– erschreckend: letztens war ich bei ner Freundin, wir quatschten den halben Nachmittag und irgendwie kamen wir auch auf das Thema Arbeit und im speziellen meine Tätigkeit als Fahrerin für sehbehinderte Schulkinder. Ich habe wie ein Automat das getan, was von mir verlangt wurde. Egal wie lang die Strecke war, egal, das ich um kurz nach 4 Uhr morgends losfahren musste, egal welcher Lohn, ich habe es gemacht, ohne zu hinterfragen. Außer es war offensichtlich: Die vorherige Chefin meinte, sie brauche mir keinen Lohn zahlen. Sie log mich an. Als nach zwei Wochen immer noch kein Geld da war, verweigerte ich die Arbeit. Sie kündigte mir. Aber wenn einer nett war und mich irgendwie einwickelte, hab ich alles gemacht. Bei der nächsten Chefin bekam ich eine Monstertour (wie gesagt 4.20 Uhr ab auf die Autobahn) für eine Tagespauschale von 50,-. Das war faktisch ein Stundenlohn unter 10 Euro. Für die massive Verantwortung Kinder zu fahren.
Meine Coabhängigkeit funktionierte noch: Ich tue was von mir erwartet wird, ohne es zu hinterfragen: ob ich das kann, ob ich das schaffe täglich 400km Auto zu fahren, ob das ein gerechter Lohn ist, ob ich das will, das ich in meiner Freizeit das Auto zur Werkstatt brachte (und da musste es bei 400km tägl. ja oft hin), das ich eigentlich nicht in die Werkstatt will, weil das ein schmieriger Typ war, der mich immer ewig warten ließ, mir grottige Ersatzautos gab und mich einmal dafür benutzte seine Freundin eifersüchtig zu machen, von der ich mich auch noch anschreien lassen durfte, nur weil ich mit in seinem Auto saß ect.
Während die Chefs gut abkassierten, in den nobelsten Staddteilen Münchens in ganz schicken Wohnungen residierten. Wie das halt so ist…
Nein ich habe mich noch hart verurteilt, als mein Körper streikte und diese immense Ausnutzung nicht mehr mitmachen wollte. Ich vergebe mir selbst.
– genossen: Die Fürsorge dieser Freundin: Sie holte mich ab und brachte mich wieder heim und dazwischen verköstigte sie mich mit unglaublich leckerer Kürbissuppe und Holzofenbrot und danach einen Cappuccino und Zwetschgendatschi mit Sahne.
– unterschiedliche Sicht: ich schrieb mit einem Mann der für eine evtl. Affäre in Frage kam. Er schrieb nett, sah gut aus, hatte Humor, nur das mit dem Treffen wurde schwierig. Ich machte einen Vorschlag ob wir uns am Abend bei XY auf ein Sonnenuntergangsbier treffen wollen. Das schrieb ich mittags, es kam keine Antort mehr (obwohl er sonst innerhalb von 30mins immer antwortete) erst spät abends, die Sonne war schon längst auf der anderen Seite der Erdkugel, kam ein: Sorry war bei meinen Eltern. Die armen haben wahrscheinlich kein Internet und leben in einem Funkloch. Naja gut. Wir einigten uns auf den nächsten Tag auf einen kleinen Spaziergang, Ort und Treffpunkt war ausgemacht, doch 30 mins vorher sagte er ab. Mit einer fadenscheinigen Ausrede. Aha. Ein Schreiberling. Der einfach heiß schreiben und sich daran aufgeilen will. Is ja nix verwerfliches, wär halt nur fair, wenn man das vorher weiß. Aber…Männer. Das interessante war, ich erzählte das zwei befreundeten Männern und beide nahmen den Typen in den Schutz: vielleicht war wirklich viel Arbeit noch da usw. Anders als zwei Frauen denen ich das erzählte: wer weiß was dir mit dem sonst passiert wäre, vielleicht ist es gut, dass es nicht zu einem Treffen kam.
Da fällt mir was ein was ich letztens las: Frauen haben keine Angst vor Dunkelheit, vor enge Tunnel, vor verlassene Parks, sondern vor Männern. So wahr. So traurig.
– Übung die 1.: und wieder passierte mir das: Ich hatte einen Termin (der sehr schwer zu bekommen war), aber hatte nicht so recht die Motivation dafür, außerdem müßte ich 140,- bezahlen, absagen wollte ich irgendwie auch nicht, dass man den Termin verschieben kann, fiel mir nicht ein, bot man mir dann aber an. Ahhhhh! Is zwar dann erst im März, aber das fühlt sich genau richtig an 😉
– Übung die 2: nach so hochtourigen Wochen wieder langsamer und weniger machen. Unruhe, das Gefühl was zu verpassen und noch so einiges: aushalten.
