Soziales

Ich falle in Bezug auf Menschen leider noch zuoft in das Muster „schwarz-weiß-Denken“. Ich habs halt gern einfach. Die Welt ist komplex und netterweise habe ich auch eine „komplexe PTBS“ und überhaupt haben wir heutzutage soviele Möglichkeiten, selbst im Lockdown, dass eine Reizüberflutung eigentlich zu meinem täglichen Geschäft gehört (und uneigentlich auch und äh ich meine nicht das was auf dem WC passiert 😉
Menschen sind komplex, vielschichtig, kompliziert, manchmal schwer einzuordnen und manchmal verhalten sie sich sogar widersprüchlich. Ach ne, da bleib ich lieber allein.
Das ist dann aber auf Dauer auch doof.

Aber es gibt ja noch weitere Muster. Eines das ich auch öfters verwende ist: Harmoniebestreben (um jeden preis, is ja klar). Nie was ansprechen was einem nicht taugt, nie mal etwas ranziger reagieren, nie mal was einfordern, nie mal Unverständnis zeigen, immer alles heitideiti. Also eine Überanpassung bis zur Selbstaufgabe (weswegen mir das Thema Autonomie so wichtig ist).Genauso anstrengend.
Das Thema MENSCH ist ein weites Lern-und Übungsfeld. Allein Nähe und Distanz füllt ganze Therapiesitzungen auf aller Welt. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich bleibe heute bei der Frage: Ist der Mensch gut oder böse? Natürlich ist er beides.

Ein paar Beispiele:
J. ist lustig und nett und wir können super zusammen unsere Freizeit gestalten, aber er trinkt täglich Alkohol und ist somit emotional oft nicht so erreichbar wie ich das manchmal gerne hätte/wünsche/brauche.
A. ist auch wie ich sehr naturverbunden und wir können super zusammen lachen, aber ich hab ihr schon sooft geholfen und zurück kam nie was (mein Teil ist, da zu überlegen: will ich wieder was geben und kann ich von ihr auch mal Hilfe einfordern?)
M-1: ist eine ganz herzliche, warme Frau und super Zuhörerin, aber etwas langsam im Kopf und wenn ich schnell rede und denke und sie nicht versteht was ich meine, kann ich da manchmal echt ungeduldig werden.
M-2: Mit ihr kann ich weinselige Abende verbringen, aber nur total oberflächliche Themen besprechen und meist hat sie immer nur dieselben auf Lager. Ihr sind perfekt gestyltes Aussehen und Klatsch-Tratsch-Zeitschriften wichtig.
P. : hat eine ähnlich schwarzhumorige Sicht auf viele Dinge des Lebens wie ich, liegen da auf einer Welle, aber sie lebt sehr dreckig, eher verwahrlost und sauft und kifft recht viel (plus zusätzliche Psychopharmaka da sie immer mal wieder schizophrene Schübe hat) und ich sehe das Wohlergehen ihrer Kinder in Gefahr.
Oder die Lärmnachbarn: die haben ganz am Anfang mir auch was zu Weihnachten rüber gebracht oder im Frühjahr mal ein Schälchen Erdbeeren oder selbstgezogenes Grünzeug vom Balkon. Und ja da ich es etwas versemmelt da für eine gute Nachbarschaftsbeziehung meinen Teil beizutragen (im nachhinein hatte ich vor dieser Nähe wohl angst). Auch als bei denen mal auf dem Balkon stundenlang das Wasser lief und wir den Hausmeister riefen, gab es als Dank eine große Pralinenschachtel für jeden. Die sind nicht nur blöd und rücksichtslos. Wie immer: alles hat zwei Seiten. Und mal schauen, ob wir vielleicht nicht doch noch gut miteinander auskommen, weil es ist doch schöner wenn man sich ehrlich freundlich grüßt, mal plaudert, Kuchen austauscht und sich nicht grämen und ärgern muss, wenn man die nur sieht…

Wie gehe ich also mit Menschen um?
Dem anderen zutrauen, dass er mit seinen Gefühlen selber klar kommt. Wenn ich also mal genervt bin und das zeige, ist das kein Mordversuch am anderen. Ich brauche andere nicht so sehr in Watte packen. Das konnte ich in letzter Zeit oft genug üben. Und wenn ich von meiner Cousine höre, dass es ihrer Mutter derzeit nicht gut geht und ob ich sie nicht mal anrufen kann, dann platzt es schonmal aus mir raus: Ej ne ich lauf grad echt emotional selber aufm Zahnfleisch rum und denke mir: außerdem hat sie mich letztens so im Regen stehen lassen, als ich sie mal gebraucht hätte…nein!
Mich zu spüren IM Kontakt, kann mein Gehirn schonmal zum rauchen bringen. Überhaupt zulassen mich zu spüren. Es gab Zeiten da merkte ich nicht, dass ich auf Toilette muss oder total durchgefroren war, nur weil ich Zeit mit einem Menschen verbrachte! Heute übe ich öfters zu sagen: lass mich mal überlegen (oder hinspüren).
Ich kann aber auch nicht verlangen, dass jeder Mensch all meine Bedürfnisse erfüllt. Und ich darf nicht so werden wie meine Eltern: so zu manipulieren, dass sich andere so verhalten, wie ICH das gerne hätte. Und auch nicht weiter Druck machen: ich kann was fragen/erbeten, aber wenn der andere da nicht mitmacht: Verantwortung für mich übernehmen und Plan B überlegen und machen. Das fühlt sich super und eigenmächtig an und ist fair dem anderen gegenüber.
Klar darf ich Grenzen ziehen, aber der andere kann auch nicht riechen, wie ich es gerne hätte, außerdem hat er seinen eigenen Kosmos um und in sich. Jeder versucht doch meistens irgendwie gut über die Runden zu kommen, glücklich zu sein und ein gutes Leben zu haben.

Bei A. is es zum Beispiel irre nervig, dass sie keine festen Termine ausmacht (das hat sie gemeinsam mit meiner Nachbarin M-2, soviel Angst vor Verbindlichkeit! Da heißt es: ja lass uns Samstag telefonieren und was ausmachen (für Samstag also den selben Tag), ruf ich Samstag an heißt es: ja muss erst noch X machen, dann Y, ich weiß nicht ob es heute klappt. Ach und ich soll jetzt zuhause hocken und warten bis Madame mal Zeit hat? das macht mich fuchsteufelswild! Dann kommt ne SMS: könnte ab halb 5. Ich schreib zurück: ok, wollen wir an xy-See? Kommt doch glatt zurück: „ich meld mich nochmal, dann können wir schauen wohin.“ ÄH? Is das von einer erwachsenen Frau zuviel verlangt einen festen Termin auszumachen? Ich wette um halb 5 kommt eine SMS: sorry bin für heute zu ko.
Früher hätte ich zuhause gewartet mit wachsender Wut im Bauch.
Heute überlege ich, gut es ist 11h vormittags, was möchte ich machen? Radl fahren. Gut, rauf aufs Radl. Wenn wir später noch spazieren gehen ok, wenn nicht schade, sollte sie absagen, war ich wenigstens draußen und habe die Verantwortung für mich übernommen. ABER das werde ich mal sanft ansprechen was sie damit für ein Problem hat.

Weiter: ich muss für mich klar machen: kann ich von der extrem oberflächlichen Nachbarin erwarten, dass sie mit mir Arthousefilme anschaut und danach mit mir darüber philosophiert? Nein, da eignen sich andere Menschen besser.
Für mich also Klarheit schaffen und auch mehr Klarheit dem anderen zeigen: ja ich bin grad schlecht drauf, oder: ich mag heute gar nicht soviel reden, oder der A. kann ich auch sagen, dass sie mir zu schnell geht und mich überhaupt nicht wahrnimmt.

