Wochenrückblick 27.November 2022

– Reizüberflutung: Dienstag war schön und heftig: nasskaltes dunkles Novemberwetter, die S-bahn kam nicht,  ich dafür zu spät in die Arbeit  (zum Glück sah das der Kunde gelassen),dann spontan noch ene 2. fremde Wohnung gereinigt, kurz heim, schnell weiter, mit einem Freund ins Kino gegangen, da es die erste Vorführung des Tages war, war es noch arschkalt im Saal, danch afghanisch essen, auch sehr lecker aber leider sehr laut in dem winzigen Raum und weil das noch nicht reichte, ab aufn Weihnachtsmarkt und dort einen „heißen Nikolaus“ vernascht..hehe:Kirschpunsch mit Amaretto und Sahnehaube. Das gehört verboten! Soo lecker. Auf der Heimfahrt hatte die Sbahn natürlich wieder massiv Verspätung. Ich war fast 12 Stunden außer Haus. Und übervoll mit Reizen.Das ist ok, solche Tage sind die Ausnahme, HEUTE kann ich damit umgehen. Heute kann ich dafür sorgen, das es mir wieder besser geht. Mit Ruhe, Stille und Langsamkeit. Und natürlich mit den schönen Erinnerungen des letzten Tages.

– bei mir sein: das ich endlich bei mir angekommen bin, es ist so schön. Das klingt so esoterisch, so nach billigen Gruppentherapien, so nach Brigitte-Yoga…es ist FÜR MICH das beste Heilmittel. Ich fühle mich „ganzer“, nicht mehr NUR mit dem Fokus im außen, sondern AUCH nach innen. Mein Wohlbefinden im Blick. Auch das klingt so nach *immer alles kuschelig*. Es sind die kleinen Dinge: Wo will ich am Bahnsteig warten. Bin ich in einem Untergrundbahnhof und muss länger warten, fahre ich an einen anderen Bahnhof der an der frischen Luft ist und warte da (wenn möglich), ich gönne mir öfters die berühmten kleinen Pausen am Tag, ich weiß was mir gut tut und mache das immer wieder. Ich war oft so festgefahren im Schmerz und Leid früher, wie eingemauert, und auch das klingt jetzt nach billigem Kalenderspruch: Nach dem dunklen Winter, kommt wieder ein sonniger Frühlingstag! Ich hatte das früher nie im Blick. Ich hatte soviel schlimmes erlebt, dass ich NIE WIEDER was schlimmes erleben wollt. Das ist aber a)unmöglich und b) führt das in die Regression. Zu wissen: ich kann viel Leid verhindern, wenn nicht, kann ich es abmildern, wenn auch das schlecht geht, weiß ich immer noch: irgendwann ist der Schmerz vorbei. Das erleichtert und lässt meinen Blick weiten, auch die Handlungsmöglichkeiten die ich habe.
Ja viel Leid liegt HINTER mir, ich kann jetzt das Leben öfters spielerisch sehen, das macht vieles leichter und froher und ist schön.Das genieße ich sehr!

– neue Waschmaschine: man muss nicht warten, bis das Ding kaputt ist, man (ich) kann sich auch entscheiden, nach 16 Jahren mal eine neue zu kaufen. Das ist schon ein Unterschied: Die vorherige war ganz einfach zu bedienen, keinSchnickschnack, 5kg Fassungsvermögen, reicht ja für mich völlig. Es gibt fast nur noch Waschmaschinen mit 7/8/9 kg Fassungsvermögen. Und digitalem Display und 10 Standartprogramme die man noch mit 8 verschiedenen Optionen aufpimpen kann. Ich werd mir meine 2-3 Standartprogramme raussuchen, weil so extravagante Wäsche hab ich nun auch wieder nicht. Bin gespannt wie das so wird. Die erste Ladung duftete herrlich nach frischer Wäsche, das roch ich schon ewig nicht mehr.
Auf die nächsten 16 Jahre!