– Übung die 3.: Schwierige Männer meiden. Früher haben mich diese magisch angezogen. Da war mal wieder einer: Wir chatten schon ne Weile, eher auf Kumpelebene, weniger Flirt, er fragte dann mal nach einem Treffen ich stimmte erst zu, sagte dann ab. Es gingen (wow mal rechtzeitig!) die Alarmglocken an: Sehr viel Alkoholkonsum, frühere Heroinabhängigkeit, vermutlich auch weitere Drogen, hat derzeit keine Krankenversicherung (obwohl er angeblich Arbeitslosengeld bezieht), total chaotisches Leben früher mit vielen Umzügen, Jobs, Ausbildungen..und es scheint, als ob sich das nicht beruhigt, jetzt wieder was neues angefangen usw.
– Affirmationen: helfen mir weiter ganz gut, das eine: Du machst genug! Bremst mich wenn ich wieder süchtig nach neuen Aufträgen ect. suche. Und das andere: Du machst das super, beruhigt mich.
– Internetanschluß: mein alter Vertrag wurde mir gekündigt, weil der so nicht mehr angeboten wird und es inzwischen auch schnellere Leitungen ect. gibt. Das neue „Angebot“ war in meinen Augen keines, zumindest nicht für langjährige Bestandskunden. Neukunden schmeißt man alles mögliche hinterher, aber die alten haut man übers Ohr. Ich rief dann, an ich bekam einen anderen Vertrag, nur 5,- mehr im Monat als jetzt plus neuen Router. Naja so zufrieden bin ich eigentlich nicht damit, hab aber a) im Moment keine Nerven weiter zu suchen und b) weiß man nie wie zuverlässig ect der neuen Anbieter ist. Also hab ich den Vertrag halt jetzt für 2 Jahre und dann schau ich da einfach weiter.
– Zahnreinigung: meine Zahnärztin sprach mich auf die professionelle Zahnreinigung an. Die letzte ist glaub über 4 Jahre her. Kostet aber halt auch 120,-. Sie hätte zwar eh erst Termine im Januar gehabt, aber da will ich das Geld für was anderes ausgeben. Dann fand ich die Anzeige einer Studentin. In der Zahnklinik bekommt man die PZR kostenlos, dafür muss man mehr Zeit mitbringen, weil die ja noch nicht so schnell sind und ein anderer Arzt nochmal gegen checkt usw. Es war eine ganz liebe Frau und sie machte das echt gut. Klar für mich trotzdem immens anstrengend, weil Arzt und dann noch Zahnarzt und alles fremd usw. aber es ging gut. Aber wie immer: Der Anamnesebogen fragt NUR körperliche Beschwerden ab. Und als die Studentin meinte: „och Sie sind ja ganz gesund!“ kam ein zögerliches NAJA von meiner Seite und der Hinweis auf die Psyche. Und wie immer kam ein beschwichtigendes: „ich schau ja erstmal nur!“ zurück. Wenigstens fragte sie ob SIE irgendwas diesbezüglich beachten soll. Immerhin! Als ich meinte, dass es schonmal vorkomme, dass ich zucke, das hat aber nichts mit Schmerz zu tun sondern mit der Anspannung, winkte sie wieder nur ab. Alles nicht so schlimm. Ach mei…einmal ernstgenommen werden, das wärs. Für mich ist dieses ansprechen auf Zuckungen wichtig (was ich nun erst das 2.Mal machte!) weil ich es mich entlastet, ich merke, ich muss mich nicht auch noch zusammenreißen indem ich total still bin, oder mich schämen dass da mal das Bein zuckt und ich irgewie „auffalle“.
Und jetzt freu ich mich an den deutlich schöneren Zähnen! Außerdem war es gut nochmal 2 Meinigungen extra zu hören, bezgl. eines Zahnes, wo ich nicht recht weiß was ich da machen soll.
– genossen: das warme Wetter. Das tut mir noch soooo gut!
– Massagematte: Die Stretchingmatte wurde im Bloggerdorf schonmal erwähnt und begeistert weiter empfohlen. Ich suchte eigetlich was anderes im Internet und kam dann auch zu dem Vorschlag dieser Matte. Und sogar mit Heizfunktion. Und da es gebrauchte, aber neu gewartete mit 2 Jahre Garantie waren, kostete sie auch nur 150,- statt das doppelte. Ich nahm sie. Mit 30 -Tage-Rückgaberecht kann man nichts falsch machen. Aber ich behalte sie. Ich bin nach 6 Tagen (sie hat 6 Programme also gabs jeden Tag ein neues) schon süchtig. Und die Wärme im Rücken gibt ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit! Unbezahlbar