Ich will auch nicht dass mich das Verhalten, mißtrauisch mit schiefen Blicken, Dreck einfach fallen lassen, unfreundlich werden usw. von diesem Ghetto hier ansteckt. Gestern schaltete ich hier im Gemeinschaftswaschraum eine Waschmaschine an, nach 1 Stunde wollte ich die fertige Wäsche holen, jedoch war meine Maschine aus, mit nassen Klamotten drin, ich konnte die Tür nicht aufmachen und auch sonst nichts verstellen. Sofort hatte ich andere in Verdacht, dass die mir die Maschine abgeschalten haben. Der Support am Telefon half mir weiter. Angeblich hätte ich die Maschine nicht angeschalten, was ich aber sicher tat, denn das Pulver für Vorwäsche war ja weg und die Wäsche innen eindeutig nass. Der Zweifel blieb, ob das die Frau war, die zur selben Zeit am Trockner hantierte und länger als ich im Raum blieb.
Ich mag auch nicht die Menschen so verurteilen die hier leben, die ihren Balkon vollmüllen, die kein deutsch können, die 5 Kinder haben und nur rumbrüllen mit denen, die alt und krank sind. Ich weiß ja selber die übel das Leben einem mitspielen kann.

Mehr auf das liebenswürdige, gute und schöne im anderen schauen. Das macht einfach glücklicher und zufriedener. Jeder hat seine Geschichte, jeder hat seine Päckchen, die meisten handeln halt wie sie es tun, man kann auch nicht über jedes Wort und jede Tat ewig drüber nachdenken.
Auch ich habe Fehler und Macken die andere nerven. Ganz ehrlich ich wünsche mir da mehr Feedback. Sonst weiß ich das ja nicht und außerdem ist es interessant zu erfahren wie andere mich sehen.
Ich habe angefangen öfters zu sagen: schön deine Stimme zu hören, danke dass du mir hilfst, mensch das war eine gute Idee von dir, das ist voll lieb von dir usw…mich zu zeigen, ja bedeutet Gefahr, lässt die anderen mich aber klarer lesen woran sie sind. Und man bekommt auch mehr Respekt, wenn man mal auf den Tisch haut und sagt: so, mit mir nicht mehr

Wochenrückblick 27.Februar 2021

Badsanierung: So die Trockengeräte stehen. Große Dinger, 3 Bodenfliesen wurden zusätzlich entfernt und der Beton darunter aufgebohrt, daraus ragen jetzt Schläuche (wenigstens in einem schönen pink) die zu den Trockengeräten führen, die Wandleisten wurden entfernt und da so ein Spreizer reingesteckt der auch mit Rohren verbunden ist, aus den Geräten gehen wiederum zwei Schläuche zu den Fenstern und dort hinaus (wie bei manchen Trocknern). Somit wird die Feuchtigkeit aus den Wänden und Böden gezogen. Das alles bleibt jetzt so 2 Wochen (ich bin ja gespannt was das an Strom verbraucht, das bekomme ich natürlich erstattet, aber trotzdem.) Nach den 2 Wochen wird weiter geschaut, ob alles trocken ist und dann geht der Wiedereinbau los, wo dann hoffentlich absehbar ist, wie lange das dauert, immerhin habe ich hier im Hotel 1 Monat Kündigungsfrist.

  • Arbeit: die 2.Stelle nun doch abgesagt. Das ist Wahnsinn, ich kann mich nicht um 3 Haushalte kümmern (inkl. meinem eigenen), ich habe die Kraft nicht und ich will doch endlich endlich endlich mal die Kraft mehr für meine Projekte nutzen, für das was ich wirklich tun will. Naja jedenfalls war ja die 2.Stelle eine Freundin von meiner 1.Stelle. Und die fragte ich was wegen nächstem Arbeitstag, das was ich wollte war zwar in der Wohnung, aber sie schrieb mir KEINE Antwort. Sonst kommt immer was überfreundliches ect. zurück. AHA und HAHA, so ein Verhalten kenn ich schon aus meiner Familie: wenn du nicht so bist wie wir dich brauchen/haben wollen bestrafen wir dich mit ignorieren, verachten, lächerlich machen ect. Früher hätte ich dann zu 150% gearbeitet, damit die mir ja nicht sauer ist oder sonstiges. Und heute? Hab ich mir sowas von Zeit gelassen, paar Ecken übersehen und ganz gemütlich vor mich hin gewerkelt…Streß? Nein danke.
    Mich kann man damit nicht mehr manipulieren oder erziehen.
  • zermürbt: ich bin hier kaum online, auf dem Tablet ist das einfach mühsam und nervig. Erstaunlicherweise fehlt es mir auch gar nicht so. Ok ich würde gerne 2 Sachen online shoppen, aber da dass mit dem Paket annehmen grad schwierig ist undso, lass ich es. Ist auch nix dringendes.
    Ich bin also nicht mehr soviel abgelenkt wie sonst und da merke ich erst wie müde ich eigentlich bin, und einsam und einfach zermürbt. Das ist das richtige Wort für allerlei innere und äußere Zustände. Aber erstaunlicherweise kann ich das hier auch viel besser annehmen. Ich ruhe mich dann halt mehr aus und habe nicht wie daheim soviele Schuld-und Schamgefühle deswegen und habe auch keine Angst was zu verpassen. Das ist das Umfeld wahrscheinlich hier, weil die meisten hier nur in der Bude hocken (nicht nur coronabedingt) und vor riesigen Fernsehern ihr Leben verbringen. Naja ist auch mal gut, wenn der innere Antreiber Ruhe gibt und nach dem Streß brauch ich auch mehr als Erholung.
    Andererseits denke ich, vielleicht bin ich auch deswegen so müd und schlecht gelaunt, WEIL mir das online-sein vielleicht doch fehlt. Das machen, das schreiben, das recherchieren, die Verbindung zur Welt!
  • Magen-aua: war klar, dass nach soviel Anspannung mein Magen mal wieder streikt. Ich hasse das, weil ich einfach gerne und gut esse (und dank guter Veranlagung da auch nicht in die Breite gehe), aber wenns nur brennt im Bauch und der Appetit gleich gegen null geht, zum Glück der Hunger auch, gibts halt Schonkost in homöopathischen Dosen. Je mehr ich drauf achte, desto schneller ist es wieder heile. Wenn der Kopf nicht immer dazwischen brüllen würde…
  • nochmal: nochmal in der Wohnung gewesen, weil ich das mit den Trockengeräten mir anschauen wollte, aber auch weil die Leitung von der Tafel extra 2 Gutscheine für mich aufgehoben hatte und ich eh noch eine gültige Fahrkarte hatte. So gabs 50,- Gutschein fürn Supermarkt, 4x Gutscheine fürn Kaffe beim Bäcker und 6 FFP-2-Maske. Super!
    Jetzt kommt noch ein Paket das ich zuhause abholen muss (die Gardinenstange damit mir hier keiner mehr reinglotzt) und dann fahr ich mal ne Woche nicht mehr heim, weil das ständige dort sein macht mich noch mehr fertig.

-Panik: was sehr deutlch war: sowie ich wieder im Heimatort war, stieg die Panik. Klar im Moment noch die Angst dass ich den Nachbarn begegne (da arbeite ich aber schon viel an der Einstellung und Kopfkino ect.), aber auch generell eben dass mich wer sieht, der mich kennt. Ätzend. Aber auch das Gefühl, als ob ich dort nicht sein dürfe, alle anderen schon (selbst wenn die viel kürzer da wohnen als ich), aber den anderen gehört der Ort sozusagen und als ob ich da völlig fehl am Platz wäre…Ich flieg sofort aus meiner Mitte bin nur im Außen, im Hyperfokus, total angespannt, als ob ich was verbrochen habe. Das habe ich hier im Hotel null, da hänge ich meinen Gedanken nach, bin entspannt beim Einkaufen, laß mir Zeit..usw. Ein Ahnung was da abläuft…

