Dinge, die helfen…

Ich mochte das Wort „Skills“ noch nie. Für mich passt „Überlebensstrategien“ besser. Kann ich mir was drunter vorstellen. Notfallkoffer ist für mich auch unpassend, da ich sofort das Bild eines Notarztes im Kopf habe und medizinische Sachen stressen mich extrem.
Also Überlebensstrategien. Leider geht es oft auch (gefühlt und real) darum. Irgendwie überleben. Nein, streiche „irgendwie“. Streiche „überleben“. Lebensqualität steigern, passt besser. Aus dem „Nur-Überlebensmodus“ aussteigen. Weil „überleben“, das mache ich schon lang genug: mich irgendwie durchwursteln, Ängste unterdrücken, mit purer Willenskraft alles mögliche schaffen wollen. Mit der letzten Kraft eben irgendwie überleben.

Nun gibt es einen schlauen Spruch: „Dont change a running system“. Fand ich nur immer langweilig. Wenn es mir schlecht geht, habe ich lieber neue Dinge ausprobiert, die helfen könnten. Weil Neues meinem Gehirn Glücksgefühle beschert und recherchieren Spaß macht und ausprobieren auch und überhaupt ist das ein gutes Ablenkungsmanöver und braucht viel Zeit, leider auch Kraft, die mir in schlechten Zeiten eh schon fehlt.

Also nun Strategien rausgekramt, die schonmal gut funktioniert haben, als da wären (die derzeit bei der massiven Anspannung helfen):

– weil rausgehen gerade extrem stressig ist, da sofort eine sehr hohe Anspannung einsetzte, mir aber ruhige Spaziergänge gerade gut tun würden (gerade bei dem feucht-kühlen Wetter, das meine Nerven immer sehr beruhigt): Mit Kopfhörer gehts. Und dann Podcasts ins Ohr. Musik alleine hilft nicht, ich muss mich auf was anderes konzentrieren, sonst geht das Kopfkarussell wieder los. Die Geschichten dürfen aber kein belastendes Thema haben (zieht noch mehr runter) und nicht zu lustig sein (weil ich gerne laut loslache und da könnte mich ja wer sehen und hören und nein, das geht nicht. Reisejournalismus ist da gut geeignet, ich kann mich gleich mit wegträumen und interessante Geschichten hören

– sehr wenig Tv: Streßt mich einfach, lieber lesen.

– langsam mit Konzentration was tun. Handwerkliches tut mir gut. Abspülen, Kekse backen, Körperpflege, putzen, malen, bügeln. Mit der berühmten Achtsamkeit (ich kann auch dieses Wort nicht mehr hören). Bewußt mit Konzentration gefällt mir besser. Ohne Zeit- und Leistungsdruck.

– weniger rational denken/handeln: wenn mir nach Torte zum Mittagessen ist, ist das okay. Und auch wenn ich denselben Weg hin und zurück gehe (statt eine Runde) ist das auch okay. Den strengen Spießer in mir etwas besänftigen. Und auch Druck rausnehmen. Wenn ich meine, dass ich dringend arbeiten müsse, weil sonst angeblich das Geld nicht reicht, das konkret überprüfen: Stimmt das?

Das hilft mir derzeit gut durch den Tag zu kommen, es macht angenehme Gefühle, ich bleibe  handeln, fühle mich nicht hilflos, es entspannt mich, was die Streßhormone senkt, was wiederum den Schlaf besser macht, was wiederrum für ein ausgeruhtes Gehirn sorgt und für angenehme Gefühle und noch mehr Handlungsspielraum.

Laß mich!

Alles wollen was von mir.
– Die Cousine die sich mal wieder treffen will. Ich will nicht, Familie ist eh schon immer schwierig und wenn ich grad so dünnhäutig bin wie derzeit, ist das erst recht schlecht. Außerdem nervt mich ihre „heile Welt“.

– Der Typ der ständig Kontakt will. LASS MICH!

– Die ältere Dame, das ich ihr mal wieder helfe. Man seit Jahren werd ich die nicht los, immer wieder taucht sie auf. Ich will nicht. Auch nicht nur die 1,5 Stunden um das nötigste zu machen. Sie jammert dann. Und wie die jammern kann! Heut bin ich ihr blöderweise voll in die Arme gelaufen, gestrahlt hat sie, gefreut hat sie sich: „Dich wollt ich schon anrufen, ob du mir nochmal…?!?“ Hundeblick. Ständig mich umarmt. Am Arm gestreichelt.
Kann die nicht endlich mal sterben. Was? Das hab ich grad gedacht? neinnein

-Dann kommt bald wieder der Hausmeister angeschissen, ob ich wieder 2 Wochen mich um die Blumen kümmern kann? Nein. Eigentlich nicht. Und uneigentlich erst recht nicht. Das wollte ich schon letztes Jahr eigentlich nicht. Weil es meine Ängste triggert. Auch wenn alle zufrieden waren, das will beim Hausmeister was heißen, der ist extrem penibel! Wenn ich dem nein sage, der is so furchtbar schnell gekränkt, den seh ich ja 2-3x die Woche. Eine Ausrede erfinden? Ich bin selbst nicht da? Schwierig, weil mich ja andere Leute auch sehen.
Im Grunde kann es mir soooooooo schnurz sein, was der denkt. Aber haha Sozialphobie streckt den Mittelfinger aus

Ich hasse Sozialkram. Ich will auf eine einsame Insel. SOFORT!
Ich erinnere mich an einen Sommer, ich glaub es war 2010. Ich war in so einem desaströsen Zustand, dass ich in eine Klinik fuhr. Die war aber so schrecklich, dass ich abends schon wieder zuhause war. Und ich sagte niemanden bescheid. Außer der Freundin die sich um meine Wohnung kümmern sollte und einer anderen engen Freundin. Alle ließen mich in Ruhe weil sie dachten, ich sei weg.

