Wochenrückblick 24. März 2023

Da letzte Woche der Rückblick ausfiel, fällt er heut länger aus 😉

– Arbeitssucht: Nachdem ich ja immer wieder nach Aufträgen suche, obwohl ich selber total am Ende bin, muss ich jetzt mit Trick 17 arbeiten: Ich habe jetzt (eher unbewußt) bei zwei Auftragen einen sehr hohen Stundenlohn verlangt. Damit, dachte ich später, verringern sich die Zusagen. Pustekuchen. München halt. Bis jetzt zwei Zusagen bekommen. Mal sehen ob das was wird.
Aber wie meinte letztens mein Selbstwertgenerator: „Zum Glück leiste ich es mir, dass meine Leistungen angemessen entlohnt werden!“ Haha :))

– Typ: ein dezenter Hinweis, dass mir das zuviel Kontakt ist, half nicht. Der Typ ausm Chat schrieb und schrieb. Sobald ich einige Stunden schwieg, aber jemanden anderen über Whatsapp schrieb, sah er ja dass ich online bin und schrieb gleich nochmal. Gru-se-lig. Ich wurde echt aggro. Und schrieb ihm ne deutliche Nachricht. Etwas deftiger, mit Ich-Botschaft. Seitdem: schweigen! Erst war da in mir Erleichterung. Endlich Ruhe. Dann erwischte ich mich wie ich grübelte, was ich ihm noch schreiben könnte, wie noch erklären. Bis der Groschen fiel. Nope, nix da, das war klar genug, wenn er was nicht versteht soll er fragen. Genau das soll ja sein schweigen bezwecken: dass ich wieder angekrochen komm. Crazy. Hatte ich schon öfters solch „nettes“ Verhalten, bei verschiedenen Männern, auch mein Vater konnte das gut.
Bei ihm geht anscheinend nur 100% oder gar nix, schwarz oder weiß, alles oder nix.

– Freude: und nachdem also nun wieder mehr Energie bei mir bleibt, anstatt zu dem Typen strömt, spürte ich auch was ich wieder will. Ich sah eine Comedyshow in der eine Frau auftrat, die mir auch schon paarmal auffiel, derber Humor, sehr selbstironisch, greift Tabus auf und als ich so lachte, dachte ich: „mensch das wärs die mal live zu sehn!“  Geschaut, geklickt, ja im Mai ist sie in München und ja es gibt Karten! Gleich gekauft, am nächsten Tag abgeholt und total gefreut! Kulturveranstaltung besuchen, schon ewig nicht mehr gemacht. Ich ging danach beschwingt durch die Straße, es hatte stundenlang geregnet, war aber recht warm und dieser Duft! Ein Frühlingsduft! Und die vielen bunten Menschen und alles war schön 😉 Leben, ich genoß Leben!

– Beziehung zum eigenen Ich. Als ich diese Worte las, bekam ich große Augen, holte tief Luft, legte die Zeitschrift weg und dachte erstmal: jo…puh…also das sind mal die richtigen Worte…Beziehung zum eigenen Ich…äh…nicht vorhanden? Aber immer wieder am anknüpfen, weben, Faden verlieren, Faden wieder aufnehmen…

– Tafel: war mal wieder sehr schwierig, irgendwie hatte ich totale Panik, vielleicht weil soviele Neue da waren und so viele junge Männer aus Syrien/Türkei/Lybien ect.? Dann hatte ich auch noch eine hohe Nummer, was das ganze nicht besser machte, weil ich nur noch weg und heim wollte. Ich wußte aber die Leitung hat noch was für mich. Also bin ich zu ihr hin und wollte nur das abholen und dann einfach wieder gehen. Das sagte ich ihr auch. Und sie: fragt ob es mir nicht gutgehe, dann soll ich einfach vorgehen! Das wollte ich ja gar nicht! Das sagte ich ihr auch und sie wieder: jetzt geh schon! Und brachte mich zur Tür wo die „Kontrolleure“ stehen, damit sich niemand vordrängelt. Man war mir das unangenehm. Ich wollte mich doch nicht vordrängeln. Ich war im Hochstress. Schnell einkaufen, schnell heim. Andere scheißen sich da gar nix, die sagen jedes 2.Mal irgendwas von Arzt oder Kind krank oder Arbeit, damit sie sofort drankommen!

