Nein!

Als liebes, braves Mächen  fällt mir „Nein sagen“ immer noch recht schwer. Anpassen und gefallen kann ich besser. Aber ich will es nicht mehr. Denn es macht mich krank.
Dem einen dem ich den Job absagte, meinte: wollen wir Montag nochmal drüber reden?
Äh nein! Was soll das bringen? Mich doch noch überreden wollen? An mein schlechtes Gewissen appellieren? Zum Glück konnte ich ganz cool: bis dahin wird sich nichts geändert haben, antworten. Nein, ist ein ganzer Satz!


Das nächste passierte mir amWochenende: Es kam ne Nachricht ob ich zum Garten kommen möchte. DEN Garten, wegen dem es mir vor einen Monat so schlecht ging, weil die Mitbenutzung nicht klappte. Ich sagte für sonntags zu, hatte aber überhaupt keine Lust. Die Hinfahrt trat ich total widerwillig an. Keinerlei Freude. Nichts. Nur schwarz und leer in mir. Hui dachte ich, das is ne heftige Depressionsphase, wenn ich mich nichtmal auf den Garten freue! Ich hatte aber blöderweise auch nicht nachgefragt, warum ich kommen soll, ob es eine Änderung gibt ect.
Wir plauderten dann so ne Weile, was mich auch stresste weil 3 Leute anwesend waren, aber soweit wars auch ganz nett. Bis die Frau meinte: Dann geb ich dir den Schlüssel, weil gießen dürfen auch fremde Personen. Mich reinsetzen zum lesen, sonnen ect geht auch.
Das war keine Frage, sondern eine Bestimmimmung. Kein: hast du noch Zeit (ich hätte mir ja in der Zwischenzeit was anderes suchen können)? Kein: geht es von da bis da bei dir?
Bäm hatte ich den Schlüssel in der Hand. Um heute morgen mit der Frage aufzuwachen: Wie werde ich den wieder los?
Denn das ist klar: ich will nicht mehr. Wurde es von einem „total entspannten ein wenig mithelfen“ zu „einem festen Job ohne Bezahlung, denn dafür darf ich ja ein wenig drin rumliegen.“ Und das fühlt sich total schräg und komisch an.

Ich packe derzeit überhaupt keinerlei Verpflichtung, Verantwortung oder irgendeinen Termin. Und ich müsste fast täglich da vorbei schauen, sollte es nicht regnen.

Ich hab mich immer nach anderen gerichtet, mich fast immer total ausnutzen lassen, bin viel zuoft über meine Grenzen und habe ständig meine Bedürfnisse ignoriert.
Ich will nicht mehr und ich will auch nicht mehr wollen. So!
Deswegen gibts jetzt eine heiße Dusche (nachdem ich schon eine Stunde in der herrlichen Morgenstimmung über die Felder geradelt bin) und dann Kaffe mit Erdbeerkuchen und viel Sahne. Danach starte ich endlich das Buch von den Frauen in der Boheme. Finde ich grad mehr als passend.

Kommt gut in die neue Woche!

Koffein

Das ich schon seit fast einem Jahr fast täglich einen Energydrink trinke, war schon in meinem Bewußtsein, aber es war mir schlicht egal. „Dann ist das halt mal so!“, dachte ich. Auch dass es sich zur Sucht ausweitete registrierte ich. Denn oft ging ich morgends total hektisch und nervös in den Supermarkt, um mir eine Dose zu kaufen. Und erst nach meiner Zeremonie in der ich die Dose leertrank wurde ich ruhiger und besser gelaunter.
Dann baute ich mir Hürden ein: Immer nur 1 Dose kaufen, nicht auf Vorrat. Dann baute ich immer mehr Pausen ein, um danach ganz klassisch die Dosis zu erhöhen.

Ich regaiere sehr empfindlich auf Medikamente. Oft brauche ich nur einen Bruchteil dessen. Dass Koffein auch Auswirkungen auf den Körper hat, weiß ich auch und es ist auch nur logisch, dass ich das mehr merke, als vielleicht andere Menschen. Vor allem hält bei mir die Wirkung länger an. Selbst wenn ich nur vormittags was trinke, ist die Nacht danach schlechter.
Wenn ich jetzt jeden Tag koffeinhaltiges trinke, kommt der Pegel gar nicht mehr runter. Die Streßhormone die dabei ausgeschüttet werden, werden nicht mehr genug abgebaut. Und ich wundere mich warum ich so grantig, gereizt, mies gelaunt und so extrem ängstlich wieder bin!
Heute ist es besonders schlimm, wahrscheinlich weil es gestern die doppelte Dosis gab. Ich will nur eingemümmelt im Bett liegen, auch weil mir innerlich so kalt ist. Rausgehen in die Sonne setzen schaffe ich aber auch nicht, weil der Angstpegel so hoch ist.

Es gab früher Zeiten da habe ich quasi nur Kaffe getrunken. Kaum Wasser, Tee oder Saft. Und im nachinein betrachtet, waren das oft auch diese Zeiten wo ich mich haargenau so wie heute fühlte: verkrampft, unmotviert, lustlos, sehr deprimiert, schlapp, müde, kraftlos, frierend.

Hilft nix, ich muss von dem Zeug loswerden. Schwierig ist, wenn in diesem deprimierten Zustand auch noch der Suchtdruck dazu kommt. Und der ist fast so krass wie damals bei den Zigaretten! Aber ich weiß (so wie damals) das hält nur paar Tage an. Ich will das mal testen, ob es mir dann wirklich besser geht und werde mir das auch in einem Notizbuch aufschreiben.

