Wochenrückblick 30. April 2021

Schon ist der April auch wieder rum. Frühlingsgefühle habe ich keine. Eher frostige. Meine neue Bettdecke ist mir irgendwie zu leicht. Aber da ich mir für den Winter eh auch eine neue Winterdecke (die auch eine Ganzjahresdecke sein soll) kaufen werde, werde ich die in Zukunft einfach länger benutzen und die eigentliche Sommerdecke nur im wirklichen Hochsommer benutzen.

Und was gab es sonst so diese Woche?

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Die Wohnung

Mir geht das nicht aus dem Kopf, dass ich mich in Ferienwohnungen oder eben vor kurzem im Hotel fitter, selbstsicherer und stärker fühle, als zuhause. Hier ist immer so ein latentes Bedrohungsgefühl, so eine ständige Angst und das hatte ich, wie schon erwähnt von Anfang an hier. Als ich 2006 hier einzog, rauchte ich ja noch, aber größtenteils auf dem Balkon. Und damals stand der Stuhl schon in der hintersten Ecke, damit mich keiner sieht.

Nun fiel mir auf, dass die Wohnung von der Bauweise eine ziemliche Unruhe hat. Es gibt nur einen geschlossenen Raum, dass ist das Bad. Der Grundriss der Wohnung zeigt ein E: der obere Balken ist das Wohnzimmer (wo es auch auf den Balkon geht), die Decke ragt aber nur zur Hälfte über den Raum, da ist oben die Galerie, also ragt deren Boden auch nur zur Hälfte hinaus, was eine „Schlucht“ erzeugt, da oben in der „Schwebe“ ist das Schlafzimmer.

Vom Wohnzimmer geht einmal die Treppe nach oben weg und daneben der Flur. An den grenzt das Bad (das Mittelstück des E‘s), dann wieder ein kleines Flurstück und der untere Balken ist die Küche und die Eingangstür. Hinter der Eingangstür ist kein geschlossener Flur sondern ein offener Laubengang, eine Art zweiter Balkon. Es ist also alles recht offen und luftig und die Deckenhöhe mit 4 Meter ist jetzt auch nicht gerade gemütlich.

Ich bin sehr feinfühlig und sensibel und denke schon, dass ich da Energien spüre.

Das Hotelzimmer war ja mehr oder weniger nur ein großer Raum, kleiner Flur mit Küche und Bad und ich war da so gut bei mir, trotz der ganzen Aufregung. Wenn da draußen vor der Tür mal eine andere Tür ins Schloß fiel registrierte ich das nebenbei. Hier in der Wohnung erschrecke ich.

Interessant wäre eine Feng-Shui-Beratung was die dazu meinen. Oder früher holte man den Rutengänger, der Erd- oder Wasserstrahlen oder sonstiges aufspürte.

Vielleicht hilft es, wenn ich im Durchgangsflur mal einen Vorhang aufhänge, zwar nicht in kompletter Höhe von 4m, aber so für 2,50m würds ja reichen. Es gibt Stangen zum einklemmen, sodass ich nichts boren muss. Vielleicht gibt das etwas Sicherheit und Ruhe.

Ausprobieren kann ich es ja, wenn es nix taugt ist ja nichts verloren.

Pimp my Selbstwert

Ohne Selbstwertgefühl ist man am oder im Arsch. Je nach grammatikalischen Präferenzen. Oder je nach Ansichtssache.

Ich glaube, ein gutes Selbstwertgefühl zu fördern, ist das wichtigste was man seinem Kind „antun“ sollte. Geld ist da nicht so wichtig. Oder der richtige Kindergarten. Oder das richtige Spielzeug. Wichtig ist dem Kind zu vermitteln, dass es willkommen ist und das es seine Gefühle, Gedanken, Bedürfnisse haben darf. Dass das Kind als eigenständige Persönlichkeit gesehen wird. Ohne es ständig auf den Sockel zu heben.

Depression ist ein Mangel an Selbstwertgefühl. Zumindest bei mir ist das so.

Ein schwankendes, fragiles Selbstwertgefühl ist eine anstrengende Sache. Wenn etwas nicht sofort perfekt ist, was ich gerade mache (z.B. ein neues Backrezept ausprobieren), fühle ich mich als Komplettversager. Als Mensch nichts wert.

Wenn mein Selbstwertgefühl am Boden ist, hasse ich es aus dem Haus zu gehen, ich fühle mich schutzlos ausgeliefert.

Wenn mein Selbstwertgefühl sich mal wieder in den hintersten Winkel verkrochen hat, verkrieche ich mich viel ins Bett: Da ist es sicher, da mache ich nichts falsch, da sieht mich keiner, da verpenn ich die schlimme Zeit, auf dass bald eine bessere Zeit kommen möge.

Wenn ich kein Selbstwertgefühl habe, dann kaufe ich viel, um die innere Leere zu stopfen und esse viel um das innere Loch zu füllen. Beides hilft nicht, ich mache es trotzdem, weil es doch ein klitzeklein wenig aufs Belohnungszentrum im Hirn geht und es einen klitzekleinen Dopaminschub gibt. Leider kann man danach süchtig werden. Also: Vorsicht!

Aber ohne Selbstwertgefühl ist mir meistens dann eh schon alles egal.

Ohne Selbstwertgefühl lese ich viel, auch da kann ich nicht viel falsch machen und die Zeit vergeht und ich denke an was anderes, als an mein schäbiges Leben.

Die Schwester des niedrigen Selbstwertgefühls ist die Einsamkeit. Ich fühle mich von Gott und der Welt verlassen. Ertrage aber auch keine anderen Menschen. Bin gereizt und keiner kann es mir Recht machen. Wenn ich mit mir nicht zufrieden bin, bin ich mit anderen auch nicht zufrieden und lästere innerlich total über andere, was ich gar nicht will, weil es mich noch griesgrämiger, grantiger und gereizter macht, als ich es eh schon bin.

Wenn ich kein Selbstwertgefühl habe und elendig deprimiert bin, ist ein sonniges, warmes Wochenende die Hölle, vor allem wenn es das erste Frühlingswetter nach einem elendig langen Winter überhaupt ist und alle Juchu und Juchee schreien, den Grill anschmeißen und den Rasen mähen, fahre ich nur ganz gepflegt meinen Mittelfinger aus und wünsche alle in die Hölle.