Himmlisch war das, himmlisch!

Lächel doch mal

Letztens las ich, dass Depression eine Krankheit ist und man nicht Schuld daran sei, genauso wenig wie wenn jemand Diabetes bekommt.
Das sehe ich ein wenig anders. Wobei Schuld natürlich ein großes Wort ist, ich nenne es mal eher Mitverantwortlichkeit. Eine Verantwortung sich selbst gegenüber. Wenn ich nur leere Kohlenhydrate in mich schaufel und mich null bewege, steigt die Wahrscheinlichkeit dass ich Diabetiker werde recht deutlich. Natürlich spielen noch andere Faktoren eine Rolle.

In meinem Falle heißt das (wobei ich eher eine leichte Depression entwickel und wenn ich rechtzeitig Verantwortung für mich übernehme und gut für mich sorge, rutsche ich meistens nicht in eine schwere Phase): ich kenne meine Depressionsauslöser und wenn die zuviel und zulang vorkommen, brauch ich mich nicht wundern, wenn es mir wieder schlecht geht. Wobei natürlich eine Selbstverurteilung nicht hilfreich ist, also alles ein wenig schwierig.
„Achte auf deine Gedanken“ ist der Anfang. Wie gesagt, ich spreche von mir! Was für andere hilfreich ist, kann ich weder beurteilen noch bestimmen! Also, derzeit ist es so: ich bin arg erschöpft, ein wichtiges Warnsignal!So schwer wie sich mein Körper anfühlt, können auch die Gedanken werden: Alles doof, alles schwierig, warum gehts mir schon wieder schlecht, ich moser an allem rum, nichts passt mir, keiner ist mir gut genug, ich drehe mich gedanklich im Kreis, wo nichts positives hineinpasst.
Ich kann aber auch bewußt aufs positive schauen: Eigentlich ist im Moment alles gut, es gibt keine größeren Probleme, vielleicht mache ich mir ein schönes Lied an, vielleicht wippe oder summe ich ein wenig mit. Ich genieße bewußt die Dusche und den neuen Duft einer Creme, ich lächel mich im Spiegel an.
Vielleicht geht es mir nur 10 Minuten gut und bin danach wieder ko und miesepetrig. Das ist ok. Keine Wunder erwarten. Aber da warens wenigstens 10 gute Minuten! Ein Anfang!

Jede Depression endet. Las ich in einem anderen Artikel. Ja klar, dachte ich höhnisch, entweder sie hört auf, oder man bringt sich um, dann ist sie auch zuende. Aber in dem Artikel wird für mich was ganz wichtiges gesagt: Druck rausnehmen! Das kann ich ja schwer, ich hab ja immer im Hinterkopf: das soll man so machen und jenes darf man auf gar keinen Fall. Ich hab nicht nur nen Stock im Arsch, sondern nen ganzen Zaun, quasi. immer korrekt, immer lieb und nett und hilfbereit, bescheiden natürlich auch und ordentlich und immer ja sagend! Wuäähhh.
Letztens hörte ich aber auch was: Wut und böse, einen Podcast über Alltagsfeminismus. Frauen sind ja zu selten wütend, das gehört sich nicht, das sieht hässlich aus und überhaupt, was bilden sich diese Weiber eigentlich ein. Wer aber diese großartige Energie unterdrückt, braucht sich über Depression auch nicht wundern.

Fazit: Kenne deine Depressionsauslöser, bei mir sind diese: Zuviel Anspannung, weil ich zuviele Dinge mache die mir Streß, Angst machen (was bei einer generalisierten Angststörung schnell passiert) ohne passenden Ausgleich (guter Schlaf, Spaß, Leichtigkeit, Bewegung), Koffein (löst auch Streßhormone aus und verhindert guten Schlaf) und dann halt auch die Klassiker: zuviel Zucker, Alkohol, zuwenig Licht, Luft und Bewegung.
Und natürlich die Coabhängigkeit/obig genante Nettigkeit: Lauf ich selber nur noch auf dem letzten Rädchen, sag ich auch noch einem Job zu. Eine junge Frau nach einer ambulanten OP ausm Krankenhaus abholen. Wie bescheuert bin ich eigentlich? Derzeit eh kaum Kraft um gut für mich zu sorgen, dann triggert mich alles medizinische eh und erst recht ein großes Krankenhaus, dazu die nicht zu unterschätzende Verantwortung, die Frau ist ja nach der Narkose noch gut neben der Spur, was wenn die Kreislaufprobleme bekommt, Nachblutungen usw. Also ihr rechtzeitig wieder abgesagt. Antwort: KEINE. Alles klar, da bin ich aber froh, dass mir mein schlechtes Gewissen auch egal war. SO EINE BLÖDE ARROGANTE KUH.
In diesem Sinne, habe ich heute noch einen kleinen Termin, plus ein Päckchen erwarten und dann ist der nächste Termin erst nächsten Montag. Also fast eine ganze Woche frei, in der ich ganz und gar nach Gusto leben und mich erholen kann! Das hatte ich schon lange nicht mehr.
Jetzt aber erstmal: Gute Launemusik anmachen und den Mittelfinger ausstrecken 😉