Ansonsten gilt: Natürlich nichts neues mehr einkaufen, dazu muss ich auch paar Tage den Supermarkt ganz meiden. Ablenken, sofern es die Konzentration zulässt. Dem Körper Ruhe geben, da die Nächte nicht erholsam waren, gnädig mit mir sein, keine Höchstleistung erwarten.
Zuhause gibts eh nur koffeinfreien Kaffe. Und früher gabs auch den Energydrink nur zu besondern Anlässen: Bei einer langen Radlfahrt oder einem größeren Arbeitseinsatz. Das genoß ich dann auch immer sehr, es war ein Extra, mal was anderes.
Da möchte ich wieder hinkommen.

Und nicht zu vergessen: Koffein ist bei Histaminintoleranz ganz schlecht, zum einen blockt es die DAO, die für Histaminabbau zuständig ist und zum anderen bewirkt es körpereigene Histaminausschüttung!

Wochenrückblick 6.Mai 2023

Eine wunderbare Ausstellung! Gefiel mir gut. Und ich freue mich schon auf das dazugehörige Buch. Weil mich die Autobiografien und Werke der Künstlerinnen interessieren und diese in der Ausstellung nur angedeutet wurden.

Film: Es ist nur eine Phase, Hase. fand ich recht lustig und unterhaltsam, wenn auch ein wenig langatmig

– Sozialdienst: (ja ich lass derzeit kein gutes Haar an niemanden, ich weiß) schon als ich die Dame auf meiner Mailbox hörte, wußte ich: das wird nix mit uns beiden. Sie sprach meinen Namen falsch aus, redete etwas konfus, dafür gern mit Wiederholungen (ich bin nicht blöd), Dann hielt sie zwei Vereinbarungen nicht pünktlich ein und da war für mich erst recht der Ofen aus. Da spar ich mir das Treffen vor Ort, weil ich auch das Gefühl hatte, da kommen jetzt von ihr irgendwelche Allgemeinplätze…das ich ja früher es auch geschafft hätte aus so einer Depression wieder rauszukommen, was mir früher geholfen hat, dass ja jetzt Frühling ist und blaaa. Irgendwie bin ich mit dem therapeutischen Dingens sowas von durch

-Hilfe naht! Wenn man gefühlt total am Ende ist oder auch nur am Boden, kann die Frage „wenn du zaubern könntest, was würdest du dir jetzt zaubern?“  helfen. Es lenkt die Gedanken in die Zukunft und das Gehirn muss sich mit was anderem beschäftigen. Und nicht zu vergessen: Vorstellungskraft ist sehr mächtig! Wenn ich mir jetzt also einen anderen Zauberer herbeiwünsche, der all mein Leid mir abnimmt und an denjenigen weiter gibt der das grad nötig hat, habe ich für einige Sekunden ein wenig Erleichterung im Körper und was zu schmunzeln…


– gefunden: Sehr interessanter Artikel: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/news-archiv/artikel/mechanismus-fuer-bleibende-angstgefuehle-entdeckt/

– Angst: Die Angst gewann auch am Donnerstag die Oberhand. Eigentlich wollte ich das schöne Wetter nutzen. Suchte mir am Vortag eine schöne Gegend, die ich noch nicht kenne, an der Isar zum spazieren gehen aus. Schrieb mir die Busverbindung raus. Packte den Rucksack, legte Klamotten raus. Ich schlief auch gut durch, aber beim Frühstück merkte ich: Das wird heut leider nichts. Ich werkel lieber daheim und sonne mich aufm Balkon. Bloß nicht unter Leute. Bloß nicht raus. Konnte das sogar recht gut akzeptieren, oder vielleicht eher resignieren. Geht halt grad nicht. Wenn es wieder geht, bin ich ja eh die erste die wieder unterwegs ist!

– Spruch der Woche: Nimm das Leben nicht zu ernst, kommst eh nicht lebend raus!

– Mensch: klar obwohl ich im letzten Post viel auf Menschen geschimpft habe, ich möchte irgendwie trotzdem keinen von denen missen. Es ist ein Prozess, früher war ich nie offen wütend auf jemanden, das schwelte nur so im Unterbewußten vor sich hin und irgendwann verschwand ich entweder klammheimlich oder mit Ansage. Bis ich langsam anfing meine Wut erstmal nur für mich zu spüren und noch einen Schritt später das auch mal nach außen zu kommunizieren (manchmal etwas zu derb und krass). Oft ergaben sich da gute Gespräche und ein besseres Verhältnis danach. Eine tolle Erfahrung.
Abgrenzung, Nähe-Distanz, Symbiose-Autonomie, sehr große schwierige Themen für mich.

– Idiot: bin wirklich derzeit auf Krawall gebürstet, aber ich pass auf, dass es nicht den/die falsche erwischt. Letztens mit jemand geschrieben wegen einem Arbeitsauftrag. Es hörte sich schon sehr pingelig/schwierig an und der Typ hatte eher schlechte Bewertungen. Er bot eine sehr gute Bezahlung an. Och schauen kannste ja mal, dachte ich mir. Erst war er super freundlich und siezte mich, dann wollte er ein Bild von mir (hä?) und duzte mich auf einmal. Ich sagte dann, dass ich nicht wüßte, ihm das Du angeboten zu haben. BÄM wurd er sofort aggro und schrieb erst komisches Zeug und dann, ob es für mich schwer sei so dumm zu sein?
Ahhh dacht ich, Du kommst mir gerade recht und ich fragte zurück: „Sind Sie ein glückliches Arschloch?“ Und auf blockieren gesetzt.

