Die Wohnung

Mir geht das nicht aus dem Kopf, dass ich mich in Ferienwohnungen oder eben vor kurzem im Hotel fitter, selbstsicherer und stärker fühle, als zuhause. Hier ist immer so ein latentes Bedrohungsgefühl, so eine ständige Angst und das hatte ich, wie schon erwähnt von Anfang an hier. Als ich 2006 hier einzog, rauchte ich ja noch, aber größtenteils auf dem Balkon. Und damals stand der Stuhl schon in der hintersten Ecke, damit mich keiner sieht.

Nun fiel mir auf, dass die Wohnung von der Bauweise eine ziemliche Unruhe hat. Es gibt nur einen geschlossenen Raum, dass ist das Bad. Der Grundriss der Wohnung zeigt ein E: der obere Balken ist das Wohnzimmer (wo es auch auf den Balkon geht), die Decke ragt aber nur zur Hälfte über den Raum, da ist oben die Galerie, also ragt deren Boden auch nur zur Hälfte hinaus, was eine „Schlucht“ erzeugt, da oben in der „Schwebe“ ist das Schlafzimmer.

Vom Wohnzimmer geht einmal die Treppe nach oben weg und daneben der Flur. An den grenzt das Bad (das Mittelstück des E‘s), dann wieder ein kleines Flurstück und der untere Balken ist die Küche und die Eingangstür. Hinter der Eingangstür ist kein geschlossener Flur sondern ein offener Laubengang, eine Art zweiter Balkon. Es ist also alles recht offen und luftig und die Deckenhöhe mit 4 Meter ist jetzt auch nicht gerade gemütlich.

Ich bin sehr feinfühlig und sensibel und denke schon, dass ich da Energien spüre.

Das Hotelzimmer war ja mehr oder weniger nur ein großer Raum, kleiner Flur mit Küche und Bad und ich war da so gut bei mir, trotz der ganzen Aufregung. Wenn da draußen vor der Tür mal eine andere Tür ins Schloß fiel registrierte ich das nebenbei. Hier in der Wohnung erschrecke ich.

Interessant wäre eine Feng-Shui-Beratung was die dazu meinen. Oder früher holte man den Rutengänger, der Erd- oder Wasserstrahlen oder sonstiges aufspürte.

Vielleicht hilft es, wenn ich im Durchgangsflur mal einen Vorhang aufhänge, zwar nicht in kompletter Höhe von 4m, aber so für 2,50m würds ja reichen. Es gibt Stangen zum einklemmen, sodass ich nichts boren muss. Vielleicht gibt das etwas Sicherheit und Ruhe.

Ausprobieren kann ich es ja, wenn es nix taugt ist ja nichts verloren.

4 Kommentare zu „Die Wohnung“

  1. Die Angst vor den Nachbarn verstehe ich. Seit ich wieder mit Rauchen angefangen habe (letzten Winter nach 15 Jahren Pause), rauche ich auch lieber auf dem Balkonboden sitzend, weil mich die Nachbarn nicht sehen sollen. Das ist meine Angststörung, die ein Bedrohungsszenario heraufbeschwört. Außerdem haben die Nachbarn wirklich was gegen das Rauchen. Die Wohnung scheint dir in ihrer Offenheit kein Wohlbehagen zu bereiten. Das verstehe ich auch. Aber dann über Feng-Shui nachzudenken, dass kommt mir dann doch eher wie eine Symptombehandlung vor. Dann schon eher Vorhänge etc., um es gemütlicher werden zu lassen. Und die Nachbarn? Mit Karaoke vertreiben!

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    1. Ohje davor hab ich die größte Angst, wieder mit dem rauchen anzufangen, manchmal denk ich mir: ach scheiß drauf, aber dann denk ich mir: das is nur am Anfang wieder toll und dann wieder nervig. Und teuer.
      Genau am Boden sitz ich generell sehr gern, vor allem am Balkon. Obwohl da gar nicht soviele Leute reinschauen können, das Gefühl is da.
      Naja Feng-shui is ja auch beratend, dass die Energien anders gelenkt werden, ob mit Spiegeln, anderen Farben/Formen oder eben Vorhängen, die machen nix anderes. Im Münchner Bauzentrum gibts dafür tatsächlich nen Profi, für 200,- immerhin billiger und nervenschonender als ein Umzug, ich glaub das gönn ich mir mal beizeiten…
      Lach Karaoke, das haben blöderweise die Nachbarn im 1.Lockdown für sich entdeckt. Es war entsetzlich…4 Stunden vietnamesisches Gejaule 😉

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      1. Ich habe eigentlich die besten Nachbarn bei mir gegenüber. Und der Abstand zu den Balkonen ist groß. Aber die Isolation hat auch sie schrullig werden lassen. Wir haben nur wenig Kontakt. Keine gute Basis um gegenseitiges Vertrauen und Mitgefühl pflegen zu können. Darum hoffe ich, dass sich das mit den Impfungen bessert und wieder mehr Miteinander möglich wird. Ich lebe als Eremit mitten in der Großstadt. Am Sonntagmorgen ist das schön. Da ist es so still und ruhig wie auf dem Land. An den Wochentagen: Unsichtbare, sich bewegende Schatten, Phantome, zugezogene Gardinen und manchmal ein knappes Hallo im Hausflur. Futter für die Einbildungskraft. Zu wenig für die Seele eines Menschen. Eine Feng-Shui-Beratung bedeutet immerhin menschliche Zuwendung…

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  2. Vermutlich wird es sehr schwer das Mißtrauen, die Paranoia und die Angst wieder aus den Menschen zu bekommen. Leider.
    Und ja Sonntagmorgen ist immer super 😉 es gibt glaube ich sehr viele Eremiten in Großstädten, man sieht sie ja nicht, aber meine Beobachtungen der letzten 2 Monate in München lassen das vermuten.
    Schon seltsam, man hat Angst vor Menschen/Zuwendung/Nähe und braucht es gleichzeitig doch…eine Zwickmühle…

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