipshohlwand, also innen, nicht außen. Also klar weiß ich auch, dass Schimmel nicht gesund ist, aber es geht hier um vielleicht 6-7 Wochen, das packt mein Körper schon. Ehrlich ich hab da innerlich nur gegrinst, da hab ich schon ganz anderes hinter mir: Vernachlässigende, süchtige, mißbrauchende Eltern, mobbende Mitschüler, Wohnungslosigkeit, Schulden, schiefgegangene Vollnarkose, Prostitution, psychische Gewalt durch „Freunde“, Lover und sonstigem und noch so einiges…also echt…SCHIMMEL?
– Verständnis: Als meine Tante erfuhr, dass ich für 2-3 Monate aus meiner Wohnung muss, kam ein entsetztes: „oh Gott, für mich wäre es schon eine schlimme Vorstellung wenn ich wegen einer Reparatur das Haus verlassen müsste! (sie meinte damit einen Kurztermin von paar Stunden) Ich kann mir gut vorstellen wie Du Dich fühlst!“ Endlich mal Verständnis und Mitgefühl, nachdem ja viele in meiner Umgebung was von „Urlaub“ faselten….
– Klarheit: Ok die neue Unterkunft ist ein Apartmenthotel, nahe des Messegeländes. Park vor der Tür, Einkaufsmöglichkeiten auch, ich kenne die Gegend ein wenig von paar Radtouren bzw. von ganz früher noch als dort der alte Flughafen war und dort einige coole Technoclubs standen. Ich war zwar nur 1x selbst drin, weil noch zu jung, aber ich saß viele viele Wochenenden vorm Radio und nahm die Livesendungen auf. Meine Liebe zu Techno hatte da ihren Anfang 😉 Legendär diese heiligen Hallen von Riem!!! Nunja, jetzt weiß ich wenigstens WO und WANN.
– OH OH: Habe die Bewertungen meiner neuen Unterkunft gelesen, die sind nicht so prickelnd: von sehr harter Matratze, durch Fließen im Flur ständig Geklacker, sehr unfreundliches Personal ect. Der Inhaber ist eine große Immobilienfirma, die in ganz Deutschland verstreut ist. Die kümmern sich selten ordentlich um jedes Haus. Zudem ist es neben der Messe, (also weniger auf Urlaubssuchende aus) und die brauchen ja immer Zimmer für Personal, Besucher ect. also braucht man nicht unbedingt einen guten Ruf/Bewertungen/Empfehlungen. Ich hoffe nur, weil ja keine Messen derzeit sind, dass die Hütte relativ leer ist und ich in ein oberes Stockwerk kann.
Das nächste was mir siedenheiß einfiel: HOTEL? Das heißt: Es wird geputzt.. Oh nö, wie ich das hasse, wenn fremde Leute da in meinem Bereich sind. Das geht (eigentlich) gar nicht. Ich bin da höchst empfindlich. Derzeit noch mehr, weil ich meinen sicheren Ort, die Wohnung erstmal nicht zur Verfügung habe!
Als Traumatisierte wurden bei mir zuoft Grenzen überlatscht!! Ich muss mich da ernst nehmen. Wenn das dortige Personal noch dazu schlecht bezahlt wird (was ich bei dem Spottpreis pro Monat mal annehme) ist es denen egal ob sie mit demselben Lappen gerade meinen Tisch abwischen, mit dem sie nebenan das Klo geputzt hat. In der Erwachsenen bleiben: Dass die nicht jeden Tag kommen, hab ich schon gelesen. Aber in welchen Rhythmus dann? Das ansprechen/klären. Sollte jemand zum putzen kommen, sag ich dass nur der Boden gemacht werden muss, den Rest mache ich selber und bleibe dabei im Zimmer. Ja ich hasse das ja selber wenn ich putze und derjenige ist mit da. Aber das geht jetzt nunmal nicht anders. Ich kann echt nicht immer auf alle und jeden Rücksicht nehmen, nur auf mich wieder nicht! Es gibt also Möglichkeiten, ich kann handeln!
– schon gruselig: da denkt man viel dran, dass man letztes Jahr gar nie weggefahren ist und das einem schon langsam die Decke aufn Kopf fällt und man daheim irgendwie eingeht und das schwimmen auch so massiv fehlt…und was schickt einem das Universum: Wasserschaden, so dass man aus der Wohnung raus muss. Irgendwie schon heftig oder?Und wisst ihr was noch krasser ist? Ich komm genau in die Gegend in der ich vor 2 Jahren beim baden war und dachte: wär auch kein schlechtes Fleckchen hier zu wohnen. Meine Nachbarin meinte dann: das sei keine gute Gegend, viele kriminelle und asosziale (ihre Worte).