– neues Bettgestell: jetzt hatte ich einen längeren Text verfasst, aber wieder gelöscht. Einfach gesagt: Es ist kompliziert, anstrengend und nervig. Lieferung, Aufbau, doch nicht das richtige, nächstelang fast gar nicht geschlafen, neue Lösung finden usw.
Es gab ein Problem das ich alleine nicht lösen konnte. Ein starker Helfer musste her für ca 20 Minuten. Jemanden gesucht. Mich darum gekümmert. Erstaunlich wie selbstverständlich Männer da 50,- dafür verlangen! Jemanden gefunden, der kam gar nicht, ohne Absage oder irgendwas. Ich wünschte ihm in Gedanken, dass er sehr bald auch mal so richtig hängen gelassen wird. Ich weiß, dass das Universum da gerecht ist.

Anstrengend sind so neue Sachen und Lieferung ja mit einer Angststörung schon. Wann kommen die, wer kommt, passt das alles, usw. Anspannunhoch drei. Und dann wenn es da ist: bei der Waschmaschine: poltert die nicht arg? Rüttelte die alte auch so? Ist sie dicht? Wie funktioniert die? Klappt alles? usw. Auch da konnte ich Stop sagen, ich hab ja 4 Jahre Garantie. Es dauert lange bis das alles passt, ich dem neuen auch vertraue und entspannen kann.

– AUS: lange machte mir das Scrabble Spiel am Handy Spaß. Kopf anstrengen, Punkte und Belohnungen einsammeln. Aber schon lange ist es eher Streß: ich MUSS das Tagesziel noch erreichen, das noch spielen, hier die Aufgabe noch lösen. Ich setzte mir einen Punkt: Wenn das nächste werbefreie Abo (monatl 8,-Euro) ausläuft, melde ich mich erstmal ab. Gedacht, gemacht, Erleichterung

DU hast die Macht

Mir hat das nie jemand gezeigt/gesagt, dass ich Macht habe, das ich eigenmächtig handeln kann. Dass es mir dann um welten besser geht! Klar in der Familie wäre das gefährlich geworden, da war extreme Unterwerfung und Anpassung gefordert. Und später habe ich mir immer ähnliche Menschen gesucht, die das auch von mir verlangten.
Später in Kliniken und Therapeuten wurde einem immer suggeriert: wenn du nur brav das Progeamm befolgst,  könnte es eventuell sein, dass es dir besser geht, oder bei manchen üblen Therapeuten kam ein unterschwelliges: „nur ich kann dir helfen“, zutage, was wieder Abhängigkeit förderte.
Nur eine Klinik vermittelte Selbstverantwortung. Wir übten ganz praktische: wie sieht mein Wohlfühlplatz aus? Wieviel Abstand zu anderen brauche ich, wieviele Decken, eher dunkel oder hell usw.  Diese Klinik ließ uns selbst entscheiden: Willst du Feldenkrais? Willst du die Abgrenzungsübung mitmachen? Alles war nur ein Angebot und kein Pflichtprogramm. Wir wurden ermuntert hinzufühlen: Stimmt das für mich? Will ich das? Es war ok eine Therapiestunde zu verlassen, es war ok das Haus zu verlassen (klar sollte man bescheid sagen, damit die einen nicht suchten), diese Freiheit, dieser Mut zur Selbstständigkeit, zur Eigenheit war so heilsam, so wunderbar.

In die eigene Macht und Stärke kommen tut so gut. Nicht hilflos dahocken sondern machen. Ich spüre ein Bedürfnis. Ich kümmere mich darum, dass es befriedigt wird.Allein das aktive um mich kümmern, ist heilsam, da ist es fast zweitrangig ob dann das Bedürfnis wirklich gestillt wurde.
Handlungsfähig werden. Ich war so lange erstarrt (traumabedingt). Ich hing immer noch im Trauma fest. Das passiert auch heute noch hin und wieder. Aber wenn ich jetzt mal einen schlechte Tag habe, fällt mir ein, dass es irgendwann mal wieder einen sonnigen Tag/einen schönen Ausflug/ ein tolles Erlebnis geben wird. Das SAH ich früher nicht. Hallo Tunnelblick. Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht immer so schlimm/ängstlich/deprimiert fühlen werde.
Ich bin nicht mehr hilflos ausgeliefert. Ich kann was tun. Und DAS ist für mich Ausstieg aus dem Trauma. Nicht Heilung vom Trauma.

