Dinge, die helfen…

Ich mochte das Wort „Skills“ noch nie. Für mich passt „Überlebensstrategien“ besser. Kann ich mir was drunter vorstellen. Notfallkoffer ist für mich auch unpassend, da ich sofort das Bild eines Notarztes im Kopf habe und medizinische Sachen stressen mich extrem.
Also Überlebensstrategien. Leider geht es oft auch (gefühlt und real) darum. Irgendwie überleben. Nein, streiche „irgendwie“. Streiche „überleben“. Lebensqualität steigern, passt besser. Aus dem „Nur-Überlebensmodus“ aussteigen. Weil „überleben“, das mache ich schon lang genug: mich irgendwie durchwursteln, Ängste unterdrücken, mit purer Willenskraft alles mögliche schaffen wollen. Mit der letzten Kraft eben irgendwie überleben.

Nun gibt es einen schlauen Spruch: „Dont change a running system“. Fand ich nur immer langweilig. Wenn es mir schlecht geht, habe ich lieber neue Dinge ausprobiert, die helfen könnten. Weil Neues meinem Gehirn Glücksgefühle beschert und recherchieren Spaß macht und ausprobieren auch und überhaupt ist das ein gutes Ablenkungsmanöver und braucht viel Zeit, leider auch Kraft, die mir in schlechten Zeiten eh schon fehlt.

Also nun Strategien rausgekramt, die schonmal gut funktioniert haben, als da wären (die derzeit bei der massiven Anspannung helfen):

– weil rausgehen gerade extrem stressig ist, da sofort eine sehr hohe Anspannung einsetzte, mir aber ruhige Spaziergänge gerade gut tun würden (gerade bei dem feucht-kühlen Wetter, das meine Nerven immer sehr beruhigt): Mit Kopfhörer gehts. Und dann Podcasts ins Ohr. Musik alleine hilft nicht, ich muss mich auf was anderes konzentrieren, sonst geht das Kopfkarussell wieder los. Die Geschichten dürfen aber kein belastendes Thema haben (zieht noch mehr runter) und nicht zu lustig sein (weil ich gerne laut loslache und da könnte mich ja wer sehen und hören und nein, das geht nicht. Reisejournalismus ist da gut geeignet, ich kann mich gleich mit wegträumen und interessante Geschichten hören

– sehr wenig Tv: Streßt mich einfach, lieber lesen.

– langsam mit Konzentration was tun. Handwerkliches tut mir gut. Abspülen, Kekse backen, Körperpflege, putzen, malen, bügeln. Mit der berühmten Achtsamkeit (ich kann auch dieses Wort nicht mehr hören). Bewußt mit Konzentration gefällt mir besser. Ohne Zeit- und Leistungsdruck.

– weniger rational denken/handeln: wenn mir nach Torte zum Mittagessen ist, ist das okay. Und auch wenn ich denselben Weg hin und zurück gehe (statt eine Runde) ist das auch okay. Den strengen Spießer in mir etwas besänftigen. Und auch Druck rausnehmen. Wenn ich meine, dass ich dringend arbeiten müsse, weil sonst angeblich das Geld nicht reicht, das konkret überprüfen: Stimmt das?

Das hilft mir derzeit gut durch den Tag zu kommen, es macht angenehme Gefühle, ich bleibe  handeln, fühle mich nicht hilflos, es entspannt mich, was die Streßhormone senkt, was wiederum den Schlaf besser macht, was wiederrum für ein ausgeruhtes Gehirn sorgt und für angenehme Gefühle und noch mehr Handlungsspielraum.

After Corona

Kaum mehr hört man etwas über Inzidenzien, Masken oder Tests. Und wahrscheinlich sind alle sehr froh drum (klar, ich auch!).

Heute Nacht las ich einen Bericht von einem Psychotherapeuten, wie es ihm in dieser Zeit ging. Wie sollte er mit der Patientin umgehen, die keine Maske ertrug, ohne in heillose Panik zu verfallen? Darf er dem Mann der endlich seinen Waschzwang im Griff hatte, bitten sich die Hände zu waschen und zu desinfizieren? Und was ist mit der Videosprechstunde? Kann die Frau wirklich offen und frei reden, oder steht ihr kontrollierender Mann im Hintergrund der ganz und gar nicht mit der Therapie einverstanden ist?

Vielen, schreibt er, denen es vorher schon schlecht ging, ging es während des Lockdowns oft noch schlechter, keine Tagesklinik, keine Selbsthilfegruppen, vielleicht auch keine Arbeit die noch etwas Halt im Leben gab, Rückfälle in Süchte usw.

Ich überlegte dann so, wie das bei mir ist und konnte stolz und erfreut feststellen, dass ich mich da gut durchgewurstelt habe. Klar habe ich grad zum Schluß sehr gelitten, weil auch mein hilfreiches schwimmen mir fehlte und ich viel weniger Ausflüge machen konnte, da ja selbst in der Bahn 3G galt. Das war hart. Aber als alles wieder erlaubt war, war ich die erste die wieder raus ging und Dinge machte! Das war nicht selbstverständlich.