Wenn mein Selbstwertgefühl die Biege gemacht hat und ich dann noch den asozialen Nachbarn sehe der mit den anderen Nachbarn zu einer lustigen Radltour aufbricht, dann fühlt sich das an wie Chili auf der Seele. Ich bin alleine und keiner mag mich, wo ich doch viel netter, hilfsbereiter und ehrlicher bin als dieser Psychopath!

Wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann hole ich Bücher raus mit den Titel: Dein Recht dich schlecht zu fühlen. Oder: Am Arsch vorbei geht auch ein Weg. Oder: Ich bleib so scheiße wie ich bin.

Dann geht es mir ein Stück weit besser.

Zumindest für kurze Zeit.

Wochenrückblick 23. April 2021

seltsam: Nach Ewigkeiten (weil das im Hotel am Tablet keinen Spaß machte) mal wieder im Chat gewesen und einen echt netten Kerl erwischt. Sehr unterhaltsam, kurzweilig, lustig, kurz gesagt: auf einer Wellenlänge. So hat man das leider viel zu selten. Doch nach dem Fototausch war er recht schnell weg, obwohl er mich sympathisch fand. 2 Tage später schickte ich ihm ne kurze Mail. Er war verblüfft, weil er nicht dachte, dass ich mich wieder meldete (hä? Wieso? Wir hatten ja keinen Streit oder so, bzw. ging ER ja recht flott offline.) Es folgten aber noch weitere HÄs? Nach kurzem Geplänkel kam ein: wann wir denn mal richtig redeten. Äh hä? Was verstand er denn darunter? War der letzte Chat nicht „richtig“? Was er denn genau sucht, wollte ich wissen. Ach hat sich erledigt, meinte er dann. Ich war ein einzigstes großes Fragezeichen. Wir verstanden uns gut, wir waren voneinander angetan und dann sowas? Ich meinte dann nur: aha das ist ja jetzt seltsam. Ja findet er auch, kam als Antwort und ein weiteres HÄ? Kam dazu, in mir. Und ein Cut von meiner Seite. Wenn jemand so schräg und unklar kommuniziert ist das nicht mehr mein Problem.

Kotzsatz der Woche: „naja dafür hast jetzt ein schönes neues Bad!“

weiteres Nervthema: Auf der Dusche ist viel zu wenig Wasserdruck. Habe Duschkopf ausgetauscht (war eh mal notwenig weil das seit Jahren so ein Miniteil ist), hat aber auch nix dran geändert. Erfahre Termin am Montag wann die Handwerker kommen. Juchu endlich wieder Handwerker, hab die schon sooo vermisst. Nicht.

doppelt und dreifach Nervthema: die krasse soziale Phobie derzeit. Das hatte ich soviel weniger im Hotel/anderen Ort. Da hatte ich auch Streß und so, aber anders, ich war komplett bei mir. Hier beobachte ich mich eher ständig von außen selbst und bewerte natürlich negativ. Auch bin ich hier körperlich so angespannt. Habe ich im Hotelzimmer viel gefläzt und mal im Schneidersitz aufm Bett gehockt, gibts hier nur eine starre Position aufm Sofa. Gehe ich aus dem Haus wird der Elefant auf meiner Brust gleich um eine Tonne schwerer, ich atme verkehrt, mir wird leicht schwindelig, samt Gehunsicherheit, natürlich meine ich dass das die gesamte Umgebung mitbekommt (am schlimmsten ist als einzigster Fußgänger eine Kreuzung zu überqueren wo in jeder Straße viele Autos warten) und werde noch unsicherer, angespannter. Und nein es wird nicht besser, je öfter ich da „durchgehe“ und „konfrontiere“. Es ist wie ein Stachel in der Seele.

Meine Auftraggeberin fragte mich, ob es mich stört dass sie diese Woche mit daheim wäre. Wir waren ja so verblieben, dass wegen „Corona“ ich nur alleine arbeiten kann. Nun ich fragte nach einem Ausweichtag wo sie vielleicht nicht zuhause wäre? Gibts nicht. Kein Problem sagt sie, dann fährt sie ins Büro. Und ich? Hab schlechtes Gewissen (aber immerhin schon weniger als früher): man, wenn sie EINMAL da wäre, das is doch echt kein Problem…Aber warum soll ich es immer allen anderen Recht machen, nur mir nicht? Also schmeiß ich sie aus ihrer eigenen Wohnung 😉 Nein, ich finde es sehr lieb und aufmerksam von ihr, dass sie fragt undso.

– Funfact der Woche: Warum steht auf Himalyasalz ein Mindesthaltbarkeitsdatum? Das lag Millionen Jahre da rum und jetzt soll es nur bis 3/22 haltbar sein?

– Lied der Woche: https://www.youtube.com/watch?v=DlrS8K8LhHc schön groovig

– körperliches: Am Freitag war Schlüßelübergabe des Hotelzimmers und am nächsten Tag bekam ich nach über 2 Monaten mal wieder meine Tage. Deutliche Sprache!

mal wieder: Zucker. Äh ich hatte es doch noch nicht geschnallt und weiter richtig viel Zucker gegessen. Vor allem hab ich dann so nen Denkfehler: ah mir gehts nicht so gut schiebst mal 3-4 Pralinen rein. Oder ein großes Glas Limo. Oder nen Schokoriegel. Oder alles zusammen. Und dann: saumüde. Sauschlecht gelaunt. Saudeprimiert. Kotteriges Gefühl. Ständig Hunger. Und sagte ich schon, dass ich dann bleimüde bin? Ja?…ach gäääähn…heut abend nochmal reinhaun. Pizza und Radler, weil ich das im Anflug von schlechter Laune in den Einkaufswagen schmiß und wenn ich das daheim habe, wirds halt nicht alt…aber dann ehrlich, ich schwör…wirds weniger.. da „weniger“ aber ein sehr schwammiger Begriff ist, habe ich das für mich klar geregelt: Früh kleines Müsli plus Marmeladenbrot, in Kaffe Birkenzucker, nach dem Essen nur 2 Stücke Süßigkeiten usw…UND ganz wichtig, wenn Gelüste kommen: was bitteres trinken. Heute tat der Leber-Galle-Tee richtig gut. So richtig was krautiges. Pfferminze geht auch gut fürs Verdauungssystem.
So und zum schlechten Essen wär so ein Psychokrimi heut genau das richtige für die miese Laune, mal sehen ob ich was finde.