Wochenrückblick 18. Februar 2023

– ich bestelle nicht oft beim Lieferdienst, so um die 4x im Jahr. Früher machte ich das ständig, aber das war noch zu Zeiten als ich meine Finanzen nicht im Griff hatte und im falsch verstandenen nur im Jetzt lebte. Letztens war ein Flyer im Briefkasten: Neuer Lieferservice. Also den mal ausprobiert. Erst war mir nach indisch, dann sah ich aber, dass die auch Burger haben. Also Chef Spezial genommen. Als ich die Packung öffnete fiel ich fast um: Der war riesig!!! So ultra XXL und Pommes dazu. Und noch dazu extrem lecker! Hat mich sehr gefreut. Hat sich echt gelohnt.

– Valentinstag: Liebe dich selbst…tönt es ja gern von allen Seiten…ja hm, es ist mal besser, mal schlechter bei mir (wie wahrscheinlich in jeder Beziehung). Und irgendwie war mir nach was besonderem…ich hatte noch einen Hotelrabatt, also dachte ich mir: why not? in das schöne Hotel, in dem ich schonmal vor Jahren mit meinem Ex war. Zwar in München (Anfahrt 40 Minuten, eigentlich einWitz, aber ich konnte den Kopf ausschalten und dem Herzen folgen) so hatte ich keinen Streß mit langen Bahnfahrten oder fremder Umgebung. Ein 4-Sterne-Designhotel in tollen Farben, einem Schwimmbad im obersten Stock (den Pool hatte ich dann tatsächlich ganz alleine für mich, ich war so glücklich! Alleine schwimmen ist das höchste für mich!)  einer angenehmen Zimmergröße von 28qm und mit Badewanne! Ich konnte endlich einfach entspannen und auf dem Kingsize Bett einfach rumgammeln. Nur Musik hören, kein Druck irgendwas machen zu müssen, ein wenig lesen, ein wenig TV schauen, keinStreß „mir die Stadt anschauen zu müssen“ – die kenn ich ja 😉 und dann am nächsten Morgen das zweite Frühstück in der Badewanne genießen. 22 Stunden in dem Hotel, davon 1 Stunde spazieren und ich war erholt wie lange nicht mehr! Hat sich ebenso total gelohnt!

– erschöpft: leider hielt die Erholung nicht lange an. Nach 3 Std. Arbeit will ich nur noch in die waagrechte. Normal sinds von der Arbeitsstelle zum Bahnhof 10 Mins Fußweg, selbst das war mir zu viel. Ich musste mich sogar an der Bushaltestelle hinsetzen und freue mich als der Bus bald kam und mich zum Bahnhof brachte. So geht das nicht. Auch die 2.Arbeitsstelle werde ich kündigen. Dann werde ich eben wieder nicht arbeiten (bzw. nur noch sporadisch zu den Einmalaufträgen). Die Zeiten in denen ich eine feste Stelle habe, werden eh immer kürzer, war ich bei der davor über 2 Jahre (allerdings mit einem langen und einem kurzen Lockdown) war ich jetzt gerade mal ein halbes Jahr dort und da waren die auch noch 3 Wochen im Urlaub, plus mein Weihnachtsurlaub. Allerdings hatte ich da ja 2 Stellen gleichzeitig. Die Akzeptanz ist ein zähes Brot. Aber bei jedem: „das geht nicht, ich kann nicht mehr!“, hadere ich ein Stück weniger mit mir und auch der Entschluß zu kündigen fällt schneller. Obwohl ich nun seit fast 13 Jahren in der vollen Erwerbsminderungsrente bin, kann ich das nicht so leicht akzeptieren. Vielleicht kann ich es so sehen: Die letzten 13 Jahren in denen ich immer am Thema Arbeit dran blieb und mein möglichstes gab war es eine Art Altersteilzeit, wo man noch ein wenig arbeitet. Und jetz kann ich vielleicht doch das Thema Arbeit (und vor allem meinen Anspruch an mich) mal loslassen und in Rente gehen. Manchmal muss man sich ja ein wenig selbst austricksen.

– Grenzträume: Dass ich wieder mehr auf meine Grenzen achten muss, zeigten mir 3 Träume: Der erste war mit dem Kunden dem ich zuletzt kündigte. Ich war in seiner Wohnung (nicht der realen), die sehr versteckt unterm Dach war und man durfte mich da auch nicht entdecken. Es gab zwar ein Bad mit Wanne aber ohne Toilette (die fehlende oder dreckige oder sichtbare Toilette ist mit eines der Kennzeichen bei solchen Träumen!). Der Kunde erklärte mir was zu der Arbeit, aber ich verstand ihn nicht, akustisch schon, aber nicht inhaltlich, mehrmals fragte ich nach. Da zog er eine Waffe und ich wußte, er fände es jetzt toll, wenn ich Angst zeigen würde, also war ich so cool wie nur möglich (auch real unterdrücke ich in der Arbeit ja sehr viel Angst und bin „cool“).