Wochenrückblick 18.November 2022


– Bett: Als junge Frau schlief ich gerne am Boden. Also auf diesem Bodenlattenrost der ja nicht nachgibt, sondern nur für die Luftzirkulation unter der Matratze sorgt. Vor wenigen Jahren dachte ich mir, jetz ist aber mal gut, ich brauch jetzt auch so ein richtiges Bettgestell  wie es normale Erwachsene eben haben. Ich kaufte mir einen der nicht so teuer war (klar Geld war ja selten viel da) und baute ihn sogar selber auf. Was ne Schwitzaktion. Aber so wirklich stabil war das ganze nicht. Es wackelte und vor allem knarzte. Und wenn man eh so schnell so extrem angespannt ist wie ich, ist das eigentlich ganz doof, so ein Gestell zu nutzen. Aber ich machte es wie sooft: Augen zu und schlafen.
Jetzt hatte ich aber die Faxen dicke. Ich wollte einen richtig schönen Vollholzrahmen MIT Aufbauservice. Das gönn ich mir jetzt mal. Leider gibt es die nur in der normalen Höhe ab 35cm und das ist mir zu hoch, weil ich auch eine sehr dicke Matratze habe.
Als ich nun mein altes Bettgestell abmontierte, legte ich nur den Lattenrost auf den Boden und die Matratze drauf. Das fühlte sich gut an, fester und sicherer und geräuschlos. Leider hat sich das nach ein paar Nächten als ungünstig erwiesen, weil der Mittelsteg fehlt, der den Lattenrost nicht so durchhängen lässt. Habe ja eine Breite von 140cm. Jetzt also wie blöd nach einem neuen Bettgestell gesucht: Es darf nicht mehr so hoch sein, wie das alte, aber auch nicht zu niedrig, gerne in Massivholz und nicht mehr das billige Pressspan, noch lieber mit Aufbauservice, weil ich zwar früher alles selber zusammen gebaut habe, mir aber inzwischen die Kraft und die Nerven dafür fehlen, und gerne mit Kopfteil, weil ich abends hin und wieder im Bett lese. Sind doch eigentlich keine hohen Ansprüche oder? Weit gefehlt. Jetzt fand ich eins, da is aber zum größten Teil ein Stahlrahmen dabei. Metall im Bett, irgendwie ungut, hab ich im Hinterkopf. Aber stimmt das wirklich? Wahrscheinlich nehm ich das…mal sehn

– meine Grenzen achten: ich verkaufe hin und wieder Sachen bei ebay kleinanzeigen. Früher nur bei ebay, weil das alles über die Post ging, aber die Plattform  hat sich so verändert, dass es für hin und wieder-Privatverkäufe unrentabel wurde. Aber das mit den Keinanzeigen kann auch nerven. Letztens wieder einer: Er würde es abholen und sich eine halbe Stunde vorher melden. Hä?wie frech ist das denn. Ich schrieb zurück, dass ich es wegen Planung spätestens in der früh des Tages wissen müsse. Seine Antwort: ok es wird so Nachmittags, er meldet sich 2 Stunden bevor er kommt. Auch da wieder war erst ein: naja das eine mal kannst das ja machen, obwohl mich so Unklarheiten total stressen, weil ich dann da sitze und auf seine Nachricht warte, wann er denn kommt. Aber ich sage sooft:naja das eine mal kannst es ja so machen (was der andere will) und viele kleine Grenzverletzungen ergeben auch Wunden und ist nicht lliebevoll mir gegenüber. Ich blieb bei meinem Nein, dass ich das so spontan nicht will. Er meldete sich nicht mehr. Ja mei, dafür hab ich mir meine Seelenruhe bewahrt.