Es ist da: das Loch

Es geht mir schlecht…
die körperliche Müdigkeit ginge ja noch, aber das seelische Loch ist viel grausamer…
Die letzten Wochen hatte ich ein Ziel: zurück in die Wohnung und genug Beschäftigung: alles organisieren, koordinieren, rumräumen, mit Trigger umgehen, mich im Hotel/Umgebung zurecht finden…all das hatte einen SINN.
Der ist nun weg. Ich habe noch Kleinigkeiten zu machen (neuen Vorhang kürzen, Balkonboden streichen, Sachen verkaufen..usw)..aber es gibt keinen Bezug nach außen. Kein müssen. Kein anderer Mensch ist darin involviert. Ob ich das heute mache oder gar nicht, juckt keinen. Ich bin müde, auch lebensmüde. Wenn ich mir vorstelle, dass die Lebenserwartung bei Frauen um 80 Jahre alt liegt, dann habe ich gerade mal die Hälfte und mich packt das blanke Grauen. Niemals halte ich noch so lange durch.
Suizidgedanken erleichtern die Situation. Nicht dass ich die nächsten Tage hopps gehe, eher so in weiter Zukunft, KÖNNTE ich ja. Den halben Tag beschäftigt mich dieses Todesspiel. Der Tod als nächstes Ziel? Welches andere Ziel gäbe es noch? Welches blieb mir?
Auch ist die Angst und Anspannung wieder da. Klack, von einem Tag auf den anderen, als ob dieses Haus, dieser Ort irgendwie vergiftet wäre. Als ich letztens die Dämmerung abwartete, um den Müll wegzubringen und danach noch eine Runde um den Block zu gehen, da wußte ich: Alarmstufe rot. Nur im dunkeln oder ganz früh rausgehen. Wieso habe ich das hier? Ich hatte das hier schon von Anfang an ganz stark, da wußte ich noch nichts über meine Nachbarn (Eigentümer, Vollzeit arbeitend usw.), wieso fühle ich mich nur hier so extrem minderwertig?
Als ich nochmal ins Hotel rüberfuhr, war das wieder wie weggeblasen, ich fühlte mich erwachsen, souverän! Und hier wie ein Kleinkind das nichts kann und nichts wert ist. Es ist furchtbar.
Ich gönne mir Ruhe und tue zwischendrin auch einiges. Es ist aber reine Beschäftigungstherapie wie Apfeltaschen backen oder Fleischpflanzerl selber machen.
Mal wieder eine heftige Depressionsphase. Nicht schon wieder. Wieviel verträgt der Mensch? Wieviel vertrage ich noch?
Morgen fange ich wieder mit einem Medikament an: Elontril.
Dem Körper ein wenig helfen wieder auf die Spur zu kommen.

In der Hoffnung, dass die Seele mitkommt.

Wochenrückblick 16. April 2021

Montag: ein vorletztes Mal ins Hotel, das ganze Zeug holen. 2 Koffer und 2 große Schachteln. Soviel Zeug, in so einem kleinen Zimmer. Naja. Ich habe akzeptiert, dass ich nie der ultra-Minimalist werde und gerne a) eine Auswahl habe (sei es an Beschäftigungsmöglichkeit oder Kleidung) und b) auch gerne was in Reserve habe und c) auch bestimmte Sachen zum wohl und sicher fühlen brauche. Zulange habe ich „karg“ gelebt: nein ich brauche nix warmes zum anziehen, nein ich brauche überhaupt nichts weder an materiellen noch an seelischen, ich habe keine Bedürfnisse usw…

mich gelassen: Schon letztes Wochenende bin ich dauernd in komatösen Schlaf gefallen. Die ganze Anspannung fällt nun ab. Ich kenne das von mir. Und heute zwinge ich mich zu nichts mehr. Ich weiß, dass es von alleine besser wird und zwar schneller wenn ich mich einfach in Ruhe lasse und nicht denke: aber die Sommerkleidung musst du in den Schrank räumen, die eine Pflanze muss unbedingt umgetopft werden, der Boden gewischt, eingekauft, damit die Tiefkühltruhe wieder voll ist… usw….wenn ich etwas davon wirklich machen will, mache ich es. Ansonsten ist da nichts dabei was überlebensnotwendig wäre und nicht noch 2 Wochen warte könnte.

Selbstschädigung: ich muss noch ordentlich weiter Gluten essen. Es ist eine Sucht. Und als Datum wo ich damit wieder aufhöre, habe ich mir den Freitag gesetzt, da gebe ich den Schlüssel im Hotel ab und gönne mir davor noch ein großes Stück Kuchen samt Coffe to go, das ich als Abschiedritual im Zimmer esse. Komisch, dass ich mich mit etwas „belohne“ was mich eigentlich schädigt. Diffuse Selbstverletzung…

Freitag: ich war tatsächlich um 10h schon im Hotel (samt großem Frühstück) obwohl die Übergabe erst um 13h war. Aber irgendwie zog es mich da nun hin (ne ich versteh mich auch nicht, erst wollt ich immer weg und jetzt hin)…aus einem Grund: ich wollte das leere Zimmer samt Sonnenschein (Ostseite) genießen. Diese visuelle Ruhe und dabei ein neues Buch anfangen. Was ich auch tat. Es war ein sehr schöner Abschied. Und als der Zimmerschlüßel dann weg war, kam ein ganz ganz ganz tiefer Atemzug.