Und ich komm genau in das Haus in dem ich mir letzten Sommer in der Bäckerei dort (Erdgeschoß) einen Kaffe holte. Dort war ich noch nie, weder vorher noch danach. Zufall?
– sonstiges: Es gibt auch einen Teil in mir der sich auf den „2.Wohnsitz“ freut: Andere Bude, andere Aussicht aus dem Fenster, andere Umgebung und sei es nur mal ein anderer Supermarkt und ein anderer Wald/See zum spazieren. Als introvertierte Hochsensible reicht mir sowas oft. Bin ja bescheiden. Ich gönne mir eine MVV- Monatskarte, da es nur der Innenstadtbereich ist, kann ich mir das auch leisten und somit bin ich beweglicher: mal zu einer Kirche fahren oder an die Isar oder einfach in einen Park zum Kaffe trinken, oder auch mehr Smartphone-jobs machen. Somit ist die 20qm Wohnung auch etwas erträglicher. Hoffe ich nur auf öfter schönes Wetter!
Auf der anderen Seite habe ich arge Angst vor diesem Unbehaustsein/Fremdheitsgefühl/Ungeborgenheit und noch ein Teil will hier einfach nicht weg und würd am liebsten ab sofort nur noch im Bett bleiben. Ich versuche dran zu denken, alle Gefühle und Meinungen DA SEIN zu lassen. Keines ist besser oder schlechter. Alles darf sein…und so bin ich mal ne Stunde total angekäst und in der nächsten freue ich mich auf die willkommene Abwechslung!
Mit ein Vorteil ist auch: dass mich dort niemand kennt und meine Soziaphobie eine kleine Pause vergönnt ist!
Also alles in allem gehe ich eigentlich recht optimistisch und hoffnungsvoll in meine neue Behausung. Dazu fiel mir heute ein: sollte es ganz schlimm sein, habe ich noch Guthaben vom letzten Jahr weil ich ja den Urlaub stornieren musste und könnte dann zumindest für ein paar Tage woanders unterkommen. Allerdings auf 3 Wohnungen verteilt? Ob das nicht noch mehr Streß ist. Egal, allein dass die Möglichkeit besteht und ich eben NICHT hilflos ausgeliefert bin, tut gut.
– faszinierend: wie oft mich Koffein beruhigt. Ich hab mich immer gewundert warum ADH‘sler ja eigentlich aufputschende Medikamente bekommen. Wenn ich Energydrink und Kaffe als Belohnung ansehe und die während (z.B. in der Arbeit) oder nach (z.B. Radltour, anstrengender Termin) einer Situation konsumiere, dann entspannt es mich. Nicht so IN einer hektischen, stressigen Situation. Faszinierende Gehirnchemie!
– billiger: das Gute wenn man viel zuhause und wenig zu tun hat ist, dass man auch mal wieder seine Unterlagen durchgeht. Mobilfunkvertrag zum Beispiel: Hmmm da bin ich seit 5 Jahren Kunde und zahl immer noch den alten Monatsbeitrag, da is doch bestimmt was zu machen. Also angerufen und nach einer kurzen Frage hat sich ZACK mein monatlicher Veitrag von 14,99€ auf 6,99€ reduziert. Na bitte.
– gratis: und zum Zeitung lesen komm ich derzeit auch oft und da stand doch glatt im Gemeindeblatt, dass bestimmte Personen fünf FFP-2 Masken gratis bekommen. Also Termin ausgemacht, hingelatscht, Bescheid vorgezeigt. ZACK Fünf Masken reicher.
– Fülle: seltsam: ich sammel Bücher die ich mal lesen will, speicher alle möglichen Lesezeichen ab die ich mal schauen/lesen/hören will und warte irgendwie auf den Tag X wo ich dann das und jenes lese/höre/spiele/mache. Und dann hab ich oft Leerlauf/Langeweile und und verplember dann die Zeit mit irgendeinem rumgedaddel. Als ob ich jemand bräuchte, der mir sagt: Ja du darfst jetzt das Buch lesen, dass dich interessiert. Ich selber habe da so eine Art Sperre: Ich darf nicht. Ich darf nicht das tun, was ich will oder was mich interessiert. Und schon gar nicht darf es mir gutgehen. Boah, ob ich das in diesem Leben noch schaffe? Manchmal klappts ja, aber irgendwie viel zu selten.
Ich schieb das jetzt mal auf Corona: Mir darf das Beschäftigungsangebot nicht ausgehen, weil ja: Lockdown und so. Aber ganz ehrlich: in leichten Zügen hatte ich das davor auch schon.