– Internet: der neue Auftrag beim alten Anbieter hat mich nun doch gefuchst. Ich war mit dem Vertrag einfach nicht einverstanden. Zum Glück fiel mir mein Widerrufsrecht ein! Also neuen Anbieter samt passenden Vertrag rausgesucht, alten widerrufen. Nun hoffe ich, dass alles klappt. Denn damit spare ich mir in 2 Jahren satte 320 Euro!

– Gerstengras: als die letzte Dose leer war, bestellte ich erstmal nichts nach, weil ich das Gefühl hatte, das es reicht, das mein Körper genug hat. Nun fiel es mir letztens wieder ein und ich merkte wie nur beim daran denk, mein Körper danach gierte, so ein richtiges: ja das brauch ich jetzt Gefühl!!!

– Zahnarzt:machte nochmal einen Termin aus um zu schauen, was man mit dem extrem kälteempfindlichen Zahn noch tun kann, außer einer Wurzelbehandlung. Blöderweise liegt er unter einer Brücke. Aber Röntgenbild zeigt nix und auch dagegen klopfen tut nicht weh. Beim Termin habe ich mal wieder was gruseliges erlebt und ich dachte ich hätte schon alles was es da zahnärztlich so gibt schon erlebt. Nun kam sie mit einer Drahtschlinge, fädelte das unter die Brücke ein und zog feste dran, um zu schauen ob sie vielleicht locker ist. Ist sie nicht. Trotzdem gruseliges Gefühl. Ich war eh schon mit den Nerven durch weil mich die Zahnarzthelferin 15 Minuten vollquatschte, als ich warten musste. Mir fiel beim besten Willen nicht ein, wie ich ihr verklicker, dass ich meine Ruhe brauche. So ein Scheiß.
Und als es dann die Heilinjeftionen gab (die spürte ich nicht) aber das lange ruhig halten führte dazu, dass es mit meinen Nerven vorbei war. Eine ausgewachsene Panikattacke überrollte mich. So heftig hatte ich das schon lange nicht mehr. Wenigstens konnt ich die Zahnärztin stoppen, mich sammeln und dann weiter machen. Wenigstens etwas.
Danach gabs fette Nußtorte zur Belohnung.

Und sonst so? Wirklich fit bin ich erkältungstechnisch noch nicht so, es wallt immer mal auf, dann ist es besser, dann wieder schlechter.
Die Woche war eigentlich ruhig, keine Arbeit und keine Fahrt mit Öffis und trotzdem fühl ich mich nicht erholt.
Ich möchte mich wieder mehr an der frischen Luft bewegen, die lange Dunkelheit und das rumsitzen in der geheizten Bude tun mir nicht gut.
Irgendwie bin ich sehr traurig und niedergeschlagen, ich kann das auch mal da lassen, ohne analysieren, oder bekämpfen. Is halt so, kommen auch wieder heitere Tage

Nähe – Distanz

Mir wird langsam bewußt, dass mich chatten ähnlich stresst wie realer Kontakt zu Menschen. Nicht ganz so, aber doch ordentlich. Wenn ich zudem bedenke, dass ich meistens abends chatte, ist es nicht verwunderlich, wenn ich schlecht schlafe, angespannter werde, auch ängstlicher und generell unzufriedener.
Wenn ich mich dann noch erinnere, dass es lange Zeiten gab, in denen ich ich fast nur von Kaffe und Zigaretten ernährte, vornehmlich vorm Chat, wird mir ganz anders.
Ich war innerlich leer und bedürftig und suchte im Chat mein Glück. Aber da sind meistens auch leere, bedürftige Menschen wie ich immer wieder feststelle. Zum Beispiel der eine Mann. Wir können super plaudern, haben ähnlichen Humor, können rumalbern aber auch mal (einigermaßen) ernsthaft „reden“. Er ist IMMER online. Wenn ich dem schreibe habe ich zu 90% nach 5 Minuten eine Antwort. Egal ob er arbeitet, einen Film schaut oder die Wohnung putzt. Er zerstreut quasi seine Energie immer. Er sucht sein Glück im außen. Selbst 3 große Urlaube allein in diesem Jahr (davon eine Kreuzfahrt in die Karibik, wo jeder irgendwie berührt oder was auch immer wäre) erfüllten ihn nicht. Ich habe den Eindruck er ist von sich selbst abgekapselt. Von seinen wahren Bedürfnissen und Gefühlen. Kenn ich ja. Von mir. Aber ich werd immer bewußter und ich mag mich nicht mehr von Leuten benutzen lassen, die meinen sie können von mir Energie saugen um ihre eigene Leere zu füllen.