Widerstand: aber wie oft fällt es mir noch schwer mir gutes und schönes zu gönnen. Nun hatte ich ja viel Wäsche auf einmal und so dachte ich: rentiert es sich mal das Bügeleisen rauszuholen und das alles zu bügeln. Aber wie ungenau ich das tat, nur so das gröbste mal rüber, während ich in der Arbeit da ganz penibel bin. Bei mir is es „egal“, wenn es verwaschene zerknitterte Shirts sind. Ich hab mich auch unglaublich schwer getan, noch im Hotel ein paar Sachen anzuziehen und sie dann wegzuwerfen, weil echt „hinüber“, aus Angst dass nichts neues schönes nachkommt. Angst vor Mangel! Auch wenn ich in der Wohnung einen kleinen Dreck sehe, der wäre mit einer Handbewegung und in 10 sec. weg, aber ne da baut sich innerlich eine riesen großen Hürde auf und ich komm da nicht drüber und lasse es. Bestes Beispiel: Meine neue Duschwand mag ich von vornherein nicht so verkalken lassen, also möchte ich nach den duschen einfach mit so einem Wischer einmal alles abziehen, wie gesagt das dauert wenige Sekunden, ich aber habe das Gefühl ich tue was verbotenes, verschleudere meine Kraft und die Aktion sei völlig abnormal…
Oder noch ein Beispiel: ich habe mir einen neuen Ceranfeldschaber gegönnt. Für sagenhafte 3,99€! Seit Jahren werkel ich da mit einem total verrosteten (!) Teil herum…maaannn….

Ich hab geträumt…

Schon lange nicht mehr hatte ich so einen üblen, heftigen, realen Traum, wo ich dachte: moment der ist wichtig, der will mir was sagen, der einem so richtig nachhängt, der einen Eindruck macht und zum nachdenken bringt. Anders wie bei Alpträumen die einfach nur schlimm aber auch irgendwie weit weg sind…

Der Vortraum war (den habe ich nur noch ganz schwach in Erinnerung) dass wir irgendwie fliehen müssen, ich weiß nicht mehr wer „wir“ war. Aber ich war eher das Kind und dann auch wieder der Fluchthelfer abwechselnd. Wir waren in einem Haus untergebracht, das schäbig war und wir mussten in ein anderes Haus, aber nachts und so dass uns keiner sah.

Der folgende intensive Traum: ich war mit meiner Mutter weggefahren (nach Unganr wie sich herausstellte), ich solte ihr bei irgenwas helfen, ich sehe andere Kinder wo ich glaube dass sie verängstigt drein schauen…

Ich dachte es wären nur so 2-3 Tage, als ich nachfrage erfahre ich, dass es ca. 10 Tage sein werden, genaueres kann sie mir leider nicht sagen. Sie lässt mir aber Geld da (ach wie nett…)Ich bin schockiert, wie kann sie mich einfach hier lassen, in diesem schäbigen alten, großen Haus, wo ich Angst habe, mich nicht wohl fühle, das Land nicht kenne und überhaupt. Ich spüre nur diese fiese Verlassenheit ganz tief und es ist ein grauenvolles Gefühl gepaart mit Heimatlosigkeit, Entwurzelung und Verrat. Ich bin so außer mir dass ich sie heftig schlage, so richtig verprügel und sie, als sie bewußtlos ist. in einen (Abfall?) Korbe werfe. Jetzt muss sie hier bleiben…Doch sie wird irgendwann wach und geht, das bekomme ich gar nicht so recht mit.

Ich gehe in einen kleinen Supermarkt und kaufe mir Dinge die mir gut tun, Schokokekse und Putzmittel und noch so einiges, ich streife lange duch den Laden weil ich zum einen nicht recht weiß was ich will und brauche, zum anderen kann ich die Sachen die da drauf stehen ja nicht lesen. Es fällt mir auch auf, dass hier kaum Leute Masken tragen (Corona!).

Ich steige in einen Bus und denke mir auf der Fahrt, dass ich eh schonmal alleine ins fremdsprachige Ausland wollte und die Zeit vielleicht ein wenig nutzen kann. Als ich einen See sehe drücke ich den STOP-Knopf und steige aus. Es ist ein kleiner See, wunderschön gelegen, voller grüner Bäume und Gräser, die Sonne scheint ein toller Tag und mit einem schönen Weg drumherum. Ich beschließe ihn zu gehen. Merke, dass ich meine Einkaufstüte nicht mehr dabei habe, finde das nicht so schlimm, denke die finde ich schon wieder.

Auf dem Rundweg komme ich auch an einem Restaurant vorbei und denke mir, da ja hier alles so billig ist, kann ich ja öfters essen gehen.

Als ich die Hälfte geschafft habe sehe ich eine tolle Allee mit Blick auf den See, ich will es fotografieren aber anscheinend is es zu dunkel, ich stelle den Blitz ein und ein älterer Mann lächelt mich freundlich an und sagt was auf ungarisch, ich sage ihm dass ich das nicht verstehe auf englisch, spüre aber dass er wohl was meinte, dass er dasselbe Problem mit dem fehlenden Licht hatte. Als ich weitergehe dreht er sich zu Bekannten um und sagt was auf deutsch, ich drehe mich wieder zu ihm um, lache und meine „das würde ich verstehen, ich spreche auch deutsch!“.

Ich gehe weiter und sehe eine kleine Wasseranlage (über Treppen und Bahnen), darin wirft sich eine Frau immer der Länge nach hin, so wie es in Indien manche Gläubige machen. Mir fällt ein, dass ja Ostern ist und sie vielleicht so eine Art Nachstellung der Kreuzigung, des Leidenswegen machte. Mir fällt ein Touristenbus auf und denke, dass die deutschen wohl schon wieeder fleißig Urlaub machen und dass wenn die hier so wenige Masken tragen, sie das Virus wohl mitnehmen und verbreiten…

Auf dem Weg denke ich immer wieder mit Schrecken, dass ich da in diesem Haus nun bleiben muss, ich es erstmal putzen werde. Und ich auch den Umrechnungskurs von Forint zu DM oder Euro? Mir mal anschauen muss. Und ärgerte auch über mich selber, dass ich das nicht vorher genauer geklärt und nachgefragt habe, was und wie lange ich meiner Mutter helfen soll, ich bin von was anderem einfach ausgegangen ohne nachzufragen! Und ob ich das Haus wiede finde, ich stieg ja in den erstbesten Bus, aber das machte mir keine Angst, denn eigentlich fuhr der Bus immer geradeaus, zur Not laufe ich wieder zurück. Und ich bin immer wider sauer auf meine Mutter, dass sie mich einfach alleine zurück lässt. Wobei ich kein kleines Kind mehr war. Aber das verschweigen und hintergehen und mich ausnutzen war so deutlich, so schlimm….auch für eine Erwachsene.