  • Frage: was ist das bitte für ein Phänomen: ich geh bin draußen zu Fuß unterwegs, allerlei Splitsteinchen sammeln sich in der Schuhsohle, ich gehe zu Fuß die Treppen in den 2.Stock, aber erst IN der Wohnung verteilen sich die Steinchen, als ob es da einen Chef gibt, der brüllt: „so Leute, wir sind da, ihr könnt loslassen, einfach fallen lassen!“ Tzzz, echt ej….
  • Streßhormone-Regulationsstörung: nach meinem massiven Zusammenbruch 2010 habe ich viel recherchiert was da bei mir abgeht, so körperchemisch, weil das so heftig war: die kleinste Aufregung (Türklingeln) ließ mich heftig zittern, ich konnte kaum 200m zu Fuß gehen, von essen und schlafen will ich gar nicht reden, ich war total fertig. Und so lernte ich viel über Adrenalin, Sexualhormone, alle möglichen Nährstoffe, über Scharlatane die mit ihren Pülvercherchen mir nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen, noch so einiges was mir grad nicht einfällt und: Cortisol! Da aber alle Symptone von Cortisolüberschuß und Cortisolmangel zutrafen, war ich also auch nicht schlauer. Aber ich bin ja stur, so leicht gebe ich nicht auf und fand den passenden Hinweis: Streßhormon-Regulationsstörung! Ich schwanke also zwischen zuviel (ahhh total aufgedreht, im Macher-modus, im aktiv sein ohne Pause) und zuwenig (siehe oben: kaum Muskelkraft, total schnell zittrig werden, Nachtschweiß usw.).
    War ich also im Januar mit der ganzen Organisation und Klärung der Sanierungsarbeiten und Unterkunft ect. beschäftigt und voll im TUN, mit schier unbegrenzter raft, ist die nun zusammengebrochen und ich habe wieder mein altes Dilemma: Zittrig, total ko, Magenentzündung, muskelschwach. Nur das ich jetzt weiß was ich machen muss: Viele kleine Pausen (auch mit hinlegen), Blutdrucktropfen (zur Erhöhung), viel Salz (hab auch richtig Lust drauf, sonst der Schokoholicer, steht jetzt fast immer ne kleine Schüssel Flips/Brezeln/Chips da, aber auch Salztabletten helfen gut), Phytocortal N (was pflanzliche was den Nebennieren hilft), viel Wasser trinken weil durch das viele schwitzen viel Flüssigkeit verloren geht, atmen, entspannen mit dem Wissen dass es wieder besser geht, zu nichts zwingen, wenn nur 3km Fahrradfahren geht, dann is das ok, keine Hitze (zusätzlicher Streß!), viel Fleisch, Eier, hab auch richtig Lust drauf, auch da ist viel Natrium drin. Obst lacht mich gar nicht an (da is der Gegenspieler Kalium drin), Dinge tun die Genuß-Freude-Schönheit bringen, safte Gymnastik, vor allem Dehnübungen ganz nach Gefühl, nicht nach Vorgabe (weil wieder Streß). Und dann…wird das schon wieder

Badsanierung Teil XY

Heute war im Meditationsbuch ein mehr als passender Text: Wenn man aus dem Nest geworfen wird, wie so ein Vogeljunges und man dann hopplahopp fliegen muss. Wie man wieder zurück will in das Bekannte und Warme. Und dann feststellt, dass man mehr kann als gedacht , dass man wieder was neues lernt, dass man feststellt auf welche Menschen man sich verlassen kann, man wird sich seiner Kräfte, seiner kreativen Fähigkeiten bewußt. Hachja…
Der Schluß lautet dort:

Wenn ihnen das Leben einen Schubs, einen Stoß gibt, so ist das weder Strafe noch Mißhandlung. Sie werden einfach aus dem Nest befördert. Breiten sie also ihre Schwingen aus und heben sie ab! Schauen sie nur wie gut sie fliegen können!


Ja langsam tut es mir nicht mehr gut, sooft in die Wohnung zu fahren. Anfangs brauchte ich das einfach und es musste auch mit den Handwerkern einiges geklärt werden. Heute sah ich was gestern gemacht wurde: an 4 Wänden fehlt ca. 1,5 Meter Wand vom Boden aufwärts. Sonderlich dreckig wurde das gar nicht, aber das wäre mir auch egal.
Am Montag kommen die Trockungsgeräte rein, die dann erstmal 14 Tage durchlaufen, da muss ich also nicht mehr hinfahren, nur noch wenn nun bestellte Ware ankommt (weil ich die nicht mehr umleiten konnte), aber dann komm ich vielleicht auch noch ein wenig mehr zur Ruhe.
Auch nahm ich nun das Fahrrad mit und auf der Fahrt zurück ins Hotel überkam mich die total Depristimmung. Am liebsten hätte ich mich einfach in die Wiese gelegt, Augen zu und von der Sonne bescheinen lassen. Irgendwie war mir auch unwohl, das Fahrrad hier im Keller abzustellen, aber das Radl brauche ich unbedingt zum Streßabbau. Wenn es aber hier im Keller steht und ich ständig Angst haben muss, dass es geklaut/beschädigt wird, habe ich wieder Streß. Ungünstig also.
Mir kam dann die glorreiche Idee es mit hoch zu nehmen und es aufn Balkon zu stellen. Hier wohnen genug komische Leute, da werd ich halt nun auch komisch. Der Lift ist groß genug, einfach reinschieben, hochfahren, fertig.
Jetzt bin ich aber kaputt und irgendwie immer noch so traurig. Werde wohl mal ne Runde dösen