Der zweite war mit meinem Nachbar. Unsere Küchen liegen nah beieinander (auch real), doch statt einer Wand gibt es ein großes Fenster, dass er weit aufmacht. Anscheinend kann nur er das. Auf meiner Seite gibt es keine Griffe. Ich fühle mich total ungeschützt, weil er jetz alles von mir sieht und hört.
Der andere Traum ist wieder mit meinem Nachbar. Auf meinem Balkon fehlt die Sichtschutzwand zu seinem Banlkon (das war auch real bei meinem Einzug so!) als ich ihn bitte diese wieder reinzumachen bot er mir 50.000 Euro an, wenn es so wie jetzt bliebe. Also sehr viel Geld. Ich verneine. Ich will lieber die Grenze, als das viele Geld (auch ein deutlicher Bezug zur Arbeit!).
Da fällt mir ein, dass sich die jetzige Arbeit (Haushaltshilfe) genauso streßig und schwierig und verantwortungsvoll anfühlt wie mein letzter Job vor meinem Zusammenbruch: Schwerbehinderte Schulkinder fahren, mit Strecken an die 400km täglich! Mein Hirn macht da keinen Unterschied, alles ist gleich schlimm und überfordernd, obwohl es jetz nur um ein paar Staubflusen und gebügelte Hemden geht und nicht mit Kindern im Straßenverkehr!
Und noch etwas zum Thema Arbeit, weil ich gerade das Buch „Hure spielen“ lese: Ich fragte mich, ob ich es demütigender finde bei anderen Leuten zu putzen oder mich für Geld mit Männern treffen und musste feststellen: Ersteres schädigt mein Selbstwertgefühl mehr als letzteres

Wochenrückblick 14. Januar 2023


– Arbeit: Bisher habe ich bei der Marktforschungsfirma nie Aufträge angenommen, in denen ein Videomeeting stattfand. Mir is das nicht geheuer, ich wußte das ich mich da nich wohl fühle. Nun habe ich aber doch mal etwas angenommen, denn es war extrem gut bezahlt und es ging um meine Arbeitsmaterialien wie Reinigungsmittel und Reinigungsgeräte. Was jetzt wirklich keinen interssiert, außer einem Team die genau diesen Markt erforschen, um evl. Dinge zu verbessern (oder einfach um mehr Zeug verkaufen zu können). Mir egal, mir tat es gut, dass an meinem Job Interesse gezeigt wurde.
Ein Interview, eine Stunde lang.
Ich war extrem nervös vorher und während dessen. Weil ich nicht wußte, ob das mit der Technik klappte. Klappte natürlich erstmal nicht, weil ich nur einfache Geräte habe. Mir „gegenüber“ saßen dann zwei Männer (auch das noch,streßt gleich doppelt, obwohl die wirklich nett und sympathisch waren) mit hochprofessionellem Equipment. Und dann sieht man sich ja selber im kleinen Bild, wie einen die anderen jetzt sehen. OH NO! Schlimm, ganz schlimm. Ich habs über die Bühne gebracht, aber es beschäftige mich den ganzen restlichen Tag. Fuck Grübelei. Ich kann an diesem Interview nix mehr verbessern. Es ist vorbei! Aber eins kann ich: Es in Zukunft anders machen: Sollte ich nochmal so einen Auftrag annehmen: Kopfhörer mit Mikro benutzen (habe ich schon bestellt) und den Bildschirm anders positionieren.
Ich möchte auch sehen was gut lief: Ich loggte mich pünktlich ein, ich nahm daran teil (da gibts bestimmt einige die das vergessen oder dann doch nicht wollen und überhaupt nicht erscheinen), ich verstand alles, es ging keine Türklingel und auch sonst wurden wir nicht gestört, weder vom Papgei 😉 noch von Kind ect. Ich konnte das Gespräch sogar aufheitern und mich zwischendurch auch etwas entspannen (wieder gerade hinsetzen, Bauch locker lassen, atmen, mir Zeit zum überlegen geben). Außerdem habe ich festgestellt, dass die wenigsten Menschen solche Videochats mögen.

– Erwachsene: Immer wieder das Themmm erwachsen-sein. Es ist zwar ok Geld zu sparen, wenn ich was improvisiertes oder gebasteltes benutze, es hält mich aber oft klein.. Wenn ich mich wieder erwachsen verhalte: Bestimmte Kleidung anziehen, richtige Frisur machen und nicht schnell einen Knödel zusammenschustern ect. fühle ich mich soviel besser und dem Alltag gewappneter. Das ist immer sehr deutlich zu spüren. Und während ich kochte fiel mir ein: Aber dann ignorierst du die innere Jugendliche! Du drückst sie wieder weg, so wie sie schon immer weggedrückt wurde! Sie darf wieder nicht sein! Schmerz kam in mir auf, ich schnappte nach Luft und dann: NEIN!  Ich verlasse nicht die Jugendliche sondern ich entlaste sie und ich entlasse sie aus der Verantwortung die viel zu viel für sie ist. Weil wenn die Jugendliche so präsent ist, will sie ja nicht nur Kapuzenpullis tragen, sondern auch arbeiten gehen, einkaufen (was meist in Schulden endet) und eben den ganzen Alltag managen und das ist ungut. Einmal ist es ZUVIEL und dann oft impulsiv und selbstschädigend.

– ich krieg langsam aber immer öfter so einen emotionalen Würgereiz wenn ich „Suchen Reinigungsfee“ oder  „Bügelfee“ lese. Warum muss man die weibliche Mitarbeiterin immer noch so verniedlichen? Oder „Zimmermädchen“, ganz schlimm…wenn ich einen Maler bestelle schreib ich ja auch nicht: „suche Farbenzauberer“ oder bei einem Handwerker: „suche Schraubenjunge“.