-genervt: Zyklusstörungen sind so beschissen. Normal ist es so, dass wenn ich übelstes PMS habe, weiß ich: ok in paar Tagen is das vorbei. Jetzt aber bleibt ich irgendwie da drin hängen, dann kommt ziehen und drücken wo ich mir denk, ah jetz gehts los und dann wieder nix. Paar Tage später dasselbe von vorne. Hab aber auch keine Lust auf Frauenarzt. Menno…

Lass mich!! Teil 2

https://introvertiertblog.wordpress.com/2023/03/23/lass-mich/
Was ist da los? Ich bin schon wieder so aggro, so wütend, aber gleichzeitig mit einer bleiernden Müdigkeit, kaum Muskelspannung, eigentlich kann ich nur liegen, selbst ans atmen muss ich manchmal denken. Tafel heute undenkbar. Das akzeptieren. Deswegen war ich kurz im Supermarkt, das nötigste einkaufen, obwohl ich kaum geradeaus schauen kann.
Mir ist heiß, draußen Nebel. NEBEL! Ich glaub mit dem Sommer wird das nix mehr. Mir solls für heute recht sein. Es ist besser, wenn ich heute das Haus nicht mehr verlasse, der nächste Mensch der mir übern Weg läuft könnte böses widerfahren 😉
Is es wieder der Typ ausm Chat? Ich vermute…ich spüre wenn sich jemand energetisch so an mich hängt, immer Kontakt will, gefühlt keine anderen Kontakte hat, regelrecht in mich schlüpft und von innen heraus aussaugt. Am liebsten hätte ich solange keinen Kontakt mehr, bis von mir heraus der Impuls entsteht: so jetzt hätt ich gern wieder mal Kontakt mit ihm. Ich spüre aber, das könnte bis zu 3 Wochen dauern. Und da ich seine Erwartungshaltung spüre (direkt macht er mir keinen Druck) halte ich das nicht aus. Bin wieder das liebe nette Mädchen, das die Erwartungen der anderen erfüllt ohne auf die eigenen Bedürfnisse zu schauen und wieder übelst depressiv wird! Is das zu fassen?
Ja ich weiß, altes Muster. Er ist aber nicht mein Papa, ich brauche ihn nicht zum überleben! Ich bin erwachsen! Es ist das Jahr 2023!!!

Ich spüre soviel Druck auf meinen Brustkorb. Druck von ihm. Er will meine Lebensenergie!Ich mach das jetzt wie kleine Kinder, die SPIEGEL sagen, wenn ihnen ein anderes Kind den Mittelfinger zeigt oder was böses sagt. Ich sag jetzt auch innerlich ständig zu ihm: da haste deinen Druck, kümmer dich selbst drum (ich atme tief auf, Körpersignal! Entspannung!) und als Geschenk oben drauf, geb ich dir mein schlechtes Gewissen auch gleich dazu. Brauch ich nicht mehr (ich lächle kurz!).
Wieso hab ich dem bloß meine Handynummer gegeben? Ich WUSSTE, dass das so wird, er war ja im Chat genauso. Nur da juckte es mich nicht, weil ich mich nur 1x am Tag dort einlogge. Ganz den Kontakt möchte ich nicht abbrechen, wir verstehn uns gut, haben denselben Humor, es macht ja auch riesen Spaß mit ihm rumzuplänkeln. Meine Abgenzung ist zu schwach. Üben, nicht zu reagieren. Üben zu schauen, will ich wirklich zurückschreiben oder will ich nur brav sein?
Ich hab das ja nicht mit jedem Menschen so. Anderen schreib ich auch oft erst tagelang später zurück, und sie auch, das is vollkommen ok! Da ist keine Verstrickung.
Ich kann nicht erwarten, dass ER sich ändert, da habe ich bei meinem Vater schon gewartet bis ich schwarz wurde, dass er mich endlich in Ruhe lässt und nicht ständig meine Energie anzapft und ich mich so verhalten soll, dass es IHM passt…
ICH muss Grenzen stecken und sie einhalten. Nicht immer re-agieren, sondern agieren. Ich bin weder hilflos noch Opfer, ich bin handlungsfähig.
Ich kann sagen: verdammte scheiße, rück mir nicht so auf die Pelle! Das aussprechen bringt Erleichterung.
Auch das aufschreiben und veröffentlichen. Ich werde mit jedem geschriebenen Satz munterer, meine Stimmung hellt sich langsam auf. Kann Depression innerhalb Minuten verschwinden?