Wochenrückblick 19. Februar 2021

  • tschakka! Ich bin grad mehr als zufrieden mit mir! Wie ich das wuppe, mit dem getriggerten Streß klarkomme, mich viel abgrenze, meine Dinge regel, Probleme aktiv angehe, mit sehr vielen Männern (Handwerker, Vermieter, Hausverwaltung) alles mögliche klären/absprechen und ich fühl mich richtig taff. So selbstbewußt. So erwachsen. I love it! Ich gehe wieder aufrechter, hab eine festen und doch gelassenen Ganz, Kopf gerade…was bin ich froh, dass all die Arbeit der letzten Jahre von therapie, über Selbsthilfegruppen und massenhafte Bücher usw nun Früchte tragen. Ich bin nicht mehr hilflos. Ich bin kein Opfer!
  • schau an: ich hatte ja bei der Wein-Nachbarin nicht lange gebettelt, wegen dem Lärmprotokoll. Wenn sie nicht will, ok. Ich mag nicht genauso das manipulieren anfangen, nur damit sich der andere so verhält wie ich es mag/brauche. Also hab ich losgelassen und mir gedacht: dann is halt kein Protokoll dabei. Und siehe da: 2 Tage später kam ne Nachricht von ihr: sie hats nun geschrieben. Ach, geht doch. (dazwischen dachte ich mir schon mal kurz, dass ich ihr ne Nachricht schicke: hab der Polizei gesagt, dass Du das Lärmprotokoll nachreichst. So als kleinen Joke, die wär da nämlich völlig in die Luft gegangen. Auch das ist neu: auch mal einen kleinen Streich machen 🙂 Aber trotzdem konnte sie es nicht einfach in meinen Briefkasten werfen, sondern, da es dort nicht war, wieder bei ihr klingeln. Das ist IMMER so mühsam die mal um einen Gefallen zu bitten. Mach ich echt nicht mehr.
  • Arbeit: ich war mir ja nie so ganz sicher, ob die Auftraggeber mit mir zufrieden sind. Da kam überhaupt kein Feedback. Dann kam aber schon zu Weihnachten ein kleines Geschenk plus Pralinen und eine kleine Karte, ok dachte ich mir, so schlimm scheine ich nicht zu sein und jetzt hat sie mich sogar (nach meinem OK) an eine Bekannte weiterempfohlen. Wow. Das hat mich sehr gefreut und ich bin gleich viel entspannter hingefahren. So die Stelle schaue ich mir am Montag an, das wäre nämlich nur alle 14 Tage, was mir sehr gelegen kommt, weil 2 Tage jede Woche arbeiten ist mir einfach zuviel.
  • Geruch: der fiese Badgeruch im Bad ist nun weniger geworden, viel lüften, Kaffepulver und meine Kosmetikadüfte scheinen den undefinierbaren Männergeruch vertrieben zu haben!
  • geschrieben: Die schrftliche Aussage für die Polizei bzw. fürs Landratsamt, weil die für so Ordnungswidrigkeiten zuständig ist. Und ich Depp hab schon wieder überlegt: ach ne machst das doch nicht und so…und als ich das Lärmprotokoll von der Nachbarn las kam wieder so richtig die Wut hoch: Stimmt damals im ersten Lockdown haben die Sonntag den ganzenNchmittag mit Verstärker Karaoke gesungen und damals am Ostersonntag als der Depp stundenlang seinen Holzboden aufm Balkon abgeschliffen hat…boah ne, die müssen jetzt endlich mal eins so richtig aufsn Deckel kriegen
  • was mir hier in diesem grauen, seelenlosen Ghetto plus Lockdown plus Dauerkälte so richtig bewußt wird: was ich wirklich brauche und mag und das ich da in Zukunft gerne Geld/Zeit und Kraft hernehme: für Ausflüge in die Natur, für Kunst und Kultur, für zusammensein mit lieben Leute. Ich will mein Leben leben und nicht verbittert, träge vorm TV/PC versauern. Ich bin richtig so, wie ich bin. Etwas alternativ, in Zukunft gerne auch etwas spießig, lebensfroh. Ich mag in Zukunft gerne JETZT diese Dinge machen und nicht ewig verschieben. Darauf freue ich mich schon sehr!
    Und was mir auch klar wurde: München ist gar nicht (mehr?) so Schickimicki, klar gibt es Nobelviertel, aber ich glaube, dass es langsam mehr solche Viertel wie hier gibt: eher soziale Brennpunkte.
    Auf der anderen Seite ist mein Viertel zuhause auch nicht sooo toll wie ich immer dachte: Im Nebenhaus gibts viele Probleme (auch so Schuhschachtelwohnungen) und die Neubauten sind auch einfach nur normale Wohnungen, fürs normale Volk, nix besonderes. Und ich bin sehr froh, dass unser Haus endlich mal neu gemalert wurde, denn das sah auch schon sehr gammelig aus.
  • frühmorgends aus dem Hotel gegangen, begegnet mir im Lift eine doch sehr aufgestylte Frau. Oha denk ich noch so, wer hier alles wohnt…interessant….10 Schritte später dämmert es mir: äh ne, moment mal, das war doch eine Prostituierte!! Und dann kam nur so ein wuuuaahhhh was ich das nur für eine Gegend 😦
    dabei war ich selber mal in dem Mileu unterwegs :-/
  • weniger Angst: das habe ich jetzt schon öfters gemerkt, wenn ich woanders gewohnt habe: dass ich da meist weniger Mittagsschlaf brauche. Weil ich oft auch weniger Angst und Hektik habe. Bei mir ist ja Nähe schlimm und weniger Menschen an sich (wie das der „normale“ Sozialphobiker vielleicht hat). Und da ich nun schon 14 Jahre in dem inzwischen 16.000-Dörfchen wohne und doch mal dies mal das an Gruppen, Tafel, Hundebetreuung, Haushaltshilfe usw. gemacht habe, kenne ich doch einige Leute: Was die von mir denken! Somit beobachte ich mich ständig von außen wie das wohl nun aussieht und wirkt und gehe auf der Straße/Beim Einkaufen so schnell und handle total hektisch, als ob der Teufel hinter mir ist. Hier nun bin ich mit meinem inneren Blick eins mit meinem äußeren Blick, gerade beim einkaufen. Ja ich bummel regelrecht! Wer legt denn fest, dass man in 10 Minuten wieder aus dem laden sein muss? eeeeben…dann räume ich gemütlich meinen Rucksack ein. Ich beeile mich überall, damit ja keiner wegen mir warten muss! Gehts noch? Naja ich übe also hier nun alles in Ruhe zu tun und: atmend! Und gelassen. Das verbraucht wesentlich weniger Energie und vielleicht…ja vielleicht geling es mir dann zuhause auch mal…
  • Kirche: auf einem Spazierang durch München, kam ich an einer sehr großen mir unbekannten Kirche vorbei. Ach ich wollt eh schon lange mal wieder in eine gehen. Es war wundervoll! Ich war ganz alleine und dann spielte auch noch jemand an der Orgel (ok wir waren zu 2.g). Mir schossen die Tränen in die Augen, ich fühlte mich so gwärmt dadurch, wie ein Zeichen vom Himmel. Dazu schien die Sonne durch die vielen bunten Fenster und dann diese hohe Decke und das große Kirchenschiff, fantastisch. Habe wieder etwas aufgeladen.
  • Irrtum: nur weil ich jetzt direkt in München wohne, dachte ich irgendwie, dass das mit der Fahrerei schneller geht. Naja klar, manche Sachen schon, aber ich fand was bei den Kleinanzeigen und als ich dessen Adresse eingab, sah ich dass ich da auch 1 Stunde unterwegs bin – nur hin!
  • Entscheidung: In der letzten Woche, voll im Streß mit Nachbarn und Handwerker und Wohnung, dachte ich ja schon daran, gleich komplett umzuziehen. Vielleicht, so dachte ich, ist das ein Wink. Ich habe gerade Sonderkündigungsrecht wegen dem Wasserschaden und grad eh viel eingepackt ud überhaupt, ich kann das alles nicht mehr sehen. Ich setzte auch gleich eine Suchanzeige auf und es meldeten sich zwei Personen. Aber nach ein paar Tagen und etwas Ruhe hab ich das mal so durchdacht und festgestellt: nein das ist nix. Wieder alles neu aufbauen, an Umfeld, Ärzte, alles neu suchen, schauen dass das Sozialamt mitspielt usw. ich habe dafür keine Kraft und keine Neven mehr. Ich bin schon fast 10x umgezogen, davon 9x alleine als Erwachsene. Ich habe da jetzt Wurzeln geschlagen und ja als Sozialphobikerin macht mir die Nähe und Bekanntheit die man dann in so einem Dorf entwickelt oft genug Streß, aber ansonsten passt ja alles (ok das mit den direkten Nachbarn nebenan wird sich hoffentlich auch mal irgendwie lösen), es ist ene tolle Wohnung über 2 Etagen und großer Dachterrasse, ein toller Vermieter, über mir wohnt keiner (mir sehr wichtig), nah am Bahnhof und Einkaufsmöglchkeiten aber auch gleich in Wald und Feld und ja ich genieße es auch oft genug jemand zu treffen den ich lose oder näher kenne, oder einfach das bekannte Gesicht der Supermarktkassiererin, ein gute, wenn auch sehr kleine Arbeitsstelle undsoweiter. Ich habe das einmal gemacht, dass ich ein Stück weg gezogen bin, ohne da jemand zu kennen und ohne festen Bezugspunkt in der bekannten Umgebung wie z.B. Arbeit. Sagen wir so: es ging nicht gut aus. Das kann ich mir nicht nochmal leisten. Aber ich genieße es hier jetzt auch keine direkten Nachbarn zu haben (Zimmer sind leer) und da nichts zu hören. Ich kann sehr gut bei mir sein und fliege nicht ständig aus meiner Mitte (plus manchmal Alarmmodus) wenn ich was von nebenan höre.
  • selbstgemachter Streß die (wievielte?): am normalen PC hab ich ja Onlinebanking, jetzt hab ich ber nur so ein kleines Tablet. Und musste was überweisen. Aus bisher unbekannten Gründen sollte ich mich erneut für das APP-TAN Verfahren anmelden (und mein gestreßtes Gehirn ist grad 0,0 fähig groß logisch zu denken bzw. Aufforderungen nachzukommen), also alles wieder neu eingerichtet, um dann festzustellen: ich war auf einer falschen Seite, auf der normalen Webseite wäre das von anfang an wie bisher gegangen. Achja, Beschäftigungstherapie..haha
  • Bedürfnislosigkeit: es gibt einen Teil in mir der gerne nur mit so einem mittelgroßen Koffer hierher gezogen wäre und so wenig wie möglich braucht. Und jetzt stelle ich fest, was ich alles brauche. Auch aus der Angst heraus nicht genug zu haben. Und überhaupt um mich wohlzufühlen. Dabei habe ich so lange gebraucht, um endlich mal herauszufinden was ich gerne mache und brauche! Und jetzt will ich es mir sozusagen wieder verbieten. Auch ein altes Muster von mir: Dir darf es nicht gutgehen, du hast nix zu brauchen, du hast nix zu wollen, sei zufrieden mit dem was du hast usw. da die Mitte zu finden…ich schwanke da echt ganz ordentlich.
    Meinem gestressten Hirn würde so eine absolut asketische Wohnung absolut gut tun, das merke ich wenn ich nur dran denke, wie ich sofort tiefer atme und locker lasse. Mich selber ein Stück weit einschränken: nicht mehr als 2 Bücher/Zeitschriften gleichzeitig lesen, mich also weniger verzetteln, aber nicht zu sehr beschränken in Sachen die mir einfach gut tun und die ich brauche.
  • Küche/Essen: ich war schon als Baby/Kind jemand der keine Fertigkost mochte. Meine Mutter kochte zwar alles selber, aber manchmal unterwegs war es halt doch praktisch einfach ein Gläschen oder so mitzunehmen. Ich verweigerte. Auch jetzt in der Miniküche wieder ein Versuch (glaub der 300.) ob nicht doch etwas Tiefkühlkost/Essen abholen usw geht. Nur sehr selten. Tiefkühlkost schmeckt nach Pappe, egal ob Kartoffelpuffer oder Gemüse oder…und take-away-Essen, klar manche Restaurants sind sehr gut, aber ich meine auch eher so Imbisse/Fast-Foodläden. Das sind oft schon so kleine schmuddelige Buden. Mit manchmal zwielichtigen Typen, wo man sich fragt ob die das mit der Hygiene so genau nehmen und dann ist es einfach seelenlos. Da ist keine gute Lebenskraft in dem Essen. Alles ist Energie und alles hat Energie und mich nährt es doppelt wenn ich selber frisch koche. Das handwerkliche beruhigt mich und macht Spaß und dann sättigt es nicht nur den Magen sondern auch mein Lebenskraftkonto. Von daher freu ich mich total auf meine große Küche zuhause wo ich auch immer viel Vorrat habe, damit ich kreativ sein kann und einfach die Wahl habe.
  • apropo Vorfreude: ich muss da grad sehr diszipliniert sein, denn sonst denke ich fast schon zwanghaft NUR noch daran, wie das dann endlich ist, wenn ich wieder zuhause bin und erstmal alles sauber mache und einräume und wie wohl die letzte nacht hier im Hotel ist und überhaupt. Nur so zur Info: ich muss hier noch locker 6 Wochen, im schlimmstenfall 12 Wochen aushalten! Also: Stop! Ins JETZT kommen und schauen was ich machen möchte.
  • Schlaf: ich bin so unendlich dankbar, dass meine liebe Freundin M. auf diese tolle Idee kam, mir ihre Gästematratze zu leihen. Ich bin dann erstmal 12 Stunden liegen geblieben, nur 2x kurz aufgestanden. Endlich wieder was beuemes, endlich wieder Schlaf und eine richtige Erholen!
  • Selbstständigkeit: Die „ach so nette Frau“ von der Tafel, ist nicht nett. Das wußte ich natürlich schon vorher, aber ich fand sie deswegen so nett weil sie ähnliche Verhaltensweisen wie meine Familie an den Tag legt. Sehr destruktive übrigends. Und: was ich kenne ist gut, und sei es noch so schädlich…Nun also: Sie brachte mir keinen Gutschein von der Tafel mit, dann schrieb sie ne Nachricht: „du kommst nächste Woche? „(kein Hallo, kein nix) ich schon kurz angebunden: evtl. ja wieso? Sie: „Frau x wollte mir keinen Gutschein mitgeben für dich.“
    Ach, jetzt denkste doch auf einmal dran. Ich aber: „Ich komm nur deswegen, weil es letzte Woche auch schon Gutscheine gab und ich nix von dir hörte und ich das nun anders regel.“ Ich bettel nicht mehr. Und ich mach mich von ihr nicht abhängig, damit sie sich gut fühlt! Und versuch nicht mehr sinngemäß im Autohaus warme Semmeln zu bekommen. Ich frage und wenn der andere nicht will oder kann, ist das ok, kaum Groll, dann suche ich mir eine andere Möglichkeit. Das ist Handlungsmacht! Fühlt sich super an 😉
  • Aussicht: Auf was ich mich freue: dass die Bauarbeiten in der Wohnung weitergehen, dass ich mein Radl holen werde (und dann jeden Tag angst haben werde, dass es mir geklaut wird, trotz abgeschlossenem Fahrradkeller in der Tiefgarage…gnnnaaa), dass hoffentlich endlich paar Sachen wieder aufmachen dürfen!!! Und auf ein hoffentlich erstes warmes Frühlingswochenende, das würde mir ja schon helfen

