Wochenrückblick 18. Februar 2023

– ich bestelle nicht oft beim Lieferdienst, so um die 4x im Jahr. Früher machte ich das ständig, aber das war noch zu Zeiten als ich meine Finanzen nicht im Griff hatte und im falsch verstandenen nur im Jetzt lebte. Letztens war ein Flyer im Briefkasten: Neuer Lieferservice. Also den mal ausprobiert. Erst war mir nach indisch, dann sah ich aber, dass die auch Burger haben. Also Chef Spezial genommen. Als ich die Packung öffnete fiel ich fast um: Der war riesig!!! So ultra XXL und Pommes dazu. Und noch dazu extrem lecker! Hat mich sehr gefreut. Hat sich echt gelohnt.

– Valentinstag: Liebe dich selbst…tönt es ja gern von allen Seiten…ja hm, es ist mal besser, mal schlechter bei mir (wie wahrscheinlich in jeder Beziehung). Und irgendwie war mir nach was besonderem…ich hatte noch einen Hotelrabatt, also dachte ich mir: why not? in das schöne Hotel, in dem ich schonmal vor Jahren mit meinem Ex war. Zwar in München (Anfahrt 40 Minuten, eigentlich einWitz, aber ich konnte den Kopf ausschalten und dem Herzen folgen) so hatte ich keinen Streß mit langen Bahnfahrten oder fremder Umgebung. Ein 4-Sterne-Designhotel in tollen Farben, einem Schwimmbad im obersten Stock (den Pool hatte ich dann tatsächlich ganz alleine für mich, ich war so glücklich! Alleine schwimmen ist das höchste für mich!)  einer angenehmen Zimmergröße von 28qm und mit Badewanne! Ich konnte endlich einfach entspannen und auf dem Kingsize Bett einfach rumgammeln. Nur Musik hören, kein Druck irgendwas machen zu müssen, ein wenig lesen, ein wenig TV schauen, keinStreß „mir die Stadt anschauen zu müssen“ – die kenn ich ja 😉 und dann am nächsten Morgen das zweite Frühstück in der Badewanne genießen. 22 Stunden in dem Hotel, davon 1 Stunde spazieren und ich war erholt wie lange nicht mehr! Hat sich ebenso total gelohnt!

– erschöpft: leider hielt die Erholung nicht lange an. Nach 3 Std. Arbeit will ich nur noch in die waagrechte. Normal sinds von der Arbeitsstelle zum Bahnhof 10 Mins Fußweg, selbst das war mir zu viel. Ich musste mich sogar an der Bushaltestelle hinsetzen und freue mich als der Bus bald kam und mich zum Bahnhof brachte. So geht das nicht. Auch die 2.Arbeitsstelle werde ich kündigen. Dann werde ich eben wieder nicht arbeiten (bzw. nur noch sporadisch zu den Einmalaufträgen). Die Zeiten in denen ich eine feste Stelle habe, werden eh immer kürzer, war ich bei der davor über 2 Jahre (allerdings mit einem langen und einem kurzen Lockdown) war ich jetzt gerade mal ein halbes Jahr dort und da waren die auch noch 3 Wochen im Urlaub, plus mein Weihnachtsurlaub. Allerdings hatte ich da ja 2 Stellen gleichzeitig. Die Akzeptanz ist ein zähes Brot. Aber bei jedem: „das geht nicht, ich kann nicht mehr!“, hadere ich ein Stück weniger mit mir und auch der Entschluß zu kündigen fällt schneller. Obwohl ich nun seit fast 13 Jahren in der vollen Erwerbsminderungsrente bin, kann ich das nicht so leicht akzeptieren. Vielleicht kann ich es so sehen: Die letzten 13 Jahren in denen ich immer am Thema Arbeit dran blieb und mein möglichstes gab war es eine Art Altersteilzeit, wo man noch ein wenig arbeitet. Und jetz kann ich vielleicht doch das Thema Arbeit (und vor allem meinen Anspruch an mich) mal loslassen und in Rente gehen. Manchmal muss man sich ja ein wenig selbst austricksen.

– Grenzträume: Dass ich wieder mehr auf meine Grenzen achten muss, zeigten mir 3 Träume: Der erste war mit dem Kunden dem ich zuletzt kündigte. Ich war in seiner Wohnung (nicht der realen), die sehr versteckt unterm Dach war und man durfte mich da auch nicht entdecken. Es gab zwar ein Bad mit Wanne aber ohne Toilette (die fehlende oder dreckige oder sichtbare Toilette ist mit eines der Kennzeichen bei solchen Träumen!). Der Kunde erklärte mir was zu der Arbeit, aber ich verstand ihn nicht, akustisch schon, aber nicht inhaltlich, mehrmals fragte ich nach. Da zog er eine Waffe und ich wußte, er fände es jetzt toll, wenn ich Angst zeigen würde, also war ich so cool wie nur möglich (auch real unterdrücke ich in der Arbeit ja sehr viel Angst und bin „cool“).

Der zweite war mit meinem Nachbar. Unsere Küchen liegen nah beieinander (auch real), doch statt einer Wand gibt es ein großes Fenster, dass er weit aufmacht. Anscheinend kann nur er das. Auf meiner Seite gibt es keine Griffe. Ich fühle mich total ungeschützt, weil er jetz alles von mir sieht und hört.
Der andere Traum ist wieder mit meinem Nachbar. Auf meinem Balkon fehlt die Sichtschutzwand zu seinem Banlkon (das war auch real bei meinem Einzug so!) als ich ihn bitte diese wieder reinzumachen bot er mir 50.000 Euro an, wenn es so wie jetzt bliebe. Also sehr viel Geld. Ich verneine. Ich will lieber die Grenze, als das viele Geld (auch ein deutlicher Bezug zur Arbeit!).
Da fällt mir ein, dass sich die jetzige Arbeit (Haushaltshilfe) genauso streßig und schwierig und verantwortungsvoll anfühlt wie mein letzter Job vor meinem Zusammenbruch: Schwerbehinderte Schulkinder fahren, mit Strecken an die 400km täglich! Mein Hirn macht da keinen Unterschied, alles ist gleich schlimm und überfordernd, obwohl es jetz nur um ein paar Staubflusen und gebügelte Hemden geht und nicht mit Kindern im Straßenverkehr!
Und noch etwas zum Thema Arbeit, weil ich gerade das Buch „Hure spielen“ lese: Ich fragte mich, ob ich es demütigender finde bei anderen Leuten zu putzen oder mich für Geld mit Männern treffen und musste feststellen: Ersteres schädigt mein Selbstwertgefühl mehr als letzteres