Ich habe über 30 Jahre mein Leben NICHT selbst gestaltet. Es wurde gestaltet oder ergab sich irgendwie, ich flipperte so rum. Mein umdenken geschah durch die Tagesklinik, in der eigenverantwortliches Handeln ganz groß thematisiert wurde. Nicht mehr Opfer sein. Raus aus der Erstarrung. Ganz konkret wurde das natürlich an Weihnachten besprochen: Welche Pläne kann ich machen, damit ich gut durch diese schwierige Zeit komme? Und ich stellte fest, ich hatte schnell brauchbare Ideen. Ich hatte nur den Stups der Erlaubnis gebraucht, den mir die Therapeuten gaben: Ja du darfst gut für dich sorgen! Da spürte ich das prickelnde Gefühl voller Energie durch die Eigenmacht! Wow! Und rettete mir auch später und heute noch so einige schwierige Tage.

Von da an wurde es fester Bestandteil meines Lebens (abunzu vergess ich das noch, aber ich komme schneller wieder dahin zurück): ich machte große und kleine Ausflüge, plante Sonntage, machte Pläne für Urlaube, legte mir in manchen Sachen eine Routine fest, suchte und fand Beschäftigungen und hatte immer wieder kreative Ideen für Probleme. Ich baute mir selbst den Handlauf für mein Leben, an dem ich mich entlang tasten konnte. Manchmal brauchte es noch eine extra Krücke, aber das ist vollkommen okay!

Und so schaute ich auch in der Coronazeit: was geht denn trotzdem? Was muss ich tun, damit ich dieses oder jenes doch tun kann? Wie gehe ich innerlich mit Gefühlen des Ärgers, der Angst ect. um? Ich war nicht mehr ausgeliefert. Und das wichtigste: ich fühlte mich auch nicht mehr so schlimm hilflos wie früher! Ein starkes und stärkendes Gefühl.

Dass mir manche Coronamaßnahmen natürlich positiv zuspielten, half mir vielleicht auch zusätzlich. Abstand halten, half mir mich sicherer zu fühlen, Maske tragen, machte mich weniger sichtbar, Freizeiteinrichtungen die geschlossen waren, nahmen wir den oft sehr massiven Druck da mitmachen zu müssen – egal wie es mir dabei geht oder ob ich das überhaupt will!

In diesem Sinne tut es auch mal gut, mir selber bewußt zu machen, dass ich inzwischen schwierige Situationen auch meistern kann, stolz auf mich bin und auch andere positive Seiten an mir erkenne

Alte Muster, neue Männer


Mit A. aus dem Chat nun das zweite Mal getroffen. Es ist interessant, denn ich möchte alte bekannte Muster durchbrechen. Eines ist: flirten! Mir wurde klar, dass ich früher sehr oft flirtete (und mehr) weil ich dachte, dass es erwartet wurde und es dem anderen gefällt. Was ich wollte stand ja eh nie zur Debatte… Und man kann damit gut die eigenen wirklichen Gefühle wie z.B. Unsicherheit überspielen. Und es hat auch was mit „den anderen besänftigen“ zu tun. Flirten aus Angst.
Ich habe bei Männerbegegnungen selten wirklich nachgedacht: Will ich mit dem Kontakt haben? Wenn ja, welche Art von Kontakt? Was will ich ihm wann erzählen? Wie nah will ich ihn an mich ranlassen? ect. Ich habe nie/selten agiert, sondern immer re-agiert.

Das ist dieses Mal anders: Ich weiß, dass ich nicht verliebt bin. Aber ich finde ihn irgendwie gut (allein zu sehen, wie sehr er strahlt und winkt und sich freut, wenn wir uns sehen ist zu goldig, aber hat auch was sehr kindliches!), wenn auch ein wenig langweilig. Klassische Beziehung ist eh nichts für mich, auch da darauf achten ihm keine Hoffnungen zu machen.
Sätze bei denen allerdings meine innere Alarmglocke losging: „bei mir läuft die Geschirrspülmaschine meistens nur 1x die Woche, dann wenn die Biergläser leer sind.“
Und: „Jetzt hab ich dir geschrieben und war 2 Stunden sauer, weil du nicht geantwortet hast, bis ich feststellte, dass ich nicht abgeschickt habe!“ Da bekam ich große Augen. Dass ist auch das auffälligste an ihm: als wir nur im Chat schrieben, bekam ich zu 95% innerhalb von 5 Minuten eine Antwort, wenn ich mich einloggte. Angeblich hat er einen doch recht anspruchsvollen Job, wie kann man da stundenlang nebenher chatten?