Deswegen werde ich bei täglichem Kontakt aggressiv. Übrigends egal bei welchem Menschen, den kann ich noch so sehr mögen, zuviel Nähe ist für mich Gift (es gibt von Miss Allie dazu einen schönen Song: Zu nah). Auch das wird mir erst jetzt so langsam bewußt. Und Ärger/Wut ist ein gutes Zeichen, da wird eine Grenze überlatscht, da passt was nicht, da heißt es: Hinschauen! Ich durfte in meiner Familie keinerlei Anzeichen von Unmut, Ärger oder Wut zeigen. Und so verinnerlicht, habe ich das früher sofort weggedrückt, wenn ich nur den Anflug solcher Gefühle habe. Das hat sich geändert. Ich nehme es wahr. Oft noch sehr spät, aber besser als nie. Ahhh da stimmt was nicht, da passt mir was nicht, was ist es? Kann ich es ändern? Früher habe ich mit dem Finger auf andere gezeigt:weil der so und so ist, dies und jenes macht, geht es mir schlecht, werd ich wütend, usw. Das ist Opferdenken.

Der Typ ausm Chat zwingt mich ja nicht täglich mit ihm zu schreiben. ICH habe die Entscheidung. Das Problem: Ich weiß, dass er es gerne hätte. Und da springt das coabhängige Verhalten an: Ich meine, mich so verhalten zu müssen, wie es IHM passt. Tue ich es nicht, kommt extreme innere Unruhe in mir auf und lieber schreib ich dann halt schnell zurück, als diese Unruhe auszuhalten oder bekämpfe sie anderweitig  mit naschen, kaufen, Alkohol ect.
Das werde ich mal als Übung für die nächsten Tage hernehmen. Es ist ja ein kindlicher Teil der diese Unruhe hat: wenn ich meinen Eltren nicht gefalle, niht tue was sie von mir wollen/erwarten, verlassen sie mich und ich werde elendig sterben oder mich noch gnädigerweise da wohnen lassen, aber mit Nichtbeachtung strafen, wie so einen nasskalten, dreckigen Lappen.
Heute werde ich für diesen Kindanteil da sein und ihm Sicherheit und Geborgenheit vermitteln

Achtung, Achtung! Depression!

Eine depressive Atmosphäre umweht mich. Müde bin ich. Ist das die lange Dunkelheit (bestimmt spielt das eine Rolle), habe ich in letzter Zeit zuviel gemacht?(auch das spielt eine Rolle), dazu zuviel Koffein (was schlechten Schlaf begünstigt) und  was mich auf Dauer einfach auslaugt. Ich habe letztens schon den Konsum reduzieren können, bin jetzt wieder bei „täglich“, verzeihe mir den Ausrutscher und lasse es wieder weg. Leider hat es Suchtcharakter angenommen. Ich hoffe, ich kann es öfter sein lassen.

Gebe ich der Müdigkeit nach und schlafe viel oder wirds dann noch schlimmer? Ich versuche im wachen Zustand mehr zu entspannen. Vor allem geistig. In letzter Zeit musste ich mich da sehr anstrengen, viele sachliche Informationen lesen, entscheiden, viel Anspannung, anstrengendes nachdenken. Zuviel Internet, auch Filme sind mir oft zu kräfteraubend. Eindeutig zuwenig Leichtigkeit, zuwenig Flow, zuwenig „einfach aus Spaß“. An welchen Situationen/Probleme hänge ich geistig immer wieder fest: Kann ich was ändern? Was kann ich annehmen? Will ich das oder meine ich wieder das tun zu müssen, weil es jemand erwartet?