Und da wäre noch J. von dem ich weiß dass er alkoholkrank war. Letztens schickte er wieder ein Foto. Radlunfall. Die hat er immer so 2x im Jahr, wenn nicht sogar öfters, von denen er mir aber vielleicht nichts sagt. Anfangs war ich immer immens erschrocken, aber inzwischen weiß ich: Das liegt am Alkohol. Da kriegt er kein Mitleid und keine Aufmerksamkeit mehr. Sondern nur noch ein flappsiges: oha gestern zu tief ins Glas geschaut? (nun reagiert mein Körper eher mit Streß ich werde innerlich zittrig und wieder mehr aggro, krass das mal so zu beobachten).
Letztens waren wir frühstücken. Normal treffen wir uns abends, wo er Bier trinken kann und realitv ruhig ist. Aber in der früh? Er war so zittrig und fahrig, aß total hektisch, verschmierte alles und das übertrug sich auf mich, ich wurde auch so angespannt, mein ganzer Bauch verspannte, klar dass mir übel wurde, bei Streß hab ich eh Magenprobleme und dann kam noch ein großes Frühstück oben drauf! Das witzige war, als wir uns so sagten was wir bestellen ich noch flappsig ein: und ein Helles! sagte. Jeder andere hätte losgelacht, weil klar war, dass das ein Joke war. Doch sein Gesichtsausdruck entgleiste völlig eine Mischung aus: schiefem grinsen, erstarren und SehnSUCHT? Keine Ahnung, das sah ich bei ihm noch nie, sprach aber Bände…
Auch ist er immens egozentrisch. Kaum eingehen auf meine Themen, dafür mindestens 10 Sätze was bei ihm grad so los is. Dieser Ärger auf sein Verhalten kommt auch so 2x im Jahr mindestens. Diese scheiß Sauferei. Alles nur oberflächlich. Alles immer positiv sehen. Bloß keine schwierigen Gefühle. Wie meinte letztens eine gute Freundin: Engere Freundschaft auf Dauer mit einem Alkoholiker: das geht nicht gut. Das weiß ich selbst, bin mit einer alkoholkranken Mutter aufgewachsen. Da gabs auch nur sie. Durch uns Kinder hat sie regelrecht durchgeschaut, als wären wir nicht anwesend (meine Laune ist wieder am Tiefpunkt). Warum halte ich an dem Kontakt fest? Klar es gibt auch positive Seiten an ihm (ach echt? welche? Sind die Treffen schön, entspannend, inspirierend? Eher nicht, entweder hab ich davor oder danach Magenprobleme. Machen wir einen Ausflug muss immer ich  schauen wo es lang geht oder wo wir aussteigen müssen, weil er einfach total verpeilt ist, überhaupt Vorschläge zu Treffen gehen fast immer von mir aus. Er hört mir nicht zu, sondern bekommt den leeren Blick der völliges Desinteresse zeigt. Kann er seinen Müll bei mir abladen, bekomm ich danach eine Nachricht: wie toll doch der Abend war und wieviel besser es ihm jetzt geht!)
Auch bei ihm kann ich ewig warten, bis er das saufen lässt und sich therapeutisch behandeln lässt. Meine Mutter trinkt heute noch, zum Glück hab ich da den Absprung wenn auch spät, so doch geschafft. Ihr Problem. Muss ich mir nicht mehr antun!
Bei dem Gedanken den Kontakt zu J. abzubrechen, kommt wieder die Angst hoch, auf immer und ewig allein zu sein. Also nimmt man lieber den als allein zu sein?? Echt?

Eindeutig zuviele süchtige Männer in meinem Umfeld. Nicht gut, ganz und gar nicht gut. Ich werde krank davon. Und das ist es überhaupt nicht wert!

Nachtrag: das aufschreiben hat so gut getan, dass ich doch noch zur Tafel bin. Ganz trotzig: das lass ich mir doch nicht nehmen! Tat gut. Bissl unter Leute, bissl ratschen und trotz hoher Nummer doch einige sehr gute Sachen bekommen. Eine schaute mich an sagte: wow bist du groß! Obwohl wir seit Jahren uns vom sehen her kennen. JA, ich stand aufrecht! Ha, tat das gut! Und lustig wars auch: M. nervte mich schon immer wieder, das is so ein Lästermaul, dazu stellt sie sich ganz nah an jemanden und tuschelt dann so. Widerlich. Letztes war ich auch fies zu ihr. Mal nicht lieb und nett. Das war gar nicht so geplant. Ich vergaß eine Vereinbarung und anstatt das zu sagen, lügte ich. Die Lüge flog natürlich auf, ich tat ganz empört und schob den schwarzen Peter zu der 3.involvierten Person (nicht nett ich weiß, aber gut tats!). Sie sprach mich nicht direkt an, war aber heute seeehr abweisend zu mir. Na bitte, mehr wollte ich nicht, als meine Ruhe 😉

So jetzt hab ich auch richtig Lust auf ein Mittagessen

Dinge, die helfen…

Ich mochte das Wort „Skills“ noch nie. Für mich passt „Überlebensstrategien“ besser. Kann ich mir was drunter vorstellen. Notfallkoffer ist für mich auch unpassend, da ich sofort das Bild eines Notarztes im Kopf habe und medizinische Sachen stressen mich extrem.
Also Überlebensstrategien. Leider geht es oft auch (gefühlt und real) darum. Irgendwie überleben. Nein, streiche „irgendwie“. Streiche „überleben“. Lebensqualität steigern, passt besser. Aus dem „Nur-Überlebensmodus“ aussteigen. Weil „überleben“, das mache ich schon lang genug: mich irgendwie durchwursteln, Ängste unterdrücken, mit purer Willenskraft alles mögliche schaffen wollen. Mit der letzten Kraft eben irgendwie überleben.

Nun gibt es einen schlauen Spruch: „Dont change a running system“. Fand ich nur immer langweilig. Wenn es mir schlecht geht, habe ich lieber neue Dinge ausprobiert, die helfen könnten. Weil Neues meinem Gehirn Glücksgefühle beschert und recherchieren Spaß macht und ausprobieren auch und überhaupt ist das ein gutes Ablenkungsmanöver und braucht viel Zeit, leider auch Kraft, die mir in schlechten Zeiten eh schon fehlt.

Also nun Strategien rausgekramt, die schonmal gut funktioniert haben, als da wären (die derzeit bei der massiven Anspannung helfen):

– weil rausgehen gerade extrem stressig ist, da sofort eine sehr hohe Anspannung einsetzte, mir aber ruhige Spaziergänge gerade gut tun würden (gerade bei dem feucht-kühlen Wetter, das meine Nerven immer sehr beruhigt): Mit Kopfhörer gehts. Und dann Podcasts ins Ohr. Musik alleine hilft nicht, ich muss mich auf was anderes konzentrieren, sonst geht das Kopfkarussell wieder los. Die Geschichten dürfen aber kein belastendes Thema haben (zieht noch mehr runter) und nicht zu lustig sein (weil ich gerne laut loslache und da könnte mich ja wer sehen und hören und nein, das geht nicht. Reisejournalismus ist da gut geeignet, ich kann mich gleich mit wegträumen und interessante Geschichten hören

– sehr wenig Tv: Streßt mich einfach, lieber lesen.

