Wohnung: Im Urlaub macht man ja meistens inge, Die man im Alltag nicht so macht. Ich habe mir eine Insel im Wohnzimmer geschaffen: Meine Couch ausgezogen (ohne Bürostuhl und Schreibtisch ist da nun auch der latz da) und lebe fast nur da drauf. Ich liege bequem und habe einen tollen Blick hinaus in den Himmel, recht die Screibsachen, Strickzeug, links Handy und Bücher, alles in Reichweite. Habe ich schon gesagt dass ich Einfachheit liebe? Wenn ich mag dreh ich mich mal für 10 Minuten um und döse ein wenig und wenn ich wach bin brauche ich nur die Hand auszustrecken, um mir z.B. Musik anzumachen und noch ein wenig weiterzuräumen. Herrlich. Wie im Urlaub 😉
So eine Galerie ist zwar toll, aber dort hinauf führt eine sehr steile Leiter. Bin ich müde und kraxel hoch, bin ich oben wieder munter. Nach dem Schlaf runterzuklettern braucht hohe Konzentration und jedesmal habe ich angst da mal runterzupurzeln, was den Adrenalinspiegel gleich wieder steigen lässt.. Kontraprosuktiv…
Für mich ist tatsächlich eine 1-Zimmerwohnung (auf einer Ebene) das beste. Es darf halt ein großes Zimmer sein, weil ein wenig Platz zum tanzen, Gymnastik und einfach Luft haben brauche ich schon. Und da komme ich wieder zu meinen Umzugsplänen: In einem Raum reicht dann das Bett und Sitzmöglichkeiten am Tisch, da brauch ich nicht noch eine extra Couch. Das ist mir aber extrem unangenehm, wenn Besuch da ist und mein Bett so jeder sehen kann (das is eine längere Geschichte dazu, aber Bett ist für mich eben sehr intim).
Wäre die Möglichkeit nur die Couch mitzunehmen und auf der zu schlafen und wnn Besuch kommt, die wieder zusammenklappen und Bettzeug verstauen, bzw. das auch zu machen wenn ich den Raum für Sport brauche. Das klingt nach einer sehr guten Möglichkeit. Das Bettgestell ist mir eh zuwider weil irgendwi wackelig, die Matratze ist zwar noch relativ neu, aber naja…
– tat sooo gut: alles ausblenden und mal wieder so richtig bei mir ankommen. Viel gedöst, viel in mich gespürt, viel im Flow vor mich hingewerkelt (die beste Erholung ever!), genossen auf was ich Lust hatte, sei es mal ein Milchkaffe oder eine kalte Cola, am Balkon in der Sonne liegend oder eingemümmelt auf der Couch, während es draußen fast zwei Tage lang durchregnete. Keine Angst. Keine Anspannung. Dafür mal wieder Kreativität, über vieles mal genauer nachdenken, vor mich hin philosophieren, tagträumen…ganzganz wunderbar!
– Geld: Das ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich die Kontrolle über meine Finanzen verlor. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Ich kann mit viel Geld einfach nicht umgehen, ich muss es zwanghaft ausgeben. Es gab ja den Coronazuschlag von 150,- und dann noch fast 100,- von der Versicherung für meine Räumarbeiten wegen dem Wasserschaden. Eigentlich wollte ich davon mindestens 50,- weglegen für die Umschläge SPAREN und URLAUB. Jetzt ist es so dass ich für den restlichen Monat nur noch das nötigste kaufen kann (Essen ist da nicht das Problem, eher so für alle anderen Nonfood-Sachen). Nunja, ich werde die 2 Wochen bis zum nächsten 1. auch überleben. Wenigstens gabs keine Mahnung/Zahlungsverzug (Nachtrag: stimmt nicht, eine Mahnung kam doch. 2.Nachtrag: nein ich hatte schon bezahlt, nur falsch überwiesen, hoffe, dass das sich klärt).
Trotzdem ärgerlich, dass ich aus diesem Verhalten nicht rauskomme.
