Wochenrückblick 11.Februar 2022

Unruhe: ahhh diese Unruhe quält mich so, mir fehlt der Ausdauersport extrem. So wie es das Wetter zulässt bin ich aufm Radl. Wenn es windstill und sonnig ist, gehn auch mal 2 Grad. Wärmer ist natürlich immer besser, selbst mit guten Klamotten ist das Gesicht eben doch ungeschützt und ich bin da anfällig an den Nebenhöhlen.
Vor lauter Unruhe schau ich Filme und weil mich das langweilt (ich war noch nie ein TV-Fan) und ja auch wieder stresst (Stichwort visuelle Reizüberflutung) mach ich nebenher am Handy noch Rätsel. Suboptimal, weil das natürlich noch mehr Reizüberflutung ist. Immer wieder angefangen ein Buch zu lesen, aber aus vermeintlicher langeweile wieder weggelegt und ein anderes angefangen, das ging jetzt locker 10x so! Bis ich jetzt einfach bei einem Buch blieb. und siehe da: Mein Gehirn schaltet um, auf längere Konzentration und es geht mir besser. Das BUch ist toll: Tagebuchnotizen und Briefe von Maxie Wander, die auch mit Christa Wolf eng befreundet war. Daher geht es viel um Eigenständigkeit der Frau, u Kunst und Kultur, natürlich um die Liebe, aber auch um ihren Brustkrebs und ihre verstorbene Tochter. Angesprochen hatte mich der Titel: Leben wäre eine prima Alternative. Ich würde hinzufügen: statt nur immer ums überleben zu kämpfen. Aber nunja. Jedenfalls: lesenswert!

– Kopfakrobatik: ich habe ja einen sehr starken inneren Antreiber und einen sehr großen Tel der Angst hat was zu verpassen und überhaupt ständig meint was anderes machen zu müssen, als „ich“ will. Eigentlich geht dass da im Oberstübchen schon zwanghaft zu: das Geschirr noch wegräumen, Sport machen, Film schauen, hektisch rumwuseln usw. obwohl ich das nicht will. Klar hat man nicht immer Bock auf Haushalt und Sport, aber ich habe das Gefühl ich tue viel zu oft das Gegenteil was ich eigentlich will: Bin hellwach aber zwinge mich zum schlafen, bin fit und suche irgendwas zum dämpfen, habe viel gearbeitet und meine noch mehr machen zu müssen…ich versuche da jetzt immer öfter mal nicht mehr drauf zu hören und eher das zu tun was ich will. Mal sehen was passiert wenn ich noch im Bett liegen bleibe, statt gleich rauszuhüpfen, was ist denn wenn ich erst abends das Geschirr wegräume, ist es wirklich so schlimm bei Sonne mal nicht rauszugehen und sich statt dessen eben nochmal hinzulegen. Dem inneren Antreiber einfach mal den Mittelfinger zeigen…

– STOP: Statt immer schnell zu re-agieren, also nur auf äußere Umstände oder innere Befehlsgeber, lieber agieren: aus mir heraus. Das ist wohl Achtsamkeit. Statt aus der Unruhe heraus, wieder schnell was machen: STOP. Atmen. Heute probiere ich es mal anders. Mal sehen was passiert, wenn ich meinen geplanten großen Spaziergang abkürze, weil ich doch grad schwach auf der Brust bin. Kommt der Blitz und trifft mich? Vergehe ich vor Scham? Lacht mich die ganze Welt aus? Nein.
Das sind grad die ganz vielen, ganz kleinen Kurskorrekturen die ich mehrmals am Tag nun ausprobiere. So wie andere ein neues Kleid anprobieren: ob mir das wohl steht? Wie das wohl an mir aussieht? Ob ich mich darin wohl fühle? Probiere ich in minimalsten Schritten neues Verhalten aus (und das ist kostengünstiger als ein neues Kleid). Ich nehme eine neue Straße.

– Kleinanzeigen-Kuriosität: Ich vergrabe mich in meinen Keller, um Sachen auszusortieren, die ich seit Jahren unter „kann man vielleicht nochmal brauchen“ immer wieder von einem Eck ins andere räume.  Auch einen großen Karton (kann man bestimmt mal brauchen) zerfleddere ich und entdecke darin eine neue Fernbedingung für meinen Verstärker. Ich setze es bei ebay rein, für 5,- Neu kostet das Ding so um die 12,- Ziemlich schnell kommt eine Anfrage, ob ich auch verschicken würde, er würde 14,- zahlen. Dafür dass das Paket 4,30 kostet, finde ich das einen mehr als fairen Vorschlag 😉 Und es hat auch alles gut geklappt.

– Ravioli: Ja diese matschigen Dosenravioli. Die finde ich so schlimm, dass sie schon wieder gut sind. Leider extrem unverträglich bei einer Histaminintoleranz: Das übelste: Konservendose, das uralte Zeug, da könnte HISTAMIN eigentlich schon auf der Zutatenliste stehen, dann ungekühltes Hackfleisch in Weizentaschen und zudem schwimmt das ganze auch noch in Tomatensoße. Einzeln wäre das alles schon problematisch, aber alles zusammen gleicht schon einem Tschernobyl. Egal, lecker finde ich es trotzdem und gönne mir 2x im Jahr einen kleinen Teller voll. Auch wenn ich am nächsten Tag vor lauter Schläfrigkeit nicht mehr weiß, welches Jahr wir haben.

– in einem Buch gelesen, in der es um die Einfachheit geht, darin wies ein Mann seinen Diener an, ihn immer mitten in der Nacht zu wecken, nur damit er die Schläfrigkeit und das schöne Gefühl, dass er gleich weiterschlafen könne, genießen konnte. Vielleicht ist das so bei Jobs mit mir: Der kleine Grusel wenn ich Jobanzeigen durchlese und mir vorstelle, ich müsse da hin und dann die Erleichterung, dass ich nichts mehr MUSS.

– Freude: endlich 3G bei Friseur, Kosmetik und Massagen. JUHU. Man wird ja bescheiden und freut sich über Kleinigkeiten. Was eigentlich NORMAL wäre

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