Jetzt hat er meine Nummer und es ging nun einige Tage so, dass wir fast den ganzen Tag schrieben. Ich weiß, dass mir das auf Dauer zuviel ist, egal bei welchem Menschen. Da kommt wieder das Muster „Erwartungen erfüllen“. Gestern wollte ich mal alleine sein. Auch virtuell. Ich wollte in meinen Gedanken versinken und nach innen schauen und nicht nach außen. Also: ihm NICHT antworten. Da kam wieder mit aller Macht das „Erwartungen erfüllen“ zurück. Es zuppelte und ziepte in mir: „ach nur schnell zurück schreiben.“ In der früh wünschte ich ihm einen schönen Montag und dann kam von mir nix mehr. Von ihm kam am Nachmittag dann eine kurze Meldung und auch da schwieg ich. Weil ich nicht wollte.
Das hat was sehr süchtiges bei ihm, auch seine Putzaktionen kommen mir leicht übertrieben vor.
Vielleicht hat er doch mehr mit alten bekannten Täterstrukturen gemeinsam als mir lieb ist. Weil erst dachte ich noch: oh mal ein anständiger und lieber Kerl, der sein Leben im Griff hat usw.  Aber dieses ständige in Kontakt-sein-wollen, nicht allein sein können (?) ist mir nicht geheuer. Ich glaube, dass er jemanden sucht, der ihn rettet, ihm ist oft langweilig, aber er macht trotzdem nichts, er arbeitet, schaut TV und hängt chattend am Handy. Fertig. Kontakte zu anderen hat er anscheinend auch nicht soviele. Ich bin nicht seine Therapeutin, nicht seine Prinzessin, nicht sein Mutterersatz. Ich muss ihn nicht retten!
Ich muss schauen, dass ich nicht coabhängig reagiere!

Dass ich auch immer so verlorene Typen anziehe…

DU hast die Macht

Mir hat das nie jemand gezeigt/gesagt, dass ich Macht habe, das ich eigenmächtig handeln kann. Dass es mir dann um welten besser geht! Klar in der Familie wäre das gefährlich geworden, da war extreme Unterwerfung und Anpassung gefordert. Und später habe ich mir immer ähnliche Menschen gesucht, die das auch von mir verlangten.
Später in Kliniken und Therapeuten wurde einem immer suggeriert: wenn du nur brav das Progeamm befolgst,  könnte es eventuell sein, dass es dir besser geht, oder bei manchen üblen Therapeuten kam ein unterschwelliges: „nur ich kann dir helfen“, zutage, was wieder Abhängigkeit förderte.
Nur eine Klinik vermittelte Selbstverantwortung. Wir übten ganz praktische: wie sieht mein Wohlfühlplatz aus? Wieviel Abstand zu anderen brauche ich, wieviele Decken, eher dunkel oder hell usw.  Diese Klinik ließ uns selbst entscheiden: Willst du Feldenkrais? Willst du die Abgrenzungsübung mitmachen? Alles war nur ein Angebot und kein Pflichtprogramm. Wir wurden ermuntert hinzufühlen: Stimmt das für mich? Will ich das? Es war ok eine Therapiestunde zu verlassen, es war ok das Haus zu verlassen (klar sollte man bescheid sagen, damit die einen nicht suchten), diese Freiheit, dieser Mut zur Selbstständigkeit, zur Eigenheit war so heilsam, so wunderbar.

In die eigene Macht und Stärke kommen tut so gut. Nicht hilflos dahocken sondern machen. Ich spüre ein Bedürfnis. Ich kümmere mich darum, dass es befriedigt wird.Allein das aktive um mich kümmern, ist heilsam, da ist es fast zweitrangig ob dann das Bedürfnis wirklich gestillt wurde.
Handlungsfähig werden. Ich war so lange erstarrt (traumabedingt). Ich hing immer noch im Trauma fest. Das passiert auch heute noch hin und wieder. Aber wenn ich jetzt mal einen schlechte Tag habe, fällt mir ein, dass es irgendwann mal wieder einen sonnigen Tag/einen schönen Ausflug/ ein tolles Erlebnis geben wird. Das SAH ich früher nicht. Hallo Tunnelblick. Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht immer so schlimm/ängstlich/deprimiert fühlen werde.
Ich bin nicht mehr hilflos ausgeliefert. Ich kann was tun. Und DAS ist für mich Ausstieg aus dem Trauma. Nicht Heilung vom Trauma.

Nähe – Distanz

Mir wird langsam bewußt, dass mich chatten ähnlich stresst wie realer Kontakt zu Menschen. Nicht ganz so, aber doch ordentlich. Wenn ich zudem bedenke, dass ich meistens abends chatte, ist es nicht verwunderlich, wenn ich schlecht schlafe, angespannter werde, auch ängstlicher und generell unzufriedener.
Wenn ich mich dann noch erinnere, dass es lange Zeiten gab, in denen ich ich fast nur von Kaffe und Zigaretten ernährte, vornehmlich vorm Chat, wird mir ganz anders.
Ich war innerlich leer und bedürftig und suchte im Chat mein Glück. Aber da sind meistens auch leere, bedürftige Menschen wie ich immer wieder feststelle. Zum Beispiel der eine Mann. Wir können super plaudern, haben ähnlichen Humor, können rumalbern aber auch mal (einigermaßen) ernsthaft „reden“. Er ist IMMER online. Wenn ich dem schreibe habe ich zu 90% nach 5 Minuten eine Antwort. Egal ob er arbeitet, einen Film schaut oder die Wohnung putzt. Er zerstreut quasi seine Energie immer. Er sucht sein Glück im außen. Selbst 3 große Urlaube allein in diesem Jahr (davon eine Kreuzfahrt in die Karibik, wo jeder irgendwie berührt oder was auch immer wäre) erfüllten ihn nicht. Ich habe den Eindruck er ist von sich selbst abgekapselt. Von seinen wahren Bedürfnissen und Gefühlen. Kenn ich ja. Von mir. Aber ich werd immer bewußter und ich mag mich nicht mehr von Leuten benutzen lassen, die meinen sie können von mir Energie saugen um ihre eigene Leere zu füllen.