Aber auch körperlich wieder mehr entspannen: 5 Minuten Trampolin und dabei nicht grübeln, sondern heiterer Musik lauschen, bewußt Auszeit nehmen: jetzt an diesem Nachmittag muss ich nichts, weder Mails/Nachrichten beantworten, noch Nachrichten (persönliche, weltliche Nachrichten) lesen.
Oder den Körper achtsam und langsam einölen, leichte Dehnübungen, gerne am Boden, das erdet gleich doppelt, auf den Atem achten, mal wieder richtig tief ein und vor allem ausatmen. Wärmflasche auf den Bauch. Zuckerfreie Tage einlegen. Tiere beobachten ist auch sehr entspannend.
Mich  fragen: Was will ich wirklich? Das kann auch was völlig sinnfreies sein wie vor mich hinkritzeln, ohne Druck dass irgend ein tolles Bild entstehen müsse.
Meinen Blick mal wieder nach innen wenden: wie geht es mir denn wirklich? Was ist grad los bei/in mir?

All diese kleinen Sachen helfen mir (aus Erfahrung), dass die Depresson nicht zu groß, zu schwer, zu tief wird und nicht zu lange dauert…

Wochenrückblick 11.November 2022

– NEIN! Es ist interessant wie unruhig mein Umfeld ist, weil es mir nach 4Tagen Erkältung noch nicht viel besser geht. Während ich gelassen mein Sofa platt hocke und froh bin, dass es nicht schlimmer wird/wurde.
Klar habe auch ich Anflüge von Unruhe: ich muss das einkaufen was aufm Zettel steht (nicht weil ich es sofort brauche/will sondern nur weil es da steht!), ich wollt doch heute in den xy-Park fahren! Ja nu, der läuft mir ja nicht weg. Die Sachen die rumliegen und die ich schon lange bei den Anzeigen einstellen will: ignorieren.
Das wichtigste zuerst: ordentlich auskurieren.
Und ich kann das *nix tun müssen* größtenteils genießen. Mal wieder ausm Fenster starren und lange und tief über alles mögliche nachdenken. Stundenlang Comedy schauen bis ich nicht mehr lache kann/mag. Lange lesen, dazwischen dösen. Wirklich zur Ruhe kommen und nicht nur so halb. Komplett runterfahren. Und ja auch mal nichts machen was mir sonst angst macht, auch sehr erholsam.
Will ich das wirklich machen oder meine ich das machen zu müssen? Eine gute Frage aus den Büchern von Giger-Bütler. Die Erwartungen der anderen nicht gleich blind erfüllen ist ein weitere Muster in dem ich mich derzeit übe. Vorauseilender Gehorsam, übermäßige Anpassung, mich selbst verlieren bis zur Selbstaufgabe. Mir fallen da immer wieder frühere Situationen ein. Gerade mit Männern. Mich mit denen getroffen, obwohl ich gar nicht wollte. Mich eloquent, freundlich, sexy, unterhaltsam, lustig ect.gegeben, obwohl mir gar nicht danach war. Immerhin soll der ANDERE sich ja wohl fühlen. Immer diese scheiß Coabhängigkeit.
Ich muss schnell fit werden? Ich müsste mal wieder Staubsaugen? Ich müsste mal weiter stricken?
Einen Scheiß muss ich!