Wochenrückblick 14. Januar 2023


– Arbeit: Bisher habe ich bei der Marktforschungsfirma nie Aufträge angenommen, in denen ein Videomeeting stattfand. Mir is das nicht geheuer, ich wußte das ich mich da nich wohl fühle. Nun habe ich aber doch mal etwas angenommen, denn es war extrem gut bezahlt und es ging um meine Arbeitsmaterialien wie Reinigungsmittel und Reinigungsgeräte. Was jetzt wirklich keinen interssiert, außer einem Team die genau diesen Markt erforschen, um evl. Dinge zu verbessern (oder einfach um mehr Zeug verkaufen zu können). Mir egal, mir tat es gut, dass an meinem Job Interesse gezeigt wurde.
Ein Interview, eine Stunde lang.
Ich war extrem nervös vorher und während dessen. Weil ich nicht wußte, ob das mit der Technik klappte. Klappte natürlich erstmal nicht, weil ich nur einfache Geräte habe. Mir „gegenüber“ saßen dann zwei Männer (auch das noch,streßt gleich doppelt, obwohl die wirklich nett und sympathisch waren) mit hochprofessionellem Equipment. Und dann sieht man sich ja selber im kleinen Bild, wie einen die anderen jetzt sehen. OH NO! Schlimm, ganz schlimm. Ich habs über die Bühne gebracht, aber es beschäftige mich den ganzen restlichen Tag. Fuck Grübelei. Ich kann an diesem Interview nix mehr verbessern. Es ist vorbei! Aber eins kann ich: Es in Zukunft anders machen: Sollte ich nochmal so einen Auftrag annehmen: Kopfhörer mit Mikro benutzen (habe ich schon bestellt) und den Bildschirm anders positionieren.
Ich möchte auch sehen was gut lief: Ich loggte mich pünktlich ein, ich nahm daran teil (da gibts bestimmt einige die das vergessen oder dann doch nicht wollen und überhaupt nicht erscheinen), ich verstand alles, es ging keine Türklingel und auch sonst wurden wir nicht gestört, weder vom Papgei 😉 noch von Kind ect. Ich konnte das Gespräch sogar aufheitern und mich zwischendurch auch etwas entspannen (wieder gerade hinsetzen, Bauch locker lassen, atmen, mir Zeit zum überlegen geben). Außerdem habe ich festgestellt, dass die wenigsten Menschen solche Videochats mögen.

– Erwachsene: Immer wieder das Themmm erwachsen-sein. Es ist zwar ok Geld zu sparen, wenn ich was improvisiertes oder gebasteltes benutze, es hält mich aber oft klein.. Wenn ich mich wieder erwachsen verhalte: Bestimmte Kleidung anziehen, richtige Frisur machen und nicht schnell einen Knödel zusammenschustern ect. fühle ich mich soviel besser und dem Alltag gewappneter. Das ist immer sehr deutlich zu spüren. Und während ich kochte fiel mir ein: Aber dann ignorierst du die innere Jugendliche! Du drückst sie wieder weg, so wie sie schon immer weggedrückt wurde! Sie darf wieder nicht sein! Schmerz kam in mir auf, ich schnappte nach Luft und dann: NEIN!  Ich verlasse nicht die Jugendliche sondern ich entlaste sie und ich entlasse sie aus der Verantwortung die viel zu viel für sie ist. Weil wenn die Jugendliche so präsent ist, will sie ja nicht nur Kapuzenpullis tragen, sondern auch arbeiten gehen, einkaufen (was meist in Schulden endet) und eben den ganzen Alltag managen und das ist ungut. Einmal ist es ZUVIEL und dann oft impulsiv und selbstschädigend.

– ich krieg langsam aber immer öfter so einen emotionalen Würgereiz wenn ich „Suchen Reinigungsfee“ oder  „Bügelfee“ lese. Warum muss man die weibliche Mitarbeiterin immer noch so verniedlichen? Oder „Zimmermädchen“, ganz schlimm…wenn ich einen Maler bestelle schreib ich ja auch nicht: „suche Farbenzauberer“ oder bei einem Handwerker: „suche Schraubenjunge“.

– relax! Ich bin weiterhin verwundert, wie ich nun schoneit einigen Wochen „ticke“. Gelassener, teilweise fast schon stoisch. Es passieren weiterhin soviele blöde Sachen, und klar bin ich oft genervt, aber mei, es gibt schlimmeres, und die meisten Sachen lassen sich lösen, da hab ich schon ganz andere Kaliber geschafft. Ist es ein endlich gewachsenes Selbstvertrauen? Ich erlaube mir auch mehr. Ich muss nicht immer alle unangenehmen Gefühle und Zustände aushalten. Ja ich darf mich mal MAL (!) in Süchte flüchten, ich darf auch verdrängen oder mich mit Aktionismus und Arbeit ablenken. Das hab ich alles immer verteufelt weil das in unserer Family exessiv gelebt wurde/wird und mir das großen Schaden zufügte. Aber im Rahmen und solange ich wieder die Bremse finde ist das doch in Ordnung. Und es tut gut. Auch kann ich mich punktueller besser entspannen und genauso kann ich viel eher spüren: jetzt muss ich mich auspowern, jetzt brauch ich Bewegung oder nur ein wenig dehnen und strecken. Somit bin ich sehr gut in meinem Körper präsent, im Jetzt und kann wahrscheinlich deswegen so gut, erwachsen und souverän auf das Leben reagieren.
Auch mache ich mir weniger Druck: In den seltesten Fällen geht es um Leben und Tod. So hat es sich für mich aber fast immer angefühlt! Klar, wenn ich in Kindanteilen hänge, fühlt sich das Leben lebensbedrohlich an, wenn ich „verlassen werde“. Oder mich auch nur jemand schimpft oder mit mir nicht zufrieden ist. Jetzt schau ich auch mal auf meinen Vorteil und nicht immer nur darauf, dass es allen anderen passt. Ich bin auch mal arschig oder lüge. Es müssen mich nicht alle mögen oder gar lieben.

– Tafel: ich hatte die letzten Tage noch so Lust auf einen Marzipanstollen, aber wurde ja schon alles in den Geschäften weggeräumt. Außer bei der Tafel, da gabs noch welche! Sogar so kleine, die mir ja völlig reichen. Mit Marzipan!  Das Glück liegt im kleinen! 😉

– gefreut: Über die Wertschätzung für meine Arbeit. Und, dass ich bei der Stromabrechnung ein 78,- Euro zurück bekomme!