– relax! Ich bin weiterhin verwundert, wie ich nun schoneit einigen Wochen „ticke“. Gelassener, teilweise fast schon stoisch. Es passieren weiterhin soviele blöde Sachen, und klar bin ich oft genervt, aber mei, es gibt schlimmeres, und die meisten Sachen lassen sich lösen, da hab ich schon ganz andere Kaliber geschafft. Ist es ein endlich gewachsenes Selbstvertrauen? Ich erlaube mir auch mehr. Ich muss nicht immer alle unangenehmen Gefühle und Zustände aushalten. Ja ich darf mich mal MAL (!) in Süchte flüchten, ich darf auch verdrängen oder mich mit Aktionismus und Arbeit ablenken. Das hab ich alles immer verteufelt weil das in unserer Family exessiv gelebt wurde/wird und mir das großen Schaden zufügte. Aber im Rahmen und solange ich wieder die Bremse finde ist das doch in Ordnung. Und es tut gut. Auch kann ich mich punktueller besser entspannen und genauso kann ich viel eher spüren: jetzt muss ich mich auspowern, jetzt brauch ich Bewegung oder nur ein wenig dehnen und strecken. Somit bin ich sehr gut in meinem Körper präsent, im Jetzt und kann wahrscheinlich deswegen so gut, erwachsen und souverän auf das Leben reagieren.
Auch mache ich mir weniger Druck: In den seltesten Fällen geht es um Leben und Tod. So hat es sich für mich aber fast immer angefühlt! Klar, wenn ich in Kindanteilen hänge, fühlt sich das Leben lebensbedrohlich an, wenn ich „verlassen werde“. Oder mich auch nur jemand schimpft oder mit mir nicht zufrieden ist. Jetzt schau ich auch mal auf meinen Vorteil und nicht immer nur darauf, dass es allen anderen passt. Ich bin auch mal arschig oder lüge. Es müssen mich nicht alle mögen oder gar lieben.

– Tafel: ich hatte die letzten Tage noch so Lust auf einen Marzipanstollen, aber wurde ja schon alles in den Geschäften weggeräumt. Außer bei der Tafel, da gabs noch welche! Sogar so kleine, die mir ja völlig reichen. Mit Marzipan!  Das Glück liegt im kleinen! 😉

– gefreut: Über die Wertschätzung für meine Arbeit. Und, dass ich bei der Stromabrechnung ein 78,- Euro zurück bekomme!

– erziehe deine Zahnärztin: die neue ist wirklich nett und sehr bemüht mir die Prozedur eines Zahnarztbesuches so angenehm wie möglich zu machen. Aber ich glaube so ganz hat sie nicht kapiert, was eine Zahnarztangst ist, nämlich: weniger die Angst vor Schmerzen, die gibt es dank Betäubung ja kaum mehr, sondern eher das ausgeliefert sein ist ja das schwierige. Keine Kntrolle zu haben und nicht reden zu können. Und es ist NICHT hilfreich, über 2 Minuten ganz langsam die Betäubung zu spritzen „damit es nicht so unangenehm ist“. Ich erklärte ihr dann, dass mich das viel mehr streßt, weil ich ja in dem Moment nicht weg kann und der Gedanke, dass da grad eine Nadel in meinem Zahnfleisch steckt und ich STILL halten muss, meine Anspannung enorm erhöht. Deswegen hasse ich auch Blutabnehmen so. Sie guckte mich groß an, nickte und schrieb das in meine Patientenakte, damit sie es das nächte mal weiß. Wow. Immerhin. Auch gibt es inzwischen eine Oberflächenbetäubung, damit man den Einstich der Spritze nicht so merkt. Auch super!
Aber da merke ich nochmal was der Knackpunkt ist: ich muss mich ABSOLUT drauf verlassen können, daswenn ich das Stopzeichen gebe, sie sofort aufhört. und nicht noch ein: „habs ja gleich“ kommt. Weil WENN ich mich schon melde (was extremen Streß bedeutet, weil dann weiß ja mein Gegenüber dass das für mich eine Schwachstelle ist und könnte es zu seinem Vorteil nutzen…alles schon erlebt) bin ich ja meist schon über meiner Grenze. Auch finde ich Handzeichen als Stopsignal nicht so hilfreich, weil die das oft nicht sehen. Die Ärztin und die Arzthelferin haben ja meist ihre Konzentration oben im Mund.
Aber mir wird gerade klar, warum ich sooft lieber ausgehalten habe, als mich zu melden. (generell nicht nur beim Zahnarzt, auch bei anderen Ärzten, Jobs, Männern usw.) Aushalten/mitspielen war irgendwie einfacher, als Stop zu sagen und dann latscht der andere wieder über meine Grenze/meine Bedürfnisse. Oder fängt das diskutieren an (das hatte ich mal bei einer extrem schmerzhaften Thaimassage). Grenzen klar nach außen zeigen UND halten kostet extrem viel Kraft.

