Einem früheren Freund eine Nachricht zu seinem Geburtstag geschickt. Wir plaudern so ein wenig, haben uns schon monatelang nicht mehr gehört. Seit er ein verheirateter Vater ist, bin ich eher uninteressant, außerdem wohnen wir weit auseinander, naja wie das halt so ist.
Er fragt wie es mir geht und ich sage flappsig unter anderem, dass ich arbeite, zusammen breche, mich erhole und weiter arbeite. Kommt von ihm die Frage, warum ich mich nicht vor dem zusammenbrechen erhole.
Jackpotfrage.
Das sind so Momente wo ich verstumme und gleichzeitig ganz viel erklären will und dabei genau weiß, egal was und wie ich es erkläre, der andere verstehts eh nicht.
Warum isst ein magersüchtiger Mensch nicht einfach?
Warum erbricht die/der Bulimiker all das leckere Essen?
Warum kann ein zwanghafter nicht einfach seine Zwänge sein lassen?
Warum hab ich soviel Angst?
Warum überfordere ich mich immer wieder?
Die Frage hat mein Mann mir früher(lange her) auch mal gestellt. Wir haben es immer erst bemerkt, wenn der totale Zusammenbruch kam. Für jemanden mit gesundem Körpergefühl schwer nachzuvollziehen.
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Ja stimmt und jemand der eine andere psychische Disposition hat, kann das schwer nachvollziehen. Bei mir kommen noch so Themen dazu wie *mir darf es nicht gut gehen*, natürlich muss ich viel leisten um überhaupt eine Existenzberechtigung zu haben usw.
Dazu kommt, dass so gesunde Menschen wie dieser Kumpel viel an seinem Haus renoviert, 40-50 Std. arbeitet die Woche, früher viel feiern ging jetzt halt sich um seine Tochter kümmert…wenn der mal ko ist, ist das nachvollziehbar und er kann sich eeher ne Auszeit nehmen, er macht ja auch viel. Aber ich tue ja schon kaum was und wenn ich dann mal einige Wochen statt 3Std./die Woche mal 8 Std./die Woche arbeite klapp ich zusammen.
Den will ich mal sehen, der das so ohne weiteres einfach voll akzeptiert, mit 41 Jahren.
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Ganz wichtig ist, von der Sicht, wie andere darüber denken (könnten) wegzukommen. Akzeptiere es in kleinen Schritten nach und nach. Jeder hat seine ganz eigenen Grenzen.
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Ne darum geht es mir gar nicht,was andere denken.
Ja seit 10 jahren versuch ich es immer mehr zu akzeptieren,es gelingt mir kaum
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Ich probiere gerade etwas für mich ganz neues aus: ich tue so gut wie gar nichts. Das heißt: ich mache über den Tag und über die Woche nur das, wozu ich wirklich bereit bin. Momentan fühlt sich das gut, entlastend und befreiend an. Dem vorangegangen ist mal wieder ein depressive Phase, in der ich so gut wie alles, was mit Betätigung zu tun hatte, als Belastung empfand. Also dieses Typische, wenn sich selbst die Vorstellung von einfachster Körperpflege wie ein Mühlstein anfühlt, den ich 10 Stockwerke hochtragen soll. In der Depression spürte ich, dass ich sogar zu erschöpft war, um mir Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen zu machen. Das kenne ich schließlich nur zu gut. Es hat mir zumindest erst mal aus der Depression geholfen. Aber ich weiß noch nicht wohin das führen wird.
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Ja das stimmt, meist macht man sich selbst den meisten Druck und drückt sich damit erst recht nieder.
Den Ansatz wie Du verfolgt auch Giger-Bütler in dem Buch *Endlich frei* kann ich nur wärmstens empfehlen, blätter da auch immer wieder mal drin.
Bei mir ist das derzeitige Problem, die innere Unruhe-gepaart mit Erschöpfung. Irgendwie doppelt fies, weil ich würd gern mehr machen, aber *schnarch*…
Aber ja: Nur für heute: lasse ich mich mal in Ruhe 😉
Gutes weiterkommen Dir!
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danke. inzwischen geht es mir mehr oder weniger besser. auf störungen reagiere ich aber weiter empfindlich. hinzu kommt: es gibt schlicht und einfach dinge, die erledigt werden müssen und unangenehm sind. behördenkram mit zeitfenster zum beispiel. das arbeite ich in kleinen portionen ab. solche dinge sind für mich störungen, die mich runterziehen. aber ich muss da durch. sonst wird es noch schlimmer, weil sich der innere druck aufbaut. ich lebe halt nicht wald fernab der zivilisation. ich wünsche dir alles gute.
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