Ich bin coabhängig!


Wenn ich mich verrückt fühle, ist irgendwas verrücktes in meinem Leben.
Passend dazu kam ich gestern beim „verrückten Eismacher“ einer Eisdiele vorbei.
Gestern löste sich nochmal ein großer Knoten. Gestern abend dämmerte es mir: ich stecke mal wieder voll in der Coabhängigkeit drin und statt wie sonst gegen 21h ins Bett zu fallen und fast sofort einzuschlafen, saß ich hellwach da und las in dem Buch: Unabhängig sein von Melody Beattie.

Wie schon vor einem 3/4 Jahr hat es was mit J. zu tun. J. hat eine gewisse „Bedien-mich-mentalität“, so lernten wir uns ja auch kennen: ich noch in der „Sexarbeit“ er der Kunde der seinen Fetisch ausleben wollte, so in Richtung Domina-devoter Typ, nur viel weicher. Und irgendwie ist er da hängen geblieben: ich werds schon machen, er kann sich zurücklehnen und sich gut fühlen.
Außerdem hat er was kindisches, unreifes und verantwortungsloses an sich und trinkt jeden Tag Alkohol.
Er meidet wirkliche Nähe. Wir schreiben uns zwar jeden Abend, aber sehr oberflächlich, auch die Treffen laufen fast immer nach dem gleichen Schema ab und emotionales ist fast nie Thema, außerdem geht die Initiaive ob/wann und wo meistens von mir aus.  Das werde ich ab sofort wieder lassen!

Wahrscheinlich hänge ich da schon wieder seit Monaten fest. Er saugt Energie und ich lasse es zu und weil ich nichts von ihm bekomme, ist mein Fokus voll auf ihn gerichtet damit ich ja nichts übersehe WENN mal was von ihm kommt. Außerdem behandel ich ihn übervorsichtig, sage nicht was ich manchmal wirklich denke und fühle (es könnte ihn ja verletzen, er könnte sich von mir abwenden!), sondern übernehme Verantwortung für seine Gefühle oder wenn er mal nicht weiter weiß (welches Gleis, welche Straße, was er im TV schauen soll, wie er richtig kocht usw). Ich hebe ihn auf einen Sockel, bin immer erreichbar, immer nett, immer zugewandt, immer interessant, in der Hofung, dass ich vielleicht auch mal emotional auftanken kann, was von IHM bekomme. Da ist aber nicht. NICHTS!
Das habe ich in meiner Familie so gelernt. Ich tat alles für ein wenig Aufmerksamkeit. Von Zuwendung, Liebe, ehrliches Interesse für meine Bedürfnisse, Gefühle, Gedanken und Unterstützung will ich gar nicht reden.

Das ganze mit J. bekam einen Riss, als es ihm diese Woche sehr schlecht ging, auch wegen Ärger in der Firma (was ich mir gut vorstellen kann, wenn er da auch keine Verantwortung übernimmt, werden seine Kollegen nicht sehr begeistert sein). Ich stand ihm bei und bot meine Hilfe an, außerdem wollte ich ihm eine Postkarte schicken die ich letztens fand, mit einem Motiv das sehr gut zu ihm passt und wo ich mir dachte, das gefällt hm bestimmt, das macht ihm eine kleine Freude. Als kleine Aufmunterung. Aber da merkte ich schon eine Sperre in mir ein: nein ich will das nicht tun. Ich hörte drauf und ließ es bleiben. Gut so!
J. half sich selber, er buchte kurzerhand einen Mniurlaub und fuhr weg und ich? Merkte eine Wut in mir. Hm? Was los? Neidisch?  weil ich nicht einfach mal so mein E-Bike, auf meinen neuen Audi schnallen kann (weil ich bedes nicht habe) und  in einem 4-Sterne-Hotel auf dem Land einchecke? NEIN, weil er sich um sich kümmerte, OHNE mich. Meine Sucht gebraucht zu werden verpuffte ins Leere. Ich fühlte mich vor den Kopf gestoßen, nutzlos, wertlos. Boah!

Wenige Tage später kam ich mal wieder an einen Tiefpunkt: voller Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, gequält von Suizidgedanken (weil mich braucht ja eh niemand usw.), die ich ja eigentlich gar nicht will und auch keine Erleichterung bringen. Nun wandte ich mich an ihn. Sprach offen an, wie beschissen es mir gehe. Es kamen 2 billige Sätze voller Phrasen via Whatsapp zurück. Als ich darauf antwortete, kam: nichts mehr. Waaahhh bloß nix mit Gefühlen! Und da dämmerte es mir.

Natürlich könnte ich jetzt schimpfen wie unreif er ist usw. nur das hilft mir nix. Denn das erste was man in 12-Schritten-Guppen erfährt: Du kannst den anderen nicht kontrollieren und nicht ändern! Schade auch, das wär nämlich einfacher jetzt ihm die ganze Schuld zu geben 🙂 Aber ich muss mich an die eigene Nase fassen!
Fakt ist: ICH bin zusehr verstrickt. Ich denke sooft an ihn und verliere meinen Fokus auf mein Leben und damit auch Energie. Denn diese folgt der Aufmerksamkeit! Kein Wunder, dass ich mich leer fühle und alles sinnlos erscheint.