Deswegen werde ich bei täglichem Kontakt aggressiv. Übrigends egal bei welchem Menschen, den kann ich noch so sehr mögen, zuviel Nähe ist für mich Gift (es gibt von Miss Allie dazu einen schönen Song: Zu nah). Auch das wird mir erst jetzt so langsam bewußt. Und Ärger/Wut ist ein gutes Zeichen, da wird eine Grenze überlatscht, da passt was nicht, da heißt es: Hinschauen! Ich durfte in meiner Familie keinerlei Anzeichen von Unmut, Ärger oder Wut zeigen. Und so verinnerlicht, habe ich das früher sofort weggedrückt, wenn ich nur den Anflug solcher Gefühle habe. Das hat sich geändert. Ich nehme es wahr. Oft noch sehr spät, aber besser als nie. Ahhh da stimmt was nicht, da passt mir was nicht, was ist es? Kann ich es ändern? Früher habe ich mit dem Finger auf andere gezeigt:weil der so und so ist, dies und jenes macht, geht es mir schlecht, werd ich wütend, usw. Das ist Opferdenken.

Der Typ ausm Chat zwingt mich ja nicht täglich mit ihm zu schreiben. ICH habe die Entscheidung. Das Problem: Ich weiß, dass er es gerne hätte. Und da springt das coabhängige Verhalten an: Ich meine, mich so verhalten zu müssen, wie es IHM passt. Tue ich es nicht, kommt extreme innere Unruhe in mir auf und lieber schreib ich dann halt schnell zurück, als diese Unruhe auszuhalten oder bekämpfe sie anderweitig  mit naschen, kaufen, Alkohol ect.
Das werde ich mal als Übung für die nächsten Tage hernehmen. Es ist ja ein kindlicher Teil der diese Unruhe hat: wenn ich meinen Eltren nicht gefalle, niht tue was sie von mir wollen/erwarten, verlassen sie mich und ich werde elendig sterben oder mich noch gnädigerweise da wohnen lassen, aber mit Nichtbeachtung strafen, wie so einen nasskalten, dreckigen Lappen.
Heute werde ich für diesen Kindanteil da sein und ihm Sicherheit und Geborgenheit vermitteln

Sonntagstipps

– Trainiere nicht nur Deine Bauchmuskeln, sondern erst recht dein Bauchgefühl! Viele Gewaltopfer erzählen, dass sie zuvor schon ein komisches Gefühl hatten. Lieber einmal zuoft weggehen, was abbrechen ect. wenn die innere Sirene angeht, stimmt dieses Gefühl meistens!

– „Bevor du dir selbst eine Depression diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht von Arschlöchern umgeben bist.“ Es ist mir scheißegal wer das angelich gesagt hat. Der Satz ist SOOO wahr. 3 Wochen keinen Kontakt zu J.: ich blüh auf, fühle mich leicht und gut gelaunt, mache wieder Dinge die mir Spaß machen, spüre mich selbst wieder. Dann wieder nur kurzen Onine-Kontakt, mit Planung eines Ausfluges: Schwupp, meine Laune sinkt in den Keller, ich habe wieder mehr Angst, ich fühle mich schlecht und abgetrennt von mir und meinen Gefühlen un Bedürfnissen. Wieder kein Kontakt: es geht mir blendend!
Alles klar. Ein Energieräuber wie er im Buche steht. Verständlich warum da kein Antidepressiva hilft und Therapieplanung ist auch wieder gestrichen, ich brauche sie schlicht nicht mehr.
Ich habe das schonmal so krass gespürt, nämlich als ich den letzten Kontakt (nämlich den zu meinem Vater)zu meiner Ursprungsfamilie kappte. Zu meiner Mutter und Schwester hatte ich schon länger keinen Kont mehr und von meinem Vater distanzierte ich mich auch mehr und mehr, bis hin zu Telefonnummer- und Emailänderung. Und dann: Ein so intensives aufatmen, dass ich fast problemlos das rauchen aufhören konnte! Lebenslust und Energie durchströmten mich und ich hatte endlich die Kraft meine Lebensprojekte umzusetzen, mich auf mich zu konzentrieren und man weiß ja: Energie folgt der Aufmerksamkeit!
Also: checke regelmäßig die Menschen in deinem Umfeld.