-Pfui: ja das wollte ich nicht mehr machen, aber es gab Gründe warum ich es doch tat: Halbkrank, mit Tablette aufgepimpt (Grippal Komplex) arbeiten zu gehen. Da mir ja der eine Auftrag erstmal komplett abgesagt hatte, schaute ich mich nach Ersatz um. Und wurde fündig. Und wollte am ersten Arbeitseinsatz mich nicht krank melden. Dabei entdeckte ich ein neues Nobelviertel Münchens. Da stehen Autos, die ich noch nie gesehen habe, wohl die allerneuesten Modelle und überdurchschnitlich viele SUV’s, Porsche ect. Als ich dann das Haus betrat und auf Marmortreppen nach oben schwebte, wußte ich bescheid. Auftraggeber: Geschäftsmann hes Tier bei einer Versicherung, ein Schrank von Mann, lebt nur unter der Woche hier, pendelt also. Er ließ mich zwar wissen wie toll er ist: Ich bügel ein Hemd in 7 Minuten, bin ein Scnellbügler (ich dachte mir nur, na wahrscheinlich auch ein Schnellspritzer..äh…räusper) und weiter: ich werde gleich abgeholt (war schon klar, dass das sein Chaffeur is und nicht sein bester Kumpel der zufällig denselben Arbeitsweg hat) weil ich ja keine öffentlichen Verkehrsmitteln benutze (ja ne is klar). Aber er machte das nicht von oben herab, er blieb beim SIE, war sehr freundlich und respekvoll, stellte mir Wasser und Glas hin, bedankte sich mehrmals und hat auch keine sterile Wohnung. Im Gegenteil, sehr gemütlich, viele Bücher und viele Kerzen. Ja, doch, da könnte ich mir vorstellen, mal wieder länger wo zu arbeiten.
Es hatte sich also gelohnt, mal ein wenig über meine Grenze zu latschen, dafür habe ich nächste Woche auch frei

– gelesen: Die beste Depression der Welt, von Helene Bockhorst. Ich mag sie ja als Kabarettistin schon sehr, ihr schräges Outfit, der trockene Humor um dann als Mauerblümchen sehr offen über Sex zu reden. Gefällt mir. Daher musste ich natürlich nun auch ihren Roman lesen. Teils sehr lustig und derb, teils aber echt harte Kost, wenn man selbst mit Depression zu tun hat und auch mit so beschissenen Eltern (wie die der Protagonistin) aufgewachsen ist. Wenn man das so bei jemand anderem liest (wie fiktiv oder autobiografisch das ist, weiß ich nicht) denkt man sich schon: na kein Wunder dass du dir nichts zutraust und am liebsten zuhause im Bett bleibst! Auch bei den Beispielen zum Thema: Anpasung und Erwartungen der anderen erfüllen blieb mir schon mal das Lachen stecken. Weil es geschrieben so blöd klingt, dass es schon wieder lustig ist, bis man feststellt: äh das mache ich ja auch so….
Lesenswert 😉

– Dami Charf: der Beitrag im aktuellen Newslettre von ihr: Warum bin ich immer so erschöpft? passt mal wieder zu gut. Werde mir das abspeichern. Ich gehe zwar schon gnädiger mit mir um, aber manchmal sieht die Ungeduld und die Wut und die Enttäuschung, das ich so wenig „leiste und funktioniere“.

Schönes Wochenende!

Wochenrückblick 6. November 2022

-schlachtreif: es bahnte sich an: verschleimter Rachen, niesen, eiskalte Füße: Erkältung; die böse. Hatte ich schon ewig nicht mehr. Mindestens 3 Jahre. Kurz davor wieder verstimmter Magen und dann auch noch Tage. Super. So richtig schön krank. Und ich ließ mich in Ruhe. Döste, wenn mir danach war, packte mich warm ein und machte nur das was ging. Im Gegensatz zu früher. Erkältet? Egal, ich ging arbeiten, machte mit meiner Schwester einen Ausflug mit langer Busreise, war viel zu dünn angezogen. Erst als mich dann vereiterte, entzündete Nebenhöhlen (sehr oft! und echt fies schmerzhaft!) wirklich schachmatt setzten, gab ich zwangsweise Ruhe. Das mach ich jetzt gleich.

– Eltern: es besteht ja schon länger kein Kontakt mehr zu meinen Eltern. Weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Aber immer mal wieder kommt es hoch: Sollte ich nicht doch mal vorbei schauen? Oder anrufen? Zumindest bei Mama. Seltener beim Papa. Sie leben ja getrennt. Nochmal ein Versuch? Könnte ich es verkraften, wenn es eines Tages heißt: Dein Papa/Deine Mama ist tot, dass ich sie nicht nochmal gesehen habe? Meist hielt dieser Gedanke nur einen Tag, selten länger. Und fast immer kommen solche Gedanken in der PMS-Zeit (warum auch immer, das würd mich mal interessieren). Wenn es das neue Bahnticket gibt, müßte ich ja nicht extra dafür zahlen, da wäre doch nichts verloren. Ich bin ja inzwischen auch gefestiger, erwachsener geworden. Sehe ihre Krankheiten und Verwundungen…
malsehen…