– langsam mit Konzentration was tun. Handwerkliches tut mir gut. Abspülen, Kekse backen, Körperpflege, putzen, malen, bügeln. Mit der berühmten Achtsamkeit (ich kann auch dieses Wort nicht mehr hören). Bewußt mit Konzentration gefällt mir besser. Ohne Zeit- und Leistungsdruck.

– weniger rational denken/handeln: wenn mir nach Torte zum Mittagessen ist, ist das okay. Und auch wenn ich denselben Weg hin und zurück gehe (statt eine Runde) ist das auch okay. Den strengen Spießer in mir etwas besänftigen. Und auch Druck rausnehmen. Wenn ich meine, dass ich dringend arbeiten müsse, weil sonst angeblich das Geld nicht reicht, das konkret überprüfen: Stimmt das?

Das hilft mir derzeit gut durch den Tag zu kommen, es macht angenehme Gefühle, ich bleibe  handeln, fühle mich nicht hilflos, es entspannt mich, was die Streßhormone senkt, was wiederum den Schlaf besser macht, was wiederrum für ein ausgeruhtes Gehirn sorgt und für angenehme Gefühle und noch mehr Handlungsspielraum.

Lächel doch mal

Letztens las ich, dass Depression eine Krankheit ist und man nicht Schuld daran sei, genauso wenig wie wenn jemand Diabetes bekommt.
Das sehe ich ein wenig anders. Wobei Schuld natürlich ein großes Wort ist, ich nenne es mal eher Mitverantwortlichkeit. Eine Verantwortung sich selbst gegenüber. Wenn ich nur leere Kohlenhydrate in mich schaufel und mich null bewege, steigt die Wahrscheinlichkeit dass ich Diabetiker werde recht deutlich. Natürlich spielen noch andere Faktoren eine Rolle.

In meinem Falle heißt das (wobei ich eher eine leichte Depression entwickel und wenn ich rechtzeitig Verantwortung für mich übernehme und gut für mich sorge, rutsche ich meistens nicht in eine schwere Phase): ich kenne meine Depressionsauslöser und wenn die zuviel und zulang vorkommen, brauch ich mich nicht wundern, wenn es mir wieder schlecht geht. Wobei natürlich eine Selbstverurteilung nicht hilfreich ist, also alles ein wenig schwierig.
„Achte auf deine Gedanken“ ist der Anfang. Wie gesagt, ich spreche von mir! Was für andere hilfreich ist, kann ich weder beurteilen noch bestimmen! Also, derzeit ist es so: ich bin arg erschöpft, ein wichtiges Warnsignal!So schwer wie sich mein Körper anfühlt, können auch die Gedanken werden: Alles doof, alles schwierig, warum gehts mir schon wieder schlecht, ich moser an allem rum, nichts passt mir, keiner ist mir gut genug, ich drehe mich gedanklich im Kreis, wo nichts positives hineinpasst.
Ich kann aber auch bewußt aufs positive schauen: Eigentlich ist im Moment alles gut, es gibt keine größeren Probleme, vielleicht mache ich mir ein schönes Lied an, vielleicht wippe oder summe ich ein wenig mit. Ich genieße bewußt die Dusche und den neuen Duft einer Creme, ich lächel mich im Spiegel an.
Vielleicht geht es mir nur 10 Minuten gut und bin danach wieder ko und miesepetrig. Das ist ok. Keine Wunder erwarten. Aber da warens wenigstens 10 gute Minuten! Ein Anfang!

Jede Depression endet. Las ich in einem anderen Artikel. Ja klar, dachte ich höhnisch, entweder sie hört auf, oder man bringt sich um, dann ist sie auch zuende. Aber in dem Artikel wird für mich was ganz wichtiges gesagt: Druck rausnehmen! Das kann ich ja schwer, ich hab ja immer im Hinterkopf: das soll man so machen und jenes darf man auf gar keinen Fall. Ich hab nicht nur nen Stock im Arsch, sondern nen ganzen Zaun, quasi. immer korrekt, immer lieb und nett und hilfbereit, bescheiden natürlich auch und ordentlich und immer ja sagend! Wuäähhh.
Letztens hörte ich aber auch was: Wut und böse, einen Podcast über Alltagsfeminismus. Frauen sind ja zu selten wütend, das gehört sich nicht, das sieht hässlich aus und überhaupt, was bilden sich diese Weiber eigentlich ein. Wer aber diese großartige Energie unterdrückt, braucht sich über Depression auch nicht wundern.

Fazit: Kenne deine Depressionsauslöser, bei mir sind diese: Zuviel Anspannung, weil ich zuviele Dinge mache die mir Streß, Angst machen (was bei einer generalisierten Angststörung schnell passiert) ohne passenden Ausgleich (guter Schlaf, Spaß, Leichtigkeit, Bewegung), Koffein (löst auch Streßhormone aus und verhindert guten Schlaf) und dann halt auch die Klassiker: zuviel Zucker, Alkohol, zuwenig Licht, Luft und Bewegung.
Und natürlich die Coabhängigkeit/obig genante Nettigkeit: Lauf ich selber nur noch auf dem letzten Rädchen, sag ich auch noch einem Job zu. Eine junge Frau nach einer ambulanten OP ausm Krankenhaus abholen. Wie bescheuert bin ich eigentlich? Derzeit eh kaum Kraft um gut für mich zu sorgen, dann triggert mich alles medizinische eh und erst recht ein großes Krankenhaus, dazu die nicht zu unterschätzende Verantwortung, die Frau ist ja nach der Narkose noch gut neben der Spur, was wenn die Kreislaufprobleme bekommt, Nachblutungen usw. Also ihr rechtzeitig wieder abgesagt. Antwort: KEINE. Alles klar, da bin ich aber froh, dass mir mein schlechtes Gewissen auch egal war. SO EINE BLÖDE ARROGANTE KUH.
In diesem Sinne, habe ich heute noch einen kleinen Termin, plus ein Päckchen erwarten und dann ist der nächste Termin erst nächsten Montag. Also fast eine ganze Woche frei, in der ich ganz und gar nach Gusto leben und mich erholen kann! Das hatte ich schon lange nicht mehr.
Jetzt aber erstmal: Gute Launemusik anmachen und den Mittelfinger ausstrecken 😉