-Wenn du gut mit dir selbst in Kontakt bist, wirst du dich (fast) nie mehr einsam fühlen! Es ist eine der besten Investitionen in dein Leben, dich um diesen Kontakt sehr gut zu kümmern. Dann gelingen meistens auch die anderen Kontakte besser.

– Wenn du merkst dass ein Mensch in deiner nahen Umgebung Alkohol, Medikamente, Drogen ect. mißbraucht, mißbraucht er sehr wahrscheinlich auch Menschen (egal in welcher Hinsicht: finanziell, emotional, sexuell…) also lauf! Da das oft nicht geht, pass sehr gut auf dich auf, halte größtmöglichen abstand zu dieserPerson. Sie hinterlassen meistens nur verbrannte Erde und ihr ganzes Umfeld ist verletzt, wie nach einem Granateneinschlag. Die Splitter streuen weit!

Und zur Stärkung nun noch zwei Affirmationen:
Unumkehrbar stehe ich fest dazu, das ich mein eigenes Ding machen darf!
Mit aller Kraft wird es mir klar wie Kloßbrühe, dass NEIN! ein vollständiger Satz ist.

In diesem Sinne: Euch allen einen kraftvollen, lebendigen, lustvollen, liebevollen und fürsorglichen Sonntag 🙂

Ich und/oder die Krankheit

Ostern – Neuanfang – auferstanden von den Toten…


Ach dacht ich gestern so für mich hin, son Neuanfang, eine Zeitenwende, neue Lebendigkeit wäre auch bei mir echt mal angebracht.
Gestern sah ich den Film Cortex (eher experimenteller Art, bissl schräg, aber für meine derzeitige Grundstimmung genau das richtige, zudem gab es tolle Musik und atmosphärische Szenen) und da meinte die Ehefrau: „Um uns herum entwickelt sich alles und jeder und bei uns ist Stillstand.“ Bingo, dachte ich, is bei mir auch so.


Seit Monaten diese depressive Grundstimmung und Todessehnsucht. Keine Freude, kein genießen können, alles träge, alles grau, alles scheiße. Keine Veränderung, keine Entwicklung, alles trostlos.
Und bevor ich mir heute noch vor dem Frühstük Druck machen konnte: Schönes Wetter und Ostern und ich muss raus und guter Laune sein: Nö, frühstücken (immerhin mit leckerer Semmel und O-Saft, was ich echt genossen habe) und dann ab ins Bett mit dem Buch: Arbeit an Selbstanteilen, an dem ich immer noch lese, weil es doch sehr intensiv ist. Und obwohl ich diese Arbeit kenne, lerne ich da doch immer wieder was neues. Ein gutes Buch!
Jedenfalls ging es mal wieder ums de-identifizieren mit Anteilen/Symptomen. Um entschmelzen. Damit man erstmal wieder Abstand davon hat und etwas mehr Ruhe einkehrt. Dann lässt es sich klarer denken, entscheiden und handeln.
Mir wurde dann wieder bewußt, dass wenn ich meine, dass ich die Depression BIN, mich furchtbar klein, schuldig, handlungsunfähig, ohnmächtig fühle. Sage ich, dass ich Depression HABE, ist das Gefühl gleich anders. Es ist nur ein Teil in meinem Leben. Manchmal ein größerer, manchmal ein kleinerer, aber damit kann ich dann besser umgehen.
Ich bin mehr als die Depression, die Angststörung und alle anderen Traumafolgesymptome! Menschen mit Esstörungen machen das manchmal so, dass sie dieser Essstörung einen Namen geben, auch das kann helfen.

Nichtsdestotrotz fiel mir dann die Option Tagesklinik ein. (Warum nicht schon eher? Keine Ahnung und irgendwie schad, aber naja…). Es gibt hier eine sehr gute, zumindest war sie das vor 12 Jahren. Spezialisiert auf  PTBS. Aber nur mit 10 Plätzen und damals schon mit 3 Monaten Wartezeit, ird sichangesichts der letzten 2 schwierigen Jahre noch verlängert haben.

Aber heute werde ich mich erstmal wieder in der Akzeptanz üben, dass ich eine Krankheit habe und das nicht mein persönliches Versagen ist oder ich schuldig, dumm und faul bin.
Nur für heute werde ich achtsam mit mir umgehen, mich pfleglich behandeln und liebevoll mit mir sein.

Frohe Ostern!

Grenzgeschichten

Cohängigkeit lässt sich einfach beschreiben mit: zuwenig (oder gar keine) Distanz. Zuviel verstricken mit den Gedanken, Gefühlen, Problemen, Situationen ect. der anderen. Deswegen kann Kontakt mit anderen Menschen so sehr erschöpfen, deswegen kann ein Großstadtbummel zur Reizüberflutung führen, deswegen wird man wütend auf Freunde und Familie.