– stolz: ich habe das Weihnachtsgeld gut angelegt. In sinnvolle, schöne Sachen, die ich wirklich brauche. Und nicht wie früher für Plunder und Schrott. Aber die Hürde spüre ich immer wieder: ne sowas schönes tolles neues darfst du nicht haben! Kauf lieber billig, gebraucht und was nur so halb passt.
Ich bin es mir wert ! Mir schöne Sachen zu gönnen ist immer wieder ein Stolperstein für mich. Radfahren ist ja für mich sehr wichtig, bis ich jetz mal die Inspektion machen ließ, hab ich 3x den Termin verschoben und selbst dann bin ich mit einem großen Widerwillen da hingefahren. Im nachhinein bin ich natürlich froh das gemacht zu haben. Aber auch mir gute Fahrradkleidung zu kaufen, vergönne ich mir oft nicht. Seit ca 4 oder 5 Jahren habe ich eine lange Radhose für kältere Tage. Eine aus dem Supermarkt, glaub die kostete keine 20 Euro, hielt warm und war winddicht, aber eine Naht scheuerte immer unter der Pobacke, was natürlich irgendwann nervt und weh tut. Und außerdem sieht sie langsam fertig aus.  Jetz sah ich eine neue Hose für fast 70,- Euro. Um Gotteswillen, sooviel Geld! Aber wenn die billige schon solange hielt, wird eine gute noch länger halten, was sind da 70,- für viele warme Radlrunden, in einer Hose in der ich mich nicht schämen muss. Und die gut passt!
Das Kleidungsthema ist für mich viel mit Scham behaftet. Solange immer nur das Zeug der anderen aufzutragen oder unpassende Sachen tragen zu müssen, oder die in welchen ich mich schämte, hinterließ tiefe Spuren.
Ich möchte in Zukunft beim Thema Kleidung weniger mit dem Verstand rangehen: für zuhause passts schon, zum Sport reichts ja, unterm Pulli sieht mans ja nicht usw. NEIN! Wenn es mir nicht gefällt, nicht passt oder sonstiges: dann weg! Ich will mich endlich im Großteil meiner Kleidung wertvoll und gut fühlen!
Und ich möchte wieder öfter elegantere Sachen anziehen. Darin fühl ich mich erwachsener, somit souveräner und weniger ängstlich.
Statt also das Geld für einen Urlaub zu sparen, der mir dann eh nicht gut tut, lieber in eine schöne Kleidung/Einrichtung investieren. Hui an DEN Gedanken muss ich mich erst gewöhnen.

Überhaupt, diese Kopfstimme…in der Arbeit benutzt einer der Bewohner ein tolles Waschmittel. Das riecht sehr gut. Ich würde es mir gerne kaufen. Es kostet nicht viel!!! Aber mein Kopf sagt: Du hast soviel Waschmittel im Keller (das gibt es regelmäßig bei der Tafel, aber halt nur das einfachste das kaum riecht, aber sauber macht).!! Ja und, ich schreibe es jetzt auf meinen Einkaufszettel: Waschmittel! Heißt ja nicht, dass ich es in Zukunft immer kaufen muss.
Oder das Bügelbrett, das is so winziges und windiges Ding, bei dem der neue Bezug nicht richtig passt. So ein neues Brett kostet doch auch nicht die Welt!

Und ja auch wenn der gute Erich Fromm viel Erfolg mit seinem Buch „Haben oder Sein“ hatte und da auch einiges wahres drin steht. Es macht was mit meinem Selbstwertgefühl, mit meiner Würde, wenn ich mich mit schönen Dingen umgebe die funktionieren und mir wirklich gefallen!

– Vorfreude: auf ein freies Wochenende. Es freut mich zwar, dass ich belastbarer geworden bin und wieder mehr machen kann, nur muss ich auch aufpassen, es nicht zu übertreiben. Daher werd ich mal wieder introvertieren, in meinem Kopf spazieren gehen und die letzten Tage verarbeiten oder einfach dösen und Akkus aufladen!

Oh du schreckliche Weihnachten

Das war mit eines der blödesten Weihnachten die ich je hatte. Aber war ja irgendwie auch klar. Im Moment funktioniert nix, das Bett nicht, die Waschmaschine kaputt, bei der erneuten Lieferung sollte die alte „neue“ natürlich mitgenommen werden, stand aber so nicht im Auftrag, jetzt stehen hier 2 Maschinen, der Techniker (!) der nicht mal die Hausklngel findet usw….

Ich dachte ja ich fahre mal wieder weg. Und ich dachte mir. Wien soll ganz schön sein. Von München gibts ja eine recht flotte Direkverbindung mit dem Zug und ich hab mir eine schöne Ferienwohnung angesehen. Zumindest sah das auf den Fotos schön aus. In Wahrheit war die Hälfte kaputt, die Küche und das Wohnzimmer waren nicht wirklich sauber, das Bad zum Glück schon, überall hing der süßliche Duft eines billigen Raumsprays in der Luft (was mich an die Stundenhotel erinnerte und latente Übelkeit aufkommen ließ) die Matratze war stockhart und das ganze Viertel drumherum ziemlich abgeranzt. Allein das Treppenhaus sah aus, als ob da seit 20 Jahren nicht mehr gemalert wurde. Das Restaurant das ich mir aussuchte um Essen zu holen, weil ich null Bock auf Kocherei hatte, bot ein dermaßen schlechtes Essen an, wie ich es selten erlebte. Alles in allem: die pure Verwahrlosung.
Da saß ich nun, allein in der schäbigen Bude (wenigstens war sie groß) in einer fremden Stadt, an Weihnachten. Gibt es was deprimierenderes???
Dazu war ich von den letzten Wochen immer noch in einer leichten Reizüberflutung die ja durch eine neue Stadt, fremde Verkehrsmittel und einer unbekannten Wohnung nicht besser wurde.
Ich wollt nur noch heim. 4 Nächte hatte ich gebucht, nach 2 bin ich wieder heimgefahren. Urlaub abgebrochen. Auch noch nie gemacht und es fühlte sich richtig an! Die Vermieterin fragte noch nichtmal warum. Ich fand noch ein günstiges Zugticket, das alte konnte ich stornieren, mit einer kleinen Bearbeitungsgebühr, meine Sitzplatzreservierung konnte ich einfach verschieben. Beide Fahrten waren ruhig, komplikationslos und nie saß jemand neben mir, das Abteil war nie halb gefüllt. Ich genoß die Ausicht vom oberen Deck, las oder döste. 4 Stunden Zeit.