– erziehe deine Zahnärztin: die neue ist wirklich nett und sehr bemüht mir die Prozedur eines Zahnarztbesuches so angenehm wie möglich zu machen. Aber ich glaube so ganz hat sie nicht kapiert, was eine Zahnarztangst ist, nämlich: weniger die Angst vor Schmerzen, die gibt es dank Betäubung ja kaum mehr, sondern eher das ausgeliefert sein ist ja das schwierige. Keine Kntrolle zu haben und nicht reden zu können. Und es ist NICHT hilfreich, über 2 Minuten ganz langsam die Betäubung zu spritzen „damit es nicht so unangenehm ist“. Ich erklärte ihr dann, dass mich das viel mehr streßt, weil ich ja in dem Moment nicht weg kann und der Gedanke, dass da grad eine Nadel in meinem Zahnfleisch steckt und ich STILL halten muss, meine Anspannung enorm erhöht. Deswegen hasse ich auch Blutabnehmen so. Sie guckte mich groß an, nickte und schrieb das in meine Patientenakte, damit sie es das nächte mal weiß. Wow. Immerhin. Auch gibt es inzwischen eine Oberflächenbetäubung, damit man den Einstich der Spritze nicht so merkt. Auch super!
Aber da merke ich nochmal was der Knackpunkt ist: ich muss mich ABSOLUT drauf verlassen können, daswenn ich das Stopzeichen gebe, sie sofort aufhört. und nicht noch ein: „habs ja gleich“ kommt. Weil WENN ich mich schon melde (was extremen Streß bedeutet, weil dann weiß ja mein Gegenüber dass das für mich eine Schwachstelle ist und könnte es zu seinem Vorteil nutzen…alles schon erlebt) bin ich ja meist schon über meiner Grenze. Auch finde ich Handzeichen als Stopsignal nicht so hilfreich, weil die das oft nicht sehen. Die Ärztin und die Arzthelferin haben ja meist ihre Konzentration oben im Mund.
Aber mir wird gerade klar, warum ich sooft lieber ausgehalten habe, als mich zu melden. (generell nicht nur beim Zahnarzt, auch bei anderen Ärzten, Jobs, Männern usw.) Aushalten/mitspielen war irgendwie einfacher, als Stop zu sagen und dann latscht der andere wieder über meine Grenze/meine Bedürfnisse. Oder fängt das diskutieren an (das hatte ich mal bei einer extrem schmerzhaften Thaimassage). Grenzen klar nach außen zeigen UND halten kostet extrem viel Kraft.

– stolz: ich habe das Weihnachtsgeld gut angelegt. In sinnvolle, schöne Sachen, die ich wirklich brauche. Und nicht wie früher für Plunder und Schrott. Aber die Hürde spüre ich immer wieder: ne sowas schönes tolles neues darfst du nicht haben! Kauf lieber billig, gebraucht und was nur so halb passt.
Ich bin es mir wert ! Mir schöne Sachen zu gönnen ist immer wieder ein Stolperstein für mich. Radfahren ist ja für mich sehr wichtig, bis ich jetz mal die Inspektion machen ließ, hab ich 3x den Termin verschoben und selbst dann bin ich mit einem großen Widerwillen da hingefahren. Im nachhinein bin ich natürlich froh das gemacht zu haben. Aber auch mir gute Fahrradkleidung zu kaufen, vergönne ich mir oft nicht. Seit ca 4 oder 5 Jahren habe ich eine lange Radhose für kältere Tage. Eine aus dem Supermarkt, glaub die kostete keine 20 Euro, hielt warm und war winddicht, aber eine Naht scheuerte immer unter der Pobacke, was natürlich irgendwann nervt und weh tut. Und außerdem sieht sie langsam fertig aus.  Jetz sah ich eine neue Hose für fast 70,- Euro. Um Gotteswillen, sooviel Geld! Aber wenn die billige schon solange hielt, wird eine gute noch länger halten, was sind da 70,- für viele warme Radlrunden, in einer Hose in der ich mich nicht schämen muss. Und die gut passt!
Das Kleidungsthema ist für mich viel mit Scham behaftet. Solange immer nur das Zeug der anderen aufzutragen oder unpassende Sachen tragen zu müssen, oder die in welchen ich mich schämte, hinterließ tiefe Spuren.
Ich möchte in Zukunft beim Thema Kleidung weniger mit dem Verstand rangehen: für zuhause passts schon, zum Sport reichts ja, unterm Pulli sieht mans ja nicht usw. NEIN! Wenn es mir nicht gefällt, nicht passt oder sonstiges: dann weg! Ich will mich endlich im Großteil meiner Kleidung wertvoll und gut fühlen!
Und ich möchte wieder öfter elegantere Sachen anziehen. Darin fühl ich mich erwachsener, somit souveräner und weniger ängstlich.
Statt also das Geld für einen Urlaub zu sparen, der mir dann eh nicht gut tut, lieber in eine schöne Kleidung/Einrichtung investieren. Hui an DEN Gedanken muss ich mich erst gewöhnen.

Überhaupt, diese Kopfstimme…in der Arbeit benutzt einer der Bewohner ein tolles Waschmittel. Das riecht sehr gut. Ich würde es mir gerne kaufen. Es kostet nicht viel!!! Aber mein Kopf sagt: Du hast soviel Waschmittel im Keller (das gibt es regelmäßig bei der Tafel, aber halt nur das einfachste das kaum riecht, aber sauber macht).!! Ja und, ich schreibe es jetzt auf meinen Einkaufszettel: Waschmittel! Heißt ja nicht, dass ich es in Zukunft immer kaufen muss.
Oder das Bügelbrett, das is so winziges und windiges Ding, bei dem der neue Bezug nicht richtig passt. So ein neues Brett kostet doch auch nicht die Welt!

Und ja auch wenn der gute Erich Fromm viel Erfolg mit seinem Buch „Haben oder Sein“ hatte und da auch einiges wahres drin steht. Es macht was mit meinem Selbstwertgefühl, mit meiner Würde, wenn ich mich mit schönen Dingen umgebe die funktionieren und mir wirklich gefallen!

– Vorfreude: auf ein freies Wochenende. Es freut mich zwar, dass ich belastbarer geworden bin und wieder mehr machen kann, nur muss ich auch aufpassen, es nicht zu übertreiben. Daher werd ich mal wieder introvertieren, in meinem Kopf spazieren gehen und die letzten Tage verarbeiten oder einfach dösen und Akkus aufladen!