Endlich weiß ich warum ich die letzten Monate soviele Kloträume hatte. Ich wußte zwar dass die immer was mit Grenzen zu tun haben, aber ich fand und fand nicht heraus, um welche Situation es derzeit gerade geht. Nun weiß ich es, zu sehr verstrickt mit J. Prompt träumte ich heute nacht wieder: Ich durchstreifte Räume und da waren auch Sanitärräume dabei, aber ich suchte kein Wc, wunderte mich aber, dass die Badewannen so frei und ungeschützt rumstanden und ich mir dachte, dass ich da nicht baden und entspannen könne, wenn da jederzeit einer vorbeilatschen kann.

Das andere Traum war dann noch treffender: Meine Wand zum Nachbarn bestand nur aus Brettern und 2 fehlten, so dass ein Loch da war. Ich lief dem Handwerker der dafür zuständig war übern Weg und bat ihn das zu richten. Er hatte aber keine Bretter dabei und fand eine andere Lösung: er versetzte alle Bretter ein Stück so, dass nach jedem Brett ein Spalt war, also sah mein Nachbar ja noch mehr von mir! Das ging gar nicht, ich fühlte mich noch ungeschützter als mit dem einen Loch und bat ihn das zu ändern, nämlich dass eine geschlossene Bretterwand da steht (für mich einstehen, was einfordern, jeah!!) er grummelte und füllte den Zettel mit dem Auftrag aus, dann Ende.

Die Realität sah damals tatsächlich fast so aus: Als ich einzog fehlte die Trennwand der Dachterrasse zum Nachbarn. Ich konnte also nie meine Balkontür offen lassen, wenn ich z.B. im Bad war. Aber auch sonst war es unangenehm, weil er sich oft ans Geländer lehnte und so tat als ob er rausschaut, stattdessen aber so halb zu mir rüberlinste und mich schonmal rief. Wir hatten uns auch angefreundet und einiges zusammen unternommn, aber ich bat ihn dann bitte wie alle anderen Menschen, einfach zu klingeln. Er murrte und meinte, dass sei doch übern Balkon einfacher. Wir kamen dann wegen was anderem in einen leichten Streit und daraufhin, erst nach 1,5 Jahren!!!! bat ich ihn, die Trennwand wieder einzubauen, die stand nämlich bei ihm. Daraufhin bekam ich Poston seinem Rechtsanwalt (!!). Total gestört. Es vergingen nochmal 2 oder 3 Monate wo er das Teil dann mitten in der Nacht wieder einbaute. Unser Kontakt war daraufhin beendet und es  gruselt mich heut noch wenn wir uns mal übern Weg laufen

Ich bin coabhängig!


Wenn ich mich verrückt fühle, ist irgendwas verrücktes in meinem Leben.
Passend dazu kam ich gestern beim „verrückten Eismacher“ einer Eisdiele vorbei.
Gestern löste sich nochmal ein großer Knoten. Gestern abend dämmerte es mir: ich stecke mal wieder voll in der Coabhängigkeit drin und statt wie sonst gegen 21h ins Bett zu fallen und fast sofort einzuschlafen, saß ich hellwach da und las in dem Buch: Unabhängig sein von Melody Beattie.

Wie schon vor einem 3/4 Jahr hat es was mit J. zu tun. J. hat eine gewisse „Bedien-mich-mentalität“, so lernten wir uns ja auch kennen: ich noch in der „Sexarbeit“ er der Kunde der seinen Fetisch ausleben wollte, so in Richtung Domina-devoter Typ, nur viel weicher. Und irgendwie ist er da hängen geblieben: ich werds schon machen, er kann sich zurücklehnen und sich gut fühlen.
Außerdem hat er was kindisches, unreifes und verantwortungsloses an sich und trinkt jeden Tag Alkohol.
Er meidet wirkliche Nähe. Wir schreiben uns zwar jeden Abend, aber sehr oberflächlich, auch die Treffen laufen fast immer nach dem gleichen Schema ab und emotionales ist fast nie Thema, außerdem geht die Initiaive ob/wann und wo meistens von mir aus.  Das werde ich ab sofort wieder lassen!

Wahrscheinlich hänge ich da schon wieder seit Monaten fest. Er saugt Energie und ich lasse es zu und weil ich nichts von ihm bekomme, ist mein Fokus voll auf ihn gerichtet damit ich ja nichts übersehe WENN mal was von ihm kommt. Außerdem behandel ich ihn übervorsichtig, sage nicht was ich manchmal wirklich denke und fühle (es könnte ihn ja verletzen, er könnte sich von mir abwenden!), sondern übernehme Verantwortung für seine Gefühle oder wenn er mal nicht weiter weiß (welches Gleis, welche Straße, was er im TV schauen soll, wie er richtig kocht usw). Ich hebe ihn auf einen Sockel, bin immer erreichbar, immer nett, immer zugewandt, immer interessant, in der Hofung, dass ich vielleicht auch mal emotional auftanken kann, was von IHM bekomme. Da ist aber nicht. NICHTS!
Das habe ich in meiner Familie so gelernt. Ich tat alles für ein wenig Aufmerksamkeit. Von Zuwendung, Liebe, ehrliches Interesse für meine Bedürfnisse, Gefühle, Gedanken und Unterstützung will ich gar nicht reden.