– Selbstschädigendes Verhalten: hat auch schonmal mehr Spaß gemacht. Wenn man zum Supermarkt latscht, um sich Bier zu holen, einiges an Bier, und sich dabei denkt: eigentlich bullshit, eigentlich bräucht ich ne fetzige Radrunde, am besten im kühlen Regen und eine feste Umarmung. Und danach der Alkohol tatsächlich kaum schmeckt und auch nicht wirklich wirkt…weil man weiß, eigentlich müßte man grad ein paar Personen mal Klartext reden, dann wär auch die innere Anspannung/Wut weg. Mit Alkohol unterdrück ich das ja nur, ist aber immer noch vorhanden…da denkt man sich zwischendurch schonmal: Eindeutig zuviel Therapie gemacht, früher hab ich mich einfach 3x im Jahr (alkoholtechnisch) abgeschossen und gut wars..

-Zweitwohnsitz Hotel: Das wärs. Immer wenn mir alles zuviel wird, mich ins Hotel verfrachten. Ich glaube, dass hat mich letztens in dieser einen Hotelnacht auch so entspannt: Zur Not war immer jemand da an der Rezeption. Aber eben auch anonym.
Ich musste nicht einkaufen, keinen Müll, kein Flaschenpfand wegbringen, keine große Lieferung erwarten, nichts. Einfach nur dieses eine Buch das ich dabei hatte und meine Gedanken (und das Schwimmbad sowie die Badewanne ;))

– Maja Nowak: Vor Jahren kam ich zu dieser wunderbaren Frau. Wie sie mit Hunden umgeht, wie sie deren Körpersprache und Verhalten erklärt, die Positionen innerhalb des Rudels und ihre angenehm ruhige Art gepaart mit einem schönen Humor, ließ mich ihre Videos lieben!
Nun macht sie auch Videos von ihren eigenen Hunden und bringt das Thema Trauma noch mit rein. Doppelt interessant und spannend!
Es berührt mich ungemein, wie sanft sie mit den verletzten Seelen umgeht.
Deswegen hier ein Video zum Thema Berührung:

https://youtu.be/_h8-aUTAbJ8
Bücher hat sie auch geschrieben und eines davon habe ich mir gekauft und schon angefangen. Jetzt am Wochenende werd ich weiterlesen und freue mich schon sehr drauf!

– in so extreme Erschöpfungsphasen werd ich schnell nervös weil mein altes Muster anspringt: ich muss doch schnell wieder funktionieren!!! Was kann ich tun, damit ich schnell wieder fit bin? Früher warf ich alle möglichen NEms ein, heute nur noch wenige, die mir wirklich helfen wie Magnesium.
Aber das beste was ich tun kann und das mehrmals am Tag: Druck rausnehmen, wenn ich schon wieder gedanklich und muskulär angespannt bin und sich alles darum dreht wie ich wieder in diesen Zustand kam, dass ich da wieder raus muss, wie ich wieder raus komm und überhaupt nur grübelgrübel…
ich muss nichts, ich bin krank, vielleicht nehm ich das mal als Mantra, nicht um mich zu schwächen oder in der Opferrolle zu halten, sondern um es besser einzusehen, Rente und Schwerbehindertenausweis hab ich nich wegen Husten.
Und dann heißt es: atmen, vielleicht ettwas lächeln, loslassen, schauen wie ich entspannen kann, was mir vielleicht grad Freude machen würde…
Es darf mir gutgehen…noch so ein Mantra

– Buch: dazu passend und sehr hilfreich ist gerade das Buch: Die Vögel singen auch bei Regen – das Leben lieben trotz psychischer Erkrankungen. Das ist KEIN Ratgeber, sondern eine autobiografische Erzählung. Wie sehr diese Frau ebenfalls mit ihrer Angststörung kämpft und wie sie langsam zu akzeptieren versucht, dass nur ein Leben MIT dieser Behinderung/Einschränkung geht, empfinde ich als erleichternd und tut mir gerade sehr gut. Schon lange nicht mehr habe ich in einem Buch viele Dinge angestrichen, weil ich irgendwann zu faul war, alles abzuschreiben.Demnach bleibt das Buch also bei mir 😉

– Gedanken: Von der Übung habe ich schon öfter gehört, aber konnte das nicht anwenden: Gedanken beobachten. Von den eigenen Gedanken Abstand bekommen. Ich war so verstrickt mit denen. Aber nun übe ich immer öfter, vor allem bei nervenden Gedanken zu sagen: ach ihr schon wieder, na is euch langweilig? Ihr vergeht auch wieder. Das ist interessant. Vor allem bei quälenden, belastenden Gedanken, oder solche die sich immer wieder um Dinge drehen, die ich eh nicht ändern kann. Du bist mehr als deine Gedanken!

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