Wochenrückblick 8. Oktober 2021


– ja letzte Woche gab es hier keinen Wochenrückblick und auch sonst war es im Blog ruhig. Es war viel los und irgendwie hatte ich auch keine große Lust zu schreiben.
Tja wie geht es mir: Nicht sonderlich gut. Ich bin so grantig und keiner kann mir was recht machen. Ich bin niedergeschlagen und ziemlich hoffnungslos. Ich ziehe mich immer mehr zurück. Ich finde diese Entwicklung schlimm und möchte das nicht. Weiß aber auch nicht was ich tun kann. Das überspielen und wegdrücken geht nicht. Ich bin ratlos…

-gesehen: https://www.ardmediathek.de/video/was-ist-gut-an/was-ist-gut-an-drogen/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE1Mzk5NTk es tut sich was auf dem Medizinmarkt in Sachen psychische Krankheiten. Natürlich viel zu langsam für Betroffene. Da wird ewig geforscht und gemacht und getan. Aber hauptsache man hatte sofort den dubiosen mnRa-Corona- Impfstoff parat, der sehr wenige Versuchsreihen hinter sich hatte. Ich geh mal wieder kotzen.

– Lieblingslied derzeit: https://youtu.be/i-5KqVDQVBw einfach wow diese melancholische Stimme, passt derzeit super.

– Arbeit: Sonntag war krass: Arbeit in der Ferienwohnung und wie immer die bange Frage: Sind die Gäste schon weg und kommen die neuen Gäste zu früh?
Die alten Gäste waren noch da. Ich war sofort im Hochstress und sah alles nur durch einen weißen Nebelschleier, aber ich sah verdammt viele Menschen. 18 Betten gibts und gefühlt doppelt soviele Menschen saßen oder standen da so herum. Fremde Menschen in einem Raum. Die waren alle total freundlich, ich wurde wie eine alte Bekannte begrüßt, eine Frau zog sogar gerade ein Bett ab und ich wurde gefragt ob ich Angst vorm Hund hab. Eigentlich nicht, aber in so einer Situation wo mich alles überfordert und ich weiß der Hund spürt das und ich nicht weiß wie der Hund darauf reagiert, ist es eher schwierig. Es war aber eine ganz sanfte liebe Seele und ich hätte ihn gut zur Beruhigung in einer ruhigen Ecke brauchen könnnen
Aber überall wuselten noch Kinder herum. Jesus, bitte geht! Aber die waren sehr locker drauf, da wurden noch Haare geflochten, da nochn Baby gewickelt und ich muss freundlich bleiben obwohl ich am liebsten schreien würde: Es ist halb 11 um 10h ist check-out! Ich fing dann in einem Zimmer an die Betten abzuziehen, dann kam jemand vorbei und fragte ob ich noch Gruppenfoto machen könnte. Mit so ner Anspannung auch noch ein scharfes Bild hinkriegen und ALLE schauen mich ja jetzt an…fuck Sozialphobie.
Sie waren ja eigentlich wirklich nett, fragen, ob sie das so hinterlassen können (hätte fast gelacht, so sauber seh ich das hier selten) und man plauderte noch ein wenig und ja sie wissen ja, dass mein Zeitplan eng ist usw. mit aller Kraft bleibe ich irgendwie freundlich. Fremde Menschen in dieser Konstellation (Gäste), Sonntagfrüh und ich muss mich verstellen, um höflich zu bleiben, zehrt an meinen sehr dünnen Nerven.
Wenn ich stabiler und fitter bin (angsttechnisch) würde mir das auch weniger ausmachen, ich kann Smalltalk, ich kann so sein das es den Gästen gefällt, ich kann schauspielern, ich weiß was in welcher Situation angebracht ist, kann kleine Witzchen reißen und eloquent mich da durch bewegen.  Aber es kostet mich sehr sehr viel Kraft. Die ich immer weniger habe.
Der Hund kam dann tatsächlich nochmal, als ich im Lager war, leider blieb er nicht lange.
Dann waren endlich alle weg. Ich hatte gerade all meine Kraft verbraucht und musste jetzt trotzdem noch 4 Std. hier alles sauber machen. Hilft nix. Im durchhalten war ich schon immer gut.
Dann sah ich was aus dem Augenwinkel. Ich schaute genauer nach. Na super, da hats sich son komischer dubioser Typ im Garten bequem gemacht. Nach kurzem überlegen, riss ich das Fenster auf, Typ erschrickt und endlich kann ich meine schlechte Laune an jemand auslassen und lasse ihn mit meiner gehässigsten Tonlage wissen: „Hej hier ist Privatgrundstück!“ Er entschuldigt sich brav und hüpft übern Zaun von dannen.
Mich erwischts jetzt voll, ich zittere am ganzen Körper, das war zuviel Aufregung. Hilft nix, das Ding muss heut fertig werden. Morgen kommen neue Gäste.

– Hoffnung, fehlende:ach waren das noch schöne Zeiten, als ich sehnsüchtig bestellte Selbsthilfebücher erwartet habe, in der Hoffnung: Darin liegt mein Schlüssel zu Gesundheit und Glück. Puh ich merke mir geht echt die Luft aus. Diese fehlende Zukunftsperspektive, dieses sahin siechen, diese zerrüttenden Nerven die einen normalen Alltag unmöglich machen…

– gekauft: ich hatte ja von meinem Vater noch so eine Lampe herumstehen. Erst hatte ich kein Geld, später keine Nerven um für Ersatz zu suchen. Ich weiß, das jedes Teil das ich von meinem Vater entfernte, mir Erleichterung brachte. Das war also das letze Überbleibsel von ihm. Jetzt sah ich mich doch mal ein wenig um und fand auch was. Zwei Strahler im Industrie-Holz-look. Stylisch mit gutem Licht (das alte konnte ich echt nicht mehr sehen und mir graute so vor dem Winter: wieder monatelang dieses Licht.) Gefällt!

– das erste Mal: Am Dienstag war es soweit: Ich hatte meinen ersten, ja allerersten Coronatest gemacht! Ich kam bisher tatsächlich immer dran vorbei. Ich hasse medizinische Sachen. Mich triggert es sehr, wenn irgendwas an mir gemacht wird, was ich nicht will und ich den anderen Menschen der das tut, nicht kenne. Es lief aber alles gut.

– Ausflug: Grund für den Test war, dass ich a) endlich mal alleine in den Tierpark wollte und b) noch zum Friseur musste. Zu a): früher ging ich da nur immer mit der Arbeit da hin. Is so, wenn man mit Kids arbeitet. Solche Ausflüge sind extrem stressig und ja auch mich hat es beeindruckt mal live Affen oder Elefanten zu sehen. Jetzt also mal alleine, ganz bei mir und das anschauen was ich will und solange ich will und nicht immer schauen, ob grad ein Kind abhaut oder übern Zaun klettert. Es war aber nicht schön. Ich wurde sehr sehr traurig, weil ich jetzt erst realisierte WIE wenig Platz so eine Robbe hat, die sonsts durchs Meer schwimmt, von den Giraffen und Elefanten will ich erst gar nicht anfangen. Der Waschbär ging nur immer hin und her auf. Sein Weg maß keine 2 Meter. Der Elefant tat immer so als ob er was mit seinem Rüssel aufheben würde, aber da war nichts. Die Affen schliefen, während überall Essen herum lag. Eindeutig übersättigt und gelangweilt. Ich fand es so furchtbar. Wie halten das Tierpfleger aus, die ja eigentlich das gute für das Tier wollen und dann Knastwärter werden müssen?

– U sonst so? Ich war schwimmen, das war mega schön weil ich innerlich total ruhig war (in der Öffentlichkkeit ja eher selten der Fall) plus wenige Menschen istgleich entspannende und soch stärkende Schwimmstunde. Danach noch im warmen Blubberwasser gelegen und dann herrlich bettschwer heimgefahren. Paar Tage später kam noch ne Massage hinzu…diesmal chinesische. Sehr angenehm vom Druck und den Bewegungen her, leider das Zimmer so dermaßen kalt, dass es irgendwie kontraproduktiv war. Die Masseurin hatte sich auch entschuldigt, dass die Heizdecke auf der Liege anscheinend kaputt war.
Auch schön: Radlausflug mit J. und danach ein sehr langer und feuchtfröhlicher Besuch im Biergarten samt einem unfassbare leckeren Hirschgulasch! Ja das ist meine derzeitige Strategie auf die guten Sachen wieder zu schauen, aufschreiben für was ich dankbar bin und weniger dem Raum zu geben was mich streßt und nervt.

Aussicht: ein ruhiges, möglichst menschenfreies Wochenende. Total abschalten. Die letzten Wochen war ich soviel unterwegs dass die Reizüberflutung fast wieder überhand nahm und mein Gehirn lief schon heiß. Von daher: trödeln, treiben lassen, im Jetzt leben, ohne Termine, zumindest die nächsten 2 Tage

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