Nein, inzwischen find ich Urlaub alleine scheiße. Früher war das aufregend, mit einer Angststörung wegzufahren kostet schon Nerven. Aber schon die letzten beiden Urlaube fühlte ich mich so verloren und verlassen, das sind sehr bekannte alte Gefühle, die ich eigentlich nicht mehr fühlen wollte und so drückte ich die weg. Jetzt ging das halt nicht mehr und sie platzen pompös herein.
Von daher überlege ich mir seit gestern, wie denn mein zukünftiges Urlaubkonzept aussehen soll. Hotel geht ja höchstens 2 Nächte, weil das sozialphobisch zu anstrengend für mich ist. Es gibt einige in unserer Familie die nie in Urlaub fahren. Es steht ja auch nirgends geschrieben, dass man das tun muss 🙂
Auf jeden Fall werde ich mir da so meine Gedanken machen und vor allem: Hinfühlen, was ich wirklich will und was mir gut tut, was ich zum entspannen wirklich brauche und ob man wirklich soviel von der Welt real sehen muss oder ob es nicht reicht darüber zu lesen oder sich einen Film anzuschauen oder einfach im Kopf zu reisen.

Wie auch immer, ich bin so froh wieder zuhause zu sein und werde erstmal Schlaf nachholen

Meine Nerven!

Ich bin im roten Bereich. Ich brauche dringend eine Pause. Kein verhandeln/schreiben/treffen bei Kleinanzeigen. Nix neues recherchieren im Netz. Keine Termine (der nächste ist tatsächlich erst in einer Woche! JUHU). Erholen, schlafen, dösen, keine Türklingel, nicht raus „müssen“, nach Gusto was tun oder eben nicht. Für morgen krank gemeldet. Vor dem heutigen Arbeitstag fast die halbe Nacht höchste Anspannung, kaum Schlaf, und wenn ich mal weggedöst bin, dann kurz drauf schweißgebadet wieder aufgewacht. Keinen Hunger, keinen Appetit. Dafür Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Viel ruhige Musik, vor mich hinmalen, lesen, kein Chat, mich vergraben, alleine sein, erholen.
Hochsensibel, introvertiert und traumatisiert zu sein ist sehr oft sehr herausfordernd…

Erklären…

Das mit der psychischen Befindlichkeit anderen begreiflich zu machen, die das absolut nicht kennen, ist ja schwierig. Zum Glück bin ich schon davon abgekommen, dass es der andere verstehen muss. Weil: es macht keinen Unterschied. Klar ist es angenehmer, wenn man gesehen und verstanden wird. Aber die Leute die mir wichtig sind, die wissen um was es geht. Auch wenn sie es vielleicht nicht ganz verstehen/nachvollziehen können, haben sie zumindest Verständnis. Auch schon viel wert.


Was aber, wenn es schon gut wäre, wenn der andere es versteht, was bei Traumfolgestörungen so abgeht, aber nicht so den Plan davon hat?
Gerade bei Zahnärzten ist das meistens so. Selbst Praxen die groß mit „für Angstpatienten“ werben, meinen damit, dass es halt dann reicht,  einen beschwichtigenden Satz zu sagen und ein buntes Bild an die Decke zu hängen.
Bei mir ist es nun so: ich kann potenziell gefährliche Dinge sehr verdrängen und weiter funktionieren. Bis ein Auslösereiz kommt und ich mir dessen gefährliches Ding bewußt werde. Ich habe verdrängt, dass an der Zahnbrücke was nicht ok ist. Es glitt mal kurz in mein Bewußtsein, ich dachte aber, das kommt von der Verspannung. Jetzt war ich ja bei der Kontrolle und als die Ärztin da mit dem Luftpuster hin pustete wars vorbei mit verdrängen. Seitdem tuts dauernd weh. Klar ruf ich nach dem Feiertag dort an. Aber wie der Frau erklären, warum ich ihr das nicht damals schon sagte, dass da was ist….
Naja. Ich hoffe, dass es schnell behoben ist. Das ist eigentlich mein größeres Problem, als das was sie nun von mir denkt.

Wendepunkt


Es geht mir gut. Ich fühle mich wieder wohler. Ich bin wieder gut bei mir angekommen.
Dennoch immer wieder erschreckend, wie schnell ich mich im Kontakt verliere und ins alte Muster falle: ich kümmer mich um dich und du dann um mich. Dann passieren üble Verstrickungen, Projektionen, ob bewußt oder unbewußt, ich fühle mich schräg, ohne Selbstwert, falle in kindliche Anteile usw…Puh.
Dann brauche ich wieder viel Abstand-bis Kontaktabbruch und es geht wieder von vorne los. Mit manchen Menschen/Beziehungen heftiger, bei manchen schwächer ausgeprägt.