Die Katzenbetreuung war natürlich DIE Coabhängigkeit schlechthin, danke Körper dass du dich so massiv gemeldet hast. Leider habe ich nicht richtig verstanden was genau los ist nur dass es „zuviel“ ist.
Auch bei  der Tafel gibt es derzeit einen Mann, auf den ich schon wieder „anspringe“ nicht im Sinne von verliebt sein, sondern von „für ihn sorgen“, mich zuständig fühlen, überlegen was ich ihm gutes tun könnte. Vor Jahren ist er aus dem nahen Osten geflüchtet, erst nach Kanada nun eben Deutschland, medikamentenüchtig (Opiate!) und Kiffer, wohnt in einer ehemaligen Arbunterkunft die mehr als schlimm ist (alt, abgenutzt, ect.) er selber ist auch verlottert mit uralter Kleidung, fährt oft mit der Bahn schwarz, wird oft erwischt steht kurz vor einer Gefängnisstrafe weil er das natürlich nicht bezahlen kann, evtl. auch spielsüchtig weil er erzählte dass es hier im Ort ja kein Wettspielcafe gibt. Angeblich hat er Frau und Kinder die irgendwo leben. Er erzählt auch oft von kruden wirren Geschichten halb auf englisch wo ich oft nichts verstehe außer dass es um irgendwelche Verschwörungstheorien in den sozialen Medien geht. Aber er hat eben auch was lustiges, heiteres und warmes und das ist genau die Mischung auf die ich anspringe. Vorsicht also, ganz große Vorsicht!

Als ich da so gestern über all das nachdachte, das Buch wieder rauskramte spürte ich wie Freude und Energie mich dufluteten! Ich war wieder im Jahre 2022 angekommen und sah (wortwörtlich!) nicht mehr durch die Augen eines Kindes, das versucht endlich irgendeinen warmen Blick oder eine liebevolle Geste von ihrer alkoholsüchtigen Mutter zu bekommen oder mal wirklich gefühlt und gesehen wird vom coabhängigen, narzzstischen Vater. Alle meine Bemühungen liefen ins Leere. Keiner der beiden war da. Und so suche ich mir heute noch Leute die genauso emotional nicht verfügbar sind und hoffe und versuche weiterhin diese Leute endlich dazu zu bringen für mich da zu sein.
Das durch die Augen des Kindes zu sehen, habe ich das erste mal so bewußt nun erlebt. Es ist schwer zu beschreiben, aber vor allem in ländlicher Umgebung (das Umfeld in dem ich aufwuchs) war es nun deutlich: Man sieht sich um, mit denselben Gefühlen von damals und sieht die Stimmung, das Licht, alles genauso wie damals, auch wenn es ein anderer Ort ist.  Kein Wunder, dass ich da so festhing und immer depressiver und lebensmüder wurde. Und Arbeit überhaupt nicht ging (übrigends auch ein Feld in dem ich stark coabhängig reagiere, was sich zeigt, dass ich oft noch 2 Tage nach dem Arbeitstag gedanklich nur dort verweile!).

Witzigerweise las ich letztens ein dünnes Büchlein das ich fand: Wenn Männer zuviel trinken. Es tat gut darin zu lesen, aber da dämmerte es mir immer noch nicht, wie sehr ich schon wieder in meiner Sucht stecke. Ich dachte das hätte ich hinter mir gelassen. Weit gefehlt

Nächtliche Träume

Ich lese gerade das sehr gut geschriebene Buch: Arbeit mit Selbstanteilen in der Traumatherapie


Und hatte heute 2 Träume:
Der erste: Meine Mutter und ihr damaliger Mann ziehen sich an, weil meine Mutter schönes Papier aus einem speziellen Geschäft kaufen will. Sie sind schneller als ich dachte und sage: wartet ich will auch mit, ich zieh mich schnell an. Meine Mutter blaffte aber nur zurück, dass ich mir ja das Papier aus dem normalen Schreibwarenladen kaufen könne.
Da explodiere ich, werde wütend: warum ich nicht auch schönes Papier bekomme und wie verzweifelt, einsam und hoffnungslos ich bin!!! Das alles geht so über paar Sätze. Ziemlich fertig, kurz vorm weinen, wache ich auf.
Immerhin, ich habe meinen Standpunkt vertreten und gesagt was mit mir los is!
Denn daran hänge ich immer wieder: Gefühle nicht nur wahrzunehmen (das geht meistens noch) aber sie auch auszudrücken, vor allem gegen die Eltern, das steht quasi unter Todesstrafe.
Ich war dann kurz wach und dann dämmerte ich wieder weg.

Diesmal gehe ich als Betreuerin/Klassenlehrerin auf eine Gruppe junger Mädchen und einem Jungen zu, weil ich merke da ist Aufruhr, manche weinen, ich merke sie sind sehr unsicher bis panisch. Angeblich hat ihnen jemand gesagt es bestünde die Möglichkeit dass sie sich mit einer (Geschlechts?-)Krankheit identifiziert haben. Ich bleibe ruhig, frage die Mädls ob es ok ist, wenn ich Herrn XY frage was wir jetzt am besten tun, sie schütteln zaghaft den Kopf. Kann ich verstehen, Mädls im pubertären Alter schämen sich mit solch einem Thema vor einem erwachsenen Mann. In der Umgebung ist es halbdunkel und mehrere Menschen auch Rettungsdienst und Polizei ist vor Ort, alles also recht nervös machend. Ich sehe eine Kollegin, eile zu ihr hin, frage ob sie Dienst hat und mal helfen könne. Sie zögert geht dann aber mit mir zusammen zu der Gruppe. Wir machen einen Bluttest wo ein Blutstropfen in eine Flüßigkeit kommt und das Gemisch dann vor einem weißen Hintergrund getröpfelt wird, und so sah man, dass sie nicht „infiziert“ waren.
Die Erleichterung währt aber nur kurz, ich sehe mich in meinem Zimmer, in so einer Art Wohnheim, das Zimmer ist zweckmäßig eingerichtet, kahl und das Fenster ist der Kellerschacht, alles recht trostlos, ich überlege den Schreibtisch woanders hinzustellen.

Puh ich finde, das sagt alles

Wochenrückblick 26.März 2022


– Frühling ist: Wenn man sich fragt: was habe ich eigentlich den ganzen Winter über gemacht???