Was mir hier inzwischen am meisten zu schaffen macht, ist diese automatische Lüftungsanlage. Ich habe nie Kopfschmerzen. Hier schon. Dazu wird die Luft so dermaßen trocken, dass die Nase schon ganz wund ist und meine Bronchien brennen. Corona! Mag da einer schreien. Hm nö, weil wenn ich den halben Tag nicht hier drin hocke, ist es wesentlich besser. Vor allem darf ich nicht in dem einzig gemütlichen Eck am Bettende sitzen, weil da zieht genau die Lüftungsanlage runter.
Also gleich Meerwasser-Nasenspray geholt und so eine Erkältungssalbe zum inhalieren. Das mache ich nun täglich und höre dabei eine Meditation, was ich sowieso nun machen wollte.
Die heutige Nacht war genauso bescheiden, wie die anderen, trotz neuer Matratze…himmel-hilf. Irgendwie so Streß-wach, warme fast heiße Hände die sich ein wenig dick anfühlen, und so kurz vor dem Tiefschlaf wach ich wieder auf. Dann wird was getrunken-hingelegt-aufgewacht-dann aufs Klo-hingelegt-aufgewacht-dann nen Keks-hingelegt-aufgewacht und dann gehts mal so für 3 Stunden. Und in denen träume ich heftigsten Mist. Also so schlimm wars schon lange nicht mehr. Normal sind meine Alpträume was mit Familie/Menschen/Beziehungen…aber jetzt: übelste Autounfälle, vereiste Wohnung heute Nacht das schlimmste: ich wurd via Kopfschuß hingerichtet….Jesus!
Vermute, dass auch ich innerlich austrockne, denn bei DER Luft müsste ich 5 Liter trinken, und Wassermangel schüttet viel Histamin aus! Was das hitzige Gefühl und nicht tief schlafen können erklärt (natürlich neben dem derzeitigen Streß).
Für mich mit einer satten Angststörung ist ja alles unbekannte eher schwierig. Mal mehr mal weniger. Heute stand „Wäsche waschen“ auf dem Programm. Natürlich Gemeinschaftsmaschinen (uuahhhh….iiihhhh….) Steuerung/Bezahlung natürlich via APP. Aber püh alles gut geklappt. Hab paar Sachen im Zimmer aufgehängt
um die Luft etwas feuchter zu machen (wobei ich nicht weiß, ob da der Lüfter jetzt öfter anspringt, ob der das überhaupt misst ect.). Hab zwar so einen Hygienespüler mitbenutzt, aber so richtig wohl fühle ich mich da nicht, wenn ich so mitkriege was hier so für Leute wohnen.
Apropo… da bin ich meiner Sozialphobie fast ein wenig dankbar, ich glaube nämlich fast, dass ich deswegen nie so ganz untergehen werde. Heute auf dem Weg in den Wäschekeller kam mir eine Frau entgegen, total fettige Haare und nur in Unterwäsche und so einen Bademantel locker drüber geworfen. Als Sozialphobikerin mach ich mir ja tausend Gedanken was die anderen von mir denken könnten und ich strenge mich extrem an, das sie nur gutes denken. Und auch mein innerer Antreiber hält mich davon ab so unterzugehen. Ich suche mir Dinge die ich machen kann, gehe raus, mache, tue. Ja manchmal etwas zuviel, aber lieber so, als anders.