Mir fällt auch ein, dass ich ja 3 Kinder in dem einen Zimmer sah, alle unterschiedlich alt, lagen in Betten, sahen verängstigt aus, sprachen nichts und ich überlege ob es sich um Kindesmißhandlung, Menschenhandel handelte und bin schockiert weil meine Mutter da mitmacht und diese Kindern nun irgendwo hinbringt.

Ich wache völlig schief im Bett mit nur noch halber Decke auf und setze mich noch im Halbschlaf an den PC um alles aufzuschreiben…

Es ist klar, dass ich die letzte Zeit verarbeite…das wo bleiben müssen wo ich nicht will, das putzen um mich wohlzufühlen, Schokokekse mag ich total!

Die Fremdheit: in dem Viertel wo das Hotel ist, gibt es einen sehr hohen Ausländeranteil, so dass ich oft meinte ich sei wirklich im Ausland. Man hörte kaum deutsch und es gab viele farbige Menschen. Nach Ungarn fuhren wir mit dem Stiefvater zusammen öfters, als ich Jugendliche war. Unsere ersten Urlaube überhaupt und ich fühlte mich da selten wohl. Weil ich zuvor meine Heimat verlor (Scheidung, Umzug) und mich im neuen Haus nicht wohlfühlte und dann auch noch sehr weit weg fahren, das war zuviel Entwurzelung/Heimatlosigkeit.

Der See und die grüne Natur erfreuten mich im Traum sehr: was schönes! Ich mag Natur, sie tröstet mich, sie beruhigt mich, da fühle ich Verbundenheit, Wurzeln, geerdet sein! Das keine angst haben mit dem Bus zu fahren, da musste ich als Kind schon selbstständig sein und viel Bus fahren, Fahrpläne lesen auch recht frühr Fahrten alleine mit dem Zug nach München und dann Umzug mit 16 nach München, ließen mich da schnell selbstständig werden. Egal in welcher Stadt, ich komm mit den ÖPNV zurecht!

Dass mir in letzter Zeit Licht fehlte war klar…also das seelische Licht, eine hoffnungsvolle Aussicht sozusagen.

Was die Frau auf dem Leidensweg Jesus mir sagen wollte…dass ich mich selbst geißelte? Ja oft bin ich noch zu hart mit mir…

Und dass das Thema Verlassenheit wieder aufkommt, wundert mich nicht, da ich ja mit Schrecken feststellen musste, dass meine Tante genauso wie meine Mutter ist, und mich emotional total im Regen stehen lässt, mir dafür aber ihre Probleme breit und ausführlich erzählt und mich überhaupt nicht wahrnimmt.

Es zeigt jedenfalls deutlich, dass die letzte Zeit mit der Badsanierung und wohnen im Hotel, doch seine Spuren hinterlassen hat…

Gib dem Affen Zucker!

Gut ein Affe bin ich nun nicht (ok klar manchmal schon, bin ja auch keine Heilige), aber auf Zucker steh ich!

Mein Körper leider weniger. Wiedermal kam ich ganz deutlich (und unangenehm) auf das Thema: Blutzuckerschwankungen sind Gift für mich!

Ein kurzer Rückblick: Heute ist Samstag und seit Dienstag bin ich wieder in meiner Wohnung. Bis Donnerstag abend hatte ich keinen herd, habe demnach der schlampig und auch zuwenig gegessen. Gestern Freitag hab ich nicht nur schlampig sondern katastrophal gegessen:

Frühstück: 2 Marmeladenbrote und 1 Milchkaffe

Mittag: glutenfreie Butterbreze, Energydrink

Nachmittag: griechischer Joghurt mit Erdbeeren

Abends: Pizza (mit Gluten) , 2 kleine Gläser Weißwein.

Und da wundere ich mich, dass ich wie zerschlagen aufwache und eine monströs schlechte Laune habe? Der Körper bekam ja nichts wirklich festes zum verbrennen, sondern nur schnell verwertbaren Zucker und der ist PUFF so schnell weg wie ein Strohfeuer…

Ich stieg trotzdem aufs Radl (weil ich dachte…ach egal) und wurde dann sooo gereizt mit Mörderlaune und Schlappheit ohne Ende (klar Bewegung senkt den Blutzucker wieder), ich habe zum Glück NICHT durchgehalten, sondern bin eher wieder heimgefahren, nicht ohne vorher noch in einer Bäckerei einzukehren und mir ein großes Stück Nußzopf (natürlich auch wieder mit Gluten) zu kaufen.

Auf der Heimfahrt dämmerte mir dann langsam das Thema…trotzdem habe ich wie eine Süchtige, 2 Scheiben des Zopfes mit Butter und wieder Marmelade mir reingezogen. Kurz drauf war ich wieder bester Laune und habe sogar einige Dinge geschafft, wo ich vor 1 Stunde noch dachte: nix wie heim und ins Bett und mal wieder komatös schlafen.

Irre. Das ist SO irre! Und kein Arzt bringt dich drauf, weil Langzeitwert des Blutzuckers immer normal ist und auch der Glucosetest nicht auffällig…usw….dass man aber als Hochsensible die Schwankungen merkt und einem vielleicht generell Kohlenhydrate nicht so gut tun, da muss man selber drauf kommen. Danke Internet!

Was hilft? Heute mittag gibt es erstmal Würstel mit Gemüse, auch wenn es das letzte ist, wonach mir ist, es hilft aber! Mehr Proteine, mehr Fett, also Richtung Paleo-Steinzeitessen.

Wer mag kann es mal testen und zumindest für einige Tage mittags und abends Kohlehydrate weglasssen, wer es auch früh schfft umso schneller hat man ein Ergebnis.