– was mir hilft in der Erwachsenen zu bleiben: eher schicke Kleidung als Kapuzenpulli, Marktforschungsjobs weil die (vor Corona) in so hippen IT-Firmen waren, seit Corona habe ich die nicht mehr gemacht, weil ich mir nicht zutraute eine Videokonferenz einzurichten, wahrscheinlich werde ich das aber mal einfach probieren. Dann: schminken, Zeitung und Sachbücher lesen, mit Menschen umgeben die auch gut in der Erwachsenenrolle sind, Umgebung so gestalten, dass es nicht wie Kinder/Jugendzimmer aussieht, Kunstaustellung besuchen und/oder selber wieder kreativ werden, eine neue Gegend erkunden, was reparieren oder herstellen, Arbeit mit Innenanteile: sie kennenlernen, wahrnehmen, sehen hilft und reicht oft schon.

– Wohnung: Die grünen Vorhänge waren auch nicht ideal weil das auch mit Glitzer und Blümchen ist. Die gestreiften wären dereit ideal (die hatte ich letztes Jahr fürs Hotel gekauft), aber zu breit, da ich eh vorhabe umzuziehen, lass ich die jetzt mal nicht ändern, also wieder meine alten Fadenvorhänge, die ich eigentlich schon nicht mehr sehen kann hervorgeholt, habe jetzt aber jeden 2. Faden abgeschnitten, so dass es etwas anders aussieht. Und den gefilzten Wichtel sowie den Stoffengel den ich zu Weihnachten geschenkt bekam ergibt nun ein Pärchen im Flur, da seh ich sie zwar auch immer, aber ich habe nun eher das Gefühl, dass die zwei verbunden sind als Paar und ich sozusagen „außen vor“, somit passt es. Fühlt sich alles gut und stimmig an.

– auslaufen: auch heute musste ich weiter laufen, gestern warens 3 Stunden, heute 2. Als ob ich mich aus-laufen müsste, leer laufen. Heute startete ich aber direkt von der Wohnung aus, ohne Bahn, wollte schon lange mal eine Anhöhe in der Gegend besuchen. Sehr schön mit immens weiter Sicht, obwohl der Hügel echt nicht hoch. Leider war ich doch etwas zu dünn angezogen und da oben zog der kalte Morgenwind doch arg. Wollte gerne weiterlaufn bekam dann aber Kopfweh und so ein Krankheitsgefühl. Also schnell nach Hause und ins Bett geflogen, da komatös 1,5 Std. geschlafen, ich spürte regelrecht wie der Körper arbeitete. Also heute eher Schonung.

– Magen: früher wußte ich nie was ich bei meinem Magenproblem machen sollte. Heute weiß ich es und bin saufroh drum, weil das schon sehr unangenehm ist. Ich brauche viel Betain HCL- Kapseln, was der Magensäure ähnlich ist und die Tabletten die die Magenbewegung anregen. Und ansonsten gibt es immer Phasen: die erste ist: ich hab Lust auf Cola und Salzbrezel die ich aber extrem gut kaue bis sie flüssig sind, dann kommt die Milch/Suppen/Brei-Phase, auch hier sehr langsam essen und kleine Portionen, dann bekomm ich Lust auf gekauften Kartoffelsalat (den esse ich sonst nie, mache den selber, aber der hat was was ich da irgendwie brauche) und Leberkäs oder Würstel (schön weich) mit süßen Senf, auch den scheine ich zu brauchen, weiterhin aber kleine Portionen dafür öfters essen und weiterhin sehr gut kauen, damit der Magen sich erholen kann. Nur das essen worauf ich richtig Lust habe (und wenn es tagelang dasselbe ist, ist das auch ok!) und da fehlen Schoko und Kaffe gänzlich, was ich sonst ja sehr gerne mag.
Und Ruhe natürlich, jede Bauchanspannung führt wieder zu mehr Unwohlsein und Magendrücken…aber dann wirds schon wieder.

Heilsame Bewegung

Wie ja letztens schon geschrieben, versuche ich derzeit wieder mehr IN meinen Körper zu kommen, durch dehnen, strecken, bewußt spüren beim Haare kämmen, Selbstmassage, Igelball usw. Und natürlich Sport. Heute war ich 3 Stunden unterwegs. Spazieren. Einfach gradeaus an der Isar entlang. Im eigenen Tempo kontinuierlich eine Stunde gehen. Ohne Musik/Podcast ect. in den Ohren. Nur laufen, atmen, laufen. Am besten natürlich einen Weg den man schon kennt, oder wo man sich kaum verlaufen kann, damit man wirklich entspannt im Kopf ist und und mehr in den Körper rutscht. Dann Pause an einem kleinen Weiher, aber nicht lange,ich musste weiter laufen. wieder eine Stunde zurück. Da sogar einen Teil barfuß, weil es ein Trampelpfad war mit schöner fester glatter Erde, ohne Steine oder irgendwas, raus aus den Schuhen, spüren, erden! Eine Wohltat. Klar etwas kühl, aber so 10 Minuten gings schon.


Dann rüber da war dann der englische Garten und weiter laufen, laufen, laufen. Es tat SO gut.
Durch körperliche Bewegung kommt man auch in seine Kraft, raus aus dem Ohnmachtsgefühl, hinein seine Eigenmacht und gleichzeitig in eine Entspannung und es stärkt den Selbstwert ungemein.

Kein Mittelchen dass ich sonst bei Spannungszuständen nehme, half in letzter Zeit, es machte nur matschig in der Birne, mehr nicht. Aber gehen, etwas wofür wir geschaffen sind, bringt genau die richtige Konzentration/Mischung an Dopamin, Serotonin, Endorphine und was weiß ich, die beanspruchten Muskel schütten bestimmt auch irgendwas aus, der frische Sauerstoff , die Lymphe reinigt sich und das wichtigste scheint mir: Mein Nervensystem ruckelt sich wieder ein, das alles schafft kein Medikament!