Nicht mit mir

Heute war eine Grenze erreicht. Ich hatte einen Arbeitsauftrag und bei dem Herrn war ich schonmal. Leere Wohnung, Endreinigung nach Renovierung. Soweit so gut. Und schon beim ersten Mal hab ich gespürt dass der Auftraggeber ein Arsch ist. Arrogant. Nicht gesagt das in der Wohnung paar Sachen nicht funktionieren, die ich brauchte und er ließ mich VOR der Renovierung schonmal putzen. Findet der das geil? Das macht ja null Sinn. Warum ich dann den zweiten Auftrag wieder annahm …verbuche ich mal unter: nunja….
Heute morgen schrieb er schon, das er nicht komme, aber der Schlüßel hinterlegt ist usw….es ging wie beim ersten Mal einfach arschig weiter, ich spar mir die weiteren Ausführungen. In der Wohnung angekommen: Saukalt. 3 Monate steht die nun leer und klar wurde nicht geheizt. Das ist soweit nicht tragisch weil beim arbeiten wird mir schon war. Aber nicht die Füße. Die waren nach 5 Minuten Eisklötze weil ich immer nur dünne Schlappen zum arbeiten anhabe. Reicht ja normal auch. Dann war kaum Putzzeug da, nix womit ich ordentlich arbeiten kann und dann noch die Bitte: Fnster zu putzen. Bei 0 Grad. Klappt wunderbar. Nicht. Irgendwie schrie alles in mir NEIN. Ich fing aber an. Meine Füße wurden logischerweise noch kälter. Nein, so geht das nicht. Ich schrieb ihm eine Nachricht samt kleiner Notlüge. Ich muss heim. Auftrag abgebrochen. Das hab ich bisher sehr selten gemacht. Weil ich ja immer funktioniere und so schwer nein sagen konnte usw. Heute nicht. Das ist es echt nicht wert. Noch schnell einkaufen und nun ab ins Bett. Ich hab 2 Nächte sehr schlecht geschlafen. Zum Glück musste ich nicht weit fahren und das schlechte Gewissen hält sich auch in Grenzen (juchu!). Schönen Tag!

Wochenrückblick 6. November 2022

-schlachtreif: es bahnte sich an: verschleimter Rachen, niesen, eiskalte Füße: Erkältung; die böse. Hatte ich schon ewig nicht mehr. Mindestens 3 Jahre. Kurz davor wieder verstimmter Magen und dann auch noch Tage. Super. So richtig schön krank. Und ich ließ mich in Ruhe. Döste, wenn mir danach war, packte mich warm ein und machte nur das was ging. Im Gegensatz zu früher. Erkältet? Egal, ich ging arbeiten, machte mit meiner Schwester einen Ausflug mit langer Busreise, war viel zu dünn angezogen. Erst als mich dann vereiterte, entzündete Nebenhöhlen (sehr oft! und echt fies schmerzhaft!) wirklich schachmatt setzten, gab ich zwangsweise Ruhe. Das mach ich jetzt gleich.

– Eltern: es besteht ja schon länger kein Kontakt mehr zu meinen Eltern. Weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Aber immer mal wieder kommt es hoch: Sollte ich nicht doch mal vorbei schauen? Oder anrufen? Zumindest bei Mama. Seltener beim Papa. Sie leben ja getrennt. Nochmal ein Versuch? Könnte ich es verkraften, wenn es eines Tages heißt: Dein Papa/Deine Mama ist tot, dass ich sie nicht nochmal gesehen habe? Meist hielt dieser Gedanke nur einen Tag, selten länger. Und fast immer kommen solche Gedanken in der PMS-Zeit (warum auch immer, das würd mich mal interessieren). Wenn es das neue Bahnticket gibt, müßte ich ja nicht extra dafür zahlen, da wäre doch nichts verloren. Ich bin ja inzwischen auch gefestiger, erwachsener geworden. Sehe ihre Krankheiten und Verwundungen…
malsehen…

– Freude: ich hab wieder heißes Wasser! Seit so ca 3 Monaten hatte ich nur mäßig warmes Wasser an allen 3 Wasserhähnen. Und dafür musste ich den Regler auch ganz nach links drehen, folglich war da auch kaum Druck drauf. Unter lauem Geplätscher duschen macht mich echt aggressiv. Ich weiß nicht was alle an diesen Regenkopfduschen so toll finden, woanders mal getestet und für Unfug befunden. Ich brauch nen harten Strahl. Allein schon wenn ich meine langen Haare wasche dauert das sonst ewig.
habe damals den Hausmeister und einige Nachbarn angesprochen: nö angeblich wurde weder was an der Haustechnik gemacht, noch beschwerten sich andere Nachbarn. Und jetzt wie ein Wunder, alles wie früher: So heiß, dass ich bis zur Mitte zurückdrehen muss und da ist dann auch genug Druck auf der Düse. Ach was bin ich froh, darf bitte so bleiben!

– gelacht: nun aus der Reihe: achtsam morden, den 3.Band bestellt. und unter welcher Kategorie hat dieses Buch derzeit Platz 1 (bei dem großen A): Christliche Meditation und Spiritualität!! 😉 ja ne is klar

DoppelHuch

Da war ich gestern schon erstaunt, als mir der erste Kunde mitteilte, dass ich die nächsten 3 Wochen nicht kommen brauche, da sie nicht da sind. Aha. Warum muss man das immer am letzten Tag erst sagen? Nunja.
Ich brauchte ne ganze Weile um diese Info zu verdauen. Die nächsten 3 Wochen also nur sehr wenig arbeiten.  Gefiel mir einerseits, wegen spürbarer Überlastung. Andererseits klar finanzielle Sache.

Heute kam die Kündigung vom zweiten Kunden, der kann sich das nicht mehr leisten, würde sich evtl. im neuen Jahr wieder melden. Um diese Info zu verarbeiten brauchte ich noch länger. Diesen Monat also keine Arbeit, außer ich finde Einmalaufträge. Viel frei, wenig Geld. Das ist jetzt nicht so neu für mich. Eher die Tatsache, dass der Grund von außen kam und nicht von mir. Heißt: früher ging/kündigte ich, weil ich nicht mehr konnte/wollte.