Oder eben nicht…

Wochenrückblick 9.April 2021

-neue Sachen: das ist ein Thema über das ich immer wieder stolpere: Nicht nur dass ich es mir wert sein sollte, dass ich eine saubere Wohnung habe, sondern mir auch schöne neue Sachen gönne. Ein Beispiel, seit 15 Jahren benutze ich dieselben Geschirrhandtücher. Das weiß ich deswegen so genau, weil ich damals umzog und die Fetzen von meiner Mutter bekam. Da waren sie schon lange in Gebrauch. Also sind sie inzwischen, dünn, labbrig, etwas verfärbt, verwaschen und einfach: uääh. Aber trocknen noch, also sind sie noch gut. Hier im Hotel hatte ich ein nigelnagelneues, festes, hellweißes, großes Geschirrhandtuch und stelle fest: das macht was mit mir wenn ich das benutze. Ich fühle mich wertvoller. Genauso wie mit kleinen Schälchen. Die standen mal wo zum verschenken rum und weil ich eh welche brauchte, nahm ich die mit. Keine schönen Farben, etwas angesprungen und jede sieht anders aus, aber gehen ja noch. Zum Henker, die paar Euros für schöne neue Schälchen in den Farben die ich mag und ohne Macken kann ich doch echt in mich investieren! Auch hat sich der Blick auf meine Wohnung gewandelt. Einfach weil ich da sonst sooft drin bin gewöhnt man sich an vieles, man sieht manchen Dreck oder kaputtes nicht mehr. Von daher gibts Frühjahrsputz XXL!

  • neee oda? Schnee! Am 6.April und davor und danach stürmte und schneite es was das Zeug hielt. Was mein Gefühl „irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein“ enorm verstärkte. Aber irgendwie wars mir auch egal, ich hatte andere Dinge im Kopf und im Herzen….
  • apropo Her: Man ich bin soooo neugierig ob und was beim Lngszeit-EKG nun rauskam, erst musste ich 3 Wochen auf das Gerät warten und jetzt nochmal 3 Wochen aufs Ergebnis weil die im Urlaub sind und ich erst am 19. einen Termin bekam. Nunja…
  • genossen: Am Ostermontag ein Frühstück mit M. Obwohl ich total kaputt war und auch noch 12km hinradeln musste (sie hat derzeit kein Auto und wohnt so ländlich, dass da sonntags kein Bus fährt) aber ich hatte mich so drauf gefreut, dass ich halt langsam mit Pausen hinradelte. Und es hatte sich gelohnt. Total lustig, aber klar, wenns um 9h früh schon nen Sekt gibt 🙂
    Das Fahrrad habe ich dann gleich bei mir daheim gelassen. Die Woche wird kalt, nass und windig und da brauch ich kein Rad und je mehr Sachen schon wieder zurück im Wohnort sind, dsto besser fühle ich mich.
  • gelacht: bei der Show LOL auf A*…Prime. Comedys werden in einen Raum gesteckt und keiner darf 6 Stunden lachen oder auch nur schmunzeln. Wird er 2x dabei erwischt fliegt er raus. Ich find das saulustig, wenn man nicht lachen darf und was dann die Leute alles veranstalteten und Grimassen zogen und überhaupt. (mir fiel dazu die Taufe meines Neffen ein, das war auch so ein Ding, mein Schwager und dessen Bruder/Cousins blödelten so etwas versteckt während des Gottesdienstes herum und ich musste mich so zusammenreißen, als dann auch noch das Licht über uns flackerte und ausging, war es um mich geschehen, ich platzte los. Der Pfarrer war zum Glück sehr lässig, meine Schwester nahm mir nix übel, und meinem Schwager konnte ich dann lange nicht mehr ansehen ohne wieder in einen Lachflash zu geraten…
    Schon lange nicht mehr solche Tränen gelacht.
  • nochmal Tante: irgendwie merke ich eine richtige Erleichterung wenn ich denke mich weiter von meiner Tante/Cousine zurück zu ziehen. Das spricht eine deutliche Sprache. Ich hatte überlegt, ob es erst ein normales Nähe/Distanz-Ding ist, weil klar, ist man nicht immer im Kontakt, egal ob mit Freunden oder Familie. Ich merke aber dass es da einen Graben gibt, denn wenn wir mal ein paar Mal hin und her schreiben und grad an einem Thema dran sind (z.B. ihre verstorbenen Eltern oder so) dann ist da auf einmal Funkstille. Es kommt nichts mehr. Und ich häng voll in der Luft. Wenn ich mit anderen schreibe, dann ergibt sich das „Ende“ des Dialogs natürlich auch, aber es fühlt sich stimmiger an: Wir hatten was geklärt (z.B. organisatorisches) oder über was gesprochen, wo es dann ein natürliches Ende gibt und der andere das auch mitteilt mit einem: Schönen Abend noch. Da weiß man bescheid.
    Auch das meine Tante soviel „vergisst“: Sooft lese ich: ach wollte dir schon viel eher schreiben, aber dann kamen soviele Sachen dazwischen. Das ist Standart und ein Zeichen: So wichtig bist du nicht.
    Ich glaube sie macht viel aus Pflichtgefühl für mich. Sie ist meine Patentante, die Schwester meiner Mutter und fühlt sich da wohl zuständig für mich. Was ich natürlich teilweise auch sehr genieße, weil ich Wärme, Geborgenheit, Zugewandtheit nicht wirklich von meiner Familie kenne. Und meine Tante kann mir das geben, wenn auch nur sehr wenig und in Minidosen, aber wenn man hungrig ist, nimmt man jeden Krümel.
    Sie ist keine klassische Narzisstin, sie hat einfach ihre (oft sehr dicken) Mauern sehr oft oben und ist emotional unerreichbar. Total abgeschottet. Wie meine Mutter, da kam kein Glanz in ihren Augen wenn sie mich ansah, kein ehrliches mitfühlen, da war Kälte, ein durch mich schauen und nur den Alkohol und ihre ganzen Männer, oder ihre Arbeit oder ihre Katzen, ALLES war wichtiger als ich.
    Auch meine Cousine ist emotional unnahbar. Sie lässt keine Nähe zu, bei ihr ist alles oberflächlich, alles ist immer super, ihr gehts immer gut. Während ich mich sehr geöffnet habe und sie an meinem Leben teil haben ließ, kam von ihr nichts, auch nicht wie es mit ihrer Tochter so läuft. In den 3 Jahren seit die auf der Welt ist, gab es vielleicht mal 5 Anekdoten und 10 Fotos. Obwohl ich deutlich Interesse zeigte. Ok, dann nicht.
    Ich habe das alles früher schon realisiert, aber dann auch wieder „vergessen“, weil ich es nicht wahrhaben wollte, dass auch dieser Teil der Familie mir nicht gut tut. Somit habe ich de facto keine Familie mehr. Also zumindest keine mit der ich in gutem, schönen Kontakt stehe. Das bis tief ins Herz zu verstehen, tut weh und ich glaube deswegen habe ich noch paar Runden gedreht: Wieder hingegangen, wieder Kälte gespürt, mich wieder geöffnet, wieder eine Abfuhr, besndere, schöne, teure Geschenke gemacht usw. Aber es wird immer klarer: Abstand ist das wichtigste, damit ich nicht weiter destabilisiere, das ist kein Mensch der Welt wert.
    Und dann kamen so Gedanken wie: Ja Familie is nicht immer leicht und es gibt viele schwierige Menschen undso. Wieso kommen andere Menschen damit klar und ich nicht? Das mag daran liegen, dass ich schon mit verrückten Menschen aufgewachsen bin und davon zuviele Wunden davon getragen habe, dass da einfach keine Kraft mehr ist. Und leider ist dann auch die Schlußfolgerung: dass auch ich mich schütze, meine Mauern hochziehe und auch emotional unerreichbar werde (wobei mir das bewußt ist und ich daran immer arbeite, weil mich soziale Isolation schützt, aber auch nicht gut tut auf Dauer).
    Also: weiter genau schauen: wem sage ich was, wie bin ich bei wem? Meiner Tante zu ihrem Geburtstag und Weihnachten was schicken werde ich weiterhin, wenn ich Lust auf einen Tagesausflug habe, fahre ich auch mal hin, im Moment ist das eh nur 1x im Jahr. Wenn von ihnen keine Anstalten kommt auch mich mal zu besuchen, dann werde ich auch das sein lassen. Von meiner Seite wie bisher öfters Whatsappnachrichten schreiben oder auch mal nur nen Gruß mit einem netten/lustigen Bild: nein. Weil es immer nur von meiner Seite kommt.
    Ich bin aufgewühlt und es ist schmerzhaft die Illusion aufzugeben, dass ich da vielleicht eine gute FAmilienanbindung haben könnte oder gar eine Ersatzmutter, aber lieber jetzt, bevor noch mehr Schaden entsteht…
  • Hormone: dass (vermutlich) mein Progesteronspiegel höher ist, fühlt sich mega an! Tatkräftig, selbstbewußt bis kampflustig, trotzdem weiblich mit viel Humor und Lebensfreude.
    Ich habe keinerlei Angst vor meinen Nachbarn, denen ich vor 2 Monaten die Polizei schickte. Früher wäre das ein Grund gewesen nur mit Panikattacken meine Wohnung zu verlassen, weil es könnte ja zur Konfrontation mit denen kommen. Jetzt denke ich mir: Die Deppen sollen ruhig was sagen, dann können sie mich aber erleben. Wie geil ist das denn?
    Ich brauche viel weniger Schlaf (ok für meine Verhältnisse fast ZU wenig, aber nunja, es ist selten genau richtig bei mir).
    Ich habe weiterhin meine Tage nicht, aber hin und wieder körperliche PMS-Symptome, wie ziehen, spannen, drücken…. Ich frage mich schon, wie sehr die monatliche Periode Frauen schwächt. Blut ist ja Lebenskraft. Ich friere auch viel weniger…als ich das einem Bekannten erzählte (nur das mit dem frieren, weil er so schlotterte während mir die dünne Regenjacke reichte, schaute er mich groß an und meinte: „oh dann hast du kräftiges Blut!“ Witzig, dass er das so nannte und wie passend!
    Ich hatte das so vor ein paar Jahren schonmal und geau wie damals denke ich mir: Was wenn meine größten Probleme von zuviel/zuwenigen Hormonen kommt? Denn ab der Pubertät ging es mir ja rapide schlecht inkl. Selbstmordversuchen. Blöderweise war zuder Zeit auch ein großer Umbruch (Scheidung der Eltern, Umzug, neue Schule, Stiefvaer usw.) so dass man nicht genau weiß was der Auslöser war, klar wahrscheinlich beides und das eine spielt zum anderen mit rein usw….aber trotzdem.
    Jedenfalls:
    Ich hab das Gefühl diese klitzekleine Hormonumstellung hat mehr bewirkt als jahrelange Therapie….aber abwarten wie sich das so weiter ergibt.
  • Vorfreude: Wochenende zum erholen! Es kommt kein Handwerker mehr, meine Wohnung ist soweit wieder hergestellt und sauber und eingerichtet, dass ich in den nächsten Tagen nur was machen kann, was ich auch möchte, aber nicht muss. Zum Beispiel Balkon sauber machen oder noch die Sachen aus dem Keller holen usw. Ich komme runter. Es ist nämlich so, dass wenn ich mich aufrege und gestresst bin, mein Streßpegel nur sehr langsam sinkt. Und wenn er gerade mal wieder im unteren Bereichwar die letzten Wochen kam ein neuer Aufreger. Ich fand dazu mal den COMT-Mangel. COMT is die Abkürzung für ein Enzym dass Streßhormone abbaut. Hat man da zuwenig bleibt logischerweise diese Hormone hoch. Das könnte auch eine gute Erklärung für Hochsensibilität bzw. Reizüberflutung sein. Da ich das nun weiß, kann ich damit besser umgehen. Was mir dabei hilft: Viel und gutes Magnesium (nicht jeder Mensch verträgt alle Magnesiumverbindungen, da muss man ausprobieren) und was mir auch hilft: nicht von 100 auf 0 runterfahren, sondern langsames werkeln mit vielen Pausen, also keine Vollbremsung. Wenn ich weiter zu aufgedreht bin hilft auch mal Rosenwurz oder Helmkraut oder Baldrian oder wenn es was ganz zuverlässiges braucht auch mal eine Tavor

Badsanierung: FERTIG!