Das ganze mit J. bekam einen Riss, als es ihm diese Woche sehr schlecht ging, auch wegen Ärger in der Firma (was ich mir gut vorstellen kann, wenn er da auch keine Verantwortung übernimmt, werden seine Kollegen nicht sehr begeistert sein). Ich stand ihm bei und bot meine Hilfe an, außerdem wollte ich ihm eine Postkarte schicken die ich letztens fand, mit einem Motiv das sehr gut zu ihm passt und wo ich mir dachte, das gefällt hm bestimmt, das macht ihm eine kleine Freude. Als kleine Aufmunterung. Aber da merkte ich schon eine Sperre in mir ein: nein ich will das nicht tun. Ich hörte drauf und ließ es bleiben. Gut so!
J. half sich selber, er buchte kurzerhand einen Mniurlaub und fuhr weg und ich? Merkte eine Wut in mir. Hm? Was los? Neidisch?  weil ich nicht einfach mal so mein E-Bike, auf meinen neuen Audi schnallen kann (weil ich bedes nicht habe) und  in einem 4-Sterne-Hotel auf dem Land einchecke? NEIN, weil er sich um sich kümmerte, OHNE mich. Meine Sucht gebraucht zu werden verpuffte ins Leere. Ich fühlte mich vor den Kopf gestoßen, nutzlos, wertlos. Boah!

Wenige Tage später kam ich mal wieder an einen Tiefpunkt: voller Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, gequält von Suizidgedanken (weil mich braucht ja eh niemand usw.), die ich ja eigentlich gar nicht will und auch keine Erleichterung bringen. Nun wandte ich mich an ihn. Sprach offen an, wie beschissen es mir gehe. Es kamen 2 billige Sätze voller Phrasen via Whatsapp zurück. Als ich darauf antwortete, kam: nichts mehr. Waaahhh bloß nix mit Gefühlen! Und da dämmerte es mir.

Natürlich könnte ich jetzt schimpfen wie unreif er ist usw. nur das hilft mir nix. Denn das erste was man in 12-Schritten-Guppen erfährt: Du kannst den anderen nicht kontrollieren und nicht ändern! Schade auch, das wär nämlich einfacher jetzt ihm die ganze Schuld zu geben 🙂 Aber ich muss mich an die eigene Nase fassen!
Fakt ist: ICH bin zusehr verstrickt. Ich denke sooft an ihn und verliere meinen Fokus auf mein Leben und damit auch Energie. Denn diese folgt der Aufmerksamkeit! Kein Wunder, dass ich mich leer fühle und alles sinnlos erscheint.

Die Katzenbetreuung war natürlich DIE Coabhängigkeit schlechthin, danke Körper dass du dich so massiv gemeldet hast. Leider habe ich nicht richtig verstanden was genau los ist nur dass es „zuviel“ ist.
Auch bei  der Tafel gibt es derzeit einen Mann, auf den ich schon wieder „anspringe“ nicht im Sinne von verliebt sein, sondern von „für ihn sorgen“, mich zuständig fühlen, überlegen was ich ihm gutes tun könnte. Vor Jahren ist er aus dem nahen Osten geflüchtet, erst nach Kanada nun eben Deutschland, medikamentenüchtig (Opiate!) und Kiffer, wohnt in einer ehemaligen Arbunterkunft die mehr als schlimm ist (alt, abgenutzt, ect.) er selber ist auch verlottert mit uralter Kleidung, fährt oft mit der Bahn schwarz, wird oft erwischt steht kurz vor einer Gefängnisstrafe weil er das natürlich nicht bezahlen kann, evtl. auch spielsüchtig weil er erzählte dass es hier im Ort ja kein Wettspielcafe gibt. Angeblich hat er Frau und Kinder die irgendwo leben. Er erzählt auch oft von kruden wirren Geschichten halb auf englisch wo ich oft nichts verstehe außer dass es um irgendwelche Verschwörungstheorien in den sozialen Medien geht. Aber er hat eben auch was lustiges, heiteres und warmes und das ist genau die Mischung auf die ich anspringe. Vorsicht also, ganz große Vorsicht!