Ich glaube, dass mich nicht bewegen auch antriggert, es erinnert an die Erstarrung nach einem Übergriff!: nicht atmen, nicht dasein, nichts tun um nicht weiter zu provozieren.
Etwas tun, bringt mich in die Handlungsfähigkeit und erinnert mich und mein Körpergedächtnis, dass ich heute eine erwachsene Frau bin die Kraft hat! Und kein kleines dünnes Mädchen mehr.


Und wieder wird so klar, dass ARBEIT derzeit überhaupt nicht dran ist. Ich muss mich erst wieder auftanken, bevor ich wieder was geben kann. Und so mache ich meine geliebten Ausflüge. Endlich mal all die Wege gehen die ich mir aufgeschrieben oder abgespeichert habe. Ging früher nur schwer, weil den Tag nach dem Arbeitstag konnt ich meist auch noch knicken, weil es mir zuviel gewesen wäre, am Wochenende bin ich ungern unterwegs weil da soviele andere Menschen auch untewegs sind und besonders am Sonntag finde ich das super deprimierend weil nur Pärchen/Familien! Mittwoch bin ich oft bei der Tafel, blieb also immer nur Montag und Dienstag und da war dann das Wetter mies, oder ich traute mich nicht oder war körperlich zu ko, bekam meine Tage (ersten 2 Tage bin ich da nicht sehr wanderfreudig) hatte Arzttermin oder vergaß es auch schlicht oder hatte mal wieder das Gefühl dass ich es mir ja nicht gutgehen lassen darf. Und so verschob ich das wandern immer wieder: irgendwann…
Und das irgendwann ist JETZT!


Meine Fahrkarte gilt ja erst ab 9 Uhr, heute war ich aber so unruhig das ich dachte: scheiß drauf, ich muss eher los, dann zahl ich halt die 5,30€ für die eine Strecke bis meine Karte dann gilt. 5,30…das ist die berühtem Sperre: Geld auszugeben für Dinge die mir wirklich gut tun. Das ist dasselbe bei glutenfreien Sachen. Da ist mir „alles zu teuer“ aber das normale Kuchenstück das ich nicht vertrage aber das ich gerade essen will, da is es mir egal wieviel das kostet. Aber es verändert sich…langsam, aber immerhin

Erwachsen bleiben


Mit inneren Anteilen zu sehr verschmolzen/identifiziert zu sein macht meistens Schwierigkeiten.
Bei mir ist es meistens so, dass ich mit sehr jungen kindlichen Anteilen verschmelze. Ich ziehe mich immer mehr aus dem Erwachsenenleben zurück, arbeite nicht weil ich mich daür überhaupt nicht in der Lage fühle weder körperlich noch mental, ich fühle mich von Kleinigkeiten überfordert und kann mich selbst bei Nichtigkeiten (was nehme ich von der Speisekarte?) nicht entscheiden.
Irgendwann tu ich kaum noch Erwachsenensachen und dann kommen soviele alte Gefühle und Zustände hoch, dass ich nicht mehr leben will.


Sanft aus dieser Identifikation lösen. Ich habe festgestellt, dass ich schon wieder in einem halben Kinderzimmer wohne: Rosa Vorhänge (die mir im Herbst so gut gefielen, weil mir die grünen für den Winter zu kalt waren, selbstgebastelte Filzsachen in dem Regal in das ich am öftesten schaue, weil es schräg vor der Couch steht, ein Bastelbuch aus dem Supermarkt (mit dem man so bunte Kratzbilder machen kann), auf dem Balkon Figuren (Schildkröte, Schaf ect.) mit süßen Kindchenschema-Gesichtern, Kuscheltier auf dem Regal im Flur das ich auch immer sah, wenn ich vorbei ging.
Mir tut das auf Dauer nicht gut, weil es mich mehr destabilisiert als sonstwas.

Ich glaube es tut mir auch nicht gut, immer Sommer/Winterkleidung wegzuräumen. Seit Tagen steht der Sack mit den Sommersachen im Flur und ich schaffe es einfach nicht das ein/umzuräumen. Früher tat das meine Mutter immer mit mir zusammen, wir mussten das so machen, weil wir eine sehr kleine Wohnung hatten, die auch noch sehr kalt war. Wir hatten nur einen winzigen Kleiderschrank wo nur das nötigste reinpasste und Kinder brauchen auch noch mehr Unterstützung im regulieren der Körpertemperatur (warme Kleidung). Heute habe ich aber einen großen Kleiderschrank und eine gut geheizte Wohnung und Geld um mir Kleidung zu kaufen wenn ich sie brauche und will (auch das fehlte in meiner Kindheit und ich kann mich noch sehr gut an den dunklen, muffigen Secondhand-Laden erinnern in dem wir oft waren).


Meine kindliche Seite braucht was anderes: endlich einen Erwachsenen an der Seite der klar, liebevoll, verantwortungsbewußt, fürsorglich, aber auch Grenzen setzend ist. Der das Kind wirklich sieht, wahr und ernst nimmt. Es darf einfach nicht mehr mein Leben führen wollen. Es KANN das nicht! Und es MUSS es auch nicht.
Was nicht heißt, dass es keine kindlichen Sachen haben und tun darf. Im Gegenteil, wenn das Kind endlich wieder Kind sein darf, dann genießen „wir“ total auch mal ein Eis, oder im Wasser planschen, oder rumzukritzeln oder ein albernes Lied hören und dazu tanzen oder einen Griesbrei oder was auch immer!
Letztens nahm ich mir aus dem Tauschhaus das Buch: „Kinder brauchen Grenzen“ mit, da freu ich mich schon drauf!
Und jetzt hol ich die grünen Vorhänge aus dem Keller wieder und dann werd ich den Kleiderschrank ausmisten und nur noch Winterjacke, Handschuhe, Winterschuhe, Schal und Mütze in den Keller räumen. Ich glaub das tut mir gut.