– und gleichzeitig ist mir nach Leere. Nach Dinge endlich verbrauchen (z.B. Kosmetik) nach bestimmten Klamotten endlich anziehen (die werden im Schrank ja auch nicht besser) usw. Auslöser war/ist wohl, dass ich derzeit meinen Tiefkühlschrank leerfutter, weil wenn die Sanierungsarbeiten beginnen, der auch verschoben werden muss. Außerdem bin ich da eh nicht zuhause, so dass das Teil wenn es leer ist vom Strom kann und ich noch paar Euros mir spare. Der andere Auslöser war, dass ich über die Feiertage so unglaublich viel Zeug da hatte. Und soviel unterschiedliches, dass auch das eine Reizüberflutung auslösen kann: interessant…ich esse jetzt weniger, weil ich derzeit weniger brauch…Irgendwie ist da ganz schön viel Angst vor Mangel und kein vertrauen, dass was neues/passendes nachkommt.
– gelacht: in einem Interview folgenden Antwort gehört ,auf die Frage warum auf der Streif (Hahnenkammrennen in Kitzbühel) eigentlich nur Männer fahren dürfen: „Rein aus Sicherheitsgründen, weil Frauen weniger Muskelmasse haben und die Abfahrt ist sehr schwierig.“ Lach, als ob sich Männer um unsere Sicherheit scheren….
– mal wieder: Grenzträume: im Traum mal wieder ein Klo gesucht und ewig nicht gefunden. Im zweiten Traum in eine Ferienwohnung gekommen und da war das Klo offen, also keine Wände oder Türen, argh wie ich das immer hasse, aber es kam noch besser: Die Ferienwohnung war eigentlich schon besetzt und der Vermieter meinte, die anderen Leute bleiben nur noch 2 Tage. Also 2 Tage mit wildfremden zusammen wohnen…dann wurde ich wach.
– Alarm: egal ob Feueralarm, Autohupe oder Fahrradklingel, sie alle machen laut und schrill auf etwas aufmerksam! Stop! Hilfe! Vorsicht! Nichts anderes ist mein Tinitus: Das ist zuviel! Stop! Vorsicht! Er ist mal laut, mal leise, je nach (Gefahren/Lebens-)Lage….
-gruselig: Mit einem Kerl gechattet und rumgeblödelt wegen einer imaginären Schneeballschlacht und er dann meinte (weil er mich nicht träfe und ich ihn deswegen „ausgelacht“ habe) dass er mit meinem 50 Kilo locker fertig werde (da kam schon ein innerliches huch!obacht!) und er mich dann einfach in den Schnee werfen würde. Ich dann aber locker zurückgeschrieben: das probier mal, hab 70 trainierte Kilos. Daraufhin er: „drohst du mir etwas?“ Wohlgemerkt, er hatte damit begonnen! Dann ging das Geplänkel so hin und her, bis er meinte: „Trotzdem schaff ich deine 70kg locker, trotz Gegenwehr.“ Da war dann Ende bei mir. Dieses unterschwellige gewaltätige muss ich mir echt nicht mehr geben.
– technisches: Zur Zeit bin ich viel mit Technikkram beschäftigt. Das ist ok, ich mag das, solange es nicht dauernd ist. Nun ging mein alter Bluetooth-Adapter kaputt. Der war schon praktisch, weil ich meine Musiksammlung und Radiosender auf dem Handy habe. Und so gabs diese Musik immer via Bluetooth und von meinem Verstärker zu meinen großen Lautsprecherboxen. Platzsparend und einfach. Dachte ich. Denn irgendwie geht schon viel Klangqualität über bluetooth verloren (vielleicht ist das anders wenn man einen super-high-end-hd-Adapter benutzt…) Naja, trotzdem einen neuen gekauft, der gefühlt noch schlechteren Klang hatte als der alte UND öfters Verbindungsabbrüche bzw. Verbindungsschwierigkeiten hatte *nerv! Nun kam ich auf eine andere Lösung, ich nahm das Kabel und steckte es nicht in den bluetooth-Adapter sondern in mein Handy. Tadaaaa super Klang. Und kein bangen ob die Verbindung funzt. Und meistens benutze ich es eh im Wohnzimmer, das sehr klein ist, also ist das mit kabelgebunden schon ok, die 2 Schritte kann ich auch hingehen (Bewegung ist ja immer gut), wenn ich was verstellen will (anderes/lauter/leiser). Vorteil: Ein Teil/Kabel weniger. Vielleicht ersetze ich das derzeitige kürzere in ein längeres Cinch/Klinke-Kabel für wenige Euros! Ich liebe solche Problemlösungen 😉