Dinge, die helfen…

Ich mochte das Wort „Skills“ noch nie. Für mich passt „Überlebensstrategien“ besser. Kann ich mir was drunter vorstellen. Notfallkoffer ist für mich auch unpassend, da ich sofort das Bild eines Notarztes im Kopf habe und medizinische Sachen stressen mich extrem.
Also Überlebensstrategien. Leider geht es oft auch (gefühlt und real) darum. Irgendwie überleben. Nein, streiche „irgendwie“. Streiche „überleben“. Lebensqualität steigern, passt besser. Aus dem „Nur-Überlebensmodus“ aussteigen. Weil „überleben“, das mache ich schon lang genug: mich irgendwie durchwursteln, Ängste unterdrücken, mit purer Willenskraft alles mögliche schaffen wollen. Mit der letzten Kraft eben irgendwie überleben.

Nun gibt es einen schlauen Spruch: „Dont change a running system“. Fand ich nur immer langweilig. Wenn es mir schlecht geht, habe ich lieber neue Dinge ausprobiert, die helfen könnten. Weil Neues meinem Gehirn Glücksgefühle beschert und recherchieren Spaß macht und ausprobieren auch und überhaupt ist das ein gutes Ablenkungsmanöver und braucht viel Zeit, leider auch Kraft, die mir in schlechten Zeiten eh schon fehlt.

Also nun Strategien rausgekramt, die schonmal gut funktioniert haben, als da wären (die derzeit bei der massiven Anspannung helfen):

– weil rausgehen gerade extrem stressig ist, da sofort eine sehr hohe Anspannung einsetzte, mir aber ruhige Spaziergänge gerade gut tun würden (gerade bei dem feucht-kühlen Wetter, das meine Nerven immer sehr beruhigt): Mit Kopfhörer gehts. Und dann Podcasts ins Ohr. Musik alleine hilft nicht, ich muss mich auf was anderes konzentrieren, sonst geht das Kopfkarussell wieder los. Die Geschichten dürfen aber kein belastendes Thema haben (zieht noch mehr runter) und nicht zu lustig sein (weil ich gerne laut loslache und da könnte mich ja wer sehen und hören und nein, das geht nicht. Reisejournalismus ist da gut geeignet, ich kann mich gleich mit wegträumen und interessante Geschichten hören

– sehr wenig Tv: Streßt mich einfach, lieber lesen.

– langsam mit Konzentration was tun. Handwerkliches tut mir gut. Abspülen, Kekse backen, Körperpflege, putzen, malen, bügeln. Mit der berühmten Achtsamkeit (ich kann auch dieses Wort nicht mehr hören). Bewußt mit Konzentration gefällt mir besser. Ohne Zeit- und Leistungsdruck.

– weniger rational denken/handeln: wenn mir nach Torte zum Mittagessen ist, ist das okay. Und auch wenn ich denselben Weg hin und zurück gehe (statt eine Runde) ist das auch okay. Den strengen Spießer in mir etwas besänftigen. Und auch Druck rausnehmen. Wenn ich meine, dass ich dringend arbeiten müsse, weil sonst angeblich das Geld nicht reicht, das konkret überprüfen: Stimmt das?

Das hilft mir derzeit gut durch den Tag zu kommen, es macht angenehme Gefühle, ich bleibe  handeln, fühle mich nicht hilflos, es entspannt mich, was die Streßhormone senkt, was wiederum den Schlaf besser macht, was wiederrum für ein ausgeruhtes Gehirn sorgt und für angenehme Gefühle und noch mehr Handlungsspielraum.

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