Aller Anfang ist schwer…

Erstmal wünsche ich allen Lesern ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr! Ich hoffe Eures fängt besser an als meines.
Ich hänge wieder in allen möglichen Süchten fest. Zuviel kaufen, zuviel unverträgliches essen und auch wenn ich nicht viel (von der Menge her) Alkohol trinke, dann doch zu oft (für mein Empfinden). Achso zuviel coabhängiges Verhalten natürlich auch. Ganz schön viele Verdrängungsmechanismen. Kein Wunder, dass ich mich fühle wie ich mich fühle: Dumpfe Kopfschmerzen, Aufgeblähtheit, Völlegefühl, Unwohlsein, schlechte Laune, Müdigkeit aber gleichzeitig auch so eine fiese Unruhe, lustlos und unkonzentriert.
Allein das aufzuschreiben und zu veröffentlichen brachte schon Erleichterung. Ich muss es nicht alleine herum tragen.
Und anstatt mich jetzt auch noch überfordert zu fühlen von so vielen Zuständen und Zerstreuungen, bin ich liebevoll zu mir und fange mit kleinen Schritten an: Erstmal die Küche aufräumen. Und dann schau ich weiter.
Einen Schritt nach dem anderen

Wochenrückblick 17.Dezember 2022

gefreut: über die 300,- Energiepauschale für Rentner. Ich habs ja erst geglaubt, als es aufm Konto war 😉

– komatös: oh no! Nach dem Frühstück völlig ko wieder ins Bett fallen. Hatte ich früher jahrelang, dann lange nicht mehr und jetzt wieder? Bitte nicht….bis mir einfiel: Gluten zum Frühstück! DAS wars. Das gibts auch nur einige Male zur Weihnachtszeit, wenn ich ein Mischbrot mit Butter bestreiche und dann Gewürzspekulatius kurz in Kaffe tausche und dann gleich aufs Butterbrot lege. Das ist so lecker! Gut muss jetzt auch wieder reichen. Überhaupt freue ich mich wieder, auf verträgliches Essen. Aber die Weihnachtsleckereien sind derzeit halt auch zu lecker. Und meine Disziplin zu schlecht.

– HSP: Wenn ich Berichte oder Videos über Hochsensibilität höre oder sehe, wird oft gefragt: Wenn Du diese Hochempfindlichkeit wegzaubern könntest, würdest Du? Und fast alle verneinen.. Nein es sei ja auch ein Geschenk und wunderbar…usw. Versteh ich nicht. Mir reichts. Ich würde das gerne loswerden, mich belastbarer fühlen, nicht vor Schreck halb sterben wenn der Schaffner pfeift, nicht im Supermarkt den Tunnelblick und Schweißausbrüche bekommen, nicht all die Demütigungen in der Kindheit weil mir sooft alles zuviel war und ich weinte.

– kreativ: ein Glühwein war mir zuviel Alkohol, aber einen Kinderpunsch wollte ich auch nicht, also einfach einen Kinderpunsch mit Schuß bestellt. Die Verkäuferin lachte 😉

– Affirmation der Woche: „Augenblicklich ist es gut für mich, dass ich Schritt für Schritt auf meine eigene Art erfolgreich bin.“ YES!

– gelassen: Ich weiß gar nicht so recht woher das kommt (naja so paar Vermutungen hab ich schon)aber die neue Gelassenheit gefällt mir. Klar bin ich oft noch angespannt, gerade wenn es um Liefertermine geht oder wenn was wichtiges auf der Kippe steht. So zum Beispiel mein neuer Internetanschluß: erst kam der Router nicht, als der da war, ging trotzdem kein Internet, also musste ein Techniker kommen.Dann bei den Einstellungen hab ich mich so doof angestellt, dabei habe ich das ja schon öfter gemacht. Naja aber nun funzt es und ich freu mich.
Und ja die Nacht vor einem Arbeitstag ist oft auch sehr unruhig, aber das hol ich dann wieder auf.
Das getrieben sein ist weniger, ich gehe langsamer, ich lasse mir Zeit, ich kann kurze Pausen (wie Bahnfahren) zum entspannen nutzen und loslassen und nicht gedanklich im übermorgen sein, was das wieder für ein anstrengender Tag wird. Im Jetzt bleiben. Kleine Dinge genießen. Ein „alles ist gut“- Gefühl. Frieden in mir. Ich habe mehr Selbstwertgefühl, ich bin weiterhin gut bei meinen Gefühlen und Bedürfnissen. Ich erlaube mir andere doof zu finden und mich OK und nicht andersrum, wie früher. Lockerer sein, dann mach ich eben mal was nur zu 80% und nicht 150%, ich verurteile mich nicht mehr wenn ich gut für mich sorge! Ich summe und singe mehr, letztens hab ich nachdem der Radiowecker losging, noch ein paar Minuten den Moderatoren zugehört und bin liegen geblieben und das war dann so lustig und ich hab laut losgelacht, noch im Bett eingemummelt, wie geil ist das denn! Ich fühle mich weniger klein und überfordert wenn ich unterwegs bin. Ich denke viel öfter an Dinge die ich mag und die Spaß machen und tue die auch. Ich bleibe viel seltener im düsteren Gedankenszenario oder Gefühlschaos hängen. Es ist wunderbar. So macht Leben Spaß! Ich genieße das sehr!