Mir scheint das Universum hat da seine Hände im Spiel: „Die macht ja doch keine Pause, helfen wir mal nach.“
Also ohne schlechtes Gewissen: langsamer machen, weniger machen, viel lesen, wieder mehr zentrieren statt zerstreuen, mehr zuhause sein, Schlaf nachholen.
5 Jahre am Stück habe ich mit extem wenig Geld und genauso wenigen Terminen gelebt. Es geht ich kann das, kein Grund zur Panik. Teilweise ging ich 2x im Monat arbeiten. Nicht mehr. Sammelte mich, aß weniger (weil das emotionale essen wegfiel)  ließ mir viel Zeit, sah 1x am Tag Mails ect. Sachen am Computer (und nicht dauernd am Smartphone), lebte sehr minimalistisch und es tat mir gut. Ich bin ja einfallsreich, gern improvisierend und bescheiden.

Die hektische Zeit genieße ich schon auchmal, aber es verbraucht auch viel an Energie, an Dingen, an unnützem. Es ist mehr Schein, als Sein.
Also: November, Zeit der Muse

Stolz oder arrogant?

Stolz und Arroganz liegen recht nah beieinander und ich bin mir nicht so recht im klaren, ob ich arrogant werde oder meine Würde bewahre:

Mal wieder ein interessantes Gespräch. Ich kläre mit einer Frau die Gegebenheiten bezgl eines Arbeitsauftrages ab. irgendwann kommen wir auf den Lohn, ich hatte ihr schon meinen Vorschlag geschickt und sie meinte: „Ja schauen wir dann wieviele Stunden das werden und machen dann einen runden Betrag“…labert irgendwas weiter…“also was ich meine: wenn wir auf 212 Euro kommen, dass ich 200 zahle und so, ich mag da jetzt wegen paar Euro nicht das feilschen und handeln anfangen!“ …und redet weiter belangloses Zeug, das mich beschwichtigen soll ala da finden wir dann schon was …undso.
Ich will ja nichts sagen, aber die meisten runden AUF nicht AB. Oder geht ihr zum Friseur und wenn der 52 Euro verlangt gebt ihr 50,- und sagt „passt scho?“ Ne noch besser: Im Restaurant: „macht 23,80€ ihr zückt großzügig einen 20,- Schein und sagt: „Stimmst so? HAHA!“
Mein erster Impuls war die Schnepfe zu ignorieren, Nummer löschen undso. Dann: Neeee so ein kindisches Verhalten habe ich bei meinem Vater echt gehasst…ich schrieb ihr freundlich zurück, dass ich das mit dem Lohn gern vorher klären möchte usw. Zurück kam wieder eine lang Blabla-Nachricht mit unter anderem: sie wollte auf keinen Fall den Preis drücken, (das sei ein Mißverständnis gewesen!)..usw. Äh DOCH?! Ich hab nix gegen Verhandlungen aber so im wahrsten Sinne HINTERFOTZIG, das kann ich ja gar nicht leiden. Im übrigen hat sie mich ab da beständig geduzt. Eigentlich spricht mal wieder alles dagegen…mal sehn hab ja noch paar Wochen Zeit zum überlegen.

Das andere is die feste aber unregelmäßige Wohnung. Auch da: keine Lust mehr hinzugehen. Sie antwortet erst sehr spät oder gar nicht auf meine Nachricht/Fragen. Letztens meinte sie, sie sei dann weg. War sie aber nicht, sondern saß genüßlich aufm Bett und aß, telefonierte dann mit ihrer Mutter und genehmigte sich das Dessert, während sie mich immer angrinste. Sehr unangenehm. Erniedrigend. Sie lässt mich spüren, dass ich die Putze bin. Respektlos. Sie vermietete die Wohnung zur Wiesn-Zeit. Wie schonmal erwähnt, kann man da locker (für diese Wohnung) 300-400€ pro Nacht verlangen. Ich bekam 3,50€ Trinkgeld.
Hier kommt mir wieder das kindische in den Sinn: Ihr den Schlüssel einwerfen, Nummer löschen-blockieren. Fertig.
Hätte sehr große Lust dazu….um einen Hauch an Würde zu bewahren…

Also ich weiß ja auch nicht, hab ich meine Nase zu weit oben wenn ich auf so einen Auftrag keine Lust habe oder achte ich endlich drauf, dass man mich ordentlich behandelt und ich eine gewisse Würde und Respekt erwarte, wenn ich schon die Drecksarbeit mache?

Wochenrückblick 14. August 2022

– Arbeit: mal wieder Großauftrag: Endreinigung einer 3-Zimmerwohnung, allerdings ohne Fenster putzen. War trotzdem viel, aber ich war fit und gut gelaunt, die Auftraggeberin eine sehr nette, höfliche Frau die auch sehr dankbar für meine Hilfe war und das auch gut honorierte. Sie fragte natürlich gleich ob ich bei ihr als Haushaltshilfe anfangen möchte. Ich habe abgelehnt, mit der Begründung das ich ungern in Haushalte gehe, das ist mir zu nah. Offen und ehrlich es MIR eingestehen, aber auch dem anderen das so sagen. Sie konnte das total verstehen und sagte OK! War interessant.
Der Einsatz tat gut, auch wenn ich danach natürlich ko war, aber das war ein angenehmes ko und innerlich war ich sehr zufrieden.

– Arbeit Teil 2: Zweimal in einer neuen Ferienwohnung gewesen. Gut zu erreichen, schöne Wohnung, auch die Kundin sehr nett und dankbar, aber sehr sehr weich, fast schon unterwürfig.. Und mir wurde bewußt wie ICH Tätergedanken bekam. Weil sie, kaum war sie weg, via Whatsapp schrieb, wenn ich länger brauche, würde sie mir das Geld sofort überweisen, hat sich auch tausendmal bedankt, sie machte sich selber klein! Der könnte ich glatt sagen ich hätte 4 Stunden gearbeitet, obwohl ich nach 2 Std. schon wieder ging. Oder: wenn die über was mosert, is mir das egal, DIE nehm ich nicht ernst. Dann gabs paar selbstgemalte Bilder in der Wohnung mit ihren Initialien: aha war wohl mal in ner Psycho-Klinik. Natürlich arbeitete ich ordentlich und war ehrlich, aber ich war viel entspannter, weil ich wie gesagt, vor der keine Angst oder irgendwie Respekt habe! Das ist interessant, wie sich das anfühlt, wenn der Gegenüber so „schwach“ ist, wie es ein leichtes wäre da jetzt „drauf zu hauen“. Das ist natürlich keine Einladung und keine Entschuldigung für übergriffies, mieses Verhalten, aber ich sehe auch, dass es immer zwei Parteien dafür braucht. Und ich sage nicht Verantwortung!
Es ist wie mit eine Wohnung, wenn ich die Fenster offen lasse und dann in den Urlaub fahre, lade ich quasi Einbrecher regelrecht ein. Ich trage meinen Teil dazu bei.
In der Psychoklinik in der ich war, wurde das Bild des Vorgartens genommen. Drumherum ist im besten Falle ein Zaun (Grenzen!) und eine geschlossene Türe. ICH entscheide ob ich mich mit anderen nur am Zaun unterhalte, oder an der geöffneten Tür  oder ihn in den Garten bitte oder gar in mein Haus. Das kann man klar sagen: komm doch rein oder auf vielen anderen Wegen kommunizieren: nicht rein bitten, Arme verschränken, viel lächeln, Kopf schräg halten oder bin ich geschwätzig/wortkarg usw, ich entscheide auch wie hoch der Zaun ist: nur kniehoch oder schulterhöhe…usw.
Ich muss auch immer wieder an meinen Grenzen arbeiten. Und da fällt mir noch ein Satz ein: Lieber gefürchtet als verachtet.
Das hab ich gleich geübt:

– sei nicht nett! Also zumindest nicht zu Menschen, die das nicht schätzen und nicht verdienen. Ich weiß, dass dieser eine Typ kifft, Medikamente mißbraucht und viel im Spiel/Wettbüro abhängt, also evt. noch spielsüchtig ist. Wir hatten was vereinbart und 2x kam er nicht. Aus die Maus. Ich wurde abweisend, ließ ihn stehen. Da kann er noch 100x sorry sagen. Ich geb nicht mehr viel auf Worte. Sondern mehr auf Taten/Verhalten. Soll er ruhig merken, dass ich sauer bin und das nicht mit mir machen lasse. Ja dann ist Konfrontation, ja dann ist schlechte Stimmung. Ich hab das früher nicht ausgehalten und wurde schnell wieder nett und auch unterwürfig! Nein, jetzt nicht mehr. Es muss mich nicht jeder toll finden oder lieb haben.

– Zyklus: Nachdem mir ja das Lyrica wieder den Zyklus zerschossen hat, und es auch von der Wirkung nicht mehr so gut war wie beim ersten Mal (bzw. ich hätte mehr aufdosieren müssen, aber das damalige absetzen mit extrem langsamen abdosieren war so krass, das will ich nicht nochmal). Nun hab ich wieder nen normalen Zyklus. Pünktlich und so wie ich es kenne (mit den Symptomen, Begleiterscheinungen und nicht ständig einem anderen Überraschungspaket, das kann ich echt nicht gebrauchen).

– wenn der Ex sich meldet: Ich hatte zwar seine Nr. aufm Handy blockiert, was er wahrscheinlich auch merkte, aber anscheinend nicht akzeptierte, denn da kam er einfach mal vorbei und klingelte. Und hatte mir vorher noch nen Zettel ins Briefkasten geworfen. War wahrscheinlich was ganz dringendes. Nach ein paar Tagen Überlegung und einige Nachrichten später fühlte ich: nein, ich will da nix mehr anfangen. Das war immer so chaotisch und der endgültige Abschied von ihm so schmerzhaft und schwierig, nein da geht nix mehr. Also schrieb ich ihm, das ich ja nen Grund hatte warum ich seine Nummer blockierte, weil ich diese Achterbahnfahrt nicht mehr will und auch zuviel kaputt gegangen sei und ich dabei bleibe und mich verabschiedete. Da kam relativ schnell nur ein HÄ? zurück. Ich schwieg. Soll er mal sein Hirn anstrengen. Nach 3 Stunden kam dann: Es sei ja meine Achterbahn gewesen und nicht seine und er wolle nur mal schauen wie es mir geht und mal bitte schön locker bleiben….
Oh Gott. Das war mit ein Grund warum ich den nicht mehr in meinem Leben haben will. Diese verquere, schräge Kommunikation. Klar er fühlte sich getroffen, zurückgewiesen. Ich schrieb ja nicht dass es seine Achterbahn war, ich gab ihm ja gar keine Schuld. Ich war damals auch kein Lamm. Egal welchen Achterbahn es sei, ich will sie einfach nicht mehr!!! Das spüre ich so deutlich, das drücke ich nicht mehr weg um lieb zu sein!! Das er nur mal schauen wolle wie es mir geht, das glaube ich nicht, irgendwas wollte er schon: Sex, Aufmerksamkeit, Putzhilfe ect. Ich solle mal locker bleiben? Ich war sowas von locker und nachdem ich seine Nachricht las, diese löschte und seine Nummer wieder blockierte wurde ich gleich NOCH VIEL lockerer. Ich atmete regelrecht auf: Nicht wieder dieser Streß mit dem!  Verantwortung für mich übernehmen. Klarheit. Entscheidung treffen. Tut so gut.

– gelesen: mach ich zur Zeit wieder sehr gerne: Lesen! Hatte ein Lesebuch von unterschiedlichen Schrifstellern: kleine Geschichten, Erzählungen ect gefunden. Es ging sehr viel um Cechov, dem bedeutenden russischen Schrifsteller. Ich las paar Sachen von ihm und dacht mir echt: mei wieder so ein Kerl der ganz furchtbar aufgeblasen wird. Er schreibt normale Geschichten. Nichts besonderes Fertig. Aber nein, da muss man wunderwas draus machen, wie toll und kreativ und überhaupt der war. *augenverdreh

– Schwerbehindertenausweis: der neue kam heute an. Unbefristet gültig. Wieder dieses seltsame Gefühl, einerseits natürlich erleichtert, weil wieder ein Ding weniger um das ich mich kümmern muss, andererseits der schale Geschmack…nunja.

– bei mir sein: macht echt Spaß! Wieder zu merken: oaahh Schokopudding hat ich ja schon ewig nicht mehr! Und Rouladen! Und abends aufm Balkon nen Hugo trinken und träumen und keine Anspannnung und keinen Streß spüren und kein ich müßte und sollte und darf mich NICHT entspannen, was zur Hölle machst du da schon wieder verbotenes, übrigends du hast dich schon lange nicht mehr geschämt und schuldig gefühlt…wär mal wieder dran oder..ODER???? Nein einfach ein: Mir gehts gut und das ist gut so. 🙂

– Was mein Leben reicher macht: Frische, selbstgemachte, kühle Bananenmilch mit einer Prise Zimt, dazu Mano Chao als Musik und das ganze in der Sonne aufm Balkon (am Boden sitzend weil mich da keiner sieht). Quasi Miniurlaub!