Ein wackeliger Montag

Tja leider hielt das gute Gefühl vom Sonntag nicht an.
Seit Donnerstag habe ich immer wieder massiv Schwindelgefühle und Übelkeit, und dazwischen gehts mir aber wunderbar, bis die nächste Welle kommt. Groß Appetit hatte ich auch nicht, aß nur leichte Kost. Seit gestern ist klar: mein Magen ist mal wieder hinüber. Hatte ich ja schon lange nicht mehr und schon gar nicht mit so massivem Schwindel. Das ist echt ätzend wenn man nur noch sitzen und eine leere Wand anstarren kann, weil alles anderes es nur verschlimmert.


Wahrscheinlich in letzter Zeit wieder zu sehr verkrampft (da macht dann mein Magen fast nix mehr in Sachen Verdauung) plus zuviel Kaffe und Süßkram. Meine üblichen Verdächtigen.
Zum Glück hatte ich das schon oft genug, um es (wenn auch spät) einzuordnen, denn zwischendurch hatte ich schon Panik: Scheiße, Nebenwirkung von der Impfung, was wenn das immer so bleibt!?! Obwohl ich extra nicht viel über den Novavax-Impfstoff gelesen habe, um nicht hypochondrisch zu werden oder panisch oder beides.


Also gebe ich meinem Magen was er will…gestern war das viel Salz und Cola, heute eher weiches und warmes. Und da ich ziemlich platt bin, viel schlafen. Das tut mir aber psychisch grad gar nicht gut, wieder soviel in der Wohnung zu sein, ich hätte wunderbar radeln können, bzw. heute eigentlich eine Endreinigung und gestern Hautklinik. Ich muss defintiv wieder mehr raus und mehr machen.
Aber langsam….je mehr ich jetzt Ruhe gebe und aufpasse, desto schneller bin ich wieder fit

Ein schöner Sonntag

Wenn das Selbstwertgefühl Achterbahn fährt.
Es gibt ja Zeiten, da fühle ich mich fit, stabil, fahre in der Weltgeschte herum (naja leicht übertrieben), gehe mehr arbeiten, treffe mich mit Leuten, unternehme was, kann es aber auch gut aushalten mir nen faulen Tag auf dem Sofa oder gar im Bett zu machen, kurz: ich bin mit mir einigermaßen im reinen.
Leider ist dieses Ding namens Selbstwertgefühl bei mir sehr fragil. Sehr.
Und die letzten Monate (!?!) war es ja quasi gar nicht vorhanden oder in der Geisterbahn.
Ich fühlte mich halt schlecht, niedergeschlagen, lustlos, depressiv, suizidal, aber dass es am mal wieder kränkelnden Selbstwertgefühl liegt? Hmm..nööö, hätte ich gesagt, hätte mich wer gefragt.

Ich zog mich immer mehr zurück. Da kann kein Selbstwertgefühl wieder wachsen. Aber ich hatte es ja versucht, wieder was zu machen und nahm ja die Tierbetreuung an. Das dass die pure Überforderung war, schrieb ich ja schon.
Heute löste sich ein Knoten. Ich ging endlich den kleinen Wanderweg, den ich schon letztes Jahr gehen wollte, aber immer verschob. Heute weß ich: Aus Angst. Einen fremden Weg in einer fremden Gegend gehen, fast 6 Kilometer lang? UUAAHHH!
Meine frühere Therapeutin würde wahrscheinlich sagen: Darf ich Sie erinnern, dass sie schon ganz alleine an die Nord-UND Ostsee gefahren sind und dort Urlaub machten? Was mit dem Zug gute 7 Stunden dauert?
Das Problem, wenn man mit traumatisierten Anteilen oder Gefühlen identifiziert ist, weiß man das vielleicht schon, aber die Sicherheit ist nicht da, man fühlt altes Zeug: Angst, Überforderung, Überflutung, Chaos.

Heute morgen wollte ich schon wieder vermeiden: Vielleicht doch nur an der Isar spazieren gehen? Nein, heute wollte ich endlich diesen EINEN Weg laufen. Ich fuhr also über eine Stunde mit der S-Bahn dahin und ging los, ging prompt andersrum wie gedacht, aber später stellte sich raus, dass ich den „richtigen“ Weg kaum hätte finden können, weil das so ein Insider-Trampelpfad ist, dann war ich also auf Strecke, herrlicher Feldweg, weite Sicht, Sonne, kaum Menschen, einfach gehen, immer im gleichen Tempo und das Ziel war ein großer See, an dem ich vor 20 Jahren immer gerne hinfuhr (andere Uferseite) zum baden. Da war er also wieder. Schön.
Ich hatte es geschafft. Ich ging endlich diesen einen Wanderweg! Wie meinte letztens eine Freundin: „Du brauchst dringend mal wieder ein Erfolgserlebnis!“ Recht hatte sie, ich dachte aber eher an einen neuen Job oder neue Wohnung (wobei das immer noch so im Hinterkopf rumspukt) oder was weiß ich. Dass ich mal wieder ganz klein anfangen muss, also wirklich ganz klein, das hätte ich nicht gedacht…Aber ich weiß auch, dass der Selbstwert wie ein Muskel ist: wenn er schonmal gut trainiert war, kommt er nach einer Trainingspause schneller wieder in den alten fitten Zustand, als wenn er erstmal neu auftrainiert werden muss.

Interessant war auch: ich saß am Ufer auf einer Parkbank, mit Rücken zum Weg was ein wenig unangenehm war, aber viel besser auszuhalten als noch vor wenigen Tagen. Ich genoß mein Wurstbrot, da kam ein großer Hund ohne Besitzer. Hmmm schmunzelte ich so vor mich hin, schlechte Kombination ist das grad. Noch vor wenigen Tagen wäre ich kurz vor einer Panikattacke deswegen gewesen und hätte nicht wie nun ein Gespräch mit dem doch noch kommenden Besitzer angefangen in dem ich fröhlich meinte: „Jetzt hatte ich echt ein wenig Angst um mein Wurstbrot!“  „Ja,“ lachte er zurück, „das war berechtigt!“ Und wir plauderten noch ne Weile während sich die Fellnase im Wasser vergnügte. Einfach so, ich ganz souverän, zwar körperlich ein wenig angespannt, weil die Räumlichkeiten doch beengt waren, aber bei weitem lockerer als zuletzt.
Auf der Heimfahrt genoß ich dann Musik in meinen Ohren und als ich beim Umsteigen am Bahnhof warten musste, wippte ich sogar ein wenig den Takt mit, weil alles so gut passte: Gute Musik im Ohr, warme Sonne und ich endlich wieder etwas stabiler, ruhiger, entspannter…mehr bei mir seiend und vor allem mehr in der Erwachsenen. Sehr angenehm!

Wochenrückblick 18.März 2022

– Eillieferung: Ein Buch bestellt und da  gratis Eillieferung angeboten wurd habe ich dass angenommen und 5 Stunden später klingelte es an der Tür. Schon crazy irgendwie.

– Besserung: Es geht mir besser, diese absolute Hoffnungslosigkeit und Todessehnsucht ist viel viel weniger. Ich kann wieder atmen, ich schaue wieder offener in die Welt, ich fühle mich wieder lebendiger, ich hoffe, das bleibt jetzt auch so. Die Arbeit mit Selbstanteilen tut so gut, ist so effektiv, so einfach und überall auszuführen, ich bin immer wieder begeistert. Simply is the best!

– 10-jähriges: Gleich zweimal: 10 Jahre Nichtraucherin und 10 Jahre in Erwerbsunfähigkeitsrente. Tja.

– impfen: Nun hab ich auch meine erste Spritze abgeholt. Hätte es das Novavax schon, wie angekündigt, im Januar gegeben, hätte ich mich ja da schon impfen lassen, aber es verschob sich ja immer wieder. Dann hieß es, ab 20.März fällt eh vieles weg, da dachte ich mir, dann brauch ich eh keine Impfung mehr, außer es kommt die Impfpflicht. Aber nun wirds ja doch aufn 2.April verlängert und so wie ich Lauterbach und Söder kenne, kommt dann der nächste Hotspotregelung oderwasweiß ich. Schnauze voll.

Aber die Impfung war echt sehr speziell. Da derzeit im Impfzentrum nix los ist, gehts auch ohne Termin. Ich landete in einem Gebäude, das seit Jahren leer steht und dementsprechend aussah, inkl Graffiti an den Wänden. Oh toll. Der Arzt war locker schon 20 jahre in Rente. Sein Assistent am PC (seine Maske hing unterm Kinn) sabberte mich gleich an: „oh wie groß sind Sie denn?“ In mir sprengte sich gleich die Unsympathikusskala. Später meinte er weiter, ob ich denn meine Größe auch nutze, Basketball spiele oder so, von mir ein eisiges NEIN. Dem Arzt war das schon peinlich. Er fragte alles ab, außer ob ich schwanger sei, sehe wahrscheinlich sehr unschwanger aus, wasweiß ich. Oh Novavax, wollen sie das wirklich? Ja? Weil das müßten wir erst aufziehen. Ja und? Is das ein Staatsakt oder was? Ich fühlte mich mehr als unwohl, das Zimmer extrem stickig, lüften wird eh überbewertet, auf dem Tisch vor mir lag ne kaputte Spritze wo die Nadel fehlte, ich bekam das falsche Infoblatt für mnRa-Impfstoffe, der Assistent fragte Doc (auf Bildschirm zeigend), ob das so alles ok ist? öh wie lange macht der das denn? Irgendwann strahlte er mich wieder an und meinte: ach das is meine erste Novavax-Impfng die ich mitbekomme. Mir reichte es und ich meinte nur lapidar: naja explodieren werd ich nicht gleich. Er verstummte. Es war unbehaglich. Die Spritze kam und kam nicht. Der Doc schaute mal nach. Kam dann endlich, verabreichte mir das Ding, ich stand eh schon unter Hochstress, weil ich medizinisches einfach nicht mag und dann noch das ganze nicht vertrauenswürdige Setting, plus ekelhafterTyp. Im Warteraum nach der Impfung wars nicht besser, da unterhielten sich ukrainische Leute auf deutsch und erzählten sich ihre schlimmsten Kriegs und Fluchterlebnisse. Irgendwann hieß es an der Tür: und wer ist das? Antwort von jemand anderem: Naja ein Mädl. Damit war ich gemeint. Ich wollte nur noch heim. Ich ging.
Nebenwirkungen? Klar der Arm tat fast 20 Stunden weh, dann kam leichtes Bauchweh und kurz Dünnpfiff, danach kurz Kopfweh (vermutlich wegen Dünnpfiff) nach einer Elektrolytlösung und viel Wasser war auch das weg. Also nix schlimmes.
Und das Gefühl, endlich nicht mehr als der schlimme unsoziale ausgeschloßene Ungeimpfte dazustehen: unbezahlbar. Große Erleichterung. Mich hat das extrem belastet und angetriggert weil ausgeschlossensein und die komische Andere zu sein mich meine halbe Kindheit und gesamte Jugend begleitet hat.

– den Körper spüren: wieder IN den Körper kommen wäre wohl richtiger. Ich brauche viel körperliches: Bewegung, Massagehandschuh (der so schön angerauht ist), dehnen, Wärme, Kälte, barfuß laufen, mit Igelball spielen, enges Armband oder Uhr, tanzen, Massage…ect. ich fühle mich dann mehr DA. Mehr in der Welt. Nicht nur im Kopf, im Gedankenkreisen, abgehoben. Mich also wieder mehr erden.
Wenn ich abends mir Zeit nehme um nur meinen Körper zu spüren, mit den oben genannten Dingen (natürlich nicht alle auf einmal ;)) aber so dehnen, mich drehen, bücken, rollen wie es der Körper grad will, kein festes Programm (da wär ich ja gleich wieder im Kopf), loslassen, vielleicht noch schön langsam einölen, nichts aufregendes, kein Sport, sondern mein persönliches Yoga…dann schlafe ich viel viel besser! Ganz wunderbar!

–  Nasenatmung: auch etwas worauf ich wieder mehr achte: durch die Nase atmen, auch wenn das länger dauert und schwerer ist (wegen Widerstand) und man bei Angst schnell viel Luft holen möchte. Nein, dann so langsam machen, dass es geht: nur durch die Nase zu atmen. Ich werde ruhiger, gelassener, wacher (weil die Benommenheit durch chronische Hyerventilation weg ist). Auch ein einfachs effektives Mittel

– AUA: in irgendeiner Streßsituation feste auf die Lippe gebissen. kann mich nicht dran erinnern, aber es tat 2 volle Tage weh. Übel.

– Buch, das: Titel: Die Entscheidung liegt bei dir! Das Buch behalte ich definitiv. Es tut mir gut, auch wenn es manchmal weh tut, aber das is halt so wenn was passiert. Was mich erschüttert hat, war der Satz: Erwachsen werden heißt: da kommt keiner! Boah! Das saß. Insgeheim warte ich schon irgendwie darauf, dass einer kommt, und alles gut macht, mir hilft, ein schönes Leben zu haben. Dass es der sexy Boy auf seinem scheiß Gaul nicht ist, ist mir schon klar, aber irgendwer da draußen? Klar hilft mal der ein oder andere, aber selbst da muss ich erst handeln und zeigen, sagen: hej kannst du mir mal bitte helfen? Vielleicht ist das bei mir besonders stark ausgeprägt, weil früher auch keiner kam, als ich klein war. Ich schrie mir die Seele ausm Leib und wurde dann notperiert weil ein beidseitiger Leistenbruch bei einem 7-Monate alten Kleinkind nicht so dolle ist. Und auch später kam da nie eine Hand oder ein liebevoller Blick oder irgendwas helfendes…ich musste soviel alleine schaffen. Das hat soviel Kraft gekostet, die ich jetzt nicht mehr habe….
Das andere war ähnlich wach rüttelnd: alles was du tust, tust du für dich! Selbst wenn du der Frau nebenan den Einkauf in den 3.Stock trägst, tust du es für dich: du fühlst dich gebraucht, wichtig, du freust dich dass sie dir dankbar ist, dich anlächelt und vielleicht noch ein kleines Dankeschön in die Hand drückt.
Das ist nicht verwerflich, heist nur ein bewußt machen, ein aufhören sich selbst zu belügen

Ego-States

Gestern mit einer Freundin telefoniert und erzählt wie sehr mich die Katzenbetreuung überfordert hat. Dass ich nicht mehr weiter weiß mit diesen massiven Ängsten…was noch tun? Und wir redeten so und sie fragte und ich überlegte und so zum Ende des Gesprächs fiel der Groschen: Innere Anteile!

DAS Thema geriet mal wieder völlig in Vergessenheit. Kein erwachsener Teil da, nur pure Identifikation mit verletzten Kindanteilen. Da wundert mich jetzt die chronische Suizidalität, Leere, innere Einsamkeit, starke Ängste, totale Hoffnungslosigkeit, nicht arbeiten gehen können, ständig Süßkram naschen müssen u.v.m nun gar nicht mehr!!!
Und wieder mal staune ich, wie sehr sich das verselbstständigen kann und ich das Thema nicht mehr aufm Schirm habe und nur noch verzweifel und irgendwas agiere und mich aber auch komplett zurückziehe aus sozialen Bezügen.
Und erschüttert bin ich auch wieder mal: Weil es keinerlei Kommunikation nach innen gibt! Auch keine abwertende ala: ach was bin ich heut wieder für ein Schussel. Nein nix! Völlige Ignoranz: du bist nicht da, ich sehe dich gar nicht, für mich gibt es dich nicht, keinerlei Beachtung weder positive noch negative!
Ich muss täglich bewußt auf diese Kommunikation achten und das immer mal wieder einbauen. In schwierigen Zeiten natürlich öfters.
Seufz. Nicht verurteilen. Verstehen. Atmen. Hinweden. Liebevoll.
Jetzt ist auch klar, warum das mit der Tierbetreuung schief ging: Viel zuviel Verantwortung für ein „Kind“. Das Kind wollte Tierkontakt. Streicheln, spielen, schmusen, aber nicht die Verantwortung für 2 Lebewesen. Von daher gesehen war die Panik völlig gerechtfertigt und sogar gut: Vorsicht! Überforderung! Das ist zuviel! Es ist eine Warnung.
Innere Anteile sind immer für Dich. Auf deiner Seite! Auch wenn es auf den ersten Blick selbstschädigend ist, ist es ein Versuch das System zu schützen!
Um innere Anteile kümmern, aus der Identifikation lösen, sie in Sicherheit bringen, ihnen endlich eine Pause gönnen: Sie haben sich nicht zu kümmern.
Uff es fällt ganz viel Last ab, Müdigkeit überkommt mich, Erleichterung auch, der immense Druck weicht.
Ich kann es schaffen. Ich bin wieder auf dem Weg

Wochenrückblick 12.März 2022

– Koffein: fühlte mich furchtbar, ständig am frieren und innerlich zittern, wollte mich aber auch nicht bewegen, irgendwie erstarrt, Schlaf war nur sehr leicht, was zu sehr gereizter Stimmung führte…einfach alles ein Haufen Elend. Überlegt was es nun diesmal sein könnte, neben der Überforderung durch Tierbetreuung und abgesehen von dem fiesen Ostwind (dem kann ich aber schlechten Schlaf auch nicht unterjubeln) und kam drann so drauf, dass es sich eingeschlichen hat, dass ich täglich Koffein zu mir nehme. Entweder Energydrink oder „richtiger“ Kaffe (trinke normal zuhause eh nur koffeinfreien, habe aber auch normalen da). Und da ich sehr sensibel auf Stoffe jeglicher Art reagiere, war das einfach zuviel. Zdem ich alles sehr langsam abbaue, blieb der Koffeinspiegel wohl immer leicht erhöht. Selbst am Vormittag was getrunken kann bei mir zu einem gestörten Schlaf führen. Und 3 Nächte hintereinander zu schlecht schlafen und ich fühl mich wie schon einmal durchgekaut, das war ne zeitlang immer wieder Standart bei mir, dieses Gefühl, diese Kraftlosigkeit, diese bleiernde Erschöpfung Bin ich froh, dass das wesentlich weniger geworden ist. Der Preis dafür: ein ereignisloses Leben, weil sovieles soviel Streß macht.

– naja: Es gibt ja tatsächlich eine Cola, die ist zuckerfrei UND koffeinfrei…da trinkt man dann quasi ein Wasser voller Farbstoffe und Kohlesäure, beides braucht der Körper nicht. Aber schmeckt halt und somit kauf ich mir die hin und wieder. Nur vernünftig leben ist ja auch spaßfrei.

– Ausflug: eigentlich war ich müde, aber gleichzeitig irgendwie aufgedreht, also beschloß ich zum Starnberger See zu fahren, auch wenn wer in mir gemosert hat, dass ich da ja in letzter Zeit öfter war. Egal, es kommt auch wieder eine Zeit für eine neue Spazierstrecke. Also fuhr ich 1Std. mit der Bahn hin. Da der Bahnhof keine 100m vom Ufer entfernt ist, hatte ich auch keinen Streß, zur Not falle ich aus der Bahn und die 50m zur ersten Bank schaffe ich. Es tat gut, ich konnte gut entspannen, die Sonne und Weite genießen und somit wurden es dann tatsächlich fast 6km spazieren am Ufer entlang. Und 3x Pause auf der Bank. Tat gut.

– teuer: für mich ist es ein Luxus wenn ich in München unterwegs bin (fast) immer mir einen Coffe-togo zu gönnen. Irgendwie mag ich das einfach. Und ich nehm immer Cappuchino, weil normalem Kaffe kann ich ja zuhause auch machen. Das letzte mal fiel ich fast aus den Schuhen als die Verkäuferin meinte: macht 3,30€ ÖH? Für einen mittelgroßen Cappu? Ja sauber..wie ich sah is es in anderen Läden auch nicht billiger.

– gehört: „oh da bin ich überfragt!“ Schon lang nicht mehr gehört….

– gegönnt: Halbe Tavor: irgendwie war ich so unter Dauerstrom und völlig durch weil ich so schlecht schlief paar Nächte hintereinander und bei mir wirken selbst 0,5mg lange nach. Hatte sie am Montagabend gegen 18h genommen und Dienstagmittag war ich einfach mal wieder besser drauf, auch im Kopf das ewig schwere denken und grübeln und alles schlimm finden, war viel weniger, stattdessen Lust auf was lustiges. Also in den Mediatheken bissl geschaut und dann vor mich hingekichert….Tat gut, mich mal wieder normaler zu fühlen und nicht wie ein Zombie!

– Ziel: ich brauch dringend neue Ziele, Projekte, irgendwas…ich geh vor Öde ein…mit einem Mann gechattet und irgendwie auf Poi gekommen, was ich ne zeit mal gespielt habe, als ich ihm ein Video schickte, was Poi ist kam ich auf Contact Juggling. Das ist wenn man einen mittelgroßen Ball an seinem Körper entlanglaufen lässt. Habe mir eine bestellt und da er ja ein gewissen gewicht braucht, ist das daheim lernen eher ungünstig: Selbst wenn ich am Boden sitze und mit der Hand übe und die Kugel runterfällt, knallt das ordentlich, was mich wiederum stresst, was ich überhaupt nicht brauche. Probiere es mal mit Isomatte.

– moah diese scheiß Ostwind, widerlich…wenn man am Ende des Winters eh schon ausgelaugt ist von der Kälte und ewigen Dunkelheit und dann fast 2 Wochen diese beißende Kälte…wahhh. Und ich hab keine Badewanne ….

– Bewußtheit: Immer wieder: es gehts ums spüren, wahrnehmen, Bewußtheit, ums bei mir sein. Eintauchen ins tun, in den Flow kommen.
Zu schnell falle ich in roboterhaften Aktionismus, tue dies, tue das, schaue zuviel Filme, liegt zuviel Krempel rum, weiß ich ncht wohin mit mir, weiß nicht was ich tun soll, bin völlig abgekoppelt von mir, fühle mich leer, wie eine Hülle.
Ich glaube deswegen tat mir letztens der Waldspaziergang so gut. Wieder bei mir ankommen, bewußt wahrnehmen: die Sonnenstrahlen die schräg durch die Bäume scheinen, das sattgrüne Moos das sich vom Winter nicht beeindrucken lässt, ein paar Vogelstimmen (viel zu wenige!), ein Schritt vor den anderen, nichts müssen, kein Mensch. Ruhe. Frieden.
Ich hab Achtsamkeitstraining immer belächelt: ja ich fühle den Stein, ja ich rieche die Rosine, aber mir gehts immer noch scheiße! Das lag zum einen daran, dass das Training auf Knopfdruck (Dienstags 15 Uhr oder so) stattfand und ich erst recht unter Druck geriet, da jetzt was fühlen/riechen zu müssen, das ist wie: sei mal fröhlich!

– Aussicht: nochmal ins Bett fallen. Bin ziemlich hi-knülle. Der Streß durch die Tierbetreuung, dann gestern zuwenig getrunken, aber zuviel geschwitzt (Dehydration ist echt tödlich bei Histaminintoleranz) und dann hatte ich so ein Gusto auf Toast Hawaii, auch eher unverträglich. Naja hatte heute eh nix vor 😉

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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