*** und kaum läuft es mal so gut…***

– emotional verkatert: ich fühle mich tieftraurig. Seit gestern. Obwohl mir was sehr schönes passierte. Seltsamerweise agierte ich kurz danach ähnlich, als ob ich was schlimmes erlebte. Erst erstarrte ich. Sprichwörtlich und dann ergriff ich die Flucht: ich zog mich an und ging über eine Stunde stramm spazieren, während dessen mir immer wieder Tränen übers Gesicht liefen. Ich war so verwirrt, auch geschockt, ein wenig Freude war auch dabei und ganz viel staunen. Gefühlschaos. Auf jeden Fall ein „sich wie im Film fühlen“, ich dachte, bald wach ich auf, alles nur geträumt. Später überwog die Freude und ich hörte kraftvolle spirituelle Musik, sang und tanzte. Die Nacht war unruhig, der Ruhepuls viel zu hoch. Heute morgen: In mir alle grau. Ich ging trotzdem zum schwimmen, das tat auch gut, es war zum Glück wenig los, aber die Streßhormone kreisen immer noch in mir. Was war passiert? Hier ist schon viel Weihnachtspost angekommen und ich hatte Lust ein Päckchen aufzumachen. Ich habe da viel mehr Spaß dran, wenn ich die Tage vor Weihnacten hier und  da schonmal was auspacke oder eine Karte lese. Ich entschied mich für eine kleine Schachtel. Und erwischte den Jackpot. Ein sehr wertvolles Geschenk. Ich glaub ich kann damit einfach nicht umgehen. So etwas bekam ich noch nie. Noch nichtmal zum 18. oder zur Firmung oder warum auch immer. Meine Mutter schaffte es mal original mir Slipeinlagen aus ihrem Badschrank zu schenken, weil sie die ja nicht mehr brauche, nach ihrer OP.
SO gings bei uns zu. Wenn ich von meinem Vater was wertvolles bekam (selten, aber kam vor) war das immer ein „mich kaufen“, mich an ihn binden. Unausgesprochen aber klar fühlbar. Ätzend. Gruselig. Vielleicht wird dieses Gefühl gerade wieder getriggert: Welche Bedingungen sind dran geknüpft? Was erwartet man nun von mir? Außerdem verwirrt  mich, das Verhalten der Schenkenden, weil sie sehr widersprüchlich agiert (auch etwas was mich evtl. angetriggert hat): Mal vergisst sie meinen Geburtstag, dann schreibt sie unglaublich zugewandt und warmherzig, dann schenkt sie mir ihre gebrachten Sachen die sie nicht mehr braucht und dann wieder was total teures oder kunstvoll eingepackt, mal kommt gar keine Antwort auf meine Nachricht und dann kommt wieder eine lange Mail wo ich soviel Nähe und Freude und eine Bindung spüre. Mal heiß, mal kalt. Unvorhergesehenes Verhalten. Ich weiß nie wie sie mich als nächstes behandelt. Unberechenbar. Wie früher zuhause: wieviel hat Mama getrunken, wie schlecht ist ihre Laune, ist sie müde und kann mir nicht bei den Hausaufgaben helfen? Bei Papa das gleiche: ist seine Angst wieder so schlimm das wir den Ausflug abbrechen müssen? Oder geht es ihm so gut das er mich von der Schule abholen kann? Alles immer brüchig, keine Konstante auf die ich mich vertrauen und verlassen konnte, immer Habacht-Stellung, immer nur auf die zwei schauen, damit ich wußte wie ich mich verhalten muss, um größere Schäden zu vermeiden.
Da dieses Geschenk ohne Vorwarnung kam, hat es mich glaub ich wirklich geschockt. Selbst wenn es was gutes ist. Anscheinend geht das. Ich bin/war wirklich überfordert.
Dann dachte ich, vielleicht hat es gar nichts damit  zu tun (Verleugnung), sondern dass ich bald wegfahre oder weil ich mich derzeit ziemlich einsam fühle. Vielleicht spielt das AUCH mit rein, aber der Hauptgrund ist eher das Geschenk, weil es mir ja seitdem so komisch geht. Krass. Ich muss das wirklich innerlich erstmal verarbeiten

DU hast die Macht

Mir hat das nie jemand gezeigt/gesagt, dass ich Macht habe, das ich eigenmächtig handeln kann. Dass es mir dann um welten besser geht! Klar in der Familie wäre das gefährlich geworden, da war extreme Unterwerfung und Anpassung gefordert. Und später habe ich mir immer ähnliche Menschen gesucht, die das auch von mir verlangten.
Später in Kliniken und Therapeuten wurde einem immer suggeriert: wenn du nur brav das Progeamm befolgst,  könnte es eventuell sein, dass es dir besser geht, oder bei manchen üblen Therapeuten kam ein unterschwelliges: „nur ich kann dir helfen“, zutage, was wieder Abhängigkeit förderte.
Nur eine Klinik vermittelte Selbstverantwortung. Wir übten ganz praktische: wie sieht mein Wohlfühlplatz aus? Wieviel Abstand zu anderen brauche ich, wieviele Decken, eher dunkel oder hell usw.  Diese Klinik ließ uns selbst entscheiden: Willst du Feldenkrais? Willst du die Abgrenzungsübung mitmachen? Alles war nur ein Angebot und kein Pflichtprogramm. Wir wurden ermuntert hinzufühlen: Stimmt das für mich? Will ich das? Es war ok eine Therapiestunde zu verlassen, es war ok das Haus zu verlassen (klar sollte man bescheid sagen, damit die einen nicht suchten), diese Freiheit, dieser Mut zur Selbstständigkeit, zur Eigenheit war so heilsam, so wunderbar.

