Huch, noch schnell den Rückblick, ich bin etwas durcheinander mit der Zeit…
-Traum:: ich gehe mit meiner ehemaligen Mibewohnerin die Straße entlang, ein Auto überholt uns, ich weiß sofort es ist mein Vater (das Kennzeichen, seine beliebte Automarke und Lieblingsfarbe, dazu der schwarz behaarter Hinterkopf) und das wir schon lange keinen Kontakt mehr hatten. Er blinkt, hält an, ich sage noch zu V. wenn ich bis 18h nicht daheim bin oder mich gemeldet habe: rufe die Polizei, ihm traue ich alles zu (auch real hatte ich damals große Angst vor ihm!), ich steige ein und frage ganz erstaunt was er denn hier macht, als ob er durch Zufall hier ist, was er natürlich nicht ist, er lauerte auf mich. Er fängt an zu reden, das ich ja nur mit Bierlappen unterwegs sei, also mit Menschen die viel Bier trinken (er ist eifersüchtig), er redet noch so einiges, um mich quasi wieder zurück zu ihm zu bewegen, er zieht auch einen dicken Geldstapel raus, einige 50er und 20er schauen raus. Wir sind fast in der nächsten Großstadt (in der ich real auch wohnte), fast wäre ich eingeknickt, das Geld lockt. Ich sehe immer wieder aus dem Fenster, sehe den Fluß die Auenlandschaft. Er redet weiter und macht mir ein schlechtes Gewissen, ich denke: stimmt, er kümmert sich drum wie es mir wirklich geht (was nicht stimmt, sondern nur so aussieht). Ich sage, nach kurzem mit mir ringen und Mut sammeln, dass ich aussteigen möchte, er zögert, ich sage ich kann auch einfach so die Türe öffnen oder die Handbremse ziehen. Er hält, ich steige aus, bin sofort erleichtert, gehen den Rest zu fuß. Versuche herauszufinden wann der nächste Bus zurück geht, rufe die Mitbewohnerin an, sie sagt, ihr Trauerreigen (!) sei gerade zu ende. Ich frage ob sie wisse wo hier das Kino ist, ja sie holt mich dort ab. Ich freue mich total.
Wache auf und muss den Traum sofort aufschreiben, was ich schon ewig nicht mehr tat und schon lange ging mir kein Traum mehr so nah.
Sehr eindrücklich. Sehr real. Und mit genau der komischen Grundstimmung wie damals wir noch Kontakt hatten: das es nie um mich persönlich ging, sondern er mich immer nur für sich benutzt und manipuliert hat. Noch im halbwachen dachte ich: wenn man sich schon Kontakt erkaufen muss. Er hat mir Geld auch damals nie frei geschenkt, sondern immer als Manipulationsmittel benutzt, damit ich bei ihm bleibe. Kurz vor Kontaktabbruch, als er wohl schon ahnte, dass eine Energiequelle (ich) bald versiegt, gingen wir zur Bank, er öffnete ein Konto, zahlte 400Euro darauf ein, gab mir die EC-Karte und meinte, da kannst dir immer frei was nehmen. Hab ich nie. Im Gegenteil, nach wenigen Wochen schickte ich ihm diese Karte per Post zurück. Aus großer Angst vor seiner Reaktion auf meine Zurückweisung konnte ich das nur mit der Traumaklinik im Rücken als Unterstützung machen.
Nicht verwunderlich dass ich später in der Sexarbeit landete.
Überhaupt träume ich zur Zeit wildes Zeug, was auch auf einen leichten Schlaf hindeutet.
– Selbstfürsorge: ich musste wieder erschreckend feststellen, dass ich mir kein richtiges Essen mehr gönnte. Zu teuer, zu irgenwas. Apptit hatte ich auch keinen. Ich musste da wieder einen Durchbruch schaffen. Schauen: auf was habe ich wirklich Hunger- habe ich überhaupt Hunger oder was fühle ich wirklich…Der Cut gelang dann mit einem bestellten Essen: indisch. Das hab ich reingeschaufelt und genossen. Und mir klar gemacht: Essen ist wichtig!