– Freude: ich hab wieder heißes Wasser! Seit so ca 3 Monaten hatte ich nur mäßig warmes Wasser an allen 3 Wasserhähnen. Und dafür musste ich den Regler auch ganz nach links drehen, folglich war da auch kaum Druck drauf. Unter lauem Geplätscher duschen macht mich echt aggressiv. Ich weiß nicht was alle an diesen Regenkopfduschen so toll finden, woanders mal getestet und für Unfug befunden. Ich brauch nen harten Strahl. Allein schon wenn ich meine langen Haare wasche dauert das sonst ewig.
habe damals den Hausmeister und einige Nachbarn angesprochen: nö angeblich wurde weder was an der Haustechnik gemacht, noch beschwerten sich andere Nachbarn. Und jetzt wie ein Wunder, alles wie früher: So heiß, dass ich bis zur Mitte zurückdrehen muss und da ist dann auch genug Druck auf der Düse. Ach was bin ich froh, darf bitte so bleiben!

– gelacht: nun aus der Reihe: achtsam morden, den 3.Band bestellt. und unter welcher Kategorie hat dieses Buch derzeit Platz 1 (bei dem großen A): Christliche Meditation und Spiritualität!! 😉 ja ne is klar

DoppelHuch

Da war ich gestern schon erstaunt, als mir der erste Kunde mitteilte, dass ich die nächsten 3 Wochen nicht kommen brauche, da sie nicht da sind. Aha. Warum muss man das immer am letzten Tag erst sagen? Nunja.
Ich brauchte ne ganze Weile um diese Info zu verdauen. Die nächsten 3 Wochen also nur sehr wenig arbeiten.  Gefiel mir einerseits, wegen spürbarer Überlastung. Andererseits klar finanzielle Sache.

Heute kam die Kündigung vom zweiten Kunden, der kann sich das nicht mehr leisten, würde sich evtl. im neuen Jahr wieder melden. Um diese Info zu verarbeiten brauchte ich noch länger. Diesen Monat also keine Arbeit, außer ich finde Einmalaufträge. Viel frei, wenig Geld. Das ist jetzt nicht so neu für mich. Eher die Tatsache, dass der Grund von außen kam und nicht von mir. Heißt: früher ging/kündigte ich, weil ich nicht mehr konnte/wollte.

Mir scheint das Universum hat da seine Hände im Spiel: „Die macht ja doch keine Pause, helfen wir mal nach.“
Also ohne schlechtes Gewissen: langsamer machen, weniger machen, viel lesen, wieder mehr zentrieren statt zerstreuen, mehr zuhause sein, Schlaf nachholen.
5 Jahre am Stück habe ich mit extem wenig Geld und genauso wenigen Terminen gelebt. Es geht ich kann das, kein Grund zur Panik. Teilweise ging ich 2x im Monat arbeiten. Nicht mehr. Sammelte mich, aß weniger (weil das emotionale essen wegfiel)  ließ mir viel Zeit, sah 1x am Tag Mails ect. Sachen am Computer (und nicht dauernd am Smartphone), lebte sehr minimalistisch und es tat mir gut. Ich bin ja einfallsreich, gern improvisierend und bescheiden.

Die hektische Zeit genieße ich schon auchmal, aber es verbraucht auch viel an Energie, an Dingen, an unnützem. Es ist mehr Schein, als Sein.
Also: November, Zeit der Muse

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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Leben mit Entwicklungstrauma / komplexer PTBS & Traumafolgestörungen

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Hanni hat Heimweh

Auf der Suche nach Ruhe und Sicherheit, aber leider nur stark im Auffinden von Chaos und Gespenstern.

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Depression

Herzensgrenze

Überleben als Introvertierte mit dem Wrong-Planet-Syndrom

Hochsensibel und Multipassioniert

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam