Ich habe es getan: Für morgen auch abgesagt. Für den restlichen November hatte ich mir schon vor paar Tagen komplett frei genommen (nur für die Fererienwohnung, die Haushaltsstelle mache ich weiter).
Es war spannend wie mein Körper reagierte: sagte ich mir: ich arbeite morgen, sank die Laune, ich wollte ins Bett, war müde, fühlte mich elendig. Entschied ich mich mir morgen frei zu nehmen nahm der Druck auf der Brust merklich ab, ich konnte freier atmen und spürte mich wieder richtig. Nachdem ich das 2x machte, war es sonnenklar. Absagen. Danach wieder eine Weile ängstlich das Handy meiden. Aus Angst vor der Reaktion. (aber gestern kam auch nur ein normales „gute Besserung und danke fürs bescheid geben“ zurück, also ich weiß ja nicht was der sonst so mit seinem Personal erlebt, wenn er sich für eine rechtzeitige Krankmeldung bedankt 😉 Die Angst kenn ich schon und akzeptiere sie. Überhaupt akzeptieren: Ich wollte von gestern die Schuldgefühle weg haben. Aber so funktioniert das nicht, erst als ich akzeptierte, dass ich diese Gefühle habe, wurde mir leichter.
Das mir die Arbeit nicht gut tut wurde immer deutlicher, die Tage an denen ich gar nicht außer Haus ging wurden wieder mehr, ebenso die Suizidgedanken. Interessant war, dass diese Gedanken nach kurzer Zeit keine Erleichterung brachten, sondern gar nichts. Ja super, wenn der letzte Lösungsweg auch nix bringt, was dann? War ja fast schon wieder zum lachen.
Ich hab in letzter Zeit wieder zu sehr im Kopf gelebt: was man müßte und sollte. War ja klar, dass radeln keinen Spaß macht, nur weil ich meine zu müssen. Klar muss man einiges im Leben, aber es kommt eben auf die Menge an und ich kippe ins Extrem und bin nur nach außen gerichtet: was wird von mir erwartet, was muss man. Ich stecke im Muster „Erwartungen erfüllen“ fest. Und wenn es „nur“ meine oder scheinbare Erwartungen sind. Ich mache mir einen irren Druck.
STOP! Was will ich wirklich? Mich spüren. Meine Antennen wieder nach innen richten und schauen und fühlen und danach handeln. Das dauerte immer ne gewisse Zeit, aber es geht schon schneller als früher.
Die Übung machts 😉