– Selbstwertgefühl: Kleider machen Leute heißt es. Dem stimme ich nur halb zu. Aber es macht schon einen Unterschied, welche Kleidung man trägt. Ich habe kein Problem als Nachthemd alte T-shirt zu tragen, aber jetzt war ein Punkt erreicht wo ich mit denen überhaupt nicht mehr zufrieden war, mich unwohl gefühlt habe, schäbig. Also in den Klamottenladen. 3 neue Schlafshirt und ein normales für 20,- sind es mir doch wert (und ja dass für den Preis andere leiden müssen ist mir auch klar). Und auf einem Shirt steht: Not my Problem. Ich finde das einen super Satz um den Tag abzuschließen. Wo ich mir ja gern die Probleme der anderen zueigen mache.
– Arbeit: Die letzte Woche war echt heftig, 3 Arbeitseinsätze. Ich weiß, dass ich das MAL schaffe, aber nicht auf Dauer. Und jedesmal, selbst nach 10 Jahren EU-Rente, will ich das irgendwie nicht wahrhaben, dass ich so wenig belastbar bin. Aber ich erkenne schneller meine Grenze und mache langsamer/weniger…
Aber es gab auch einen schönen Arbeitseinsatz. Bei ganz herzlichen, bodenständigen griechischen Leuten. Sehr angenehm. Da störte es mich auch kaum, dass sie die ganze Zeit mit anwesend waren und mit schufteten. Dazwischen Plauderei. Fast ohne Sozialphobie. Lachen, als wir merkten wie unterschiedlich wir sind. Gegenseitiges helfen. Gemeinsam etwas schaffen. Ein schönes Gefühl.
Der andere Typ, meinte ja das Probearbeiten gefiel ihm nicht, ich würde ihm zu unsauber arbeiten und er gibt den Folgeauftrag jemand anderem. Im ersten Moment natürlich: Puls hoch, Schnappatmung, rotes Gesicht, dann etwas Wut, dann etwas Verachtung, dann lachen, dann Erleichterung. Passiert mir ja selten dass jemand meine Arbeit kritisiert. Aber ich habe festgestellt: Die Welt geht nicht unter, ich wollte mich auch nicht vernichten oder sonstiges, es ist in Ordnung wenn wir unterschiedlicher Ansichten sind, es ist OK.
Und im grunde hätte ich den Folgeauftrag von der Menge her wahrscheinlich eh nicht gepackt…wer weiß. Alles gut.
– Reizüberflutung: wurde dann doch alles ein wenig viel, ich lief die letzten 3 Wochen recht hochtourig. Das war auch ok, aber langsam, muss ich langsam wieder ruhiger werden. Früher verfiel ich ins Gegenteil: komplette Ruhe, gar nichts machen, das is aber genauso schädlich. Also wieder sanft in Bewegung bleiben und wenn ich merke: es wird zuviel, sofort aufhören, hinlegen. Gönnte mir an einem Nachmittag auch ein Beruhigungsmittel und schlief einfach, was echt gut tat. Nächste Woche wird noch anstrengend, dann kommt hoffentlich wieder ruhigeres Fahrwasser. Passend zum Herbst, da freue ich mich schon drauf und auch mal wieder einen schönen langen Spaziergang in der Herbststimmung.
– erschöpft: mit allen bekannten Symptomen: extrem kraftlos, innerlich zittrig, Magen wie zugeschnürt, trotzdem noch irgendwie aufgedreht, komme schwer zur Ruhe, friere viel, visuelle Reize wie Film schauen oder Bahn fahren (außer ich lese oder schließe die Augen, aber in einer vollen Bahn fühle ich mich da nicht sicher genug) sind kaum auszuhalten. Am besten viel liegen, nur kleine Happen dafür öfter essen, viel Wärme von außen, keine Kontakte, selbst kleinste Streßoren wie einkaufen ect vermeiden. Kenn ich alles. Inzwischen weiß ich wie ich da mit mir umgehen muss, ohne viel Druck damit ich möglichst schnell wieder funktioniere. Nein. Früher hatte ich solche Zustände mehrmals im Jahr. Heuer das erste Mal und das Ende September. Ich lerne anscheinend doch dazu