– Zitat der Woche (bei Twitter gelesen): „dass ich ein neues Lebensziel brauche und zwar: dass es mir gut geht. Anfänglich klang das total simpel und schräg und ich nahms nicht ernst. Aber mittlerweise ordne ich alles diesem Ziel unter. Denn wie mein Therapeut sagt: wenn es ihnen nicht gut geht, geht alles andere auch bergab.“
Mensch das muss einem doch gesagt werden…aber gut, wenn man nie Selbstfürssorge lernen durfte, sondern drauf gedrillt wurde sich ausschließlich um andere zu kümmern (und zwar als Kind um die Erwachsenen!!!) is das irgendwie auch nicht verwunderlich

– Affirmation des Tages: Ohne Frage beschleicht mich das Gefühl, dass ich soviele Stärken habe, sodass selbst Hulk neben mir schwach aussieht! :-))))

Wendepunkt


Es geht mir gut. Ich fühle mich wieder wohler. Ich bin wieder gut bei mir angekommen.
Dennoch immer wieder erschreckend, wie schnell ich mich im Kontakt verliere und ins alte Muster falle: ich kümmer mich um dich und du dann um mich. Dann passieren üble Verstrickungen, Projektionen, ob bewußt oder unbewußt, ich fühle mich schräg, ohne Selbstwert, falle in kindliche Anteile usw…Puh.
Dann brauche ich wieder viel Abstand-bis Kontaktabbruch und es geht wieder von vorne los. Mit manchen Menschen/Beziehungen heftiger, bei manchen schwächer ausgeprägt.

Ich habe wieder die Verantwortung für mich übernommen und überlasse die andere Verantwortung bei den anderen. Sind ja alles erwachsene Menschen (und auch kein pflegebedürftigen ect.).
Aufatmen. Lächeln. Die Kraft strömt wieder zu mir. Ich habe wieder Lust was zu machen.
Gestern war dann ein voller Tag. Das war auch in Ordnung so, ich habe mir die Termine ja selber gelegt. Ich nahm ein leichtes unterstützendes Medikament und war somit gelassener. In der früh ging es zu einer unbekannten Ferienwohnung samt Besitzerin. Das lief recht gut, Folgeauftrag für die Reinigung ist gegeben. Dann fuhr ich wieder heim um nachmittags nochmal los zufahren, diesmal in die Uni für eine Studie. Nach ewig langer Zeit endlich mal wieder vor Ort. Dort musste ich 40 Minuten lang bestimmte Bewegungen ausführen, natürlich unter Beobachtung (für Sozialphobiker echt schwierig). Die Sudienleiterin war sehr nett, es war anstrengend, aber da ich mich auf die Abfolge konzentrieren musste, blieb nicht soviel Raum für die Angst. Insgesamt war ich gestern 3,5 Std. in der Bahn unterwegs, plus die Jobs, plus Konversation mit fremden Menschen, plus die Hitze, aber alles funktionierte gut. Ich sorgte für mich: In der Bahn Musik in den Ohren damit ich abgelenkter bin, Pause im Park, in der Mittagspause ne Dusche, leichtes Medikament.
Ich habe wieder was geschafft. Ich habe was geleistet. Ich hatte einen guten Tag. Ich habe mein eigenes Geld verdient.
Und jetzt kann ich den freien Tag so richtig genießen. Mit Schlaf und gutem Essen 🙂

Gegönnt: Selbstwertgenerator! Ich hatte mich erst wieder an die 12-Schritte Literatur gewandt, aber ich kann damit absolut nichts mehr anfangen. Diese Lobhudelei überall: Seit ich bei AlAnon bin gehts mir supi…und wenn ich der höheren Macht vertraue die weiß was gut für mich ist (hä? Das ist das Gegenteil der Eigenverantwortung!) und unterschwellig immer dieses: sei demütig! Boah ne. Schrecklich.
Vor einigen Monaten sah ich schonmal den Selbstwertgenerator. 30 Euro. Puh viel Geld. JETZT fiel mir das wieder ein und dacht mir: Kaufste! Das ist ja die Krux, das was mir wirklich hilft und gut tut, da bin ich knauserig und was schädlich ist, geb ich locker viel Geld aus. Er kam auch gleich am nächsten Tag und ich bin begeistert! Jeden Tag kann man durch 3 Stapel sich einen neuen Satz zum Thema Selbstwert zusammenstellen. So entstehen insgesamt über 200.000 (!) positive Affirmationen. Er steht nun schräg gegenüber von meinem Esstisch. So dass ich immer wenn ich da sitze, den Satz lesen kann. Heute ergab sich dieser: Zweifelsfrei erkenne ich, dass meine Wünsche und Bedürfnisse wichtig sind.
Genau! 😉 In diesem Sinne, kümmere ich mich heute mal um meine Wünsche. Und Bedürfnisse.

Du machst das super!!!

Spricht mich der Hausmeister mit den Worten an: „Ah weil ich Dich grad treffe!“ Manchmal plaudern wir weil er mich was fragt, ob ich was mitbekommen hab oder wenn ich ihn auf was angesprochen hab (Tür klemmt, Licht geht nicht ect…) oder so, aber es ging weiter…“also ich wollt mal so fragen, ob Du vielleicht Lust hättest…und natürlich Zeit…“ in mir 1000 Fragezeichen was da jetzt wohl kommt. „ob du Urlaubsvertretung für mich machen willst, geht nur ums gießen, für 2 Wochen!“
Normal sagt meine Sozialphobie: ich mache hier ums Haus nix!! Ich erde gesehen, man kennt mich und ahhhhh nein!!!! Aber das ist nur vor einem Haus, neben der Straße, gegenüber nur die Lärmschutzwand, da kann mir keiner zusehen. Außer es kommt jemand aus dem Haus oder fährt mit dem Auto vorbei.
Ich hab zugesagt, es bereut, weil STRESS da kann soviel schief gehen und wenn ich mich doof anstelle und überhaupt: Der Hausmeister ist sooo pingelig und neurotisch, wenn ich das falsch  mache, dann bin ich sowas von unten durch. Und von dem 2-Meter-Mann will ich echt nicht angeschissen werden. Also: muss ich durch. Irgendwo irgendwas MUSS ich wieder anfangen.

