Ich kam jetzt drauf, warum ich mit A. sooft aneinander gerate und das von Anfang an: er hat ein passiv-aggressives Verhalten drauf: was ich gut finde, mag er nicht, wo ich mich gut auskenne, das stellt er in Frage, auf meine Fragen (treffen wir uns am Samstag?) kamen oft gar keine Antworten oder erst am Samstagfrüh, dass es nicht klappt, als ich dann zurück schrieb: „macht nix bin auf Radltour“, war ER beleidigt und meinte, wir hätten doch was ausgemacht. Eben nicht. Ich bat ihm mehrmals mir mindestens einen Tag vorher bescheid zu geben. Ich hatte damals die Verantwortung für mich übernommen und Plan B aufgestellt und umgesetzt weil ich das schöne Wetter genießen wollte. Als ich ihm jetzt wieder sagte, dass ja wieder keine Antwort auf meine Frage „klappt Samstag?“ kam, meinte er tatsächlich: „ich wußte nicht, dass es dir so wichtig ist.“ ÄH?? Ständige Provokation, wenn ich das anspreche wird alles noch verdrehter und verwurstelter, als ob er mit Absicht nicht versteht oder fängt einfach ein anderes Thema an. Ganz am Anfang schwieg er einfach. Kommunikationsverweigerung.
Man fühlt sich ohnmächtig, hilflos und eben: wütend!
Wer das macht, kann nicht klar kommunizieren. Aus Angst vor den Folgen. Manchmal sind sich diese Leute ihrer Bedürfnisse selber nicht im klaren, so könnte es bei A. zum Beispiel sein, dass er sich zwar gerne mit mit trifft, aber nicht bei sich zuhause, sondern draußen, oder bei mir oder woanders (wenn grad nicht Lockdown ist).
Und auch ich muss mir meiner Gefühle und Bedürfnisse wieder klarer werden UND das sagen bzw. danach handeln. Das Universum schickt mir ja genügend Übungsmöglichkeiten. Anstatt zu sagen: könntest du bitte etwas langsamer gehen? Erwarte ich dass der andere das von alleine merkt, als er das nicht tut, werde ich sauer auf ihn, zeige das aber nicht und werde noch wütender und meide den Kontakt.
Oder anderes Beispiel: ich habe einige Sachen bei den Kleinanzeigen eingestellt und dazugeschrieben, dass ich nicht versende, sondern es nur bar bezahlt und abgeholt werden kann. Kommt ne Anfrage, ob ich nicht doch versenden könne. Ich bleibe nicht bei mir, knicke ein und sage: okay ausnahmsweise, das Porto kostet XY. Antwort: „ok dann überlege ich es mir nochmal.“ Und ich explodiere wieder, wil die dumme Kuh..usw..
Kein Wunder, dass ich vor Wut brodel innerlich und nach Außen freundlich tue. Das ist genauso falsch, unauthentisch und unfair.
Klar werden, klar bleiben. Man kann es auch nüchtern nennen. Raus aus der Sucht, hin zu den wahren Bedürfnissen und Wünschen.
Passend dazu fällt mir noch was ein. Letztes sah ich eine Folge von einem Hundetrainer. Und da war eine Frau so Mitte 40 deren Hund ständig außer Rand und Band war. Kaum zu bändigen. Er riß an der Leine, sprang an ihr hoch, folgte keinem Kommando. Auch nach mehreren Besuchen des Hundetrainers änderte sich nichts. Dann kam ihnen eine Freundin entgegen die auch einen Hund hatte, sie sollten mal die Hunde tauschen. Dann passierte erstaunliches: Der Hund der Freundin benahm sich bei der anderen Frau genauso flegelhaft und respektlos! Es war klar, es lag an der Frau. Der standen schon die Tränen in den Augen und sie sagte bestätigend: „Mit mir können sie es ja machen!“. Da nickte der Hundetrainer nur, er war derselben Meinung. Sie zeigte keine klare Haltung, weder körperlich noch psychisch. Bei der Freundin testete der andere Hund auch gleich die Grenzen, doch diese Frau blickte ihn scharf an, sagte NEIN, nahm die Leine kürzer und schon saß der Hund still da.
Ruhig und bestimmt bleiben…und fragen: Was will ich