Ich habe wieder die Verantwortung für mich übernommen und überlasse die andere Verantwortung bei den anderen. Sind ja alles erwachsene Menschen (und auch kein pflegebedürftigen ect.).
Aufatmen. Lächeln. Die Kraft strömt wieder zu mir. Ich habe wieder Lust was zu machen.
Gestern war dann ein voller Tag. Das war auch in Ordnung so, ich habe mir die Termine ja selber gelegt. Ich nahm ein leichtes unterstützendes Medikament und war somit gelassener. In der früh ging es zu einer unbekannten Ferienwohnung samt Besitzerin. Das lief recht gut, Folgeauftrag für die Reinigung ist gegeben. Dann fuhr ich wieder heim um nachmittags nochmal los zufahren, diesmal in die Uni für eine Studie. Nach ewig langer Zeit endlich mal wieder vor Ort. Dort musste ich 40 Minuten lang bestimmte Bewegungen ausführen, natürlich unter Beobachtung (für Sozialphobiker echt schwierig). Die Sudienleiterin war sehr nett, es war anstrengend, aber da ich mich auf die Abfolge konzentrieren musste, blieb nicht soviel Raum für die Angst. Insgesamt war ich gestern 3,5 Std. in der Bahn unterwegs, plus die Jobs, plus Konversation mit fremden Menschen, plus die Hitze, aber alles funktionierte gut. Ich sorgte für mich: In der Bahn Musik in den Ohren damit ich abgelenkter bin, Pause im Park, in der Mittagspause ne Dusche, leichtes Medikament.
Ich habe wieder was geschafft. Ich habe was geleistet. Ich hatte einen guten Tag. Ich habe mein eigenes Geld verdient.
Und jetzt kann ich den freien Tag so richtig genießen. Mit Schlaf und gutem Essen 🙂

Gegönnt: Selbstwertgenerator! Ich hatte mich erst wieder an die 12-Schritte Literatur gewandt, aber ich kann damit absolut nichts mehr anfangen. Diese Lobhudelei überall: Seit ich bei AlAnon bin gehts mir supi…und wenn ich der höheren Macht vertraue die weiß was gut für mich ist (hä? Das ist das Gegenteil der Eigenverantwortung!) und unterschwellig immer dieses: sei demütig! Boah ne. Schrecklich.
Vor einigen Monaten sah ich schonmal den Selbstwertgenerator. 30 Euro. Puh viel Geld. JETZT fiel mir das wieder ein und dacht mir: Kaufste! Das ist ja die Krux, das was mir wirklich hilft und gut tut, da bin ich knauserig und was schädlich ist, geb ich locker viel Geld aus. Er kam auch gleich am nächsten Tag und ich bin begeistert! Jeden Tag kann man durch 3 Stapel sich einen neuen Satz zum Thema Selbstwert zusammenstellen. So entstehen insgesamt über 200.000 (!) positive Affirmationen. Er steht nun schräg gegenüber von meinem Esstisch. So dass ich immer wenn ich da sitze, den Satz lesen kann. Heute ergab sich dieser: Zweifelsfrei erkenne ich, dass meine Wünsche und Bedürfnisse wichtig sind.
Genau! 😉 In diesem Sinne, kümmere ich mich heute mal um meine Wünsche. Und Bedürfnisse.

Depressiver Sommer

Es ist weiterhin alles zäh. Ich esse sehr wenig, was nicht weiter schlimm ist, noch hab ich ein paar Kilo in Reserve, es fällt mir halt nur auf, dass ich weder Hunger und ganz wenig Appetit habe. Es macht auch nix Freude. Keine Sonne, kein radeln, kein schwimmen (und das will bei mir was heißen!), kein schönes Lied, keine Tortenstück. Das macht das Leben ziemlich trist, trostlos, grau. Das würde eher zum November passen, aber nicht in den Hochsommer wo einem von allen Seiten entgegen schallt: Juhu Sommer! Wärme! Grillen! Freibad! Spaß! Gute Laune! Und ich fahre innerlich meinen Mittelfinger aus und denk mir nur: Am Arsch.
Nunja diese Phasen kenne ich ja leider nur zu gut. Ich kann mich größtenteils so lassen. Hilft ja nix.
Donnerstag war allerdings ein voller Tag und das war auch ok so: In der früh die Blumen gießen, dann lange radeln, weiter ging es nach München wo ich mich kurz mit einer fremden Frau traf und dann ging es mit einem Freund noch in den Biergarten. Das ganze bei 28 Grad. Und sehr wenig Schlaf. Ich war so fertig danach, dass ich mit Mühe bis 20 uhr wach blieb, um dann sofort einzuschlafen und bis um 7 Uhr nicht wieder aufzuwachen. Doch ich war noch lange nicht fit. Bis Mittags schlief ich immer wieder ein, mit nur kurzen Pausen und nachmittags lag ich dann auf der Couch, um dann die nächste Nacht wieder durchzuschlafen. Wow so heftig hatte ich das schon lange nicht mehr! Wie sehr mich doch vieles anstrengt. Was ich immer noch nicht annehmen kann und lieber mit dem Kopf durch die Wand : Das muss aber gehen! Das muss ich aber können! Das kann nicht sein! Tja….
Jetzt bin ich wieder einigermaßen fit. Passend dazu zog ich heute einen Brief vom Amt für Soziales aus dem Briefkasten. Die Schwerbehinderung wurde überprüft und man sah, das sich seit 2019 mein Zustand nicht verändert hat und deswegen eine Neuüberprüfung nicht mehr fällig ist. Aha, das heißt? Unbefristet? Wann kommt der neue Ausweis? Oder wie oder was…naja ich werde mal abwarten.

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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