LÖSUNG! Also die aufgehängte Wäsche war nach 3 Stunden (!) trocken (gut zu wissen, dann spar ich mir paarmal den trockner, weil in der Wärmeschleuder fühlen sich ja Bakterien ect. erst recht wohl, da nützt der Hygienespüler vorher nix, ja ich hab einen kleinen Hygienefimmel, muss da aufpassen, dass das nicht zwanghaft wird.
Und ich habe eine Lösung gefunden! Denn wenn mal die Lüftung läuft (tut sie ja nicht immer) und ich das Fenster aufmache, stoppt sie. Also stellte ich den Fensterhebel auf „kipp“ ohne das Fenster zu öffnen und siehe da: Die Lüftung bleibt aus! Juhu! Mensch das macht mich grad glücklich, weil ich mich schon nach wenigen Stunden hier viel wohler fühle, es ist irgendwie gemütlicher geworden, auch wärmer. Jetzt ist zwar das Fenster so 5mm offen und man hört (und riecht leider auch) deutlich mehr von draußen, aber egal, das ist mir 10x lieber als diese giftige Kühle. So wieder ein Problem gelöst, das mach ich grad echt am laufenden Band, jetzt darf auch mal wieder ein wenig „Leben genießen“ kommen

Positives

Damit es mir hier mal ein klein wenig besser gefällt, suche ich mal all die positiven Dinge zusammen, die dieser „Zwangsurlaub“ in einem Hotel-appartment hat:


Die Einrichtung hier ist wirklich schön, sieht sehr hochwertig aus und ist so gut wie neu. Keine Flecken/Kratzer sonstiges an den Wänden oder sonstiges abgewohnte Spuren. Es ist auch ruhiger, klar hört man mal die Zwischentür im Flur, aber eher gedämpft. Im Bad kann man sich normal bewegen ohne sich anzuhauen, die Dusche ist super mit großem Duschkopf.
Der riesige Park in 5 mins. erreichbar, ist sehr weitläufig und offen, genau das was ich jetzt brauche. Und dort gibt es unfassbar viele Hunde, denen ich beim spielen zusehen kann und es ist mir egal wenn ich dabei debil grinse. Jedenfalls seh ich mal was anderes, als meine Umgebung.
Auch wenn es mich erstmal streßt, dass soviel neu/anders ist, es ist auch gut für mein Hirn, so kommt es mal wieder etwas auf Trab. Und die andere Umgebung lässt mich auch anders denken: was will ich in Zukunft vielleicht mehr machen (oder weniger), was ist mir wichtig usw.? Es ist auch eine Zeit der Innenschau, des: raus aus dem gewohnten Fahrwasser, Dinge mal anders machen, auch weil ich nur das Tablet habe und es da weniger bequem ist lange zu surfen oder so. Das ist mal ganz gut so.
Ich habe viel üben und lernen dürfen (in geballter Form) was Abgrenzung und nach Hilfe fragen angeht. Aber auch im Umgang mit Menschen erfahre ich grad viel: bei wem kann ich mich mal wirklich anlehnen und ausheulen, bei wem mag ich nur noch oberflächlichen Kontakt, mit wem mag ich mehr machen. Das ist spannend, weil ich all das früher immer ausgeblendet habe weil „viel zu gefährlich“.
Ich muss mich viel bewegen, weil es weder eine bequeme Couch noch bequeme Stühle gibt (also für entspanntes rumfläzen nicht geeignet) und so muss ich oft meine Position ändern: mal am Boden, mal im Schneidersitz, mal auf dem Bauch liegend im Bett, mal seitlich aufgestützt…da merk ich, dass ich ganz schön eingerostet bin.
Und natürlich: ich liebe ab sofort meinen normalen Wohnort und weiß meine schöne Wohnung so richtig zu schätzen und wiiiieeeeeeee!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Da hab ich früher ganz schön auf hohem Niveau gelästert. Nunja, man lernt nie aus 😉

Is‘ halt jetzt so…

Seit einer Woche bin ich nun in der Übergangswohnung, sogar die Uhrzeit stimmt, gegen 15hr bezog ich das Hotel-Appartment. Von Ruhe leider weiter kaum eine Spur. Die innere meine ich, äußerlich geht es immerhin.
Jetzt bin ich halt hier. Ich kann es nicht ändern. Akzeptieren was man nicht ändern kann. Jau.
Das beste draus machen. Das mache ich glaube ich schon. Aber dieses „ich will hier nicht sein“ stresst mich sehr. Widerstand aufgeben also. Noch schwerer, weil das an alte Familienstrukturen erinnert: Du dafst nicht so sein und fühlen wie du es tust.
Hier nicht wirklich glücklich zu sein, darf da sein und gleichzeitig möchte ich darin nicht dauernd hängen bleiben. Wenn ich bei jedem Schritt oder Blick nur denke: argh is das hier hässlich und voller Groll und Abneigung den Menschen hier begegne, dann bleibe ich da verhaftet und es wird NOCH schlimmer.
Gegen etwas sein kostet sehr viel mehr Kraft, als FÜR etwas zu sein.
Mein neues Mantra also: „is halt jetzt so.“ Das hat nichts mit aufgeben oder verdrängen zu tun (wobei letzteres durchaus auch seine Berechtigung hat, in Maßen wie eben alles).

Dazu kommen diese Hüft/Beinschmerzen und kaum Schlaf. Was mich echt fast wahnsinnig macht. Es gibt wohl mehrere Gründe: 1. Klar der Streß plus mangelnde Bewegung. Da gehen die Streßhormone hoch (die bei mir eh leicht losschießen), ich bin kaputt und kann mich noch weniger bewegen – ein Kreislauf.
2.die komische Matratze hier, da gab es heute hoffentlich Abhilfe, mit großen drumherum und tara brachte mir eine sehr liebe Freundin ihre Gästematratze (eine sehr gute, die halt in ihrem Gästezimmer liegt). Im Zimmer festgestellt: Bettrahmen hat 90cm, Matratze hat 100cm. Da bin ich echt gepflegt ausgerastet. Was bitteschön geht denn noch alles schief????? Egal wir haben die jetzt einfach auf die alte Matratze draufgelegt, sieht komisch aus, ist irre hoch, aber was solls.

  1. Schuhe: ich trage seit Wochen wetterbedingt immer dieselben Schuhe, mit 2cm Absatz und auch das kann aufs Hüftgelenk/Muskeln schlagen.
    Abhilfe: Matratze wird getestet. Da das Wetter wärmer wird: Turnschuhe anziehen. Gymnastik machen-generell mehr Bewegung. Heute medikamentös nachhelfen in der Hoffnung, dass es eine gute Nacht wird.
    Und eben: Annehmen, wie das halt derzeit so alles ist.
    1 Woche habe ich immerhin schon geschafft!

Wochenrückblick 13. Februar 2021

nerv: die Sterne stehen grad echt ungünstig für mich: jetzt ist auch noch der ganze Entwurf für den Wochenrückblick gelöscht…naja das is ärgerlich, aber nicht schlimm.

  • Selbstmanagement: Das klappt wirklich gut: ich kann Pausen machen, entscheiden was grad Priorität hat, manches weniger wichtig nehmen und zwischendurch auch das Gute sehen…
  • neue Erfahrungen: ich hab ja oft gemeckert, dass in meinem normalen Wohnort viele so arrogant und spießig und perfekt sind. Dicke Autos, Eigenheime, jemand der da in Jogginghose einkauft fällt auf, Straßen geleckt und ständig und überall Kultur und Vereine. Das ist schon schön, aber mich stresst das, weil ich meine das auch machen zu müssen, da „mitmachen“ und dann fühl ich mich schnell als Versager. Hier am derzeitigen Zweitwohnsitz ist das halt anders. Da redet der Typ mit den strähnigen Haaren mit sich selbst, die Frau verbreitet eine scharfe Geruchswolke, man wird schon mal um nen Euro angeschnorrt und nebenan in der großen Flüchtlingsunterkunft wird lautstark gestritten. Man kommt an Kinderschutzhäuser vorbei, an sozialen Nachbarschaftscafe und die Polizei dreht regelmäßig ihre Runden.
    Andererseits wurd ich gestern von einem jungen Mann auch einfach freundlich gegrüßt, die rundliche Türkin in ihrem kleinen Tante-Emma-Laden ist so herzlich und laut, dass ich da unbedingt öfter hin möchte. Ich entspanne ein Stück weit, schraube meinen Perfektionismus runter…
  • Aua: mir tut seit Tagen die Oberschenkelaußenseite bis rüber zum Po beidseitig alles weh. Das habe ich hin und wieder. Meist ist es wegen zuvielem sitzen, generell zuwenig Bewegung. Jetzt kommt noch Streß dazu wo ich also auch viel anspanne und dann das weiche Bett hier…gnaaa…mache nun schon fleißig Gymnastik, stehe öfters und: lege erstmal die Matratze zum schlafen auf den Boden. Bn zwar dadurch etwas öfter aufgewacht, aber ich habe das Gefühl, dass die Muskeln mehr entspannen. Ich muss auch zuhause mein Bett immer abwechsend gestalten: mal mit weichem Topper, mal ohne und nur auf der eher harten Matratze, mal mit weicherer Einstellung am Lattenrost, mal großes Flauschekissen, mal Nackenstützkissen. Damit fahre ich recht gut. Der Mensch braucht Abwechslung, mal andere Reize usw.
  • apropo Bewegung: ich bin schon echt faul geworden: da meckere ich, dass das hier so ein Minizimmer ist, aber wenn ich immer aufstehen muss, um was aus dem „Freizeitregal“ (mit Bücher, Tablet, Strick/Malzeug) zu holen, nervt mich jede Bewegung. Oder das ich in der früh den Bluetoothlautsprecher mit Radio mit ins Bad nehmen muss und dann wieder zurück. Ja man darf mich Prinzessin nennen :-))
  • gefreut: War ja nochmal kurz in der Wohnung und auf dem Weg zur S-Bahn läuft mir Nachbarin R. übern Weg. Sie strahlt mich an! Ihr gehe es wieder gut! Mensch was hab ich mich gefreut. Diese lebenslustige Dame hat 2-3x im Jahr so schlimme Schlafstörungen und Depressionen, das sie nichts mehr machen kann. Vor einigen Wochen sah ich sie gar nicht mehr und machte mir echt Sorgen, sie is ja auch schon 75, also klingelte ich und nach ewigkeiten machte sie die Tür auf und ich erkannte sie fast nicht wieder. Total eingefallen, verwahrlost und ach ganz schrecklich…Ich ließ ihr Kaffe da (ja ungünstig wenn man nicht schlafen kann, aber das fiel mir erst danach ein) und meine Telefonnummer. Naja irgendwer verfrachtete sie dann doch endlich mal ins Krankenhaus. Nach wenigen Tagen mit Schlafmittel, gutem Essen und netter Gesellschaft war sie wieder ganz die alte (obwohl sie dann doch 4 Wochen drin war und auf eine andere Station kam).
  • Trigger: also dieser Geruch im Hotel-Badezimmer ist einfach nur ÖRGS. Erst dachte ich das sind Ausdünstungen von Farbe/Fugen/neue Sachen halt. Aber 1. wurde das haus vor über 2 Jahren gebaut, da sollte man nichts mehr riechen und 2. hab ich mal genauer „hingeschnüffelt“ und dann wurd mir bewußt,dass das ähnlich riecht wie damals im Stundenhotel wo ich mehrmals mit den Männern verschwand. So leicht nach Rauch, irgendwas mit Parfüm und undefinierbarem X. Hab schon 2 Räucherkerzen abgebrannt und alle geputzt, hilft aber leider nix.
  • geahnt: ich hatte im Keller schon lange in meiner Haushaltsgegenstand-Vorratskiste 2 Plastikschalen die ich immer wieder mal entsorgen wollte, aber etwas sperrte sich in mir und ich dachte: ach wer weiß…wer weiß….jetzt kann ich sie gut gebrauchen. Und dann hier entsorgen, sie haben ihre Aufgabe erfüllt.
  • Vertrauen? Mir gut zu überlegen, mit WEM ich näheren Kontakt will und vor allem wem ich vertrauen kann, ist immer noch etwas was ich lerne darf. Beispiel die Frau von der Tafel. Klar plaudern wir immer mal wieder nett. Aber sonst? Ist sie sehr auf Krawall gebürstet, mit nix zufrieden, immer am meckern und vor allem lästern und tratschen. Klar ist das mal lustig und macht jeder irgendwo, aber bei ihr ist das schon heftig. Trotzdem bat ich sie mir Gutscheine von der Tafel mitzubringen. Und was ist? nix. Zufällig habe ich erfahren, dass es welche gab. Und dieses mal versuche ich es nicht 10x ob dieser Mensch vielleicht doch und so…NEIN. Die erfährt von mir auch nichts privates mehr.
    Genauso wie die „Wein-Nachbarin“ (also der Alkohol, nicht die Tränen), das ist auch so eine hinterlistige Kuh mit einem miesen Charakter. Aber ne vor lauter Einsamkeit nimmt man was da ist oder so. Hatte sie gebeten mir das Lärmprotokoll für die Polizei aufzuschreiben und auszudrucken, weil das schöner aussieht. Kam doch glatt zurück: mach du auch was!? Äh hallo, ich habe die Polizei schon gerufen und mit denen 2x gesprochen und darf nun die Zeugenaussage formulieren ect. Die schimpft auch dauernd aber macht: nix. Ich hab nicht lang gebettelt, sondern einfach geschwiegen.
    Gibts nur kaputte Menschen? Zieh ich die immer noch an? Warum geh ich immer noch erstmal grundsätzlich davon aus dass mein Gegenüber gut und nett ist?
  • gestreßtes Hirn macht Blödsinn: nene da hab ich schon Streß und mach mir noch zusätzlich einen (eines meiner Hobbys, haha): Kaufe ich mir eine Monatskarte für die Bahn: Innenraum 45,-. Daweil bekomm ich ja übers Sozialticket Innenraum plus Zone 1 für 34,- Euro! Das kann ich zwar erst ab 9h nutzen aber die paarmal wo ich es vor 9h brauche, stempel ich ein Streofen für 1,70€. Also was tun mit 2 (!!) Ticket, für 90,-!? Verkaufen. Anzeige geschrieben und jetzt haben sich nur so komische Leute hier aus dem Viertel gemeldet. Mein Mißtrauen hoch drei. Unverschämte unhöfliche Anfragen kamen da. Dann jemand nettes: aber will sich nur and er U-bahnstation treffen (argh! da warten dann 3 Freunde von dem ich werd zusammengeschlagen und die machen sich davon, außerdem is es um 18h dunkel und überhaupt!) ne ich bestand auf Treffen hier im Hotel. Machte mich auf einen zwielichtigen Typen gefasst, hatte gut Puls und dabei war das so eine freundliche Frau die wohl genauso Angst hatte wie ich. Was waren wir beide froh *lach

Hier ist die Polizei

Letzten Sonntag: also wenns läuft, läuft. Dachte ich hör nicht recht: Der Nachbar fängt mal wieder das hämmern an. Gehts noch? Haben wir vor doch kurzem uns (zusammen mit der anderen Nachbarin) bei denen beschwert weil die keinerlei Ruhezeiten einhalten. Seit Jahren übrigends! Der Supergau war Ostersonntag vor paar Jahren, als er da seinen Holzfußboden auf dem Balkon mit einer Maschine abschliff. Damals war ich noch so in der Angst und „ich darf ja nix“ das ich nix tat und völlig erstarrt und wütend in meiner Wohnung saß.Als wir da vor einiger Zeit klingelten und den Lärm ansprachen, eskalierte es und wir schrien uns an. Seitdem ging es munter weiter. Da meine Nerven eh grad „runter“ sind, hab ich Sonntag nun kurzerhand bei der Polizei angerufen. Gott war ich aufgeregt. Für mich ist das einfach Autorität und überhaupt „mich beschweren“ undsoweiter.

Die kamen also vorbei um sich das anzuschauen und ich dachte halt: Polizei sagt: Seien sie bitte leiser und gehen wieder. Oh neee…da die Nachbarn genauso aggressiv wurden wie bei uns und alles verleugneten und nur Stuß redeten wollte die Polizei da mal genauer hinsehen und verlangte die Ausweise. Nachbarn wollten die nicht zeigen und so wurde es ähnlich laut wie bei uns damals. Nur das die Polizei da mehr Möglichkeiten hat und mehr Druck aufbaute. Ich stand zittern hinter meiner Eingangstür und hab natürlich zugehört. Solch Aggressionen kann ich eh schon nicht ab und das ich der „Auslöser“ war…naja und direkt daneben wohne. Auch wurde immer wieder gefragt: wer denn da angerufen habe usw. aber die Polizei sagt da keinen Namen. Fazit: 2 Anzeigen! Einmal wegen Ruhestörung und einmal weil sie sich nicht ausgewiesen haben. 


Früher hätte ich nun eine Heidenangst gehabt vor jeder Begegnung nun mit denen. Aber nö, ich hab mein Pokerface schon geübt. 😉 Und ich hatte echt schon andere Gedaken: denen die Fahrrad-Autoreifen zerstechen, Fäkalien, Auto zerkratzen, Klingel (Kippschalter) mit Panzertape festkleben am besten um 3h nachts usw. Das hat mein Vater immer gemacht, weil wir eine zeitlang mal echt miese Untermieter hatten. Aber das is echt so unreif! Und geholfen hat es: nix. Es tut gut da erwachsen gehandelt zu haben und danach wurde bei der anderen Nachbarin erstmal kräftig angestoßen und sich mit gefreut ;)In die Handlungsfähigkeit und Eigenmacht kommen, macht gute Laune und bringt innere Stärke.