Als ich da so gestern über all das nachdachte, das Buch wieder rauskramte spürte ich wie Freude und Energie mich dufluteten! Ich war wieder im Jahre 2022 angekommen und sah (wortwörtlich!) nicht mehr durch die Augen eines Kindes, das versucht endlich irgendeinen warmen Blick oder eine liebevolle Geste von ihrer alkoholsüchtigen Mutter zu bekommen oder mal wirklich gefühlt und gesehen wird vom coabhängigen, narzzstischen Vater. Alle meine Bemühungen liefen ins Leere. Keiner der beiden war da. Und so suche ich mir heute noch Leute die genauso emotional nicht verfügbar sind und hoffe und versuche weiterhin diese Leute endlich dazu zu bringen für mich da zu sein.
Das durch die Augen des Kindes zu sehen, habe ich das erste mal so bewußt nun erlebt. Es ist schwer zu beschreiben, aber vor allem in ländlicher Umgebung (das Umfeld in dem ich aufwuchs) war es nun deutlich: Man sieht sich um, mit denselben Gefühlen von damals und sieht die Stimmung, das Licht, alles genauso wie damals, auch wenn es ein anderer Ort ist.  Kein Wunder, dass ich da so festhing und immer depressiver und lebensmüder wurde. Und Arbeit überhaupt nicht ging (übrigends auch ein Feld in dem ich stark coabhängig reagiere, was sich zeigt, dass ich oft noch 2 Tage nach dem Arbeitstag gedanklich nur dort verweile!).

Witzigerweise las ich letztens ein dünnes Büchlein das ich fand: Wenn Männer zuviel trinken. Es tat gut darin zu lesen, aber da dämmerte es mir immer noch nicht, wie sehr ich schon wieder in meiner Sucht stecke. Ich dachte das hätte ich hinter mir gelassen. Weit gefehlt

Erwachsen bleiben


Mit inneren Anteilen zu sehr verschmolzen/identifiziert zu sein macht meistens Schwierigkeiten.
Bei mir ist es meistens so, dass ich mit sehr jungen kindlichen Anteilen verschmelze. Ich ziehe mich immer mehr aus dem Erwachsenenleben zurück, arbeite nicht weil ich mich daür überhaupt nicht in der Lage fühle weder körperlich noch mental, ich fühle mich von Kleinigkeiten überfordert und kann mich selbst bei Nichtigkeiten (was nehme ich von der Speisekarte?) nicht entscheiden.
Irgendwann tu ich kaum noch Erwachsenensachen und dann kommen soviele alte Gefühle und Zustände hoch, dass ich nicht mehr leben will.


Sanft aus dieser Identifikation lösen. Ich habe festgestellt, dass ich schon wieder in einem halben Kinderzimmer wohne: Rosa Vorhänge (die mir im Herbst so gut gefielen, weil mir die grünen für den Winter zu kalt waren, selbstgebastelte Filzsachen in dem Regal in das ich am öftesten schaue, weil es schräg vor der Couch steht, ein Bastelbuch aus dem Supermarkt (mit dem man so bunte Kratzbilder machen kann), auf dem Balkon Figuren (Schildkröte, Schaf ect.) mit süßen Kindchenschema-Gesichtern, Kuscheltier auf dem Regal im Flur das ich auch immer sah, wenn ich vorbei ging.
Mir tut das auf Dauer nicht gut, weil es mich mehr destabilisiert als sonstwas.

Ich glaube es tut mir auch nicht gut, immer Sommer/Winterkleidung wegzuräumen. Seit Tagen steht der Sack mit den Sommersachen im Flur und ich schaffe es einfach nicht das ein/umzuräumen. Früher tat das meine Mutter immer mit mir zusammen, wir mussten das so machen, weil wir eine sehr kleine Wohnung hatten, die auch noch sehr kalt war. Wir hatten nur einen winzigen Kleiderschrank wo nur das nötigste reinpasste und Kinder brauchen auch noch mehr Unterstützung im regulieren der Körpertemperatur (warme Kleidung). Heute habe ich aber einen großen Kleiderschrank und eine gut geheizte Wohnung und Geld um mir Kleidung zu kaufen wenn ich sie brauche und will (auch das fehlte in meiner Kindheit und ich kann mich noch sehr gut an den dunklen, muffigen Secondhand-Laden erinnern in dem wir oft waren).


Meine kindliche Seite braucht was anderes: endlich einen Erwachsenen an der Seite der klar, liebevoll, verantwortungsbewußt, fürsorglich, aber auch Grenzen setzend ist. Der das Kind wirklich sieht, wahr und ernst nimmt. Es darf einfach nicht mehr mein Leben führen wollen. Es KANN das nicht! Und es MUSS es auch nicht.
Was nicht heißt, dass es keine kindlichen Sachen haben und tun darf. Im Gegenteil, wenn das Kind endlich wieder Kind sein darf, dann genießen „wir“ total auch mal ein Eis, oder im Wasser planschen, oder rumzukritzeln oder ein albernes Lied hören und dazu tanzen oder einen Griesbrei oder was auch immer!
Letztens nahm ich mir aus dem Tauschhaus das Buch: „Kinder brauchen Grenzen“ mit, da freu ich mich schon drauf!
Und jetzt hol ich die grünen Vorhänge aus dem Keller wieder und dann werd ich den Kleiderschrank ausmisten und nur noch Winterjacke, Handschuhe, Winterschuhe, Schal und Mütze in den Keller räumen. Ich glaub das tut mir gut.

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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Überleben als Introvertierte mit dem Wrong-Planet-Syndrom

Hochsensibel und Multipassioniert

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. Antoine de Saint-Exupéry

Eine Art Tagebuch

Amat victoria curam