Letztens habe ich so gelacht, weil ich mich mit einer Bekannten unterhielt und wir irgendwie auf Kosten fürs Bankkonto kamen und sie meinte: „ne das Konto bei Bank XY ist gratis, wenn man immer über 3000,- aufm Konto hat!“ Ich schaff es ja nichtmal aus dem Minus rauszukommen (ok das wurde schon besser, da war ich oft so um die 500-600 im Minus, während es jetzt nur noch um die 100 sind. Trotzdem, mal 200 im PLUS wär auch nett.
– überhaupt zwanghaft: nicht nur im Geld ausgeben, auch im Essen (natürlich Süßes) ist es wieder schlimm und phasenweise auch mit dem Alkohol. Derzeit echt ne üble Zeit. Dann kommen immer wieder diese Suizidpläne ins Gedächtnis. Auch seltsam, da denk ich Tage nicht dran und es geht mir gut und dann ZACK, gefühlt aus dem Nichts wieder das: wozu das alles? Und: ändert sich ja eh nichts. Also lieber mit Würde gehen, als jahrelang dahin siechen undsoweiter.
Aber ich weiß aus Erfahrung auch, dass es meistens eben schon einen Grund für solche Phasen gibt. Oft sind es die feinen unscheinbaren Trigger. Also nicht die ganz offensichtlichen wie eine Arztuntersuchung, sondern was man erst ein wenig suchen muss. Und da musste ich dieses Mal nicht lange suchen: ich habe derzeit in meinem nahmen Freundes/Bekanntenkreis niemanden wo ich mich so richtig gut aufgehoben fühle. Wo ich richtig verstanden und mich gesehen fühle. Und das löst alte Not aus. Viel Wut, viel Scham, viel Ungeduld, viel Ärger…so wo ich am liebsten mit einem Rundumschlag was anstellen mag. Früher war das Haare abrasieren, sehr laut Musik hören, riskant mit dem Auto fahren, natürlich Umzug, Treffen mit Männern (erst ohne, später mit Geld), wild feiern, auffällige Klamotten tragen, sehr überheblich und arrogant sein, mich mit der Polizei anlegen. Irgendwas außergewöhnliches, damit ich mich wieder spüre und die anderen mich sehen und denken: OHA!
Also eine eher diffuse Art der Selbstverletzung, eine Selbstschädigung.
Und im Moment fühle ich mich von vielen Menschen verlassen: J. nervt mich total, der checkt einfach nicht um was es mir geht, es ist immer nur so larifari Whatsapp-Kontakt, keine wirkliche Nähe. Aber was will ich erwarten? Er trinkt seit Jahren jeden Abend Alkohol. Das ist in meinen Augen ein Alkoholiker und Süchtige habens nicht so mit Gefühlen und wirklich hinschauen, weder bei sich noch bei anderen. Und dann sein Pseudomitgefühl ala Kalendersprüche, da könnt ich Amok laufen.
Mit M. ist es auch nicht besser, die nervt mich so mit ihrer Dummheit (sorry anders kann ich es nicht sagen), aber wer mit 65 Jahren nicht weiß, wie Tortellini aussehen? Und andere immer nach dem Mund reden und keine eigene Meinung hat…ne…außerdem meldet sie sich so gut wie nie von sich aus und was mich echt verletzt hat, sie war auf der Beerdigung von E. E. nahm sich vor 1,5 Jahrn das Leben und das hab ich erst vor wenigen Monaten erfahren. M. wußte dass wir mal näheren Kontakt hatten und da sagt die nix zu mir? Da fühle ich wieder das alte Gefühl: Verrat. Und als ob ich unsichtbar wäre.
Von meiner Tante höre ich gar nichts mehr…
Und da kommts dann wieder hoch: ach dann kann ich auch gehen, wenn ich eh niemandem was bedeute. Dann braucht ihr euch aber auch nicht zu wundern oder gar rumzuheulen, wenn ich tot bin.