Es ging jetzt doch ganz flott, Gründonnerstag war ja der Reinigungstrupp da, es hieß aber weiter: Übergabe am 12. April. Naja, aber da nun Waschbecken und Toilette drin war, konnte ich auch stundenweise in der Wohnung mal bleiben übers Oster-Wochenende und habe das ebenfalls tooootal genossen: Ein wenig geputzt um meine Anspannung loszuwerden (und auch das Gedankenkarrussel und die Langeweile) dazu auch eine Wäsche gewaschen in meiner Waschmaschine, ach war das toll, gleich ein anderer Duft aus wie aus den Gammelgemeinschaftswaschmaschinen (nettes Wort..) im Hotel.
Dienstag dann die Nachricht, morgen also Mittwoch 15 Uhr Abnahme. OH UI! Ich packte das wichtigste zusammen und düste gleich nach der Nachricht in die Wohnung. Es war klar, ich halte es nicht länger im Hotel aus! In meiner Wohnung dann etwas gewerkelt, da aber die Nächte so beschissen waren, war ich einfach nur erschöpft. Und leer. Und traurig. Es war so unfassbar anstrengend. Über 8 Wochen ständige Anspannung, Adrenalinschübe, Grenzüberschreitungen zulassen müssen usw.
Die zwei besten Freunde die mir soviel in letzter Zeit geholfen haben, freuten sich dafür umso mehr. Das war so schön zu erleben und als ich mißtrauisch blieb „erstmal die Abnahme abwarten“ meinte M.:“ Das klappt! Das klappt! Ich zünd ne Kerze für dich an!“ Was für eine berührende Geste! Eine Kerze! Tolle Idee!
Dass ich mich nach so einer Streßphase so leer und deprimiert fühle wundert mich nicht. Das hatte ich früher schon, nur konnte ich das damals nicht in Verbindung bringen. Bis ich mich viel informierte und dazu lernte, überTraumata (die ganze Anspannung kostet immens viel Kraft!) und Streßdepression. Ich weiß auch wie ich da mit mir umgehen muss: Viel Ruhe und die altbekannten Tips: Gute Ernährung, sanfte Bewegung, nichts erzwingen, (weder Gefühle „ich muss mich doch jetzt freuen!“ noch Tätigkeiten „ich muss doch noch das und jenes machen“) mich so lassen wie ich gerade eben bin und mir schönes und gutes tun!
Ansonsten muss ich mich echt erst wieder an meine Wohnung gewöhnen. Sie wieder zu meiner machen, aber auch das Gefühl verarbeiten, dass das alles wieder meines IST! Der Geruch ist leider sehr chemisch, die Fliesen, die Malerfarbe, die Verfugungen und was weiß ich. Aber das vergeht, ich hoffe, dass das Wetter besser wird und ich viel lüften kann.

Die Badsanierung war zwar eine immense Belastung, aber kein erneutes Trauma, habe ich fetgestellt. Denn ein Trauma hat ja viel mit Ohnmacht, Hilflosigkeit, Erstarrung zu tun. Klar fühlte ich das alles auch mal, ABER ich hatte meine Handlungsfähigkeit behalten und habe sehr viel gemacht, damit es mir gut geht und ich mich sicher fühle. Ich fühlte mich souverän und erwachsen. Das war ein großer Unterschied zu früher.


Nun nach 3 Tagen in meiner Wohnung fühle ich mich unendlich reich: So tolle Musikboxen habe ich, so eine riesige Wohnung (gefühlt, wenn man 2 Monate nur in einem Minizimmer hauste) mit Flur, Schlafzimmer, Wohnzimmer, riesiger Küche (vor 4 Jahren neu eingebaut, mit Geschirrspüler und Platz und überhaupt!) und jetzt einem nigelnagelneuen schönen, sauberen, tollem Bad! Sogar eine Minisauna (so eine Sack-Infrarot-Sauna) habe ich und ein Rudergerät und ein Trampolin und hier fühle ich mich sicher, weil hier kein Krawall und Schlägereien und was weiß ich, ist. Ich habe wieder alle meine Sachen zur Verfügung, alle Klamotten, einen schönen großen Balkon (ok der muss noch sauber und neu hergerichtet werden).


Die Handwerker waren super, immer pünktlich, sehr freundlich und mitfühlend, geduldig erklärend und perfekt im Zeitplan und es gab keinerlei Zwischenfälle (so unvorhergesehenes, so Mißgeschicke, so: müssen wir erst bestellen oder so…NIX, es lief wie am Schnürchen, echte Profis!).
Ich fühle mich irgendwie immer noch wie in einem Traum, in einem Alptraum, oder in einem sehr sehr schlechten Film…ist das echt passiert?
Und ich bin stolz auf mich: ich packte das! Ja mit Verzweiflung, mit hadern und zaudern, aber auch mit erstaunlich viel Humor, mit Handlungsfähigkeit und Souveränität, ich habe nicht einmal die (ehemalige) Therapeutin oder gar den Krisendienst angerufen und das hat nichts mit gnadenloser Härte gegen mich zu tun, sondern das ich mir anderswo Hilfe holte. Von Freunden. M. und J. haben mich ertragen und mir immer geholfen, wenn sie konnten, sie fühlten mit. Und das ich mich viel besser kenne und viel in den letzten Krisen gelernt habe.
Ich kann tatsächlich sagen, dass ich an diesem scheiß Wasserschaden samt Sanierung gewachsen bin. Ich habe es nicht nur irgendwie überstanden, sondern gemeistert. Ja doch, da bin ich stolz drauf.


Nächsten Montag holen wir den Rest meiner Sachen aus dem Hotelzimmer und am 16.April gebe ich auch dort Schlüssel ab. Dann ist das endlich abgeschlossen und 4 Monate heftiger Streß liegen hinter mir.

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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