Montag klingelte es bei mir, nochmal die Polizei: brachten mir ein Formular zur Zeugenaussage vorbei. Sie hatten zwar telefonisch versucht mich zu erreichen, aber das hat nicht funktioniert (ich sag ja: Merkur rückläufig! Kommunikation ist echt schräg) das war jetzt natürlich blöd, weil die Nachbarn sahen, dass ich das also war. Vorher hatten sie nur gerätselt. Ja nu, Pech, trotzdem: ich bin ja im Recht. Jedenfalls sagte die Beamtin, dass sie da kurzen Prozess macht, weil ihr das einfach zu bunt wurde, ihre Worte: „Man kann mit denen nicht reden! Vietnamesen sind so! Das geht nur über Geld (Bußgeld) dass die das kapieren, sie hätte SO nen Hals.!“Hach, hab ich auch…Ne sagt sie, ich solle das ruhig sehr deutlich schreiben wie das ist. Gut war, dass die Nachbarn so aggressiv wurden, da weiß die Polizei gleich mit was das für Leute sind. Ruhiges sprechen mit ausweisen, wäre nur eine Verwarnung gewesen. Also glaubt mir die Polizei auch, was sich grad gut anfühlt.

So, kurz darauf kamen MEINE Handwerker und legten so richtig los 🙂 ich freute mich schon, stand an der Tür, weil der Vermieter vorbei kam und da ging prompt die Nachbarstür auf: „Was ist das für ein Lärm? Über uns beschweren, aber selber laut sein?“ usw. ich sagte nur: das is ein Wasserschaden, der muss gemacht werden, drehte mich um und schloß die Tür, sie krakeelte noch weiter. Klar war auch das suboptimal, nur dass Handwerker auch mittags arbeiten dürfen und am Wochenende ist Ruhe. Außerdem ist seit Jahren von mir nix zu hören und bei denen mehrmals im Jahr. Die wird sich noch wundern WAS das erst für ein Lärm ist, wenn die Fliesen runtergesägt werden! Schade dass ich nicht schnell genug geschalten habe und meinen Vermieter gesagt habe: Sag du denen dass das im Auftrag der Hausverwaltung gemacht wird und nicht mein Hobby ist…oder sowas, aber der verschwand gleich wieder…Ich lach ja, wenn Nachbarn demnächst wegen mir die Polizei rufen (was ich mir sehr gut vorstellen kann) und ich bin nicht da und der Handwerker aufmacht. Nunja nun ist offen Krieg sozusagen…ganz toll…Ich muss mir nur klar machen, dass die jetzt versuchen MIR den schwarzen Peter zuzuschieben. Aber nö. DIE halten sich an keinerlei Regeln und Vorschriften. Also ist mein neues Mantra: Nicht mein Problem! Und ich nehme mir die Worte der Beamtin zu herzen: Mit denen kann man nicht reden! Ich bin ja eine die das noch 100x auf gutem Wege versucht, kann ja sein, dass man nicht kapiert was Ruhezeiten sind (die können übrigends perfekt deutsch, daran liegts nicht!).

Ich werde nicht denselben Fehler wie bei meinen Eltern: immer mit denselben Worten/Taten versuchen, dass die mich endlich verstehen und mir das geben was ich brauche. Da ist blöd: zu glauben, wenn ich nur mehr von demselben mache, dass das hilft. Nein tut es nicht. Also gehe ich nun in eine neue Richtung und ja das macht Angst.Was zieht das so alles nach sich mit einer Zeugenaussage…?Hat da hier jemand Erfahrung? Sowas schonmal gemacht? ect.? Wär über Gedanken/Überlegungen/Pro-Kontra echt froh.. 😉

Der erste Eindruck

Und wie ist es so ?Das Zimmer ist sehr klein (das wußte ich schon vorher) aber sauber und nicht abgewohnt, also recht neu. Ich bin im 2. Stock mit einem anderen Balkon als auf den Bildern, naja wenigstens überhaupt einer. In Ostrichtung. Links ist ein höheres Haus und die können schön zu mir runter schauen, weil es auch keine Vorhänge gibt und so, dafür ist mein Blick geradeaus einen Weg entlang, also kein direktes Haus vis-a-vis. 3 Zimmer weiter nach rechts hätte ich genau das gehabt und sowas streßt mich immens. Hatte mich sogar getraut nach einem anderen Zimmer zu fragen, weiter oben und auf der anderen Seite, aber ging nicht. Naja.Das Übergabeprotokoll wurde abends um 20.30h gemacht, plus Rundgang und ich wollte eigentlich nur endlich meine Ruhe.Stauraum gibt es hier viel und die Fußbodenheizung wärmt gut. Diese winzige Küche das wird eine Umstellung, weil ich eine große gewöhnt bin und gerne richtig koche und nicht nur ne Dose warm mache. Dafür hab ich eine Mikrowelle, auch mal was neues.
Das Bad ist geräumig und der Duschstrahl könnt einen auf den Mond schießen (gut zu wissen). Das Bett mit 1m Breite auch gewöhnungsbedürftig, weil ich zuhause 1,40 habe, aber naja, schlimmer war die wohl schon durchgelegene Matratze und ich nach 5 Minuten Hüftschmerzen bekam. Habe dann von meinem Bilderrahmen (als Unterlage fürs malen, die Rückseite (Presskarton) unter die Matratze gelegt und konnte eeeeendlich einschlafen. Zum malen hab ich mir aus dem Papiercontainer einen dünnen Karton geholt, das reicht als Unterlage.So wie es scheint ist das Zimmer neben mir leer und auf der anderen Seite höre ich leise Geräusche. Auf dem Flur sind wenige. Keine Ahnung wie voll das Haus ist. Es gibt 240 Appartments die alle gleich aussehen.Die Umgebung ist naja…die Straßen ein Gitternetz, keine Kurven, alles rechteckig, funktional, Messestadt halt. Dafür ist der sehr große Park mit viel Weite ein Genuß für mich! Es ist teilweise schon recht asslig, viel Gerümpel auf den Balkonen in anderen Häusern, jeder hat einen anderen Sichtschutz, man hört kaum deutsch auf den Straßen und die Namen hier an den Briefkästen, kann man kaum aussprechen…darf man ja wieder nicht laut sagen). Dazu liest/hört man viel von: Wenn Sie am Abreisetag nicht bis 11Uhr das Zimmer geräumt haben, rufen wir die Polizei. Äh huch? Oder der Typ an der Rezeption: wenn irgendwas ist, jemand laut ist oder sonstiges: Sofort Sicherheitsdienst anrufen, hier die Nummer. Ach schön, das klingt doch nett….(ironie-off). Weiter: Diebstähle werden zur Anzeige gebracht undsoweiter…Naja auf viele Erkundungstouren hier in die Umgebung freu ich mich trotzdem und einfach das befreite Gefühl, das mich keiner kennt hier und ich ganz bei mir sein kann. Auch im Park wird nicht gegrüßt, anders als bei uns aufm Land. Ich bin schon höflich, aber jeder Kontakt reißt mich erstmal wieder aus meiner Introversion und gerade Spaziergänge sind für mich aktive Meditationen….Ansonsten schau ich jetzt mal weiter. Übermorgen fahr ich nach der Arbeit nochmal in meine Wohnung, doch noch paar Sachen holen und mit den Arbeiten gehts dann nächste Woche weiter. Gestern wurde Küche abgebaut und das Bad demontiert, wo herauskam dass wahrscheinlich eine neue Dusche da rein muss (hab ich nix dagegen…;)). Die zwei Handwerker waren lustige Jungs.Und der Umzug mit Jo ging auch recht gut. Wir versuchten beide irgendwie die Nerven zu behalten und als er mir im Hotelzimmer eine Flasche Wein und Pralinen auf den Tisch stellte und mich fest drückte, war das echt schön.Achja und das beste: es gibt KEINEN Reinigungsdienst. GottseiDank, ich brauch hier nicht noch einen fremden der da rumwuselt, ich hasse das.Soweit von ihr aus der „Zweitwohnung“, bin gespannt wie es weitergeht :))
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