– Sonntagstourette: Uh hatte ich am Sonntag schlechte Laune, und irgendwie dachte ich na fährste mal ne Runde mitm Radl…Ganz schlechte Idee am frühen Nachmittag bei strahlender Sonne. Überall diese verliebten Pärchen und glücklichen Familien (was man sich natürlich gerne so einredet, dass die das sind, weiß ich schon), am liebsten hätt ich nur rumgeschrien: WIRD DAS HEUT NOCH? WAS FAHR ZU DU DU DEPP! GLOTZ NICHT SO ARSCHLOCH!! JA GEHTS NOCH? UIUI ich hab geschaut, dass ich wieder heimkomme und mich verkrieche ;))
Also wie man derzeit sieht: besonders gut gehts mir nicht.
Nur wenn ich ganz viel alleine bin und bei meinen Gedanken und Gefühlen bleibe. Mir selber Nähe schenken und es nicht wie die anderen: mich auch noch selber verlassen!
Passend habe ich dazu geträumt, dass in einem Haus (Mischung aus Kindergarten und Familienzusammenkunft mit vielen Kindern) ein Feuer ausbrach. Alle schliefen, ich wählte den Notruf und stellte mich vorne an die Straße um sie reinzuwinken, weil es en versteckter Hinterhof war. Als das Auto (Notarzt) kam, meinte ich: „wir brauchen die Feuerwehr auch! Die Kinder sind noch in den Räumen!“ Da war der Beifahrer ganz erbost, dass wir die nicht schon längst ins Freie brachten, aber wer hätte dann den Einsatzkräften den Weg gezeigt?
Also klare Sprache: Innere Kinder retten!
– Polizei: derzeit öfters begegnet. Ein Bekannter wurde mit Handy am Steuer erwischt, am nächsten Tag fahr ich mit dem radl aus einer Seitenstraße wo mich ein orangenes Aufstell-Schild auf einen Unfall hinweist, als ich um die Ecke biege sehe ich schon das Polizeiauto daneben ein Kleinwagen in dem eine total aufgelöst heulende junge Frau saß, sie tat mir so leid, dass ich am liebsten gleich mitgeheult hätte! Gegenüber stand ein Paketauto, beide äußerlich unbeschädigt, aber eben trotzdem ein Schock. Am nächsten Tag geh ich durchs Nachbardorf als neben mir ein röhrender aufgemottzter BMW vorbei rauscht, na denke ich so, wenn das die Polizei hört, biste aber fällig du röhrender Hirsch. Eine Minute später donnert ein Polizeiauto an mir vorbei. Dann gehe ich zu einer Tramhaltestelle und sehe dort in der Ecke zwei Beamte mit Laserpistole auf Raser warten. Die kamen sprichwörtlich schnell: In den 10 Minuten die ich da stand, sprintete einer der beiden bei 3 Autos auf die Straße und die Geschwindigkeitsüberschreiter rauszuwinken.
– erschrocken: ich mein ich bin ja von Männern leider einiges an Gewalt und Grenzüberschreitungen gewöhnt, aber dass fand ich schon unfassbar. Situation: Ich warte am Gehweg mit meinem Radl bis alle Autos aus den sich gegenüberligenenden kleinen Straßen auf die Hauptstraße abgebogen sind. Die sich gegenüberstehenden Autos wollen beide jeweils nach links abbiegen. geht ja wunderbar aneinander vorbei. Eigentlich. In dem einen Wagen saß eine Frau und wollte doch noch lieber das von links kommende Auto abwarten, das hätte den Typen im anderen Wagen ja nicht stören brauchen. er hätte a) auch warten können oder b) Gas geben können um noch einzuscheren, aber beides völlig unabhänig von der Frau. Der Typ jedoch explodierte in seinem Auto und zeigte ihr einen defigen Mittelfinger, von einer Hand der man fast schon ansah dass sie diese Geste öfters macht und somit gewohnt ist (hatte ich so das Gefühl). Die Frau hatte das glaube ich nicht gesehen, weil sie sich auf was anderes konzentrierte. Ich fand das irgendwie unfassbar, weil das so extrem boshaft und völlig unnötig war und unfair oben drein.
– Aussicht: Geburtstag. Derzeit nicht grad der beste Zeitpunkt. Mal sehen was ich machen werde: mich abschießen, depressiv werden, ignorieren, mir Gutes tun…mal sehen. Kein Streß. Kein Druck. Keine Selbstverurteilung für was auch immer