In die eigene Macht und Stärke kommen tut so gut. Nicht hilflos dahocken sondern machen. Ich spüre ein Bedürfnis. Ich kümmere mich darum, dass es befriedigt wird.Allein das aktive um mich kümmern, ist heilsam, da ist es fast zweitrangig ob dann das Bedürfnis wirklich gestillt wurde.
Handlungsfähig werden. Ich war so lange erstarrt (traumabedingt). Ich hing immer noch im Trauma fest. Das passiert auch heute noch hin und wieder. Aber wenn ich jetzt mal einen schlechte Tag habe, fällt mir ein, dass es irgendwann mal wieder einen sonnigen Tag/einen schönen Ausflug/ ein tolles Erlebnis geben wird. Das SAH ich früher nicht. Hallo Tunnelblick. Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht immer so schlimm/ängstlich/deprimiert fühlen werde.
Ich bin nicht mehr hilflos ausgeliefert. Ich kann was tun. Und DAS ist für mich Ausstieg aus dem Trauma. Nicht Heilung vom Trauma.

Nähe – Distanz

Mir wird langsam bewußt, dass mich chatten ähnlich stresst wie realer Kontakt zu Menschen. Nicht ganz so, aber doch ordentlich. Wenn ich zudem bedenke, dass ich meistens abends chatte, ist es nicht verwunderlich, wenn ich schlecht schlafe, angespannter werde, auch ängstlicher und generell unzufriedener.
Wenn ich mich dann noch erinnere, dass es lange Zeiten gab, in denen ich ich fast nur von Kaffe und Zigaretten ernährte, vornehmlich vorm Chat, wird mir ganz anders.
Ich war innerlich leer und bedürftig und suchte im Chat mein Glück. Aber da sind meistens auch leere, bedürftige Menschen wie ich immer wieder feststelle. Zum Beispiel der eine Mann. Wir können super plaudern, haben ähnlichen Humor, können rumalbern aber auch mal (einigermaßen) ernsthaft „reden“. Er ist IMMER online. Wenn ich dem schreibe habe ich zu 90% nach 5 Minuten eine Antwort. Egal ob er arbeitet, einen Film schaut oder die Wohnung putzt. Er zerstreut quasi seine Energie immer. Er sucht sein Glück im außen. Selbst 3 große Urlaube allein in diesem Jahr (davon eine Kreuzfahrt in die Karibik, wo jeder irgendwie berührt oder was auch immer wäre) erfüllten ihn nicht. Ich habe den Eindruck er ist von sich selbst abgekapselt. Von seinen wahren Bedürfnissen und Gefühlen. Kenn ich ja. Von mir. Aber ich werd immer bewußter und ich mag mich nicht mehr von Leuten benutzen lassen, die meinen sie können von mir Energie saugen um ihre eigene Leere zu füllen.

Deswegen werde ich bei täglichem Kontakt aggressiv. Übrigends egal bei welchem Menschen, den kann ich noch so sehr mögen, zuviel Nähe ist für mich Gift (es gibt von Miss Allie dazu einen schönen Song: Zu nah). Auch das wird mir erst jetzt so langsam bewußt. Und Ärger/Wut ist ein gutes Zeichen, da wird eine Grenze überlatscht, da passt was nicht, da heißt es: Hinschauen! Ich durfte in meiner Familie keinerlei Anzeichen von Unmut, Ärger oder Wut zeigen. Und so verinnerlicht, habe ich das früher sofort weggedrückt, wenn ich nur den Anflug solcher Gefühle habe. Das hat sich geändert. Ich nehme es wahr. Oft noch sehr spät, aber besser als nie. Ahhh da stimmt was nicht, da passt mir was nicht, was ist es? Kann ich es ändern? Früher habe ich mit dem Finger auf andere gezeigt:weil der so und so ist, dies und jenes macht, geht es mir schlecht, werd ich wütend, usw. Das ist Opferdenken.

Der Typ ausm Chat zwingt mich ja nicht täglich mit ihm zu schreiben. ICH habe die Entscheidung. Das Problem: Ich weiß, dass er es gerne hätte. Und da springt das coabhängige Verhalten an: Ich meine, mich so verhalten zu müssen, wie es IHM passt. Tue ich es nicht, kommt extreme innere Unruhe in mir auf und lieber schreib ich dann halt schnell zurück, als diese Unruhe auszuhalten oder bekämpfe sie anderweitig  mit naschen, kaufen, Alkohol ect.
Das werde ich mal als Übung für die nächsten Tage hernehmen. Es ist ja ein kindlicher Teil der diese Unruhe hat: wenn ich meinen Eltren nicht gefalle, niht tue was sie von mir wollen/erwarten, verlassen sie mich und ich werde elendig sterben oder mich noch gnädigerweise da wohnen lassen, aber mit Nichtbeachtung strafen, wie so einen nasskalten, dreckigen Lappen.
Heute werde ich für diesen Kindanteil da sein und ihm Sicherheit und Geborgenheit vermitteln

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

Rapunzel´s Turm

(K)PTBS für Anfänger, Fortgeschrittene und Angehörige

TRAUMALEBEN

Leben mit Entwicklungstrauma / komplexer PTBS & Traumafolgestörungen

Al-Anon Blog

Deutschsprachige Beiträge und Informationen zu Al-Anon

minchen‘s blog 

über psychisch kranke Eltern

galgenzork

chronisch

Hanni hat Heimweh

Auf der Suche nach Ruhe und Sicherheit, aber leider nur stark im Auffinden von Chaos und Gespenstern.

Sick Girl

Depression

Herzensgrenze

Überleben als Introvertierte mit dem Wrong-Planet-Syndrom

Hochsensibel und Multipassioniert

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam