Gestern dann doch mal beim Krisendienst angerufen. Eigentlich sind die dort echt fit und gut, ich hatte aber anscheinend eine recht junge Frau erwischt, die das vermutlich noch nicht lange macht. Daher wenig hilfreich, bis auf einen Tip, den ich wohl mal übernehme.
Aber irgendwie war es trotzdem gut, mal den ersten Schritt zu machen. Raus aus dem Kreisel, über den Schatten und die Scham springen, einfach irgendwas ANDERS machen, als immer dasselbe mit der Hoffnung es möge anders werden.
Mittags war das Telefonat, ich versandelte dann noch so den Nachmittag und abends konnte ich nicht einschlafen. Nur mal kurz dösen, Mist träumen, wach. Um 2.15h beschloß ich dann zu lesen. Und da überkam mich so ein positives Gefühl: ich werde weiter was machen: Therapie suchen, Tagesklinik, 12-Schritte-Gruppe gehen, irgendwas muss passieren, um aus dem Loch zu kommen.
Und dann nach mickrigen 4 Stunden Schlaf kommt die Depression daher, wie so ein dauernörgelnder Mensch mit ultra schlechter Laune: „och nööö, lass das, is doch eh alles sinnlos, was soll das denn bringen, hast doch schon früher öfters gemacht, es wird nicht besser, da sind bloß wieder blöde Leute, unfähige Therapeuten, bis du da überhaupt einen Platz bekommst und überhaupt….mach lieber Ausflüge oder bleib daheim wo es sicher ist, lass alles so wie es ist!“
Das ist echt hart. Und fies. Und Mist. Und so geht das mehrmals am Tag hin und her.
Ich pendel also zwischen Verzweiflung, Verleugnung, Trauer, Schmerzen, Ängsten und dem: ich übernehme jetzt Verantwortung für meine Situation und tue was, hin und her.
Und wenn man eh schon wenig Kraft hat, dann auch noch der Depression Grenzen zu setzen: egal was du jetzt sagst und meinst, ICH mach das jetzt so, bringt mich wiederum an meine Grenze. Massiv.