– anhänglich: ich habe ja sehr selten diese Tage/Stimmung (und grad fällt mir ein, dass das eigentlich traurig ist, wie sehr ich mich mit dem „allein durchwursteln“ schon arrangiert habe.) Ich war am Wochenende schmusig, so anlehnungsbedürftig, so ganz weich. Ich hätte mir so gern einen liebevollen Mann auf meinem Sofa gewünscht, an den ich mich einfach alehnen kann, der mir alles aus der Küche holt was ich grad brauche, der mir über den Kopf fährt und irgend nen doofen Kosenamen wie Mäusepups zu mir sagt, der einfach DA ist, nix will, nicht doof schaut, mich nicht auslacht, mich nicht schikaniert, nur weil ich Gefühle habe und vielleicht ein paar Tränen ohne Grund verdrücke, der keine Verbesserungsvorschläge bringt oder einfach abhaut oder das Thema wechselt. Das war nämlich das was ich meistens erlebte (nicht nur von Partnern sondern hauptsächlich in meinem Elternhaus) wenn ich einfach mal emotionale Unterstütung gebraucht hätte.
– Sicherheit: Irgendwie kam ich drauf, meinen Eingangstür mal abzudichten, die is nämlich leicht schief und wer weiß was das mit der Heizung diesen Winter so wird und sehr laut ist es auch wenn die Nachbarn da reden oder werkeln. Als ich mir meine Tür so ansah, wo ich das hinkleben muss, bemerkte ich, dass ich 3 Riegel habe. Also wenn ich die Tür zusperre, geht nicht nur am Schloß ein Riegel vor, sondern oben und unten auch. Ha, kaum wohn ich 16 Jahre hier, seh ich das auch. Beruhigt mich irgendwie und werde erst recht nun abends die Tür zusperren.
– Eigenmacht: Tut gut in die Handlung zu kommen, Selbstverantwortug zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen. Mein „Notfall-Karton“ ist fast fertig gepackt. Gasofen, plus Kartuschen, ein Radio das sich über Solar, Kurbel oder Batterien laden läßt und 2 Lampen dran hat und ein Verbindungskabel mit dem ich mein Handy aufladen kann. Kerzen, Batterien, haltbares Essen, Wasser, Medikamente, feuchte Waschtücher und noch so einiges. Je nachde wie voll mein Alltags-Lager in der Wohnung ist, würde ich da gute 14 Tage hinkommen.
– Nervig: Ich weiß, ich wollte hier weniger über andere Menschen meckern, aber das war so dreist, das muss ich schreiben. Eine Frau meldete sich, wir hätten letztes Jahr schonmal geschrieben, wegen bügeln (mein erster Gedanke: ach das wird schon nen Grund gehabt haben, warum das damals nicht klappte) sie bräuchte dringend Hilfe (es klang so schlimm, als ob sie kurz vorm verdursten wäre, ganz dramatisch!), ob sie mal einen Korb zum bügeln vorbei bringen könne. Wir kamen auf den Preis zu sprechen. Sie meinte ihre frühere Hilfe hätt 20,- für den Korb verlangt. Ich sagte einen anderen Preis, den sie wieder um 3,-Euro (!) drücken wollte. Weil (ACHTUNG!) sie in einem Labor arbeitet und selber nur 10,-/Std. verdiene. Hahaha (schieflach) ja ne is kar. Ich erzähl Euch mal ihr Profilbild: Eine Collage aus verschiedenen Bildern: Sie aufgetakelt, blondiert, nicht die Kleidung ausm Takko oder so, gemachte Nägel, Schmuck ect. einmal graziös alleine in einer Gondel in Venedig sitzend, dann mit ihrem Mops (genauso aufgetakelt wie Madame) an einem Strand (kein Massentourismus im Hintergrund) und sie wie sie die Treppen vor einer Villa runtergeht. Will die mich verarschen? Ich schrieb nur zurück:“ wenn sie unter Mindestlohn arbeiten gehn ist das ihre Sache, ich hab meinen Preis.“ Fertig.
– abgesagt: eine Endreinigung wurde mir abgesagt. Was ich sehr schade fand, weil das sehr gut klang, es sich gut gelohnt hätte, ich viel Energie und Motivation hatte…so gute Zeiten muss (und möchte!) ich ja immer gut nutzen. Aber gut, ist halt so, kann ich nicht ändern. Und dann war ich doch sehr froh drum (so schnell kann sich das ändern) weil ich nachts mit Bauchweh wach wurde. Tage. Und da hab ich null Energie und Kraft. Von daher nur kurzen (anderen) Termin in München erledigt und dann schnell wieder heim.
– gemacht: eine andere Endreinigung machte ich aber. ZumGlück nur eine kleine, sodass ich nach 2,5 Std. wieder heimfahren konnte (und in 15 Minuten daheim war, so einen schönen kurzen Arbeitsweg hab ich leider selten, aber dafür wohn ich halt auch lieber etwas ländlich). Aber als der Wohnungseigentümer meinte: „das nicht putzen, das auch nicht, da kommen noch die Handwerker und danach müßte nochmal gereinigt werden“, schluckte ich das „das is ja völlig bescheuert, da würde doch eine Reinigung ganz zum Schluß reichen!“ hinunter. Vielleicht bekomme ich den Folgeauftrag ja auch. Und nach Geldmangel sah der wahrlich nicht aus.
– Zahnarzt: nachdem ja der sehr gute Dr. S vor 5 Jahren in Rente ging, bin ich auf der Suche nach einem neuen guten Zahnarzt. Dr. S. hatte mir damals meine Angst fast komplett genommen, er war fachlich gut, aber noch mehr menschlich. Die genau richtige Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit und zupackend aber doch zart. Mit seinen Nachfolgern hatte ich dann leider großes Pech. Und so gehts wieder auf die Suche. Die neue Ärztin hat vor einem Jahr eine alte Praxis übernommen. Machte einen sehr entspannten, freundlichen Eindruck. Nicht mehr die jüngste, also auch schon mit etwas Erfahrung. Sie nahm sich Zeit und schaute genau, für einen Kontrolltermin brauchte es 45 Minuten. Soweit so gut. Nur bin ich jetzt verunsichert: Am Schneidezahn habe ich eine kleine Füllung. Bisher sagten alle Ärzte: Im Auge behalten, das is nicht so 100% gut. (ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung wann die gemacht wurde, die muss echt schon urururalt sein, aber ich habe keine Beschwerden). Sie meinte: „da muss ne neue Füllung rein, das schimmert schon, da ist Karies drunter!“ Die Fragen fallen einem natürlich erst danach ein: Müßte es dann nicht weh tun? Sah man das nicht auf dem Röntgenbild? Seltsam….
-Wochenende: jetzt bin ich doch ziemlich geschlaucht, allein der Zahnarzttermin verbrauchte schon viel Kraft, arbeiten auch, „Tage“ sowieso, dazwischen noch viel Kontakt zu evtl. neuen Auftraggebern und Bekannten…jetzt merk ich schon, dass die Nerven ein wenig flattern und jetzt mal 2 Tage Ruhe sein muss, auch mit wenig Onlinezeit und dafür einem guten, geschenkten Buch. Von Andreas Altmann. Ich mag den Autor. Er beschreibt seine Reisen mit viel Herz und Philosophie, ein wenig politischen Hintergrund und ganz vielen tollen Menschenbegegnungen. Einerseits will ich es langsam lesen, damit ich möglichst lange was davon habe, andererseits zieht es mich so sehr in einen Bann, dass ich drin festkleben bleibe. Hoffentlich schreibt er noch ganz viele Bücher…