Also: Übergabe gemacht, er hat mir alles gezeigt und erklärt und das Geld gegeben. Ich muss es nur 2x die Woche machen, weil das so ein gepflegeter Wildwuchs ist, keine anspruchsvollen Blumen. Die erste Woche hab ich nun geschafft! JUHU. Jeweils davor hab ich zwar kaum geschlafen und mit halber Panikattacke angefangen, aber wenn ich am wekeln war, gings eigentlich. Das ganze dauert so ne gute Stunde.
Heute früh also wieder raus, da kam ein Engel. Ich stand nämlich so unter Panik und extremer Anspannung, dass es ganz schlimm war. Die Dame sprach mich freundlich an und sie wollte was wissen und die war total lieb und wir kamen ins plaudern und ich wurde immer lockerer und dann konnte ich gut arbeiten. Puh. Trotzdem war ich danach immer noch so voller Adrenalin dass ich erstmal fast 2 Stunden gemütlich mit dem Rad gefahren bin und mir mantraartig gesagt habe: Das machst du super! Das machst du super. So jetzt muss ich nur noch nächste Woche schaffen und dann bin ich auf das Urteil des Hausmeisters gespannt. Aber bis dahin übe ich ganz dolle: Entspannung

Nicht gut gelaufen…

Manchmal hilft es mir ja, einfach mal weider was anzufangen. Nicht im Hamsterrad hängen zu bleiben und hoffen, dass es besser wird. Also habe ich eine 4-tägige  Katzenbetreuung übernommen. 2x am Tag die beiden Fellnasen besuchen. Es war kein weiter Weg, das war es nicht, aber immer den Termin im Kopf: heut abend muss ich da noch hin (und ca. 1,5 Sd. bevor ich losging saß ich schon nervös, Hände knetend und auf nichts mehr konzentrieren könnend auf meinem Sofa, erstarrt. Und kaum morgends aufgewacht dasslbe: ich muss da gleich hin, sofort unter Druck, kein entspanntes frühstücken, selbst duschen tat ich erst danach…usw. Ich stand immer unter Spannung. Selbst wenn ich mir einen Wecker stellte, half es nicht. Ich konnte nicht entspannen. Und auch gedanklich konnte ich nicht abschalten (mein altes Dilemma), selbst zuhause dachte ich zu 90% an die Katzen, wie ein Zwang, das ist furchtbar und ich kann es nicht abstellen. Verantwotng für andere ist echt Gift für mich
Wieder Verantwortung tragen…wollte ich das nicht bleiben lassen? Ja wollte ich. Ich brauch halt immer erst 10 (eher 100) Runden, bis auch ich es kapiere. Das andere war: Das Türschloß klemmte immer. Das wußte ich aber nicht und geriet am ersten Tag total in Panik weil der Schlüssel leer durchdrehte und ich auch später immer die Angst hatte: ich komm da jetzt nicht rein. Wir haben später Schlüßel getauscht, dann gings besser. Trotzdem nervig und alles andere als entspannend. Fazit: einmal und nie wieder.


Da denkt man sich: da ist doch jetzt nix dabei: 2x am Tag hin, Futter geben, bissl spielen, bissl streicheln, lüften, Katzenklo sauber machen, fertig.
Nicht so bei mir, ich fühle eine extreme Verantwortung, es fühlt sich fast überlebenswichtig für mich an, als ob mein Leben davon abhinge und das war schon immer das Problem bei Jobs, weswegen ich nach kurzer Zeit immer zusammenklappte, und nein da helfen ein paar positive Affirmtionen oder das alles „einfach lockerer zu sehen“ nicht. Das ist tief, ganz tief eingebrannt. Ich kann das schwer beschreiben, aber das Ganze hatte  zur Folge, dass ich jede Nacht total schlecht schlief und tagsüber neben mir stand. Nach 5 Nächten ist man einfach durch: Ich zitterte und schwitzte extrem bei jedem kleinsten Streß/Druck/Lärm, die Muskelkraft lässt enorm nach, da wird selbst Haare föhnen zum Kraftakt, zum Schluß fuhr ich die 1,5km mit dem Rad, weil es unmöglich war das zu Fuß zu gehen. Und dieses fiese innerliche frieren vor lauter Schlafmangel, ätzend. Ich habe bei mir selbst wieder nur das allernötigste gemacht, an Körperpflege und an Haushalt. An andere Sachen wie das neue Schutzbleck am Fahrrad zu montieren oder lesen war gar nicht erst zu denken!


Es gab viele Jahre wo ich mich IMMER so fühlte, ständig geflutet von allen Streßhormonen, schrecklich. In solchen Momenten vestehe ich wieder, warum ich die EU-Rente bekommen. Wenigstens weiß ich was zu tun ist: Welt aussperren, keinesfalls irgendeinen neuen Termin für die nächsten 4 Tage, Medikamente zum schlafen nehmen, viel schlafen, nichts müssen, Kühlschrank füllen mit Sachen die schnell zubereitet sind oder Essen liefern lassen und mich selbst nicht nieder machen, dass ich die Betreuung angenommen und gemacht habe: es war immerhin ein Versuch. Zumal es ja gut hätte gehen können, mein Gesundheitszustand ist so schwankend, dass ich an einem Tag mich kaum vor die Tür traue und 2 Tage später nach München fahre (ca.20-30 mins mit der Bahn in die Innenstadt) und dort den halben Tag verbringe. Genauso wie mir früher der Pflegehund gut tat und manchmal stabilisiert es mich mehr zu arbeiten, derzeit geht halt wieder gar nix. Diese Wellen auszuhalten (warum geht das heute nicht??) und mich drauf einstellen (vielleicht schaffe ich es dann nächste Woche eine kleine Radltour zu machen) abwägen was vielleicht gehen könnte (statt großem Spaziergang nur ein kleiner oder kleine Sporteinheit zuhause was mich sozialphobisch ja weniger stresst) und „versuchen das Beste drauf zu machen“ (diese Phrase kozt mich auch schon langsam an) kostet auch viel Kraft.

Kurz vor Ende der Betreuungszeit, kam dann die Frage ob ich nicht doch noch 2 Tage länger machen könne, ich vermute, das hatte sie vorher schon drauf spekuliert, weil sie recht viel Futter rausgestellt hatte. Habe ich aber ohne schlechtem Gewissen (!HAAA! Fortschritt!) abgelehnt. Nicht mein Problem. Uff, Erleichterung als ich die Verantwortung und deren Wohnungsschlüssel los war. Seitdem komatöses rumliegen auf Couch und im Bett

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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